Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Gütersloh
Spurensuche nach Doppelmord in Gütersloh
Waffe bleibt verschwunden

Gütersloh. Die Spaziergänger, die sonst das Bild des Stadtparks und des Botanischen Gartens in Gütersloh bestimmen, sind seit dem Mittag des ersten Weihnachtsfeiertages eindeutig in der Minderzahl. Seit dem Doppelmord am Heiligabend prägen die Beamten der Mordkommission "Bad" und der Einsatzhundertschaften die unwirklich scheinende Szenerie. Mit starken Kräften suchte die Polizei auch am Freitag im Haus an der Badstraße und in der Umgebung nach Spuren, um Licht in das Dunkel der grausigen Tat zu bekommen.

Bislang überwiegt allerdings noch das Dunkel. Nach ersten Erkenntnissen vermuten die Ermittler, dass die 74-jährige pensionierte Ärztin Helgard G. und ihr 77-jähriger Bruder Hartmut S. am 24. Dezember zwischen 15 und 24 Uhr getötet wurden. Wer und wie viele Täter hinter der Tat stecken, ist hingegen noch völlig unklar.

Unbekannt sei ebenfalls, wie der oder die Täter in das Gebäude gelangten. "Die Polizei konnte keine Einbruchsspuren am Haus feststellen", teilte die Polizei am Freitag mit. Auch die Tatwaffe fehlt weiterhin. Die Obduktion der Opfer und des ebenfalls getöteten Hundes der Hausbesitzerin habe ergeben, dass es sich dabei vermutlich um ein Messer handelt.

Wie schon am zweiten Weihnachtsfeiertag durchkämmten die Beamten auch nochmals das Gelände rings um den Tatort, um die Waffe zu finden. "Es waren rund 80 Beamte von Hundertschaften aus Bielefeld, Dortmund und Köln im Einsatz", sagt Kriminalhauptkommissar Hartmut Koeckstadt, Mitglied der zwölfköpfigen Mordkommission. Das Messer blieb verschwunden, entdeckt wurden lediglich andere Gegenstände wie etwa ein zerknülltes Papiertaschentuch, das womöglich mit dem Fall zu tun haben könnte. Die in unmittelbarer Nähe fließende Dalke wurde nicht untersucht. "Das ist bislang nicht angedacht, aber vielleicht kommt das noch", sagt Koeckstadt.

Zwischen den zahlreichen Polizisten tauchen hin und wieder dann doch Spaziergänger auf. Sie lugen vorsichtig zwischen den am Straßenrand stehenden Polizeifahrzeugen hervor, bleiben wenige Meter weiter im Park in kleinen Grüppchen stehen.

"Unfassbar", sagt eine Frau, andere nicken betreten. "Hoffentlich kriegen sie die", sagt ein Mann. Andere Passanten schauen genauer hin, stellen ihrerseits Vermutungen darüber an, wie der oder die Täter in das Haus gekommen sein könnten: "Die Fenster sind doch fast alle vergittert."

Auch ein direkt nebenan wohnender Nachbar zeigt sich erschüttert. "Es waren sehr nette Leute, ich habe mich oft mit ihnen unterhalten", sagt er. "Ich kann das noch immer alles nicht fassen." Von der grausigen Tat habe er direkt nichts mitbekommen. "Ich habe am ersten Weihnachtsfeiertag am Frühstückstisch gesessen, als die Polizei hier plötzlich mit Blaulicht vorgefahren kam." Bislang habe er sich in der Wohngegend sehr sicher gefühlt, die Häuser lägen zwar etwas abseits, seien aber sowohl vom Park als auch vom Botanischen Garten aus gut einsehbar.

"Da traute sich eigentlich nie einer hin", sagt der Mann. Diese Sicherheit sei jetzt aber Vergangenheit – zumal ihm auch der Umstand, dass die Polizei derzeit von einem Raubmord ausgeht, ein beklommenes Gefühl gibt. "Die hätten ja auch einen anderen Eingang nehmen können."

Die Polizei sucht nach der Beendigung der Spurensicherung und der Tatortaufnahme nach Zeugen, die zum vermutlichen Tatzeitpunkt rund um die Badstraße, Parkstraße, den Botanischen Garten oder den Stadtpark verdächtige Beobachtungen gemacht haben.

Zudem werden Zeugen gesucht, die zuletzt noch Kontakt zum Geschwisterpaar hatten.

http://www.nw-news.de/owl/10026766_Spurensuche_nach_Doppelmord_in_Guetersloh.html

Da nur von einer Tatwaffe die Rede ist, gehe ich auch nur von einem Täter aus und nicht mehreren, und Ihr? Bei mehreren Tätern oder gar einer organisierten Bande würde ich ein anderes Tatszenario erwarten. Die Beschreibung, dass Spuren des Kampfes im ganzen Haus waren spricht doch eher dafür, dass hier eine Situation eskaliert ist und das so (!!!) vom Täter nicht geplant war. Evtl. stammt die Tatwaffe sogar aus dem Haushalt und wurde vom Täter aus der eskalierten Situation heraus spontan ergriffen.

Mich wundert, dass von den Nachbarn niemand was gehört hat. An Weihnachten ist es doch eher ruhig in den Straßen, und gerade in so einer besonders ruhigen Gegend sollte doch dann jeder Mucks direkt aufgefallen sein. Die müssen doch geschrien haben. Wie weit wohnt denn der nächste Nachbar vom Haus weg, weiß man das?

Hallo @all
Habe gerade diesen brutalen Fall entdeckt. Die Erinnerung an den Schemmer-Mord ist noch ganz frisch, ich habe spontan auch direkt daran gedacht.
Jedoch wurden die Opfer hier wohl nicht im Schlaf überrascht, zumindest konnte ich nichts lesen, was darauf hindeutete.
Das macht mir die Einzeltäter-Version schon recht schwer vorstellbar. Man kann sich zunächst ja nur einem Opfer mal widmen, die andere Person könnte doch in der Lage sein zu fliehen oder um Hilfe zu rufen. Weiß man etwas über den Fundort der Leichen, in räumlicher Nähe, auf verschiedenen Etagen?
Wenn die Frau so verängstigt war, dass sie ihren Bruder dazu bewegt hat bei ihr zu übernachten ist die Angst doch schon sehr präsent gewesen. Warum? Einbrüche in der Gegend, ok, man kann sich mit Kameras und Alarmanlagen auch etwas sicherer fühlen, vielleicht gab es einen Vorfall oder einen konkreten Anlass für ihre Angst? Seit wann übernachtete der Bruder denn schon dort ? - Der Tod des Ehemanns liegt ja wohl schon etwas zurück wie ich das verstanden habe.

jungler schrieb:Das macht mir die Einzeltäter-Version schon recht schwer vorstellbar. Man kann sich zunächst ja nur einem Opfer mal widmen, die andere Person könnte doch in der Lage sein zu fliehen oder um Hilfe zu rufen.

Auch wenn mehrere Personen im Haus waren, können sie sich in einem so großen Haus ja auch zum Tatzeitpunkt in verschiedenen Bereichen aufgehalten haben, sodass erst ein Opfer mit dem Täter allein war und es schon zu schwer verletzt / wehrlos war, bevor das zweite Opfer zur Hilfe eilen konnte (oder evtl. wurde auch ein Opfer völlig unbemerkt von der Anderen getötet, da dieses sich zum Tatzeitpunkt gar nicht im Haus befand (sondern z.B. mit dem Hund Gassi war), und das zweite Opfer kehrte dann nach Hause und wurde dort vom Täter schon erwartet).

Es gab mal einen Fall in den USA, wo ein Vater die ganze 4- oder 5-köpfige Familie getötet hat, der hat auch einen nach dem Anderen getötet, als sie nach und nach heimkamen. Wie gesagt, es ist nur von einer Tatwaffe die Rede - bei mehreren Tätern ist schwer vorstellbar, dass die nur mit einer Waffe zuschlagen oder sich zwischendurch abwechseln, oder? Habe jedenfalls noch nie von so einem Fall gehört.

Es ist durchaus im Rahmen des Möglichen, dass mehrere Täter identische Messer benutzen...

Comtesse schrieb:Wie gesagt, es ist nur von einer Tatwaffe die Rede - bei mehreren Tätern ist schwer vorstellbar, dass die nur mit einer Waffe zuschlagen oder sich zwischendurch abwechseln, oder? Habe jedenfalls noch nie von so einem Fall gehört.

es reicht doch schon wenn eines der Opfer von einem der Täter bedroht wird um zu verhindern, dass um Hilfe gerufen wird oder die Flucht ergriffen wird. Die Tat an sich kann dann durchaus von einem Täter mit einer Waffe erfolgen.

und der hund hat auch brav "sitz" gemacht? oder wurde er vorher getötet?

LIncoln_rhyME schrieb:und der hund hat auch brav "sitz" gemacht? oder wurde er vorher getötet?

M.M.n. ein weiteres Indiz für mehr als einen Täter

@jungler
ja, das wirkt derzeit plausibler. wir wissen auch nicht wo die stiche erfolgten etc....

Ich gehe immer noch von nur einem Täter aus, und zwar einem, den sie kannten, da es keine Einbruchspuren gibt und zwei oder mehreren Unbekannten, hätten sie oder die alte Dame - aufgrund ihrer Angst, niemals die Tür geöffnet.

@Interested
wenn der hund benny gestrullert hat, der täter nahm ihn mit leckerli auf den arm, lief zur terassentür mit messer am brustkorb?
Ging rein, stach zu?
Sag niemals NIE! Grad bei Mordfällen

Kennt ihr das schon?

http://www.anc-news.de/newswire/video/doppelmord_web.wmv

Hallo @alle !

Wenn der Bruder, wie in einigen Quellen dargestellt, nur gelegendlich dort übernachtet, dann könnte das ein Planungsfehler in einem ansonsten gut vorbereiteten Überfall ( Einbruch ) grwesen sein. Der Täter erwartet nur eine alte Frau, statt dessen sind es zwei Personen. Mache Straftäter reagieren mit Gewalt auf unvorhergesehene Schwierigkeiten, andere flüchten.

Gruß, Gildonus

@minu16

danke für den Link

Immerhin gab es ein Nachbarhaus in unmittelbarer Nähe ! Ob da niemand an dem Abend zu Hause gewesen ist?

..

http://www.anc-news.de/newswire/video/waldweg_web.wmv

Teil 2

Sorry,Teil 2 gehört nicht dazu!!!!

@minu16

war schon am rätseln..... :-)

http://www.anc-news.de/newswire/video/doppelmord_ton.wmv

O Ton

Mich wundert, warum hier niemand postet, der mit Hunden lebt oder sich auskennt..Der wüsste nämlich und könnte auch kommentieren, dass man feststellen kann, ob ein Hund friedlich und zufrieden gestorben ist oder im Zustand höchster Aggression und Erregung in einem Kampf. Und daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen ob der Hund gewarnt und angschlagen hat, oder nicht.