@littlebuddha69 Koalitionen geben den beteiligten Parteien immer auf billige Art und Weise Gelegenheit, sich aus ihren im Wahlkampf, bei Parteitagen oder in Programmen gemachten Zusagen, Vorhaben und Versprechungen "herauszumogeln". Nach der profanen Devise: Nun haben wir es leider nicht allein geschafft und weil der Regierungspartner in diesem und jenem Punkte nicht "mitzieht", tut es uns leid - aber geht nicht! Natürlich wissen sie das -in der heutigen Zeit sowieso- vorher schon. Bereits der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer war ja so weise zu erkennen: "Was schert mich mein Geschwätz von gestern...". Das haben auch die Nachfahren seiner Berufsgruppe "Politiker" (ist das überhaupt ein "Beruf"?), so ziemlich alle ausgesprochen fleißig verinnerlicht...
Die schäbige Verlogenheit als solche äußert sich nach der Wahl dann in so plakativen Sprüchen wie: "Der Wähler hat sich für eine Koalition entschieden!" - A...lecken - gar nichts ist diesbezüglich zu entscheiden! Habe noch nie auf einem Stimmzettel die Möglichkeit gehabt, eine Parteien-Verbindung anzukreuzen...
Nein - Koalitionen sind zutiefst undemokratisch und wer die Mehrheit hat, muß damit klar kommen. Dazu bedürfte es allerdings erheblich größerer Anstrengungen in der Kunst des Regierens, die ich bei den in Deutschland vertretenen Parteien allesamt (meine eigene eingeschlossen!) vermisse.
Zweite Variante: Eine ordentliche "Absolute Mehrheit". Ist natürlich auch kein Garant dafür, gemachte Versprechungen nun innerhalb der zur Verfügung stehenden Legislaturperiode umzusetzen. Aber die Messlatte, an welche die Versprechungen geknüpft sind, kann schon besser eingesehen und vom Bürger wahrgenommen werden. Klug handeln da -wie kürzlich in Hamburg der SPD-Bürgermeisterkandidat Scholz- solche Kandidaten, welche in ihren Ankündigungen vor dem Urnengang Zurückhaltung an den Tag legen und ihre Wahlversprechen überschaubar halten...