Skolopender, Skorpione und andere exotische Tiere

Denn wie ich sehe hast Du eine Aloevera Pflanze im Terrarium und die brauchen ja nicht viel Flüssigkeit...

@hardfecx

Das ist nicht richtig eine Aloevera Pflanze, die heißt etwas anders. Beide Arten brauchen kein Regenwaldterrarium. Sie brauchen eher ein halbtrockenes, mediterranes Terra da der
Scolopendra cingulata aus dem Mittelmeerraum und Südeuropa (Spanien,Portugal) kommt.
Ethmostigmus trigonopodus kommt aus Afrika und mag es auch etwas trockener.
Nur die asiatischen Arten mögen es feuchter und brauchen ein Regenwaldterrarium,da ihr Lebensraum auch ein solcher ist.

ProjectSerpo schrieb:Das ist nicht richtig eine Aloevera Pflanze, die heißt etwas anders.

Das ist eine Haworthia.

@NONsmoker

Ja genau so heißt sie :) Danke :D

@Myrmecia

Danke für die Aufklärung :)

Wieder mal eine Frage: Fressen unsere Tierchien auch Schnecken? Ist ja jetzt Frühjahr und da kann man ja massenweise Schnecken sammeln?
Hat das schon jemand ausprobiert? Ob Nacktschnecken oder welche mit "Gehäuse"?

@hardfecx

Ich hab noch nie gehört,dass sie Schnecken fressen und auch nie ausprobiert,ihnen welche zu geben.
Meinen Tier würde ich es nicht geben.

Habe etwas im Netz gesucht, leider nix gefunden... Hat jemand Fotos von dem Mundwerkzeuge (Gebiss oder wie auch immer)? Würde mich interessieren wie die aussehen damit die Tierchen so schnell Alles verputzen können.

@hardfecx

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Die Giftklauen (Maxillipeden) und die ersten und zweiten Mundwerkzeuge, die man Maxillen nennt. Hundertfüsser sind damit in der Lage,die Beute komplett samt Knochen
und der Chitinpanzer von Tieren aufzubrechen und zu verspeisen. Nicht also, wie Spinnen
die nur ihre Beutetiere aufsaugen.
Man hat einmal beobachtet wie ein Skolopender aus Vietnam ein Vogel gefressen hat und am Ende waren nur noch ein paar Federn übrig geblieben.

Mein neuer Skolopender wird vorrausichtlich ein europäischen Scolopendra cingulata aus Portugal werden,den ich von einem Hundertfüsser Freund von dort bekommen werde. In Deutschland werden solche Tiere vor allem aus Spanien und selten aus Italien oder Griechenland angeboten,jedoch nie aus Portugal.
Die Tiere sehen in die unterschiedlichen Ländern auch unterschiedlich aus.
Mein Tier würde in etwa so aussehen:



Das besondere an die Haltung dieser Art ist,dass sie im Gegensatz zu tropische Arten eine Winterruhe brauchen bzw einplanen sollte.

Schönes Tier! Weisst Du welches Altes es bereits hat?

@hardfecx

Leider nicht, da es dann ein Wildfang wird.

ach schade aber ist es denn so schwer die Tiere zu züchten anstatt Wildfänge zu nehmen? Ich meine damit dass ein gezüchtetes Tier nie die Weiten der Natur kennt aber ein Wildfang umso schwerer zu halten ist?

Die Züchtung von europäischen Arten sind schwierig, da sie eine Winterruhe von ca 4 Wochen brauchen. Erst danach beginnt die Paarungszeit. Während der Winterruhe regt es den Tieren die Paarungsantrieb an. Tropische Arten sind da viel einfacher zu züchten, die brauchen sowas nicht. Daher gibt es sehr wenige Nachzuchten von Scolopendra cingulata.

Wildfänge sind in der Haltung nicht schwieriger als NZ. Warum sollte es so sein?

na ich dachte halt weil die Wildfänge die Natur kennen und nicht nur ein Terrarium...

Da bin ich jetzt wirklich überfragt :D
Ich denk jedoch das es keinen Unterschied macht.

@hardfecx
@Ricky66

Da in Nordrhein-Westfalen leider die private Haltung von giftigen bzw gefährlichen Tieren verboten wurde,hab ich über die Giftigkeit von Skolopender einen Beitrag von der Terrarienbörse Hamm Terraristika gefunden, die statt Verbote lieber eine vernünftige Regelung vorschlägt.
In ihrem Schreiben steht geschrieben:

Hundertfüßerexperte Christian Kronmüller, der die Chilopodenkollektion der Zoologischen Staatssammlung München betreut, betont beispielsweise, dass im Zusammenhang mit Skolopendern in der Literatur lediglich über zwei Todesfälle berichtet wird: Einer davon betraf bedauerlicherweise ein Kleinkind, das in Asien in den Kopf gebissen wurde (also eine absolute Ausnahmesituation in jeder Hinsicht), der zweite einen Mann in der Türkei, der jedoch nicht an der Giftwirkung verstarb, sondern an einer Sekundärinfektion der Wunde, wie sie auch nach einem Biss durch Hund oder Katze auftreten kann. Generell sind Skolopender somit keinesfalls als tödliche Gefahr zu betrachten. Arten wie Scolopendra morsitans, Scolopendra cingulata und alle kleinen bis mittelgroßen Scolopendra gelten als völlig ungefährlich (KRON- MÜLLER, schriftl. Mittlg. 2014)

http://www.terraristikahamm.de/content/Gesetzentwurf_NRW_Reaktion.pdf (Archiv-Version vom 28.03.2016)

Man darf aber trotzdem nicht vergessen,dass gerade die großen Arten aus Asien wie Scolopendra subspinipes Vorsicht geboten wird.

Laut aus Kronmüllers Buch: Hundertfüsser,reicht der Inhalt einer Giftdrüse dieser Art aus um 25 adulte Mäuse zu je 20 g zu töten und jeder reagiert auf Tiergifte anders.

Allerdings bin ich auch dafür,dass man statt Haltungsverbote lieber vernünftige Regelungen einplanen sollte.

Keine Verbote,sondern das Halter von mehr oder weniger giftigen Tieren einen Sachkundenachweises verlangt wird.

Gut finde ich es allerdings auch nicht, dass heutzutage selbst hochgiftige Dickschwanzskorpione und sogar brasilianische Wanderspinnen etc frei käuflich sind, nicht mal ein Altersnachweis braucht man dafür. Bevor man an irgendwelche Verbote denkt,sollte man da erst etwas verändern.

@hardfecx

hardfecx schrieb:Ich meine damit dass ein gezüchtetes Tier nie die Weiten der Natur kennt aber ein Wildfang umso schwerer zu halten ist?

Ich habe diese Frage nun mal an einem renommierten Wirbellosen Züchter weitergeleitet,der eine Vielzahl von diese Tiere,darunter auch eine große Anzahl an seltene Hundertfüsser besitzt und diese verkauft,
doch auch er weiß auf diese Frage keine Antwort,ob es nun Unterschiede in der Haltung von Nachzuchten und Wildfängen gibt. Da Wildfinge nur die Natur kennen aber kein terrarium, während Nachzuchten nichts anderes als ein Terrarium kennen und ob daher die Haltung für das jeweilige Tier und Halter gleich bleibt.

@Myrmecia

Danke für Deinen tollen Beitrag. Von dem Todesfall von dem Kleinkind habe ich schon gelesen und auch von einer anderen Geschichte. Und zwar soll ein Mann in Thailand gebissen worden sein und um es dem Tier "heizuzahlen" hat es verspeist. Allerding hat der Hunderfüsser noch gelebt und beim herunterschlucken, den Mann in die Speiseröhre begissen was zufolge hatte dass der Hals zugeschwollen ist und der Mann erstickte.
Ob die Geschichte wahr ist weiss ich nicht, aber so kanns nunmal kommen wenn man mit was giftigem spielt :)

@hardfecx

Da ist der selbst schuld, wenn man so ein Tier lebendig verschlingt :D