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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutsch, Grammatik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Sampo Diskussionsleiter
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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 12:07
Ich habe eine sprachwissenschaftliche Frage, weswegen ich diese in den Bereich "Wissenschaft" poste.

Meine Frage: Wie kann ich eine adverbiale Bestimmung von einer präpositionalen Ergänzung mit indirektem Objekt unterscheiden?

Beispiel 1: Ich bin gestern fröhlich in den Zoo gegangen.

"gestern" und "fröhlich" sind adverbiale Bestimmungen. Ist "in den Zoo" auch eine adverbiale Bestimmung?

Beispiel 2: Ich bin gestern mit freudigem Herzen in den Zoo gegangen.

Ich "mit freudigem Herzen" eine adverbiale Bestimmung von eine präpositionale Ergänzung mit indirektem Objekt?

post scriptvm: Es müsste im Titel "befindliche" heißen.

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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 13:03
Zitat von SampoSampo schrieb:Es müsste im Titel "befindliche" heißen
Müsste es nicht, denn obgleich das Adjektiv "befindlich" von "sich befinden" abgeleitet ist, wird es im Gegensatz zum Partizip "befindend" ohne das Reflexivpronomen "sich" verwendet. Ist aber letztlich auch egal. Bei deiner Frage kann ich dir leider nicht helfen, dafür bin ich zu doof.


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 13:19
Hier meine Vorschläge für eine korrekte Formulierung des Threadthemas (ohne Gender-Verknurpselungen):

"Frage an eventuell sich hier an Bord befindlichen Germanisten", oder wenn man mehrere ansprechen will "Frage an eventuell sich hier an Bord befindliche Germanisten".


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 16:08
Zitat von SampoSampo schrieb:Beispiel 2: Ich bin gestern mit freudigem Herzen in den Zoo gegangen.
Zitat von SampoSampo schrieb:Ich "mit freudigem Herzen" eine adverbiale Bestimmung von eine präpositionale Ergänzung mit indirektem Objekt?
Präpositionale Ergänzung gibts bei Verben, Adjektiven und Substantiven mit einer festen Präposition,
gegangen hat in deinem Beispiel keine feste Präposition.
Verben mit Präpositionalergänzung
https://mein-deutschbuch.de/verben-mit-praepositionalergaenzungen.html


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 16:12
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Hier meine Vorschläge für eine korrekte Formulierung des Threadthemas (ohne Gender-Verknurpselungen):

"Frage an eventuell sich hier an Bord befindlichen Germanisten", oder wenn man mehrere ansprechen will "Frage an eventuell sich hier an Bord befindliche Germanisten".
@Peter0167
Ich würde es sogar noch ergänzen zu einem:
"Frage an eventuell sich hier an Bord befindliche Germanisten und Germanistinnen."


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 16:41
Zitat von parabolparabol schrieb:einer festen Präposition,
Wäre das bei diesem Beispiel denn: „bin gegangen“?


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 23:14
Zitat von SampoSampo schrieb:Ist "in den Zoo" auch eine adverbiale Bestimmung?
Bin zwar kein Germanist, aber soweit ich das auf die Schnelle recherchiert hab', lassen sich adverbiale Bestimmungen in vier Gruppen einteilen:

  1. Adverbiale Bestimmung der Zeit
  2. Adverbiale Bestimmung des Ortes
  3. Adverbiale Bestimmung des Grundes
  4. Adverbiale Bestimmung der Art und Weise

https://www.studienkreis.de/deutsch/adverbiale-bestimmung/

Demnach wäre "in den Zoo" eine adverbiale Bestimmung des Ortes: Wohin? In den Zoo.
Zitat von SampoSampo schrieb:...präpositionalen Ergänzung mit indirektem Objekt...
Auch danach musste ich erst einmal googeln (Archiv-Version vom 24.07.2021), würde aber intuitiv davon ausgehen, dass - mit Blick auf deine Fragestellung - letztendlich einfach beides richtig ist.
Beispielsweise ist auch in deinem Satz das Wort "Zoo" sowohl ein Substantiv, wie aber gleichzeitig auch das Objekt in dem Satz. Die Frage, wie man Substantiv von Objekt unterscheiden könne, wäre an dieser Stelle sinnfrei. Vermutlich verhält es sich mit deiner eigentlichen Fragestellung ähnlich.

Übrigens würde ich mir nicht allzu viel Hoffnung machen, dass hier ein Germanist vorbeischaut... 98% der User haben schon Probleme beim Unterschied zwischen "dass" und "das" oder "seit" und "seid". Jeder Germanist, der hier über dieses Forum stolpert, sucht da augenblicklich gleich wieder das Weite, sobald er ein paar Beiträge hier im Forum gelesen hat... :D


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 23:38
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Übrigens würde ich mir nicht allzu viel Hoffnung machen, dass hier ein Germanist vorbeischaut... 98% der User haben schon Probleme beim Unterschied zwischen "dass" und "das" oder "seit" und "seid". Jeder Germanist, der hier über dieses Forum stolpert, sucht da augenblicklich gleich wieder das Weite, sobald er ein paar Beiträge hier im Forum gelesen hat... :D
Vielleicht ist das ja auch nur eine Volkskrankheit, vor der nicht mal Germanisten gefeit sind 😌☝😄


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

18.07.2021 um 23:53
Zitat von SampoSampo schrieb:Ich bin gestern mit freudigem Herzen in den Zoo gegangen.
Beides sind adverbielle Bestimmungen, da sie mit eigenen Fragewörtern beantwortet werden. "Wie?" bzw. "Wo?"

Regel:

- Adverbiale Bestimmungen werden mit eigenen Fragewörtern befragt.
- Präpositionale Ergänzungen werden mit der Präposition befragt (wo+Präp bzw. Präp wem/wen)

Ich stehe beim Aussichtsturm. (Wo stehe ich?) => Adverbiale Bestimmung (des Ortes)
Das Auto wurde bei einer Kollision beschädigt. (Wobei?) => Präpositionale Ergänzung

In der Umgangssprache werden manchmal die beiden Fragen parallel genutzt.

Ich bin bei Freunden. (Wo bin ich?) = Adverbiale Ergänzung (des Ortes)
Ich bin bei Freunden. (Bei wem bin ich?) = Präpositionale Ergänzung

;)


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

19.07.2021 um 00:11
Müsste es nicht eher ,,Ich bin gestern freudigen Herzens in den Zoo gegangen" heißen?


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Sampo Diskussionsleiter
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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

19.07.2021 um 15:52
@Scott78, ich halte ein Genetivobjekt nicht für zwingend.


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Sampo Diskussionsleiter
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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

19.07.2021 um 15:58
Danke an alle für die Erklärungen!


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

20.07.2021 um 07:43
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Müsste es nicht eher ,,Ich bin gestern freudigen Herzens in den Zoo gegangen" heißen?
Ich finde auch, dass das etwas besser klingt. Ist vermutlich Geschmackssache. Mit der adverbialen Bestimmung hat es sich ja schon geklärt.
Was ist denn ein "indirektes Objekt"? 🤔


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

30.07.2021 um 10:09
Das Problem ist schon so alt wie die deutsche Sprache. Die Frage, ob "in den Zoo" eine Adverbialbestimmung ist oder nicht, erübrigt sich, wenn man sagt: "Ich bin gestern mit offenen Augen in den Zoo gegangen." Das ist eine präzise Beschreibung der Realitätswahrnehmung. Wenn man aber das Konzept von Adverbialbestimmung an seinem Anfang und Ende hält (so, wie es bei der Frage nach dem Subjekt-Objektkontext gemacht wird), kann es sein, dass manche Gedankengänge in diesem Bereich aufhören und andere beginnen.


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fumo ehemaliges Mitglied

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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

30.07.2021 um 10:39
@Sampo

Eine einfache Faustformel zur Unterscheidung!

1. Ist die Präposition im Kontext theoretisch austauschbar, handelt es sich um eine adverbiale Bestimmung.

Bsp:
Ich warte auf dem Bahnhof
Ich warte neben dem Bahnhof
Ich warte vor dem Bahnhof

2. Ist die Präposition im jeweiligen Kontext nicht austauschbar, ohne dass sich ein völlig neuer Sinn ergibt, handelt es sich um ein Präpositionalobjekt - wobei der Objektstatus in der Forschung umstritten ist, da das Präpositionalobjekt u.a. nicht passivfähig ist.

Bsp:
Ich warte auf Tanja.


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

31.07.2021 um 01:11
Eine weitere Faustregel: Stell eine Frage!

Ich gehe.

Ich gehe am Morgen.
Ich gehe in Eile.
Ich gehe durch die Stadt.
Ich gehe zu Fuß.
Ich gehe nach Hause.
Ich gehe über die Brücke.
Ich gehe ins Kino.
...
Nach allem kann man irgendwie fragen. Aber die einzige Frage, die nach einem "Ich gehe" automatisch durch den Kopf geht, ist "Wohin gehst Du". Daher sind die Ergänzungen "nach Hause" und "ins Kino" die einzigen "natürlichen" Ergänzungen, realisiert je mit einer Präposition. Alles andere sind Näherbestimmungen der Aktion. Sie werden quasi als zusätzliche Umstände des Gehens mitgeteilt (Adverbialbestimmung nannten wir in der Schule noch Umstandsbestimmung).

Fragt man bei transitiven Verben die "natürliche" Frage, kommt das Objekt bei heraus.
Ich esse. Was ißt Du? Ich esse den Spargel.
Transitive Verben kann man auch umdrehen. Vom Aktiv zum Passiv, und das Objekt wird zum Subjekt.
Der Spargel wird gegessen.

Intransitive Verben haben kein Objekt.
Ich sterbe. Wen oder was stirbst Du? Äääh... - Geht nicht.
Intransitiva kann man nicht "umdrehen". Na ok, "gestorben wird immer", aber sowas ist eher "unsauber" gesagt. Vor allem gibts kein Subjekt".

Nun gibt es aber auch diese intransitiven Verben, bei denen es diese "natürliche" Frage gibt, eben "wohin gehst Du". Aber da folgt kein "echtes" Objekt. Kein "Ich gehe den Garten", auch kein umgekehrtes "der Garten wird gegangen". "Ich gehe in den Garten".

Übrigens ist das "ins Kino" / "nach Hause" kein indirektes Objekt. Sondern ein präpositionales Objekt.

Ein indirektes Objekt ist ein Dativobjekt im Unterschied zum Akkusativobjekt.
Ich gebe. - Wem (Dativ) gebe ich was (Akkusativ)?
Beim "Umdrehen" merkt man, welches das "eigentliche" Objekt ist und welches "irgendwie kein so ganz richtiges" Objekt.
Ich gebe Dir Kleidung. Umgedreht: Die Kleidung (Subjekt!) wird Dir (keine Umdrehung!) gegeben.
Insofern verhält sich das indirekte Objekt tatsächlich so wie das präpositionale Objekt, ist aber eben präpositionslos und daher ein "irgendwie doch echtes" Objekt.

Ach ja: streng genommen sind auch Objekte Adverbialbestimmungen.


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

31.07.2021 um 07:48
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ach ja: streng genommen sind auch Objekte Adverbialbestimmungen.
Also wenn ich eins mag, dann sind das Antworten, wo man hinterher nicht nur weiß, wie´s geht, sondern auch warum man sich das immer gefragt hat. Danke @perttivalkonen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 18.07.2021:das Wort "Zoo" sowohl ein Substantiv, wie aber gleichzeitig auch das Objekt in dem Satz.
Ein "Substantiv" ist ja auch kein Subjekt. Es ist ein "Hauptwort" und erst der Bezug im Satz macht es zum Subjekt oder Objekt, dem Handelnden oder dem "Behandelten". (Siehe oben - wenn ich jetzt sage, "ich hab´s geahnt" ist das albern. Aber meine "Befindungsmöglichkeiten" hat das jetzt erweitert.)
----------------------
"Befindlichen" - ist doch was ganz anders, eigentlich ein Neologismus.
Die Befindlichkeit ist eine Art Zustand, eine Stimmung oder die Gesundheit betreffend. Die wird zwar auch "Befinden" genannt,
aber hier geht es doch um die Ortsbestimmung, "Wo" sich was befindet (die Germanisten an Bord, in unterschiedlichen Formen der Befindlichkeit.)

"Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten" müsste heißen "sich hier an Bord befindende G."
(Und das mit dem "sich" bei der Befindlichkeit" wäre eine "Frage über die Befindlichkeit der sich an Bord befindenden G.")
Aber frag mich keiner warum, das kann ich nicht in Worte fassen.


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Frage an eventuell hier an Bord sich befindlichen Germanisten

31.07.2021 um 08:09
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Ach ja: streng genommen sind auch Objekte Adverbialbestimmungen.
Bin kein Germanist und rein zufällig auf dieses Thema aufmerksam geworden, hab selber viel mit Sprache zu tun, deshalb von mir ein Danke für diese ausführliche und lehrreiche Antwort. :Y:
(Hab nur eine Zeile zitiert, meinte natürlich den ganzen Kommentar.)


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