Hi!

Ich schildere Euch hier ein Erlebnis, das ich vor ca. 20 Jahren im Zuge einer Schlafparalyse hatte (damals war mir der Begriff nicht geläufig).

Zu der Zeit stand ich unter keinerlei psychischem Stress, nahm weder Medikamente noch irgendwelche Drogen, ernährte mich völlig unbedacht und trieb mäßig Sport.

Eines Abends:

Ich lag in Rückenlage auf meinem Bett. Plötzlich erstarrte mein Körper (ich kannte das schon von früher, doch niemals in solcher Intensität). Ich war bei vollem Bewusstsein und hatte keine Kontrolle über meinen Körper.

Mein Körper atmete nicht mehr. Ich wollte eingreifen, konnte aber nicht. Mein Körper fühlte sich an wie ein tonnenschwerer Eisenklotz. Schwärze, Dichte und unendliche Schwere erfüllten mich.

Mein Herz schlug wie ein Presslufthammer (keine Übertreibung). Begleitet von als laut empfundener, mechanisch klingender akustischer Wahrnehmung. Ich fühlte mich wie unter Tonnen von Gestein begraben. Alles in meinem Körper streikte. Ich schrie innerlich "Nein, nein, nein, raus!"

Ich hatte das Gefühl, etwas Schreckliches ergreife meinen Körper, und ich spürte ganz real die nackte Todesangst.

Ich erkannte, dass ich dem, was mit mir, meinem Körper, meiner bewussten Ich-Vorstellung geschah, nicht gewachsen war. Auf eine mit Worten nicht beschreibbare Weise wusste ich, dass Widerstand nur noch mehr Qual bringen würde. Also gab ich auf.

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Ich wählte den Tod. Völlig geistesgegenwärtig entschied ich: "Wenn das Gottes Wille ist, wenn ich jetzt sterben soll, dann sterbe ich." (Mit "Gott" hatte ich mich bis dato noch nicht eingehend beschäftigt, doch das christliche Vokabular herrschte in der Kinderstube vor.)

Dann war alles auf Null. Kein Herzschlag mehr. Ich hörte eine Nulllinie. Kein Atem. Unendliche Dichte und Schwärze. Nichts war mehr da und niemand. Das Ding war ein Grab.

Kein Gedanke. Kein Schema. Kein Bild. Kein Ton. Keine Erinnerung. Bloß das Bewusstsein, dass ich das gegenwärtig erlebte.

Plötzlich stießen spiralartig-wirbelnde Stromstöße durch diese Dichte; dieses tote, völlig magnetisierte Ding, das mein Körper war. Obwohl ich keine Koordinaten hatte, fühlte es sich an, als stießen die Stöße von unten nach oben und folgten einer mittigen Linie. Ich hatte keinen Körper mehr und dennoch hatte ich irgendwie ein Körperschema. Ich war nicht dieses Ding, hatte keine Referenz dazu und "wusste" dennoch, dass ich da drin war und was passierte.

Ich beschreibe es jetzt plastisch: Stromstöße entluden sich im Unterleib beginnend, zogen spiralartig hoch zum Herzen und stießen dann durch den Mittelpunkt meiner Schädeldecke.

Jetzt gab es nichts Schwarzes mehr. Keine Enge. Keinen Körper. Keine Zeit, keine Erinnerung, keine Sehnsucht, keine Furcht. Kein Tunnel. Keine Engel oder irgendwelche Phänomene. Nichts. Nur bloßes, niemals mit Worten zu beschreibendes Licht. Alles war gleichzeitig offenkundig. Es gab kein Geschlecht, kein Alter, keinen Kontrast, keine Welt, überhaupt nichts, das mit Raum oder Zeit assoziiert werden könnte. Die Erfahrung war sowohl grenzenlos als auch völlig klar.

Ich "wusste", dass ich das "Gesicht Gottes" (so nannte ich das damals) gesehen hatte und dass ich mit "Ihm" (hat absolut nichts mit Geschlecht zu tun) identisch bin.

Ich hatte ein ganz klares Wissen meiner Identität. Diese Identität hat nichts mit persönlicher Ichheit zu tun. Es ist eine völlig andere Kategorie.

Alles was ich fühlte, war pure Gewissheit, Frieden und der völlige Furchtlosigkeit vor dem Tod.

Dann kam ein Gedanke: "Aber was ist mit meiner Familie?"

Und binnen von gefühlten 0,000003 Sekunden ging die Spirale zurück in meinen Körper und ich atmete aus - wie ein Taucher, der viel zu tief getaucht war.

Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass das, was ich erlebt hatte, auch als "spontane Kundalini" bezeichnet wird. Erst Jahre später begann ich mich mit Mystik und Weisheitslehren zu beschäftigen. Heute macht der biblische Satz "Ich und der Vater sind Eins" völlig Sinn für mich.

Bei meiner Recherche traf ich auf zahlreiche Berichte von Menschen, die sehr Ähnliches erlebt haben (ganz zu schweigen von all den antiken Weisheitslehren und mystischen Schriften). Stichwort "Kundalini", "NDE" und Schlafparalyse. Die meisten (sachlich fundierten) Dokumentationen finden sich im Englischsprachigen Raum.

Beiträge, die ich auf diesem Forum bisher gesichtet habe, sind leider überwiegend unsachlich und kommunikativ wenig einladend.

Solltet Ihr selbst ähnliche Erlebnisse bekunden können, nehmt gern mit mir Kontakt auf.

LG