Verbrechen in Höxter

@Nina75

Nina75 schrieb:also nichts mit "Ich war ihm hörig und tat alles was er wollte" sondern sie tat es weil sie genauso Gefallen dran hatte wie er,denke ich

So ähnlich dürfte es gewesen sein...eine Kollusion komplementärer Persönlichkeitsstörungen.

Die Geschichte von der "hörigen" Frau hat einen exkulpierenden Spin, der der Angelegenheit nicht gerecht werden dürfte.

emz schrieb:Es aber auch so, was und wem will man denn etwas sagen, wenn man Gewaltausübung in einer Beziehung mitbekommt? Es gibt hier ein Pärchen, das hört man im Sommer, wenn die Fenster offen sind, lautstark streiten und sie trägt gerne auch mal bei trübem Wetter Sonnenbrille. Da könnte ich die Polizei bestenfalls wegen Ruhestörung anrufen. Wenn er (Giftler) dann wieder mal im Knast ist, blüht sie förmlich auf. Aber kaum ist er raus, ...

Wenn ich so etwas mitbekäme?
Ich kann dir sagen, was ich tun würde.
Ich würde mit meiner niedergelassenen Hausärztin darüber sprechen. Die wüsste, was zu tun ist.

Ich würde nicht "seitwärts" quatschen, wie es in ländlichen Gebieten überall üblich ist. Diese Quatscherei über Andere widert mich total an.
Ich würde versuchen meine Beobachtung auf eine höhere Ebene zu stellen.
Wenn Kinder im Haushalt leben, ist das total wichtig, weil Kinder ausgeliefert sind.
Da ruft man beim Jugendamt an oder spricht mit der Klassenlehrerin.

Hier waren keine Kinder im Haus - aber es hätte Möglichkeiten gegeben, die Beobachtungen einer höheren Stelle - und ich meine nicht die Polizei - mitzuteilen. Es gibt auch Ortsvorsteher - oder Bürgermeister.

Ist ein Sommerfest geplant-ein Bazar?
Es könnte jemand vorbeikommen und fragen ob etwas gespendet wird-oder ein Kuchen gebacken.
Einfach, damit die Leute das Gefühl bekommen, sie sind Teil des Dorfes - und was sie tun wird wahrgenommen.

Wahrscheinlich hätte das die Taten nicht verhindert. Wer entschlossen ist, macht es ja trotzdem. - Es geht mir nur um die Versuche, die ja wohl nicht unternommen worden sind.

Und hinterher sind alle immer ganz erschüttert...und ärgern sich, dass ihr Dorf in einem schlechten Licht dasteht.

@emz

Da wären wir allerdings wieder im sexuellen Bereich und so wie bei der PK verlautbart wurde, geht es nicht um Sexualität.

Die Frage ist , was man unter Sexualität versteht. Vielleicht ging es nicht offensichtlich um genitale Sexualität. Aber dass Sexualität im weiteren Sinn einer Rolle gespielt hat, liegt nahe.

In typischen dom/sub Beziehungen kommt es häufig zu keiner genitaler Sexualität (mehr). Es geht um Macht, Ohnmacht, Rituale und je nach Persönlichkeit der Beteiligten kommen SM-Praktiken oder einfach auch nur rohe Gewalt (Schlagen, Treten) als "Bestrafung" vor.

Ich empfinde das Thema "sind die Dorfbewohner mitschuldig - und wenn ja: Wieviel?" als offtopic. (Und auch ein bisschen unfair den Dorfbewohnern gegenüber)
Dazu könnte man ja einen eigenen Thread aufmachen.

frauZimt schrieb:Es geht mir nur um die Versuche, die ja wohl nicht unternommen worden sind.

Nun, ich wohne auch auf dem Dorf, rede ab und zu mit Nachbarn, wenn die mich anquatschen, ansonsten schätze ich aber meine Privatsphäre und will meine Ruhe haben.

Der beste "Integrationsversuch" bringt nix, wenn der Empfänger das nicht zulässt.

@raptor83

Ich habe heute nochmal die PK angeschaut und habe mich scheinbar verhört. Hier die Stelle um die es geht:

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Die-komplette-Pressekonferenz-im-Fall-Hoexter,hoexter240.html (Archiv-Version vom 06.05.2016)

ab 18:08
Journalistin: Das weibliche Opfer war seine damalige Frau, so wie (den Rest verstehe ich nicht)
Ralf Meyer: Äh Lebensgefährtin
Journalist: Und er hat diese Tat aber auch wieder mit einer Freundin zusammen begangen, habe ich zumindest gelesen?
Ralf Meyer: Es war bei Teilen der Tatbegehung auch eine weitere Frau zugegen, das ist richtig, mit der er auch befreundet war zu dem Zeitpunkt.
Journalist: Aber nicht die Angelika W.
Ralf Meyer: Nein

Ich habe statt Tatbegehung TatORTbegehung verstanden, daher nahm ich an, dass es eben nicht Angelika war, die von den Nachbarn gegrüßt wurde. Das kommt davon, wenn man nur halb zuhören kann ;)

Kreuzbergerin schrieb:Ansonsten war er laut BILD Zeitung gelernter KFZ-Mechaniker.

Das schreibe ich ja die ganze Zeit , wie "großzügig" man dabei ist , wenn sich einer selbständig macht, gerade dazu, um finanzielles vor den Frauen zu verschleiern und sie auszunutzen zu können wie z.B. bei Kim Mirkel.....

Weil seine geschiedene Frau A. mitgemacht hat, ihm zur Verfügung stand, alles so zu drehen, damit er auch über finanziell überleben kann, wird sie überlebt haben.....?

Das ist der Trick dabei, dass man getrennte Kassen hat und notfalls noch die Kassen der Opfer...?

@StreuGut

StreuGut schrieb:Ich vermute, das wurde so vor allem gesagt, um die anderen Opfer zu schützen und sie nicht abzuschrecken. Sie sollen sich ja melden. Und wer mag schon gern zur Kripo gehen und sagen: "Hey, ich mag beim Sex das und das und daher hab ich den Wilfried kennengelernt."

Das würde bedeuten, dass in der Pressekonferenz gezielt gelogen wurde.
Ich kann da keinen Unterschied sehen, ob ich bei der Polizei erzähle, ich bin gerne in der Szene unterwegs oder ich war zu dämlich, rechtzeitig aus dem Haus abzuhauen. Beides dürfte den Betroffenen gleichermaßen peinlich sein.

@bellady

Deine Ansicht teile ich voll und ganz.

Mein Eindruck von WW ist, dass diese Fälle neben der fürchterlichen sadistischen Komponente noch zusätzlich eine finanzielle und nicht sexuelle Komponente haben.

ancientalien schrieb:ab 18:08
Journalistin: Das weibliche Opfer war seine damalige Frau, so wie (den Rest verstehe ich nicht)
Ralf Meyer: Äh Lebensgefährtin
Journalist: Und er hat diese Tat aber auch wieder mit einer Freundin zusammen begangen, habe ich zumindest gelesen?
Ralf Meyer: Es war bei Teilen der Tatbegehung auch eine weitere Frau zugegen, das ist richtig, mit der er auch befreundet war zu dem Zeitpunkt.
Journalist: Aber nicht die Angelika W.
Ralf Meyer: Nein

Danke für das Einstellen.

Genau diese Stelle meinte ich.
Er scheint seine Methode so entwickelt zu haben - bzw. seine "Erfüllung" gefunden zu haben-, wenn er mit dem aktuellen Opfer eng liiert war (verheiratet-oder nicht) - und ihm eine frühere Freundin (Ex-Ehefrau) als Komplizin diente.

@DaScully
@Kreuzbergerin
Dankeschön! Ich frag mich auch, ob es SEIN Hund war, oder der einer Behörde oder wie auch immer.

Der Zeitungsartikel von 1995 ist auch insofern starker Tobak, so es da heißt:

"Eine derartige Menschenverachtung ist kaum zu übertreffen", meinte Oberstaatsanwalt Günter Krüssmann...

Warum hat dieser Mann knapp 3 Jahre eingesessen, wurde danach aber (scheinbar) vollkommen unbeobachtet und untherapiert seinen weiteren Trieben überlassen? Was er dieser Frau angetan hat, war nicht eine Tat, nicht zwei, keine Ausrutscher, sondern ein wahres Martyrium!

@emz
Ich glaub gar nicht mal, daß er gezielt in der Szene gesucht hat. Auch für dort dürfte er ein bißchen zu heavy drauf gewesen sein. Und man kennt sich dort auch sicher. Dann wäre es schlecht, wenn eine Frau einfach verschwindet.

Von gelogen würde ich jetzt mal nicht sprechen. Ich denke, daß die Ermittler nicht jedem alles auf die Nase binden. Auch nicht bei einer Pressekonferenz. Sie versuchen die Presse zu ihrem Vorteil zu nutzen und geben im Gegenzug ausreichend Informationen um die Meute zu befriedigen und an wichtige Zeugenhinweise zu kommen. Das ist doch legitim. Außerdem sei die Frage erlaubt, was uns als Unbetroffene das angeht, ob es um Sex ging, um falsche Moralvorstellungen oder was auch immer.

planetzero schrieb:So ähnlich dürfte es gewesen sein...eine Kollusion komplementärer Persönlichkeitsstörungen.

es könnte auch sein, dass sich die ergänzenden Persönlichkeiten mit der Zeit gewandelt haben. Mitunter fehlte Angelika die "Kraft" oder sie wurde "müde" die realen physischen Folgen zu ertragen (auch wenn sie sie als Phantasie im "Kopfkino" attraktiv empfand). Es könnte auch sein dass sie geswitched ist.

Diese Schwierigkeiten die mit dem Ausleben derart perverser Neigungen einhergehen können durchaus erklären, jemanden Dirtten in derartigen Beziehungen hereinzuholen. Die Verachtung die diese Dritten Personen auch von Angelika entgegengebracht wird spricht Bände. Auch sie sieht in ihnen nur "Objekte" und nutzt die Situation ausschließlich zu ihren Gunsten ohne jeglichen Respekt und Achtung vor anderen Personen. Auch wenn sie nicht der dominante Part war, ist unter diensem Aspekt ihr nicht weniger Schuld zuzuschreiben.

Gewalt ist (vereinfacht) fürchte ich mal der Sex der Sadisten. Du kommst dem anderen beim Sex derart seelisch und körperlich nahe, dass da nix mehr mit Dominanz ist, sondern nur noch Verschmelzung. Das dürften beide wie die Hölle gefürchtet haben, denn dann hätten sie keine Kontrolle, sie würden nicht dominieren. Für sie bedeutet Nähe Gewalt, deshalb wird sie vermieden und gesucht.

@StreuGut
Ich denke bei der Polizei war der nicht, da er aber erst Mitte 20 gesessen hat, kann er beim Bund gewesen sein. Früher war man mit einer Vorstrafe im Sicherheitsdienst nicht ganz so eng, heute hätte er keine Chance.

Die Zahl der Opfer ist scheinbar noch höher?:

"Immer mehr Details über das mutmaßliche Folterpaar werden bekannt: Wilfried W. betrieb einen Kiosk in Brakel und suchte einen Nachmieter. Nach Informationen der Neuen Westfälischen habe er zudem das Haus in Bosseborn, wo er gemeinsam mit Angelika B. wohl insgesamt sieben Frauen festgehalten und auf bestialische Weise gefoltert haben soll, verkaufen wollen, auch wenn es noch gar nicht in seinem Besitz war."

@Clark
Also es sind seit der PK gestern nicht mehr geworden: Man hat die beiden toten Frauen, die eine Zeugin aus Berlin, zusätzlich sollten noch 3-4 Zeuginnen verhört werden.

Macht 2 + 1 + 4 somt hätten wird dann 7 Frauen, die in dem Haus festgehalten wurden

Es bezieht sich derzeit alles auf das Haus in Höxter, ich kann mir nicht vorstellen, dass nur dort Opfer waren. Alles was vorher war, wird sicherlich schwer werden nachzuweisen, wenn sich nicht noch Opfer von früheren Zeiten melden.

@StreuGut

StreuGut schrieb: Das ist doch legitim. Außerdem sei die Frage erlaubt, was uns als Unbetroffene das angeht, ob es um Sex ging, um falsche Moralvorstellungen oder was auch immer.

Es ist legitim, bei einer Pressekonferenz zu einem Punkt nichts zu sagen, aber nicht zu lügen.

Was uns das angeht? Die werden schon wissen, warum sie hierzu etwas gesagt haben.

@StreuGut
Ich denke, man hat keinen 1995 Therapiebedarf gesehen und er hat keinen Leidensdruck gehabt. In seinen Augen waren es wohl immer die Partnerinnen, die nicht funktioniert haben. Wenn sie alles richtig gemacht haben, dann musste er nicht böse werden. Stellt sich mir die Frage nach seinem Elternhaus. :-((

@emz
Ich denke trotzdem nicht, daß man das als Lüge sehen sollte. Vielleicht eher als Ausweichmanöver. Zumal die Ermittler erst paar Tage dran sind und deren Ansicht, WORUM genau es denn nun dem Typen ging, sich noch dreimal ändern kann. Das dürfte auch sehr vielschichtig sein. Wie oben geschrieben, kann es u.a. auch um Geld gegangen sein. Und um Macht. (Um ein angeknackstes oder nicht vorhandenes Ego ebenso) Das wird alles erst in paar Monaten klar sein. Oder vielleicht nie so richtig. Wer weiß.

@DaScully
Ja, im Rückblick ist das aber schon schauerlich zu lesen, was damals schon alles vorgefallen ist. Und er hat sich ja gesteigert, da die damalige Frau Verwandte hatte, die ihr halfen und sie auch überlebt hat.