Lucile K. aus Frankreich in Kufstein am Inn-Ufer ermordet

vorher hatte ich nach kufsteinern gefragt.
im weitesten sinne ging es um die frage, welche branchen nach einem derartigen vorfall umsatzeinbußen erleiden, und welche vielleicht profitieren.

andererseits um typische fremdenverkehrsort-probleme.
ins detail möchte ich natürlich öffentlich nicht gehen.

so lebte ich mal in der nähe des ortes. es gab damals genau zwei nicht an touristen vermietete zimmer in den schönen häusern, eines bewohnte meine kollegin, eines ich. die ortsansäßigen zogen selbst oft über monate in die kellerräume oder auf den dachboden, damit jeder raum für zahlende gäste vergeben werden konnte.
es passierte nach meinem wegzug von dort auch einiges unschönes, um die zimmerbewohner wegzuekeln, weil irgendwer dachte, er möchte an der stelle lieber ein großes gebäude hinstellen.
heute ist es errichtet.

@vielefragen

Nicht einmal Terroristen schaffen es, irgendeine Branche etc. wirtschaftlich zu grunde zu richten. Ich denke, da bist Du auf keiner sinnvollen Spur. Kufstein ist viel zu gross, als dass sich eine einzelne Straftat irgendwie nennenswert auswirken würde, weder der Tourismus noch sonst eine Branche wird durch diese Tat irgendwie nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Genauso werden weiterhin ERASMUS Studenten kommen und alles läuft wie bisher auch in den selben Bahnen.

Nicht einmal ein individuelles Unternehmen dürfte durch diese Tat irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden sein: weder Luciles Vermieter, denn die Tat hat keinen erkennbaren Zusammenhang zur Tatsache, dass sie dort und nicht woanders wohnte, noch die Uni, noch sonstwer.

Nein, eine Art Terrorismus Motiv liegt dieser Tat sicher nicht zu grunde.

http://tvthek.orf.at/program/heute-oesterreich/4660163/heute-oesterreich/9054860/Neue-Ermittlungen-in-Mord-an-Austauschstudentin/9062959

Wir haben hier eine sehr komplexe Spurensituation vor Ort, es ist sehr schwierig für uns festzustellen, welche Spuren tatrelevant sind. Jetzt, mit diesem Ergebnis aus Frankreich, tun wir uns da wesentlich leichter - wie bereits erwähnt. Und wir konzentrieren uns jetzt natürlich ganz stark auf das Tatumfeld. Das heißt nicht, dass wir Frankreich außer Acht lassen, ganz im Gegenteil. Es ist natürlich auch nach wie vor eine Spur aber wir konzentrieren uns einmal primär auf die Tatortumgebung und auf das nähere Verhalten des Mädchens in den letzten Stunden.

Falls die Polizei von einer Beziehungstat ausgeht - ausschliessen wird sie es derzeit nicht können - besteht natürlich die Möglichkeit, dass Lucile in den vier Tagen seit ihrer Rückkehr aus Frankreich am 7.1.2014 mit ihrem Mörder telefonischen Kontakt oder zumindest Kurznachrichten ausgetauscht hatte, evtl. auch E-Mails.
Mit Hilfe der französischen Behörden ist es nun evtl. gelungen an alle ihre Kommunikationspartner der letzten 96 Stunden - auch die aus Österreich - zu kommen. Möglicherweise hat die französische Polizei bereits einen Grossteil davon befragt und dabei neue Erkenntnisse gewonnen, z.B. ob und ggf. über wen sich Lucile negativ geäussert hat (Tweet „People are disappointing“ am 8.1.2014). Die Tiroler Kripo könnte nun die Aufgabe haben die österreichischen Kommunikationspartner aufzusuchen und nach deren Alibis für die Tatzeit fragen.

Das ging ja schnell

@HerculePoirot
du warst der user, der die verbindungen nach bayern nach internetrecherchen erstmals illustrierte.
ein lob an dich!

nephilimfield schrieb:Laut Gerichtsmedizin dürfte der erste Schlag bereits letal gewesen sein, trotzdem schlug der Täter noch dreimal brutal zu. Das ist mir einfach zuviel Gewalt für einen ertappten Einbrecher.

@nephilimfield
Also kämen wir somit auf 4 überbordete Schläge?
Das ist mMn. soviel Gewalt, dass der Täter Lucile unbediengt damit umbringen wollte.

Meist steckt ja bei soviel Gewalt totale persönliche Wut und Zorn auf die Person dahinter, der man sowas antut.
Doch die Täter aus Wien & Bad Reichenhall zeigen auch auf, dass dies nicht immer zutrifft.
Wenn man aber bedenkt, dass solche Täter wie der aus Wien & aus Bad Reichenhall eher aber doch eine Minderheit von Tätertypen darstellen, eben mit solcher brutalen Wucht ihnen völlig unbekannten Person solche Verletzungen zuzufügen, wird es eher wieder wahrscheinlicher, dass der Täter aus persönlichen Grund heraus zum Opfer (im Fall Lucile) so handelte?

Aus dieser Sichtweise heraus kann man also - so glaube ich - eine der beiden Theorien nicht wirklich völlig ausschließen.

Es könnte also eine Beziehungstat gewesen sein (sah ich von Beginn an als sehr wahrscheinlich an) aber auch ein "Zur falschen Zeit am falschen Ort" sein.

Von Anfang an kam mir also eine Beziehungstat im Mordfall Lucile eher viel wahrscheinlicher vor, wenn die Polizei aber auf längere Zeit hin keinen Täter ausmachen kann, denke ich, wird zweiteres eher wahrscheinlicher. Weil völlig zum Opfer unbekannte Täter immer sehr sehr schwer zu finden & zu überführen sind. Und so schaut es ja momentan auch in diesem Fall hier aus, wenn man bedenkt: Ein Jahr Suche nach dem brutalen Mörder ohne Ergebnis!

Aber die Hoffnung lebt, dass kein zweites Jahr ohne Ergebnis vergeht!!!! Auch XY fördert diese Hoffnung, ist eine gute Chance, dass da was weiter geht und neue Ermittlugsansätze sich für die Polizei auftut!

Lieben Gruß,
Doverex

@Doverex....

Doverex schrieb:kommt es mir so vor, als würde die Ermittler jetzt mehr den Fokus darauf legen, was für mögliche Kontakte hatte Lucile noch in ihrer Unterkunft, also Stunden bevor die Tat verübt wurde. Und bevor sie die Wohnung dort überhaupt verließ.

Ich erinnere mich daran, dass es hiess, Lucile sei mit ihrer Mitbewohnerin nachmittags in der Stadt gewesen..... abends habe sie erst zu Hause bleiben wollen, da ihre erkrankte Freundin nicht mitkommen konnte.
Vielleicht werden in dem Zusammenhang mögliche Kontakte überprüft?

Dazu passt aber diese Meldung nicht...

„Jetzt sind umfangreiche Erhebungen durchzuführen.“ So umfangreich, dass das Ermittlerteam verstärkt werden muss.

http://www.tt.com/panorama/verbrechen/9467134-91/fall-lucile-suche-nach-t%C3%A4ter-auch-in-aktenzeichen-xy.csp (Archiv-Version vom 12.01.2015)

@Doverex

Doverex schrieb:Wenn man aber bedenkt, dass solche Täter wie der aus Wien & aus Bad Reichenhall eher aber doch eine Minderheit von Tätertypen darstellen, eben mit solcher brutalen Wucht ihnen völlig unbekannten Person solche Verletzungen zuzufügen, wird es eher wieder wahrscheinlicher, dass der Täter aus persönlichen Grund heraus zum Opfer (im Fall Lucile) so handelte?

mir ist noch was eingefallen.

davor waren österreichweit plötzlich auf der straße senioren ihre goldketten durch ziehen abgerissen worden, was menschen fast oder ganz strangulierte, habe das nicht mehr ganz genau im kopf, ob opfer starben. die täter wurden gefasst, alle gruppen mit der methode kamen aus einem geographischen raum, was auch immer das heißt.

im folgenden jahr hatte es eine serie von bankanschlussdelikten gegeben, weiters waren senioren nach einkäufen ins haus verfolgt worden.

die bankanschlussdelikte wurden mit brutaler wucht, durch schläge mit einer eisenstange auf den kopf, ausgeführt. rechtfertigung, man habe eine anzeige durch die opfer verhindern wollen. alle täter wurden wieder einer den lesern unbekannt gebliebenen geographischen region zugeordnet, laut presse der gleichen wie die goldkettchenabreißer.

danach kam eine weitere methode der gewalt im anschluss an bankbesuche oder einkäufe bei diskontern auf, die des brutalen umschmeissens. mieter wurden nach aufsperren ihrer tür von ihnen umbemerkt folgenden mit brutaler wucht in die wohnung hinein umgestoßen, blieben mit schwersten kopfverletzungen liegen, ob alle opfer überlebten, weiß ich nicht. ich habe das nicht mehr weiter verfolgt. wieder konnten die taten menschen einer geographischen region zugeordnet werden.

es handelte sich bei allen opfern um ärmere, ältere , oder eben ganz junge mädchen mit wenig besitz.

im fall lucile liegt eventuell die kombination zweier in dem jahr zuerst in der hauptstadt aktuell gewordener tatausführungsarten, vor.


irgendwann in dem zeitrraum spielte sich am wienfluss in wien die szene ab, wo eine bettlerin vom antreiber in dem fluss zu stossen versucht wurde, anscheinend, weil sie nicht genug beute gebracht hatte.

das lässt für mich den schluss zu, es könnte eventuell vor anreise anweisungen oder schulungen von gruppen in aktuellen methoden geben, die da neuerdings hinabstoßen, oder mit einer eisenstange auf den kopf schlagen, hießen.

Radio Tirol bringt heute seit 6 Uhr Beitraege zum Mord an Lucile. der naechste Beitrag ist fuer 7:30 in den Nachrichten angekuendigt. weitere folgen ev. stuendlich. ich nehme an, dass der ORF auch heute Abend mit Tirol Heute bei der Gedenkmesse dabei sein wird. heute findet in Kufstein eine Gedenkmesse statt.

Ylenia schrieb:Ich erinnere mich daran, dass es hiess, Lucile sei mit ihrer Mitbewohnerin nachmittags in der Stadt gewesen..... abends habe sie erst zu Hause bleiben wollen, da ihre erkrankte Freundin nicht mitkommen konnte.

@Ylenia
Ja, wie hier schon User meinten, grenzt das die Leute stark ein, die wissen konnten, dass Lucile so spät sich noch auf den Weg macht. Und dazu noch allein.
Denke auch, für diese mögliche kleine Anzahl an Menschen, die das wissen konnten, braucht man eigentlich nicht weitere 4 Ermittler.
Wirst also wohl schon recht haben mit der Ansicht, dass es da nun weit mehr an Spuren noch zu sortieren & zu untersuchen gibt.

vielefragen schrieb:das lässt für mich den schluss zu, es könnte eventuell vor anreise anweisungen oder schulungen von gruppen in aktuellen methoden geben, die da neuerdings hinabstoßen, oder mit einer eisenstange auf den kopf schlagen, hießen.

@vielefragen
Weiß nicht, ob es da bei solchen "Gruppen" vielleicht die Anweisung gibt, den Menschen den Schädel einzuschlagen, also bewusst zu töten? Ich denke, ein Gruppe die mordend durch Europa zieht, ist viel mehr in Gefahr auch ausgeforscht zu werden, weil bei Mord wird wohl viel umfassender und mit mehr Nachdruck weltweit ermittelt, als wenn wer wem etwa einen Stoß gibt und die Handtasche raubt (Beispiel).
Siehst Du das aus diesem Blickwinkel, kann es eigentlich nicht im Interesse des "Gruppenführers" von solchen Banden sein, wenn Leute da zu Tode kommen, wenn die die Überfälle planen und organisieren. Also mal logisch aus der Sicht solch eines Bandenchefs & Auftraggebers betrachtet.

Tirola schrieb:ich nehme an, dass der ORF auch heute Abend mit Tirol Heute bei der Gedenkmesse dabei sein wird. heute findet in Kufstein eine Gedenkmesse statt.

@Tirola
Ja, nach diesem WE wo so viele Gedenk & Traueraufmärsche waren wegen den Terror-Anschlägen in Frankreich ist nun auch schon ein Jahr vergangen zu dieser schrecklichen Mordtat in Kufstein und betrifft auch eine Französin.

Wenn man generell an die Traueraufmärsche denkt, denn da fragt man sich schon, in welche Richtung entwickelt sich da unsere Welt? Wieso kann da wer im "vorbeigehen" einen Polizisten in den Kopf schießen der schon halb tot am Gehsteig liegt, oder wie hier in dem Fall von Lucile, einen unschuldigen jungen Mädchen den Kopf einschlagen?

"Mordfall Lucile - Ein Jahr nach dem Mord an der Studentin Lucile in Kufstein herrschen noch immer Trauer und Bestürzung." - Dieser Beitrag wurde auf Radio Tirol gerade für heute Abend um 19:00 Uhr bei Tirol Heute angekündigt. Ab ca. 20:00 Uhr ist der Beitrag dann in der ORF tvthek abrufbar, wenn es niemand vor mir gemacht hat, kopiere ich ihn dann hier hinein.

noch ein Nachtrag: in den Tirol Nachrichten auf Radio Tirol hat gerade der Kufsteiner Bürgermeister die aktuelle Lage geschildert. ich habe es leider nicht gehört. die nächsten Nachrichten wären um 15:30. aber ich denke, dass sie das auch bei Tirol Heute am Abend im Fernsehen bringen.

hier ein Link vom ORF wegen der Gedenkfeierlichkeiten heute Abend: http://tirol.orf.at/m/news/stories/2688807/

Lucile avait hésité avant de sortir seule

Übersetzung: Lucile hatte gezögert bevor sie alleine ausging

Demnach war ihr vielleicht nicht ganz wohl weil sie sich der Gefahr durchaus bewusst war. Es ist natürlich tragisch, dass sie in diesem Fall nicht auf ihre innere Stimme gehört hat.

Hier ist die Quelle: http://www.leprogres.fr/rhone/2015/01/11/etudiante-tuee-en-autriche-lucile-avait-hesite-avant-de-sortir-seule

Meine Tochter hat den Plan, in Paris zu studieren. Als Vater kann ich ahnen, wie es den Eltern Luciles jetzt geht, nur ahnen, da niemand sich vorstellen kann, ein Kind zu verlieren. Aber gerade weil ich mich auch darauf vorbereiten muss, meinem Kind die Freiheit zu geben, weit weg zu studieren, macht mich so ein Fall unendlich traurig und unendlich wütend auf den Täter.

@Rick_Blaine and @all - Ich würde als Frau in der Nacht nicht alleine an der Kufsteiner Innpromenade unterwegs sein wollen. Vielleicht wollte Lucile deshalb auch nicht alleine gehen, so wie es in dem Artikel oben steht? Auch jetzt, wo Kufstein die Beleuchtung verbessert hat, Gebüsch wurde entfernt und es sind mehr Polizisten dort unterwegs, laut einem Interview des Kufsteiner Bürgermeisters, würde ich mir ein Taxi nehmen, bevor ich diesen Weg alleine gehen müsste. Wobei die meisten Taxifahrer sind keine Einheimischen mehr .... Ich glaube mich zu erinnern, dass Pupp einmal in einem Interview gesagt hat, Kufstein ist aufgrund der offenen Grenzen und der Grenznähe, samt Autobahn, ein Problembezirk in Tirol. Persönlich halte ich unseren Bezirk und damit auch unsere Bezirkshauptstadt, für ein sicheres Pflaster, im Vergleich zu anderen Gegenden. Was Lucile passiert ist, ist ein krasser Einzelfall gewesen in meinen Augen. Man sollte einfach vorsichtig sein, egal in welcher Stadt. Mein Neffe möchte heuer auch studieren und wir sind im Moment froh, dass er wahrscheinlich mit ein paar Freunden aus seiner Schulzeit studieren möchte.
Die Tochter eines Bekannten studiert in Wien und sie wurde dort vor kurzem vor ihrer Haustür niedergeschlagen und ausgeraubt. Sie war alleine unterwegs.

Hier ist ein Artikel zur gestrigen Gedenkfeier. Im Fernsehen habe ich gestern einen Zeitungsartikel gesehen, in dem Artikel wurde Luciles Mutter interviewt. Online habe ich ihn nicht gefunden. Ich kann aber kein Französisch.

https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCIQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.meinbezirk.at%2Fkufstein%2Fchronik%2Fein-jahr-danach-gedenken-an-lucile-d1209713.html&ei=XtK0VMKgBoWgyAPVvICICQ&usg=AFQjCNHukPXiJeDD_k8x7l3d1ZAApkCv7g

Hier noch der Beitrag aus Tirol Heute von der gestrigen Gedenkfeier: http://tvthek.orf.at/program/Tirol-heute/70023/Tirol-heute/9073817/Grosse-Betroffenheit-Jahrtag-Lucile/9076936

Gedenken an Lucile: http://www.tt.com/panorama/verbrechen/9482011-91/fall-lucile-studentin-bleibt-in-kufstein-unvergessen.csp (Archiv-Version vom 01.07.2015)