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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

70 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, Duisburg, Falsche Geständnisse ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 19:02
Danke sehr für diese Links zu den Artikeln, die ich bisher noch nicht kannte. In der Tat bleiben so einige Fragen offen, dennoch bin ich schlichtweg der Meinung, dass Kroll sehr viele Morde begangen hat. Im Fall Jutta Rahn spricht allerdings wirklich so einiges gegen seine Täterschaft. Anderseits interessierte sich Kroll überhaupt nicht für die Medien und dürfte aus diesen kaum über irgendwelche Morde im Ruhrgebiet Gewissheit erlangt haben. Speziell im Fall Jutta Rahn vielleicht ein dummer Zufall, wo die Ermittler ein Geständnis Kroll´s zu einem von ihm tatsächlich verübten Mord fälschlicherweise auf den Mord an Jutta bezogen haben...?

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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 19:06
Zitat von maxxb74maxxb74 schrieb: Speziell im Fall Jutta Rahn vielleicht ein dummer Zufall, wo die Ermittler ein Geständnis Kroll´s zu einem von ihm tatsächlich verübten Mord fälschlicherweise auf den Mord an Jutta bezogen haben...?
Hier muss ich mich aber nochmal wiederholen. Wenn der Fall tatsächlich so deutlich liegt, dass zwei unabhängige Sachverständige vor Gericht aussagen, dass eine Täterschaft Krolls aufgrund der qua Spermaspuren ermittelten Blutgruppe ausgeschlossen ist:

1). Wieso macht die Verteidigung dies nicht zu einem großen Aufhänger,

2). Wieso wird anhand dieser Tatsache kein Revisionsverfahren vorangetrieben.

3). Wieso wird dieser Umstand sowohl von den Ermittlern (welche den Prozess vorbereitet haben), der Staatsanwaltschaft, den Schöffen und dem Richter komplett ignoriert, gerade wenn alle Sonstigen Anzeichen für eine sehr umsichtige Ermittlungsarbeit und Prozessführung sprechen.

Mir scheint hier fehlen uns deutlich Informationen.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 19:09
Zitat von vivere1980vivere1980 schrieb:Mir scheint hier fehlen uns deutlich Informationen.
Davon muss man in der Tat ausgehen...


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 19:57
Sein Geständnis des Rahn-Mordes enthielt zu viel Täterwissen, als dass man es durch puren Zufall erklären kann, das wird der Grund sein. Man konnte sich einfach nicht erklären, woher Kroll diese Details kennen konnte (z.B. dass das Opfer mit seinem eigenen Büstenhalter erdrosselt worden ist). Aufgrund der nicht zu Krolls Blutgruppe passenden Sperma-Spur kann ich mir dies nur so erklären, dass er entweder unbemerkt irgendwas aufgeschnappt hat über die Tat bei den Vernehmungen oder bei der Befragung irgendwie in die richtige Richtung gelenkt wurde. Diese Spermaspur ist ja nun mal nicht wegzureden und nicht logisch zu erklären, wenn Kroll der Täter war.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 20:42
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Diese Spermaspur ist ja nun mal nicht wegzureden und nicht logisch zu erklären, wenn Kroll der Täter war.
Es wird doch nicht ein anderer Perverser den Leichnam am Tatort gefunden und sich daran vergangen haben...? Wohl zu abwegig, ich weiß...


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 20:49
Das ist abwegig, denn das Mädchen wurde umgehend nach ihrem Verschwinden gesucht, da dürfte kein 2. Täter mehr Zeit gehabt haben, sich auch noch an der Leiche zu vergehen (zumal auch nicht 2 Spermaspuren gefunden wurden, sondern nur eine, und Kroll hat ja IMMER was hinterlassen). Die Mutter schickte schon 1 Stunde nach Ankunft des Mädchens am Bahnhof Geschwister los, ihr entgegen zu gehen, die sie aber nicht fanden (sie sind dabei aber am Tatort vorbeigekommen). Dann ging die Mutter noch mal los mit den Kindern, ließ den Hund von der Leine, der ins Gestrüpp rannte und da wild kläffte - die Mutter rief ihn aber zurück und schaute nicht nach (da, wo der Hund anschlug, lag das tote Mädchen). Dann ging noch mal der Vater los, der dann an der Stelle, wo der Hund angeschlagen hatte, nachschaute und seine Tochter fand. Das alles innerhalb von 3 Stunden nach Ankunft des Mädchens am Bahnhof, von wo aus sie durch den Wald nach Hause lief.

Interessant an dem Fall fand ich eben, dass der Nachbarssohn (22) die gesuchte (seltene!) Blutgruppe hatte. (Nur einer von 25 Männern hat diese Blutgruppe als "Ausscheider".) Ferner fand man Fasern seiner Jacke auf der Leiche (auch unter den Fingernägeln der Toten) und Fasern der Kleidung des Mädchens auf seiner Jacke. Der Mann bekam von seiner Mutter ein Alibi für die Tatzeit, es stellte sich jedoch als gelogen raus, da die Mutter zur tatzeit beim Frisör war. Es kam zum Prozess, er wurde aber freigesprochen, weil die Indizien den Richtern nicht ausreichten. Für die Anwohner blieb er der Mörder, bis Kroll die Tat gestand.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 20:52
Vielen Dank für die Artikel. Seit dem Buch taucht doch jetzt immer mehr im Internet auf. Jahrelang wurde Kroll ja nahezu vergessen in der Öffentlichkeit.

Weis denn jemand wie sicher die Blutgruppen-bestimmung denn damals war ?
Ich weis nur, das dem damals nicht wirklich eine Bedeutung beigemessen wurde. Und, das es mindestens einen Fall gab, wo der Täter als Mörder ausgeschlossen wurde und weiter morden konnte.

Aber ich denke schon, das es auch im Fall M. Tafel, neben dem Geständnis genügend Indizien gab, die für seine Täterschaft sprechen.
Warum sollte das Gericht ihn dem Fall verurteilen, wenn die Beweise nicht ausreichten und Gefahr laufen, das das Urteil in der Revision dann aufgehoben wird.
Da hätte es dann auch gereicht, wenn ihm 7 oder 8 Morde nachgewiesen worden wären. Schon der letzte Fall, bei dem er ja "auf frischer Tat" erwischt wurde, hätte ja gereicht um den Mann für immer aus dem Verkehr ziehen.

Meines Wissens wurde ja auch keine Revision eingelegt.

Aber um den Fall wirklich beurteilen zu können müsste man mehr Informationen haben.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 20:56
Ich glaube, nach dem jahrelangen Prozess (5 Jahre U-Haft!!!) waren alle Beteiligten einfach nur froh, sich nicht mehr länger mit dem Fall Kroll beschäftigen zu müssen.

Das mit der Blutgruppen.Bestimmung haben die damals gut drauf gehabt, man schrieb ja inzwischen das Jahr 1982, das war ja dann nicht mehr so steinzeitlich. Man wusste sogar schon, dass die Blutgruppe im Sperma eine andere sein kann als die tatsächliche Blutgruppe, auch das wurde berücksichtigt schon, kann man bei Harbort so nachlesen.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:06
@diegraefin
Die Probe war aber von 1970 aber egal ;-)

Na vielleicht hat den doch ein Ermittler in Eigenregie, entgegen der Teamnweisung doch in Achim hineingefragt und das hat sich dann verselbständigt.

Weis denn jemand, ob Kroll die Ermittler von sich aus an den Tatort geführt hat, wie in anderen Fällen?
Das wäre ein starkes Indiz gewesen, das er der Täter ist.
Selbst wenn er denn die Presse verfolgt hätte. Er hätte nie den genauen Tatort finden können, es sei denn er wäre dort gewesen. Seinerzeit wurde auch der serologischen Untersuchung so viel Beachtung geschenkt, weil die eh nur eingeschränkt aussagefähig war


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:09
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Die Probe war aber von 1970 aber egal ;-)
Die Gutachter sagten aber erst 1981/82 vor Gericht aus, ich denke, wenn es bis dahin neue technische Errungenschaften gegeben hätte, hätte man die sicher noch angewandt, oder?


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:13
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Weis denn jemand, ob Kroll die Ermittler von sich aus an den Tatort geführt hat, wie in anderen Fällen?
Nein, man fuhr dorthin wegen eines anderen Falles (Missbrauch eines Kindes, 1973, wurde nicht Kroll zugeordnet). Dabei fiel einem der ortsansässigen Polizeibeamten, der die Kripo dort hinführte, ein, dass es da 1970 noch eine andere Tat gegeben hatte, die die Kripo bis da nicht auf dem Schirm gehabt hatte: Den Fall Jutta Rahn. Daraufhin wurde Kroll dort hingebracht und quasi "von der Leine gelassen". Er steuerte dann nach einigem Umschauen auf den Tatort zu und sagte zum Fall passende Dinge aus, die die Polizei davon überzeugten, dass es Täterwissen ist. Für sich genommen waren seine Aussagen auch erstaunlich treffsicher, nur die Spermaspur, die passt nicht.


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01.10.2014 um 21:14
Ja ich kenne die Situation aus Harborts Buch und in diesem Fall muss man wirklich ernsthaft diesen Jungen als Täter zumindest in Betracht ziehen.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:22
Wahrscheinlich war die Spur auch 1980 nicht mehr neu zu überprüfen. Vielleicht ein Laborfehler?

Wenn Kroll in der Situation dem Tatort zusteuerte, kann eigentlich nur er das gewesen sein.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:23
Zitat von maxxb74maxxb74 schrieb:Ja ich kenne die Situation aus Harborts Buch und in diesem Fall muss man wirklich ernsthaft diesen Jungen als Täter zumindest in Betracht ziehen.
Zumindest wäre es HEUTE möglich, das zweifelsfrei festzustellen.

Hier noch mal ein Link vom Eingangsposting:
http://buergerschaft-breitscheid.de/wp-content/uploads/2013/04/375.jpg

Dieser Landtagsabgeordnete, der sich damals in dem Fall für eine lückenlose Aufklärung, ob Kroll der Täter ist, eingesetzt hat, lebt immer noch. Er ist allerdings schon 81. Ich habe schon überlegt, ob man ihn oder seinen gleichnamigen Sohn, der in Vaters Fußstapfen getreten ist und ebenfalls Landtagsabgeordneter im gleichen Wahlbezirk ist, mal an den Fall erinnern sollte?!


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:29
@diegraefin
was willst Du damit erreichen?
Trotzdem gut, das ich nochmal gelesen habe. Da hat der bisher Verdächtigte also noch gelebt. Hat der sich nicht später aufgehängt weil ihm das Verbrechen immer noch nachhing. So entlastet scheint ihn das Urteil ja dann auch nicht zu haben


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:31
@Nightrider64
Evtl. dass die Proben noch mal nach neuen Standards analysiert werden, um Krolls Täterschaft zweifelsfrei zu verifizieren (DNA).

Der damalige TV hat sich nicht umgebracht, das was ein Anderer. Dieser ist wenige Monate nach seiner Haftentlassung nach Holland gezogen.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:35
@diegraefin
Ich glaube kaum, das da noch Aservate aufgehoben wurden.
Die Tat liegt 44 Jahre zurück und gilt als geklärt.
Selbst wenn da noch was zu untersuchen wäre, wer würde sowas bezahlen?


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:38
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich glaube kaum, das da noch Aservate aufgehoben wurden.
Die Tat liegt 44 Jahre zurück und gilt als geklärt.
Selbst wenn da noch was zu untersuchen wäre, wer würde sowas bezahlen?
Ich glaube schon, dass das aufgehoben wird/wurde, zumindest die Proben, die man genommen hat, müssten noch irgendwo sein. Bezahlen würde das bei einem offiziell begründeten Zweifel an Krolls Täterschaft wie in allen Fällen die Staatskasse.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:46
Die Tat ist seit über 30 Jahren aufgeklärt, seit über 20 Jahren ist der verurteilte Täter tot. Abgesehen davon wurde 1982 ja gar nicht in Erwägung gezogen, das sowas überhaupt noch mal zu untersuchen ist.
Was meinst Du was der Bundesrechnungshof dazu sagen würde wenn mal schnell zehntausend Euro oder mehr von den Steuergeldern für sowas ausgegeben würde.
Es besteht da ja auch gar kein öffentliches Interesse.


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"Kannibale von Duisburg" Joachim Kroll - gab es falsche Geständnisse?

01.10.2014 um 21:47
Ich finde dass man da zwingend nochmals rangehen sollte. Dabei geht es nicht darum, Kroll (der mE zweifelsohne jede Menge Morde beging) zu rehabilitieren, sondern vielmehr, einen etwaig wahren Täter in dieser Sache endlich zur Verantwortung zu ziehen. Bei Mord darf kein Aufwand zu groß, kein Preis zu hoch sein, diesen lückenlos aufzuklären.


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