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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

72 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nemesis, Doppelstern ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

27.01.2013 um 17:44
Die Sache wird ja durchaus noch bei Forschungen in Betracht gezogen::

http://www.astrobio.net/exclusive/3427/getting-wise-about-nemesis (Archiv-Version vom 28.01.2013)

“I think the possibility that the Sun could harbor a companion of another sort is not a crazy idea,” said Kirkpatrick. “There might be a distant object in a more stable, more circular orbit that has gone unnoticed so far.”

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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

27.01.2013 um 17:46
Kandidaten für Nemesis und Tyche ^^

07950


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

19.02.2015 um 11:02
Hallöchen alle zusammen^^

tut mir Leid, dass ich diesen Topic wiederbelebe, aber ich habe gestern was interessantes gelesen, vielleicht hat es auch jemand anderes hier in der Community gelesen, aber dies könnte sehr interessant sein. Mal schauen, ob ihr es bemerkt, was ich meine^^

Timmy1992


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

19.02.2015 um 11:02
http://www.n-tv.de/wissen/Fremder-Stern-passierte-Sonnensystem-article14543851.html


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

19.02.2015 um 15:07
@Timmy1992
Ist zwar astronomisch nicht uninteressant, aber wenn (wobei ich kein großes Diskussionspotential sehe) dann wäre es IMHO eher ein eigenes Thema.

"vor 70 Kilojahren einmal in 4/5tel LJ vorbeigekommen" hat nicht wirklich was mit "Doppelstern" zu tun.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

19.02.2015 um 16:29
Mahlzeit,

Wäre die Sonne Teil eines Doppelsternsystems, dann würde man das "tänzeln" der Sonne um ihre "ideale" Y-Achse (Senkrechte) viel deutlicher wahrnehmen, als es durch die Planeten unseres Sonnensystems verursacht wird.
Falls ich damit falsch liege korrigiert mich bitte. ;)

MfG

qu4rkey


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

20.02.2015 um 00:43
@rambaldi: das ist es ja gerade, was ich meine. "nemesis" wäre nicht Teil unseres Sonnensystems, aber durchquert die Oortsche Wolke, das war vor, wie du gesagt hast, vor 70.000 Jahre. Das was ich sagen möchte ist: man sollte nicht nur schauen, ob in unserem Sonnensystem sowas existiert, WISE hat nichts gefunden, also ist dieser rote bzw braune Zwerg nicht in unserem Sonnensystem, aber diesen Stern sollte man sich ganz genau anschauen, ich vermute stark, dass es genau dieser Stern ist, den wir suchen.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

20.02.2015 um 17:51
Was ich nicht so ganz verstehe.

Wenn es sie gibt, dann scheint ihre Ausdehnung praktisch beim Kuipergürtel zu beginnen und bei ca. 100.000 AE oder 1,6 ly zu enden, wobei sie das innere Sonnensystem nicht wie ein Ring umgibt, sondern sphärisch, wie eine Kugelschale. Ein die Sonne umkreisendes (und von der Sonne umkreistes) Objekt mit einer Umlaufzeit von 26 Millionen Jahren müßte bei annähernd kreisförmigem Orbit wie bei der Erde eine Große Halbachse von knapp 88.000 AE haben bzw. knapp 1,4 ly. Ein solches Objekt würde ständig durch die Oortsche Wolke fliegen. Freilich würde ein Objekt mit solch kreisähnlicher Bahn nur in sehr geringem Maße oder auch überhaupt nicht die Umlaufbahn naher Objekte so weit stören, daß diese aus der Oortschen Wolke flögen. Dazu braucht es schon eines deutlich elliptischeren Sonnenumlaufes.

Nun könnte ein solcher elliptischer Orbit dennoch komplett innerhalb der Oortschen Wolke erfolgen. Dann aber würde das Objekt ja nicht einmal alle 26 Millionen Jahre lang die stabilen Bahnen von Objekten der Oortschen Wolke stören, sondern die ganze Zeit.

Also braucht es eines Orbits, der so elliptisch ist, daß das Objekt im Perihel die Oortsche Wolke in Richtung inneres Sonnensystem verlassen hat und im Aphel in die andere Richtung, in Richtung äußerer Raum, aus der Oortschen Wolke heraus tritt. Nur dann finden nur Zeitweise Bahnstörungen innerhalb der Oortschen Wolke statt.

Allerdings durchfliegt ein solcher Himmelskörper die Oortsche Wolke dann zwei Mal. Müßte es dann nicht zwei mal Meteoritenschauer geben? Oder neigen die Bahnstörungen bei dem einen Durchflug mehr dazu, daß die Wolkenkörper überwiegend ins äußere All abgelenkt werden? Möglich, weiß nicht. Aber wenn so abgelenkte Objekte wiederum weitere Objekte ablenken, erwarte ich ein eher gestreutes Ablenkverhalten, also in beiden Durchflügen eine Ablenkung von Objekten ins innere Sonnensystem.

Wenn nun der Himmelskörper durch die Oortsche Wolke fliegt, dann braucht er für den Durchflug nicht nur ein paar Monate oder Jahre oder Jahrzehnte. Wir reden hier von einer Ausdehnung von mehr als 1,5 Lichtjahren. Selbst wenn nur bei einem der beiden Durchflüge Oortsche Wolkenobjekte zu uns hin abgelenkt würden, so sollte dieser Effekt sich über deutlich mehr als 1/4 der Zeit hinziehen, also länger als 7 von jenen 26 Millionen Jahren anhalten.

Vor allem: Wie wir wissen, trifft uns nicht jedes erdnah vorbeifliegendes Objekt. Die meisten fliegen vorbei. Was aber passiert mit denen? Nun, sie umkreisen die Sonne immer wieder, kommen wieder an der Erde vorbei, und manchmal trifft dann doch eines die Erde. Nur solche Objekte, die nicht die Sonne umkreisen, sondern durchs All fliegen und unser Sonnensystem dabei durchqueren, nur solche Objekte haben dabei nur eine einzige Chance, unsere Erde zu treffen oder zu verfehlen. Alles, was die Sonne umkreist und die Erdbahn quert, erhält diese Chance praktisch zwei Mal pro Sonnenumlauf. Und dabei dauert deren Umlauf nicht durch die Bank 26 Millionen Jahre!

Anders gesagt: Seit Milliarden von Jahren, zumindest seit hunderten von Millionen Jahren umkreist Nemesis die Sonne und löst jedes Mal aus der Oortschen Wolke Objekte dabei heraus, die in Richtung inneres Sonnensystem und Erde fliegen. Damit uns alle 26 Millionen Jahre gleich mehrere davon wirklich treffen, müssen es wohl zigtausende sein, weil die meisten a) nicht mal in Erdnähe gelangen und b) von den erdnahen Vorbeifliegern die allermeisten uns nicht treffen. Aber bei jedem Umlauf werden es immer mehr und mehr solcher erdnah Vorbeifliegenden, und irgendwann sind es so viele, daß die Wahrscheinlichkeit, von einem von diesen doch noch mal irgendwann getroffen zu werden, weit größer ist als von einem neu herausgerissenen Oortschewolke-Objekt nach weiteren 26 Millionen Jahren. Und diese Wahrscheinlichkeit steigt und steigt. Nehmen wir nur die letzten 250 Millionen Jahre (nach der Aussterbe-Grafik von Astrodictium, dem Link vom Eingangspost), dann wurden schon mindestens neun mal Objekte zu uns abgelenkt. Während nun von einer einmaligen Ablenkung uns ein paar abgelenkte Objekte über sagen wir mal 6,5 Millionen Jahre verteilt gleich beim ersten Mal treffen, hat sich der große Rest der uns verfehlenden Objekte schon wenigstens verachtfacht. Da dieser Rest sich aber über die ganzen 26 Millionen Jahre verteilt, treffen uns heute zu jeder Zeit, in jedem 6.5-Millionen-Jahre-Zeitraum, mindestens doppelt so viele Himmelskörper wie beim ersten Mal, als dadurch das erste Massensterben ausgelöst worden sein soll. Wir kämen aus dem Aussterben gar nicht mehr heraus!

Wo ist der Fehler in meiner Überlegung?


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

26.02.2015 um 02:58
Kennt jemand Gliese 710? Das ist ein Stern. Ziemlich nah an unserer Sonne. OK, zu den allernächsten Sternen zählt er nicht. Laut Wikipedia: Liste der nächsten Sterne werden dafür alle Sterne im Umkreis von 50 Lichtjahren gezählt. Lassen wir mal die Sonne weg, so sind das immerhin 64 Sterne. Gliese 710 dagegen ist 63,8 Lichtjahre entfernt. Die 13,8 Lichtjahre mehr Radius vergrößern den Raum auf das 2,08-Fache, sodaß Gliese zu den 130 erdnächsten Sternen gehören dürfte. Immer noch beträchtlich angesichts der hundert(e) Milliarden Sternen in der Milchstraße.

Aber Gliese bleibt nicht immer so weit weg. In bereits ca. 1,4 Millionen Jahren dürfte er der Erde auf grob ein Lichtjahr nahe kommen. Das wurde schon in den Neunziger beobachtet und berechnet, jüngere Berechnungen bestätigen das.

Das ist schon geil! Damit nähert sich Gliese 710 stärker an die Sonne an als die wahrscheinliche Große Halbachse eines in 26 Millionen Jahren umlaufenden Objektes groß ist. Also unser Doppelstern Nemesis. Äh, unser Kandidat.

Wikipedia: Gliese 710

Damals, in den 90ern, schrieb die Spektrum der Wissenschaft, daß mit einem Vorbeiflug eines Sternes in 10.000 AE Entfernung statistisch alle 36 Millionen Jahre zu rechnen wäre. Welchen Zeitraum man heute dafür bzw. für einen noch näheren Transit einräumt, wüßte ich nur zu gerne. Hab aber nix gefunden (muß gleich ins Bett, daher Zeitdruck). Immerhin aber schrieben die damals, daß bei einer solchen Annäherung die Wahrscheinlichkeit, daß bahngestörte Oortschewolken-Objekte auf die Erde einschlagen, um 50 % ansteigt. Das ist beileibe kein Bombenteppich!

Und schon ende der 90er berechnetze ein anderer einen Anstieg der Impaktwahrscheinlichkeit um lausige 5%!

http://www.spektrum.de/alias/dachzeile/die-oortsche-wolke/824987

Dabei soll Nemesis ein Brauner Zwerg sein - sonst sähen wir ihn ja. Gliese 710 hingegen hat 60% der Sonnenmasse und ist damit mehr als 4 mal so massereich wie die angenommene Masseobergrenze von Braunen Zwergen von 75 Jupitermassen. Das heißt, daß Gliese 710 noch in 16-facher Entfernung stärker an einem Oortschewolke-Objekt "zerrt" als ein entsprechend näher vorbeifliegender Nemesis es tun könnte. Wäre Nemesis wenigstens schneller als Gliese 710, dann könnte sich das gravitative Zerren durch Nemesis an so nem Oortschen Klumpen im Vorbeiflug stärker bemerkbar machen. Doch läge die Umlaufgeschwindigkeit von Nemesis nur bei ca. 100 Metern pro Sekunde. Schon nicht schlecht! Aber um 63,8 Lichtjahre in 1,36 Millionen Jahren zu schaffen, müßte Gliese 710 selbst im Direktflug auf einer Geraden knapp über 14km/s schnell fliegen; auf einer Kurve sogar noch schneller.

Mit anderen Worten. Von Gliese710 werden in 1,4 Millionen Jahren weit mehr Bahnstörungen in der Oortschen Wolke zu erwarten sein als von einem hypothetischen Nemesis.

Wenn also ein Transit durch die Oortsche Wolke ein wiederkehrendes impaktverursachtes Massensterben auslösen sollte, dann tipp ich eher auf Gliese & co.

Übrigens, in knapp 37.000 Jahren kommt uns Ross 248 so nahe, wie in den nächsten mindestens 100.000 Jahren kein anderer Stern. Sind aber nur 3 Lichtjahre. Rund 10.000 Jahre zuvor nähern sich Alpha und Proxima Centauri auf gut 3,1 Lichtjahre.

Wikipedia: Datei:Near-stars-past-future-de.svg

Pertti


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

22.03.2015 um 14:08
@ all,

Ich bin neu hier, will aber auch nicht lange bleiben...

Habe vor ein paar Wochen eine Doku über Nemesis gesehen.
Angeblich ist der Abstand zur Sonne klar, damit die 27-30 Mio Jahre für die Begegnung mit den vielen Asteroiden und Meteoriten klappt.

Aber was mich irritiert ist, dass immer von einem Begleiter unserer Sonne ausgegangen wird.
Also Nemesis = Juiorpartner des Doppelstern-Systems.

Was ist, wenn unsere Sonne (samt komplettem Sonnen-System) der Juniorpartner in dem Duett ist?
Dann wäre Nemesis viel größer und wir suchen nach der falschen Größe und vor Allem viel zu nah.

Jahrtausende hat die Menschheit sich und die Erde als Zentrum von Allem gesehen, um dann irgendwann akzeptieren zu müssen, dass wir um die Sonne fliegen und nicht umgekehrt.
Machen wir als Menschheit diesen Fehler erneut?

Viele Grüße

Hanko


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

22.03.2015 um 15:49
@Hanko_Spitznas
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Was ist, wenn unsere Sonne (samt komplettem Sonnen-System) der Juniorpartner in dem Duett ist?
Wir wüßten es.

Wenn ein Objekt ein anderes Objekt umkreist, dann umkreisen eigentlich beide einander. Das umkreiste Objekt bleibt nicht einfach still stehen.

Kennst Du vielleicht auch aus deiner Kindheit. Erstes beispiel: Ein Elternteil faßt sein Kind an den Händen an oder an einer Hand und einem Fuß, und dann dreht sich Papi/Mami ganz schnell, sodaß das Kind den Boden verliert und laut juchzend Mami/Papi "umfliegt". Zweite Beispiel. Kind kommt vom Einkauf mit ner vollen Tragetasche nach Hause, und irgendwann macht das Kind ne Pirouette, und die Tasche fliegt rund und rund immer um das Kind herum, bis der Griff reißt und die Flaschen zu Bruch gehen. Man merkt, wie beim Umkreisen die Tasche an der eigenen Kinderhand zerrt, und um nicht mitgerissen zu werden, neigt sich das Kind während des Drehens nach hinten. Der Mittelpunkt der Drehbewegung befindet sich genau dort, wo die Füße die Pirouette beschreiben. Aber während sich die Tasche in der einer Richtung weg vom Mittelpunkt befindet, befindet sich der Oberkörper des Kindes genau auf der anderen Seite vom Mittelpunkt. Aber nur ein bißchen weit davon entfernt, nicht gleich einen halben Meter wie die Tasche auf der anderen Seite. Je schwerer die Tasche, desto schräger muß sich das Kind beim Drehen halten.

Kind und Einkaufsbeutel drehen sich beide um einen gemeinsamen Mittelpunkt. Wer von beiden wie weit von diesem Mittelpunkt entfernt ist, das entscheidet das Masseverhältnis der beiden Objekte zueinander. So hat der Erdmond nicht mal zwei Prozent der Erdmasse, daher liegt der gemeinsame Mittelpunkt noch immer innerhalb der Erde. Aber dennoch tausende Kilometer vom Erdzentrum entfernt, näher an der Erdoberfläche als am Erdmittelpunkt. Die Erde eiert also einmal um sich selbst herum, während der Mond sie einmal umkreist.

Orbit3

Wären Erde und Mond exakt gleich massereich, läge der Mittelpunkt der gemeinsamen Umrundung genau in der Mitte zwischen Erde und Mond, vom Zentrum beider Körper etwa 190.000km entfernt. Bei ungleich schweren Massen ist der "leichtere" Partner stets vom gemeinsamen Rotationszentrum weiter entfernt als der andere.

Sonne und Nemesis sollten also, wie ich es oben geschrieben habe, so um die 88.000 Astronomische Einheiten (Sonne-Erd-Distanzen) voneinander entfernt sein. Wäre nun Nemesis der Seniorpartner, so läge das gemeinsame Rotationszentrum mehr als 44.000 AE von der Sonne entfernt. Die Sonne würde sich also auf einer Kreisbahn befinden und dabei mindestens 200m/s in (für sehr lange Zeit) eine Richtung fliegen. In einem Jahr wären das schon 6,3 Millionen Kilometer, also mehr als vier Sonnendurchmesser. In hundert Jahren hätte die Sonne sich bereits um mehr als vier Astronomische Einheiten in diese Richtung von ihrer früheren Position wegbewegt. Und natürlich hätte sie alle ihre sie umkreisenden Planeten dahin mitgenommen.

Im Jahr 1913, also vor 102 Jahren, kreierte ein Herr Herbert Hall Turner, ein britischer Astronom, die Entfernungsangabe des Parsecs. Ihm uind vielen vor ihm fiel schon auf, daß manche Sterne im Sommer ein wenig woanders am Himmel standen als im Winter. Eigentlich klar. Denn bei einer Sonnenumkreisung steht die Erde mal "links von der Sonne" und dann ein halbes Jahr später "rechts von der Sonne". Schaut man nun "nach oben", sieht man ebenfalls die dort oben stehenden Sterne ein klein wenig versetzt. Je weiter sie sich weg befinden, desto geringer ist der Effekt. Wenn die "veränderte Position" nur einen Winkel von einer Bogensekunde ausmacht (ein Dreitausendsechshundertstel eines Grades), dann ist dieser Stern von unserer Sonne genau einen Parsec weit entfernt. Also rund 3,26 Lichtjahre.

330px-Stellarparallax parsec1 de

Der Knackpunkt, wieso ich darauf verweise, ist der, daß wir seit langem den Sternenhimmel nicht nur beobachten, sondern seit mindestens 100 Jahren auch verdammt genau wissen, wo exakt zahllose Sterne am Himmel zu sehen sein müßten. Hundert Jahre nun nach Einführung der Einheit Parsec müßten am nördlichen wie am südlichen Sternenhimmel sowie in zwei Bereichen der Ekliptik sich zahlreiche Sterne um bis zwei Bogensekunden verschoben haben. Eben weil die Sonne ja mehr als vier Astronomische Einheiten weitergewandert ist in diesen hundert Jahren.

Ich glaube doch, daß den Astronomen das aufgefallen wäre. Immerhin können wir den Effekt für weit geringere Abweichungen als einer Bogensekunde feststellen. Selbst Hobby-Astronomen wäre das aufgefallen.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

23.03.2015 um 19:20
Hallo Perttivalkonen,

Danke für den Exkurs.
Ich bin nur ein armer kleiner Ingenieur und kein Astronom.

Die Herleitung Parsec und Rotation um einen gemeinsamen Schwerpunkt ist soweit klar.
Letzteres erlebe ich auch beim Wiener Walzer weil meine Frau deutlich leichter ist. Da muss ich tiefer im Rücken packen, damit sie sich weiter zurücklehnen kann und es eben nicht eiert.

Aber....
der kleinere/leichtere Körper überstreicht in der gleichen Zeit die gleiche Fläche einer Ellipse (Kepler-Gesetz #2, welches übrigens davon ausgeht, dass der schwerere Körper ortsfest ist und nicht eiert.).
Deshalb ist die Bewegung bei großer Entfernung zum Zental-Gestirn sehr, sehr langsam. (65 Mio = Ende der Dinos; minus 2x Periode von 27 Mio macht 11 Mio. Wir sind also fast auf maximaler Entfernung.)

Und an der Stelle fehlt mir das Vorstellungs-Vermögen, selbst bei 100 Jahren Himmel-Vermessung.

Und Deine Darlegung mit relativem Wandern von Sternen klappt auch nur, wenn die Sterne, die uns recht nahe sind, möglichst 90° quer zu unserer Flug-Richtung wären. Bei weiter entfernten Sternen oder welchen in unserer Bewegungs-Richtung (vorwärts wie rückwärts geblickt) geht das locker im Mess-Fehler heutiger und vor Allem früherer Messgeräte unter.

Vielleicht kann unsere Eier-Bewegung ja sogar durch die 90°-Betrachtung nachvollziehbar werden?

Gruß

Hanko


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

23.03.2015 um 21:23
@Hanko_Spitznas
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Deshalb ist die Bewegung bei großer Entfernung zum Zental-Gestirn sehr, sehr langsam.
Bei ein und dem selben Zentralgestirn ist die Umlaufgeschwindigkeit verschieden ferner Trabanten einzig von der Entfernung abhängig. Die Erde ist 1AE von der Sonne entfernt, und sie umkreist diese mit 29,78km/s. Der Mars ist schon 1,524 AE von der Sonne entfernt. Teile ich nun unsere 29,78km/s durch die Wurzel aus 1,524 (der 1,524 fachen Entfernung verglichen mit dem Erdabstand zur Sonne), erhalte ich 1,2345. Teile ich jetzt 29,78 dadurch, erhalte ich 24,12. Die mittlere Umlaufgeschwindigkeit des Mars beträgt 24,13km/s. Das kannst Du mit allen Planeten so ausrechnen. Immer die Entfernung eines Planeten von der Sonne mit der der Erde vergleichen, den Faktor ausrechnen, die Wurzel draus ziehen und umgekehrt proportional mit unserer Umlaufgeschwindigkeit verrechnen.

So hab ich das dann für Nemesis ausgerechnet, unter der Annahme, er wäre kleiner als die Sonne. Bei 26 Millionen Jahren Umlaufzeit muß der Abstand um die 88.000 Erdabstände groß sein. Also 29,78km/s durch die Wurzel aus 88.000 geteilt, und wir erhalten eine Orbitalgeschwindigkeit für einen kleinen Nemesis von 100 Metern in der Sekunde.

Wenn nun Nemesis deutlich größer wäre als die Sonne, so würde die Sonne (vor allem) den Nemesis umlaufen. Und zwar mit deutlich mehr als 100m/s, eben weil das Zentralgestirn der Sonne massereicher wäre, was notwendigerweise eine größere Umlaufgeschwindigkeit erfordert. - Tatsächlich gerechnet hab ich aber der Einfachkeit halber weiterhin mit der Orbitalgeschwindigkeit. Und dem halben Orbit. So als würden Nemesis und Sol gleich viel Masse besitzen. Somit hatte ich die Mindestgeschwindigkeit für die Sonne. Und damit auch für die Verschiebung der Sterne am Himmel.
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Und Deine Darlegung mit relativem Wandern von Sternen klappt auch nur, wenn die Sterne, die uns recht nahe sind, möglichst 90° quer zu unserer Flug-Richtung wären.
1) Auf dem Kreis 90° zur Flugrichtung versetzt befinden sich Sterne.
2) Der Bereich, wo das gilt, bildet schon einen breiteren Streifen.
3) Eine Bogensekunde wurde nur für die Bestimmung des Parsecs ausgewählt, das war nicht die Mindestabweichung für eine Beobachtbarkeit eines verändert am Himmel stehenden Sterns.
4) In den letzten 102 Jahren hat sich die Beobachtbarkeit minimalster Abweichungen nochmals verfeinert.

Wie gesagt, selbst Hobby-Astronomen müßte das schon aufgefallen sein.

Pertti


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

23.03.2015 um 23:01
@Hanko_Spitznas

Was @perttivalkonen sagt ist richtig, es gibt aber auch noch andere Methoden. Mit der Annahme, die Sonne hätte einen massereicheren Begleiter, kommen eigentlch nur 4 Kategorien in Frage: Andere Sterne, weiße Zwerge, Neutronenstern und schwarze Löcher. Ein größerer Stern scheidet bei genauerer Betrachtung schonmal direkt aus, da eine erhöhte Masse immer auch mit einem erhöhten Energieumsatz einhergeht. Vorausgesetzt es handelt sich um einen stabilen Orbit, hätten wir den Stern also bereits sehen müssen, da seine wahre Helligkeit höher ist als die der Sonne und er außerdem aufgrund der Stabilität des Orbits nicht beliebig weit entfernt sein darf. Solch ein Stern wäre so hell, dass er seit Alters her bekannt wäre. Beispielsweise ist unser Nachbarstern Alpha Centauri A ein sonnenähnlicher Stern und besitzt eine scheinbare Helligkeit von etwa 0 mag. Ein massereicherer Stern als die Sonne wäre sowohl heller als auch näher, und müsste daher brilliant am Himmel erstrahlen.

Ähnliches gilt auch für weiße Zwerge sowie Neutronensterne, wobei hier nicht die Helligkeit selbst maßgeblich ist, sondern deren Wärmestrahlung. Bei den Himmelsdurchmusterungen müssten sie auf IR-Aufnamen hell erstrahlen, aufgrund ihrer unglaublichen Nähe.

Bleibt also im Endeffekt nur ein schwarzes Loch. Tja um ehrlich zu sein, ich wüsste jetzt nicht wie man es aufspüren würde, wenn die Sonne der einzige Begleiter ist. Möglicherweise würde es im äußeren Sonnensystem Material akkretieren und wäre dann ebenfalls sichtbar. Andererseits kann es natürlich auch gerade Pause machen, dann wäre es wohl unsichtbar.

Jedoch finde ich es fraglich, dass wir solange ein schwarzes Loch als Begleiter haben ohne dass es zu gravitativen Störungen durch andere Sterne kam und es nun immer noch da draußen rumschwurbelt. Die Suche nach einem braunen Zwerg brachte ebenfalls keine Ergebnisse, sodass man wohl mit ziemlicher Sicherheit sagen können, dass kein größerer Körper da draußen existiert. Wenn überhaupt, etwas da wäre, hätte es maximal Planetengröße.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 18:31
@ Pertti und Gim,

jetzt geht die Argumentation weiter als ich folgen kann.

Wenn die größere Sonne merh Masse verliert wäre ein Doppelstern-System mit unterschiedliche großen Sternen nie möglich.

Zur Relativ-Bewegung:
Ein Beispiel aus der Technik. Ein Kolben von einem Motor bewegt sich auf und ab. er hat nahe der WEndepunkte kaum Geschwindigkeit. Man nennt sie oberer und unterer Totpunkt.
Bei einer starken eiförmigen Ellipse ist die Bewegung nahezu linienförmig weil die eine Haupt-Achse deutlich größer ist, als die zweite Haupt-Achse.
Da wir fast auf der Hälfte der Periode zwischen den mumaßlichen Häufungen der Meteoriten-Einschlägen sind, ist der OT quasi erreicht weil Hin- und Rückweg sehr dicht beieinander liegen.

Gruß
Hanko


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 18:56
@Hanko_Spitznas
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:jetzt geht die Argumentation weiter als ich folgen kann.

Wenn die größere Sonne merh Masse verliert wäre ein Doppelstern-System mit unterschiedliche großen Sternen nie möglich.
Hmm, ich kann dir da nicht folgen. Interpretierst du in meine Antwort mehr, als ich geschrieben habe? Wieso sollte es Doppelsterne mit unterschiedlichen Massen nicht geben, nur weil ein Stern mehr Masse verliert? Wenn ich einen Stern habe, mit 10 Sonnenmassen, und er verliert der einfachen Rechnung halber 1% seiner Masse pro Jahr und einen Stern mit einer Sonnenmasse der pro Jahr 0,5% seiner Masse verliert, dann verliert der erste Stern sowohl absolut als auch prozentual mehr Masse pro Zeit. Dennoch ist er offensichtlich schwerer als der zweite Stern, ohne das da irgendein Widerspruch ist.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 18:57
Zitat von Hanko_SpitznasHanko_Spitznas schrieb:Wenn die größere Sonne merh Masse verliert wäre ein Doppelstern-System mit unterschiedliche großen Sternen nie möglich.
??? Welche Sonne soll Masse verlieren, und wieso sollte deswegen ein Doppelsternsystem nicht möglich sein? Worauf in der bisherigen Diskussion bezieht sich das?


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 19:00
@perttivalkonen

Ich denke, er bezieht sich auf diesen Satz:
Zitat von GimGim schrieb:Ein größerer Stern scheidet bei genauerer Betrachtung schonmal direkt aus, da eine erhöhte Masse immer auch mit einem erhöhten Energieumsatz einhergeht.
Da große Sterne mehr Masse in Energie pro Zeit umsetzen, ist auch ihr Masseverlust größer. Außerdem haben große Sterne einen stärkeren Sternenwind, aufgrund des größeren Strahlungsdrucks.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 19:09
@Hanko_Spitznas

Und zu dem anderen. Die Bewegung des Kolbens hat nun wirklich rein gar nichts mit der Bewegung eines Himmelskörpers auf seiner elliptischen Umlaufbahn zu tun. Je schmaler die Ellipsenbahn ausfällt, desto schneller fliegt der Himmelskörper im Perihel um den Bogen. Die Ellipse müßte schon recht breit sein, damit man, wenn man die große Halbachse entlang auf das Perihel sieht, den Eindruck bekommt, die Entfernung des Himmelskörpers zum Betrachter bleibe längere Zeit stabil.

Vor allem, egal ob nun breite oder schmale Ellipse, die Bahngeschwindigkeit des Himmelskörpers und damit die Ortsveränderung ist durchaus vorhanden. Wenn sich die Sterne nicht in Richtung der großen Halbachse verschieben, dann in Richtung der Kleinen Halbachse.

Und: je schmaler die Ellipse, desto näher das Perihel am umrundeten Zentralgestirn. Desto schneller die Umlaufgeschwindigkeit, desto schneller wieder eine Bewegung in (halbwegs) Ausrichtung der großen Halbachse. Ich sprach von hundert Jahren Beobachtung. Eigentlich sinds mehr, und eigentlich reicht deutlich weniger für die Veränderung aus.

Eigentlich ist schon genügend gesagt, warum das mit dem größeren Partner der Sonne nicht möglich ist.


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Ist unsere Sonne Teil eines Doppelstern?

24.03.2015 um 19:12
@Gim
Habe nicht wirklich den Eindruck, als könnte das gemeint sein. Da jeder aktive Stern Masse in Energie umsetzt (also: verliert/abgibt), wäre es reichlich absurd, die Existenz von Doppelsternen vom Fehlen dieser Masseabgabe abhängig zu machen.
OK, ich hab sowieso das eine oder andere Verstehensproblem zu Hanko, Du magst recht haben.


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