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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schule, Vergewaltigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:51
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn er sie direkt mit dem Messer bedroht hätte, hätte Heike dann nicht versucht, um Hilfe zu rufen?
Mit braven 16 Jahren und einem Messer am Hals hätte ich glaube ich aus Angst auch erst mal das gemacht, was von mir verlangt wird, in der Hoffnung, dann irgendwie davon zu kommen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:In der Musikschule fanden parallel - laut XY - ja verschiedene Musikunterrichtseinheiten statt, auch der Hausmeister war ja vor Ort - daher wäre es doch naheliegend gewesen, wenn Heike um Hilfe gerufen hätte, daher würde ich eher davon ausgehen, dass sie den Täter zunächst nicht als Gefahr / Bedrohung einschätzte und erstmal freiwillig mit ihm gegangen ist - was wohl die Überlegung, dass sie ihn bereits - zumindest flüchtig - kannte.
Zunächst habe ich auch gedacht, daß der Täter gezielt gewartet hat. Im Clip kommt es mir aber so vor, als hätten sich die Veranstaltungen schon ziemlich geleert. Evtl. möglich, daß der Täter irgendeine junge Frau abpassen wollte, vor Heike aber keine Gelegenheit dazu bekam.

Die Frage stellt sich, wie die anonymen Anrufe dazu passen. Ich erinnere mich dunkel, daß früher öfters mal das Telefon klingelte und irgendein Scherzkeks dran war, der entweder Blödsinn oder ganz nichts sagte. Und gestehe, mit meinen Kumpels auch so was gemacht zu haben, insbesondere, wenn in betreffendem Haushalt eine attraktive junge Dame wohnte, deren Stimme man mal hören wollte.

Evtl. standen die Anrufe gar nicht mit der Tat in Zusammenhang und haben so in die falsche Richtung ( Beziehungstat) geleitet?

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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:54
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Zunächst habe ich auch gedacht, daß der Täter gezielt gewartet hat. Im Clip kommt es mir aber so vor, als hätten sich die Veranstaltungen schon ziemlich geleert. Evtl. möglich, daß der Täter irgendeine junge Frau abpassen wollte, vor Heike aber keine Gelegenheit dazu bekam
Ich hätte mir dann aber als Täter einen Platz gesucht der mehr abgelegen ist. Ich gehe zumindest davon aus das der Täter wusste, das dort um die Uhrzeit Mädels sind. Damit wären Wir wieder bei der These.
Das war wohl kein Zufall.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:57
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:. Ich gehe zumindest davon aus das der Täter wusste, das dort um die Uhrzeit Mädels sind. Damit wären Wir wieder bei der These.
Das war wohl kein Zufall.
Die Vergewaltigung ist geplant, aber das Opfer hätte willkürlich ausgewählt sein können.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 19:02
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Frage stellt sich, wie die anonymen Anrufe dazu passen. Ich erinnere mich dunkel, daß früher öfters mal das Telefon klingelte und irgendein Scherzkeks dran war, der entweder Blödsinn oder ganz nichts sagte. Und gestehe, mit meinen Kumpels auch so was gemacht zu haben, insbesondere, wenn in betreffendem Haushalt eine attraktive junge Dame wohnte, deren Stimme man mal hören wollte.

Evtl. standen die Anrufe gar nicht mit der Tat in Zusammenhang und haben so in die falsche Richtung ( Beziehungstat) geleitet?
Hervorhebung von mir eingefügt.

Das könnte natürlich (mit) ein Grund sein, warum der Fall bis zum heutigen Tage nie geklärt werden konnte.
Statistisch gesehen ist ein - dem Opfer bekannter - Täter aus dem Umfeld ja auch viel wahrscheinlicher als "der große Unbekannte", wobei Fälle, in denen das Opfer zufällig vom Täter ausgewählt wurde, erheblich schwieriger aufzuklären sind für die EB.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Vergewaltigung ist geplant, aber das Opfer hätte willkürlich sein können.
Was denkt Ihr über die Hypothese, dass die Vergewaltigung zwei geplant war, nicht aber der Tod des Opfers?
So wie es im XY-Filmfall dargestellt wurde, stach der Täter ja erst auf Heike ein, als diese versuchte zu flüchten.
Das Messer könnte der Täter (ursprünglich) mitgenommen haben, um das Opfer einzuschüchtern / in seine Gewalt zu bringen, als Heike dann weglief, könnten ihm "die Sicherungen durchgebrannt" sein und er handelte impulsiv bei den Messerstichen.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 19:08
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Was denkt Ihr über die Hypothese, dass die Vergewaltigung zwei geplant war, nicht aber der Tod des Opfers?
So wie es im XY-Filmfall dargestellt wurde, stach der Täter ja erst auf Heike ein, als diese versuchte zu flüchten.
Das Messer könnte der Täter (ursprünglich) mitgenommen haben, um das Opfer einzuschüchtern / in seine Gewalt zu bringen, als Heike dann weglief, könnten ihm "die Sicherungen durchgebrannt" sein und er handelte impulsiv bei den Messerstichen.
Könnte so gewesen sein.

Warum eigentlich der Mord?

These: sie hat ihn erkannt, womit er bei einem Zufallsopfer zunächst nicht gerechnet hatte ( "Ich kenne sie doch vom Trainingsplatz !", nur so als Beispiel ;-)


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

28.01.2021 um 13:51
Liebe @ThoFra


Zunächst einmal vielen Dank für diesen Fall. Bevor ich mich vertiefe, die Frage ab Dich, wo im Filmfall von XY diese Aussage getätigt wurde:
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Es wird ausserdem im Filmfall erwähnt, dass außer Heike und der Freundin, die die Tat nach dem Unterricht beobachtet hat, die anderen Schülerinnen für den Tag ihre Teilnahme am Gitarrenunterricht abgesagt hatten - hätte der Täter dies wissen können, hatte er evtl eine Verbindung zur Musikschule?
Ich habe mir die beiden Teile gerade angesehen und habe diese Aussage nicht gehört (wahrscheinlich überhört).

Danke für Deine Antwort.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

28.01.2021 um 14:06
@ThoFra

Ich bin schon fündig geworden im 2. Teil des Filmfalles, zirka zwischen den Minuten 11 und 12. Ich sollte halt lernen, besser hinzuhören))

Dann werde ich mir die beiden Seiten mal einverleiben und gebe eventuell später meinen Senf dazu. Auch wenn ich mangels Ortskenntnissen und vielen hunderten Kilometern Entfernung wohl nichts Erhellendes werde beitragen können.

Aber der Fall in seiner Rätselhaftigkeit ist sehr interessant.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

30.01.2021 um 14:45
Ich habe mir gestern nach längerer Zeit noch mal sowohl den xy-Beitrag wie auch den Link von @strellnikoff
zu Gemüte geführt, wo ein paar der wenigen im Laufe der Jahre erschienenen Zeitungsartikel zu finden sind.
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Quelle:
Der Kerl schien in Bezug auf Zeugen vollkommen schmerzfrei zu sein, ging vor der Halle in seinem auffälligen Friesen-Nerz auf und ab, trägt bei strömenden Regen Sandalen und der im Filmclip dargestellte und von Zimmermann titulierte "Watschelgang" wirkt auf mich weniger wie eine körperliche Einschränkung , sondern als habe der Typ unter Medikamenten gestanden , vielleicht Psychopharmaka oder sowas ?

Insofern wäre mMn ein genauerer Blick auf die nahegelegene Psychiatrie oder die Befragung niedergelassener Psychiater in der näheren Umgebung vielleicht wirklich angesagt gewesen...

Aber wahrscheinlich haben die Ermittler genau das auch abgearbeitet, wir wissen ja leider nicht, wie das weitergegangen ist.

Wenn der Täter zur Beerdigung erschienen wäre, hätte man ihn aufgrund der vielen Zeugensichtungen wohl auch gekriegt.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

31.01.2021 um 23:39
@JestersTear
Gute Analyse! Der Typ geht zuerst mit seiner auffälligen Öljacke auf und ab und schmeißt sie dann auch noch weg. Es deutet für mich auf eine (versuchte) Vergewaltigung hin, die dann eskaliert ist. Das Herumwatscheln mit Sandalen bei strömenden Regen ist wohl ebenfalls ungewöhnlich. Die Kombination mit der Öljacke dürfte eher selten und ungewöhnlich sein, So könnte Dein Befund durchaus richtig sein und der Täter unter Medikamenten gestanden haben.

Es würde mich nicht wundern, wenn es sich um Serientäter handelt, der noch andere ähnlich gelagerte Verbrechen beging. Möglicherweise hatte die Polizei auch Verdächtige, konnte aber die Tat nicht nachweisen.

Spannend finde ich auch den XY-Filmfall: Mit der Beerdigung am Anfang und am Schluss wird doch die Vermutung in den Raum gestellt, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld kommt, Es wird ja erwähnt, dass die Polizei die Trauergäste beobachtet, Ich nehme an, die Drehbücher sind ja mit den Ermittlern abgestimmt, um nicht auf falsche Fährten zu führen. Warum würde man sonst diesen Aufbau wâhlen? Ich nehme an, dass Beamte routinemäßig bei Beerdigungen vorbeischauen, aber in XY-Filmfällen sieht man das äußerst selten,


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 14:50
Einige Fragen bleiben für mich noch offen:

Meiner Erinnerung nach hat nicht das Opfer Heike Greve den Hausmeister um Hilfe gerufen. Wie ich dem FF entnehme, war das die im Film "Inge Bartels" genannte Augenzeugin. Liege ich damit richtig?

Diese anonymen Anrufe, die im Haushalt Greve am Tattag eingegangen sind - gab es die lediglich an dem Tag des Mordes? Oder gab es bereits vor dem Tattag welche und/oder setzten die sich nach dem Tat noch fort?

Wurde in der Nachbesprechung mit Zimmermann und dem zuständigen Ermittler nur vermutet, dass der Täter Sandalen trug, oder konnte das aufgrund der Spuren am Tatort verifiziert werden?

Ich glaube nicht, dass der Mord an Heike Greve beabsichtigt war, aber an einen gezielten Überfall resp eine vorsätzliche Vergewaltigung an Heike Greve glaube ich schon.

Der Mensch mit der gelben Öljacke wurde von Augenzeugen schon vor der Schule gesehen, als der Gitarrenunterricht noch im vollen Gang war. Trotzdem zu dieser Zeit ein Kommen und Gehen von lernwilligen Schülerinnen (und ich beziehe mich absichtlich nur auf den weiblichen Teil der Lernwilligen) herrschte, blieben diese unbehelligt.

Somit könnte Heike Greve gezielt als Opfer ausgesucht worden sein, und das wohl nicht erst kurzfristig, sondern schon eine Zeit vor der Tat.

Die Frage, wo der Täter auf Heike Greve aufmerksam geworden ist, ist natürlich hochinteressant. Wie aus dem Film bekannt, besuchte Heike Greve auch einen Sprachkurs an dieser Schule, war also mindestens zweimal in der Woche nachmittags oder abends dort anwesend. Wäre es denn möglich, dass der Täter aufgrund seiner Tätigkeit über sehr viel Tagesfreizeit verfügte bzw sich seine Zeit selbst einteilen konnte, und bei Erkundung seiner Umgebung (weil er eventuell in der Nähe arbeitete oder wohnte) auf sie aufmerksam wurde? Er könnte Heike Greve über einen längeren Zeitraum beobachtet haben. Er kundschaftet aus, wo sie wohnt, indem er ihr von der Schule aus folgt. Findet so ihre Wohnadresse raus und durch den Namen am Klingelschild, wie sie mit Nachnamen heißt. Ein Blick ins Telefonbuch und er hat die Telefonnummer.

Dann entschließt er sich, sein Vorhaben umzusetzen und vergewissert sich durch vorherige Anrufe im Elternhaus Greve, dass Heike auch tatsächlich in der Schule sein würde. Geht dann vor der Schule auf und ab, vielleicht um zu kontrollieren, ob Heikes Moped dort geparkt war. Als er das Moped sieht, ist er sicher, dass sie da ist und verlässt die Szene, um zum Unterrichtsende (das er natürlich von seinen Beobachtungen her kennt) von Heike wiederzukehren.

Er wartet ab, bis Heikes Freundin weg ist, bedroht sie dann mit einer Waffe, zwingt sie mit ihm auf dieses verlassene Gelände, tut, was er vorhatte und dann? Er geht mit ihr zusammen zurück zum Moped? Das glaube ich nicht. Ich nehme vielmehr an, dass Heike bereits vom Gelände flüchtete und er hinterher ist, um sie zu erstechen, weil er Angst vor einer Wiedererkennung hatte.

Nach dieser Tat, die ihn vielleicht selbst ziemlich erschüttert hat, weil er Heike Greve zwar vergewaltigen, aber nicht töten wollte, hatte er keinen Grund mehr, sich in der Umgebung der Schule blicken zu lassen. Die Personenbeschreibung ist zwar ganz gut. Aber ohne diese gelbe Jacke, ohne den Hut und den Bart, würde man den Täter trotzdem nicht wiedererkennen. Das ist doch kein Dorf, wo jeder jeden kennt. Die Jacke hat er ohnehin weggeschmissen, der Hut kommt auf den Müll oder bleibt im Schrank, der Bart wird abrasiert und schon sieht der Mensch wieder ganz anders aus.

Er hat vielleicht auch keinen Watschelgang, sondern es fehlte ihm aufgrund des Regens der Halt in den Sandalen und so erschien der Gang in dem Moment "watschelnd". Und die gelbe Öljacke, kann man wahrscheinlich vergessen. So eine Jacke hatten in den 70ern/80ern eine Menge Leute, Frauen, Männer, Kinder. Absolut nichts Besonderes, ob mit oder ohne Taschen, Löchern in der Kapuze oder leichten Beschädigungen.

Und wenn jemand diese Jacke tatsächlich erkannt hat und wusste, wer bis zum Tattag in der drinnen steckte, hatte er/sie vielleicht einen guten Grund, dies tunlichst für sich zu behalten.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 16:58
Hallo @kf1801 und @InspektorWirz ,

schön mal wieder von Euch zu hören !

@ThoFra wird dir bestimmt noch antworten, liebe kf1801, bei ihr hat man immer den Eindruck, sie lässt sich mal längere Zeit nicht blicken, nur um dann richtig Gas zu geben :-)
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Ich glaube nicht, dass der Mord an Heike Greve beabsichtigt war, aber an einen gezielten Überfall resp eine vorsätzliche Vergewaltigung an Heike Greve glaube ich schon.

Der Mensch mit der gelben Öljacke wurde von Augenzeugen schon vor der Schule gesehen, als der Gitarrenunterricht noch im vollen Gang war. Trotzdem zu dieser Zeit ein Kommen und Gehen von lernwilligen Schülerinnen (und ich beziehe mich absichtlich nur auf den weiblichen Teil der Lernwilligen) herrschte, blieben diese unbehelligt.
Es könnte eventuell sein, daß der Täter irgendwen beliebig abgreifen wollte, vor Heike aber keine Gelegenheit dazu bekam, weil insgesamt noch zuviel Betrieb herrschte und andere Frauen immer mindestens zu zweit unterwegs waren.

Ich kann mir eine Beziehungstat hier gut vorstellen, finde aber, daß wir die andere Variante nicht außer acht lassen sollten...
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Er wartet ab, bis Heikes Freundin weg ist, bedroht sie dann mit einer Waffe, zwingt sie mit ihm auf dieses verlassene Gelände, tut, was er vorhatte und dann? Er geht mit ihr zusammen zurück zum Moped? Das glaube ich nicht. Ich nehme vielmehr an, dass Heike bereits vom Gelände flüchtete und er hinterher ist, um sie zu erstechen, weil er Angst vor einer Wiedererkennung hatte.
Genau sowas wollte ich auch schreiben. Es wäre ziemlich dämlich vom Täter gewesen, sie zurück zu begleiten und denke, daß es nicht so wie im Clip dargestellt gewesen sein kann, denn: Heike wirkt sowohl im Film wie auch auf dem im OP gezeigten Foto eher sportlich. Der ca. 40jährige Sack mit Watschelgang soll es geschafft haben, eine sportliche 17jährige in Todesangst einzuholen, nachdem die erst mal auf der Flucht war? Sie wäre um ihr Leben gelaufen! Unrealistisch! Eventuell hatte er schon vor, sie zu töten, hat aber versprochen, sie laufen zu lassen, wenn sie ihn zurück zur Schule begleitet. Möglicherweise hat sie die Lüge zu spät bemerkt. Als sie loslaufen wollte, hatte er das Messer schon in der Hand.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Spannend finde ich auch den XY-Filmfall: Mit der Beerdigung am Anfang und am Schluss wird doch die Vermutung in den Raum gestellt, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld kommt,.................. Ich nehme an, die Drehbücher sind ja mit den Ermittlern abgestimmt, um nicht auf falsche Fährten zu führen. Warum würde man sonst diesen Aufbau wâhlen?
Ja, ich vermute auch, daß die Ermittler genau in diese Richtung lenken wollten,

ABER:

welcher Beziehungstäter bei Sinnen wäre so blöd und schert sich kein Stück um Zeugen und trägt seine markante Kleidung sowie den auffälligen Gang zur Schau?

Und dann sind wir wieder bei der Tatsache, daß sich in unmittelbarer Nähe eine der größten psychiatrischen Kliniken Deutschlands befindet und der Gang zumindest auf mich eher wie medikamentös bedingt als wie eine Anomalie wirkt.

Mich würde überhaupt mal interessieren, warum die Polizei auf die Beziehungstat hinaus wollte?

"Nur" wegen der Anrufe oder gab es noch andere Indizien? Hat Heike vielleicht mal von einem Stalker gesprochen, den man damals ja noch nicht so nannte, sondern eher sowas wie "hartnäckiger Verehrer" , die möglicherweise oft als harmloser betrachtet wurden, als sie wirklich waren ?
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Es würde mich nicht wundern, wenn es sich um Serientäter handelt, der noch andere ähnlich gelagerte Verbrechen beging. Möglicherweise hatte die Polizei auch Verdächtige, konnte aber die Tat nicht nachweisen.
Ich weiß nicht, ob du von Anfang an mitgelesen hattest: das Kleinstädtchen Norderstedt vor den Toren Hamburgs hatte sogar "seinen" Serienmörder, der von den späten 60s bis Mitte der 80s aktiv war:

https://historische-serienmoerder.de/gerd-frank-hans-juergen-schroeder-ein-deutscher-serienmoerder/

Seinen ersten Mord beging er sogar in Harksheide, so hieß das Gymnasium, vor dessen Veranstaltungshalle Heike gtötet wurde

@ThoFra bemerkte zurecht, daß Schröders M.O. eigentlich ein anderer war, wenn wir aber annehmen, daß seine anderen Opfer spontane Zufallsopfer waren ( Tramperinnen und Frauen, die alleine unterwegs waren) und er deswegen keine Waffe dabei hatte, könnte so das in diesem Fall das Messer erklärt werden, wenn die Vergewaltigung (und der Mord?) bereits im Vorfeld geplant wurden...


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 17:04
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Er hat vielleicht auch keinen Watschelgang, sondern es fehlte ihm aufgrund des Regens der Halt in den Sandalen und so erschien der Gang in dem Moment "watschelnd".
Das ist übrigens noch ein sehr guter Punkt.

Eigentlich kaum vorstellbar, daß er in diesem Schuhwerk die flüchtende Heike eingeholt haben soll.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 18:26
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Mit der Beerdigung am Anfang und am Schluss wird doch die Vermutung in den Raum gestellt, dass der Täter aus dem persönlichen Umfeld kommt, Es wird ja erwähnt, dass die Polizei die Trauergäste beobachtet
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Heike wirkt sowohl im Film wie auch auf dem im OP gezeigten Foto eher sportlich. Der ca. 40jährige Sack mit Watschelgang soll es geschafft haben, eine sportliche 17jährige in Todesangst einzuholen, nachdem die erst mal auf der Flucht war? Sie wäre um ihr Leben gelaufen!
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Er hat vielleicht auch keinen Watschelgang, sondern es fehlte ihm aufgrund des Regens der Halt in den Sandalen und so erschien der Gang in dem Moment "watschelnd".
Und noch mal nachgedacht: sehr gut möglich, daß sie durch die erlittene Vergewaltigung sowohl durch physische Verletzungen wie auch unter Schock stehend gar nicht mehr in der Lage war, dem Mann wegzulaufen. Vielleicht hat der ihr zunächst sogar das Gefühl gegeben, das "Schlimmste" nun hinter sich zu haben. Seine wahren Absichten wurden erst kurz vor der Rückkehr offenbar, als er das Messer zog. Erst dann versuchte die verletzte Heike loszulaufen .So gesehen wären die Abläufe im Film sogar plausibel.

Die Frage bleibt allerdings offen, warum sie auf dem Hinweg ins Brachgelände keinen Fluchtversuch unternommen hat? Da wäre die Aussicht auf Erfolg deutlich größer gewesen. Hat er sie wirklich schon gleich zu Anfang mit einem Messer bedroht, bis sie außer Sichtweite waren und das ist niemandem sonst aufgefallen?

Oder ist sie freiwillig mitgekommen, weil sie ein harmlos erscheinender Bekannter um ein kurzes Gespräch,warum auch immer, bat?

Ist das vielleicht die Grundlage für die Beziehungstäter-Theorie der Polizei?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 18:34
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Und noch mal nachgedacht: sehr gut möglich, daß sie durch die erlittene Vergewaltigung sowohl durch physische Verletzungen wie auch unter Schock stehend gar nicht mehr in der Lage war, dem Mann wegzulaufen. Vielleicht hat der ihr zunächst sogar das Gefühl gegeben, das "Schlimmste" nun hinter sich zu haben. Seine wahren Absichten wurden erst kurz vor der Rückkehr offenbar, als er das Messer zog. Erst dann versuchte die verletzte Heike loszulaufen .So gesehen wären die Abläufe im Film sogar plausibel.
Nä, macht auch keinen Sinn.

Wenn der Mord von vorne herein geplant war, hätte er das direkt auf dem Brachgelände erledigt und niemand hätte die sandalentragende Watschelente im Friesennerz mit der Tat in Verbindung gebracht.

Irgendwas ist auf den wenigen Metern Rückweg vorgefallen.

Die Abläufe wirken weiter unlogisch und rätselhaft ...


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 21:03
Also was die Täterbeschreibung angeht, passt die für mich schon recht gut mit Hans-Jürgen Schröder überein.

Bilder Hans-Jürgen Schröder

Schwieriger ist das für mich auch mit dem Modus Operandi. Der weicht schon deutlich ab. Was mich aber auch zweifeln lässt ist Folgendes. Hans-jürgen Schröder hat zwischen 1969 und 1984 mindestens 5 junge Frauen getötet. Er wurde lange Zeit nicht überführt und musste damit Leben. Nach 27 Jahre als unauffälliger Ehemann und Großvater wurde er dann durch DNA Spuren überführt. Soweit mir bekannt ist nur bei einem Mordfall. Daraufhin hat er dann reinen Tisch gemacht. Was sollte er für Gründe haben diesen Einen Mord dann für sich zu behalten. Möglicher Weise, dass es in diesem Fall anders war, weil das Mordopfer vlt. ausnahmsweise kein Zufallsopfer gewesen ist. Möglicherweise war er im Umfeld des Opfers bekannt und das machte es ihm schwerer diesen Mord zu gestehen. Aber für sehr wahrscheinlich halte ich das nicht. Wenn ein Täter nach so langer Zeit reinen Tisch macht, dann doch wohl eher komplett, würde ich vermuten.

Hans-Jürgen Schröder war selber als Fussballer aktiv. So könnte eine Sportverletzung eventuell den "Watschelgang" erklären.

Weg von Hans-Jürgen Schröder. Der Täter soll bei strömenden Regen Sandalen getragen haben. Wenn die wirklich der Grund für den Watschelgang gewesen sein sollten, dann ist das für mich ein starkes Indiz dafür, dass die Tat zumindest an dem Tag nicht geplant gewesen sein kann. Denn wenn man plant, soetwas zu tun, in dem Wissen, dass sich das Opfer körperlich zu Wehr setzen dürfte, dann zieht man sich festes Schuhwerk an um sich nicht selber zu Schwächen. Das lässt für mich zwei mögliche Schlussfolgerungen zu:
1. Die Tat war nicht (oder nicht an dem Tag) geplant
2. Die Sandalen waren nicht ursächlich für den Watschelgang, bzw. haben den Täter nicht behindert


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 22:01
Zitat von friisfriis schrieb:Also was die Täterbeschreibung angeht, passt die für mich schon recht gut mit Hans-Jürgen Schröder überein.
Genau, als ich mir kürzlich noch mal den xy-Beitrag reingetan habe, musste ich auch direkt an das Bart-Foto Schröders denken.
Berücksichtigt man, daß idR Bärte alter machen, käme auch die Altersbeschreibung des Täters so leidlich hin...
Zitat von friisfriis schrieb:Nach 27 Jahre als unauffälliger Ehemann und Großvater wurde er dann durch DNA Spuren überführt. Soweit mir bekannt ist nur bei einem Mordfall. Daraufhin hat er dann reinen Tisch gemacht. Was sollte er für Gründe haben diesen Einen Mord dann für sich zu behalten.
Auch wenn´s andere Dimensionen sind: Bundy hat 30 Morde gestanden, obwohl er bis zu 100 begangen haben soll. Warum gesteht er 30 und weitere ca. 70 nicht? Auf dem Stuhl wäre er so oder so gelandet. Da blickt keiner rein...

Ich glaube aber selbst nicht unbedingt, daß HJS der Täter gewesen sein muß und bin erstaunt, daß man nach seiner Überführung nie irgendwo was von einem vermuteten Zusammenhang gelesen hat, der ja naheliegend gewesen wäre - und dafür kann ich mir konkrete Gründe vorstellen:

Er hatte Familie , evtl. konnte er nachweisen, z.B. zum Tatzeitpunkt nicht vor Ort gewesen zu sein. Oder mit dem Sportverein auswärts gespielt zu haben. Oder z.B. durch seine Blutgruppe als Täter ausgeschlossen worden sein - die konnte man meines Wissens auch in den 70s schon aus den Spermarückständen bestimmen?
Zitat von friisfriis schrieb:Der Täter soll bei strömenden Regen Sandalen getragen haben. Wenn die wirklich der Grund für den Watschelgang gewesen sein sollten, dann ist das für mich ein starkes Indiz dafür, dass die Tat zumindest an dem Tag nicht geplant gewesen sein kann. Denn wenn man plant, so etwas zu tun, in dem Wissen, dass sich das Opfer körperlich zu Wehr setzen dürfte, dann zieht man sich festes Schuhwerk an um sich nicht selber zu Schwächen.
Der Täter hat sich m.E. insgesamt so irrational verhalten, daß ich für Planung oder Nicht-Planung meine Hand nicht ins Feuer legen würde. Norderstedt ist eine Kleinstadt -wenn der von dort gekommen ist, wäre doch die Chance ziemlich groß, daß jemand der Zeugen dem Kerl vor oder in den Jahren nach der Tat mal begegnet ist.

Bleibt für mich jemand aus HH, der sich warum auch immer zu dieser eher abgelegenen Schule verirrt hat oder ein Psychiatrie-Patient. Die Einrichtung dürfte auch damals schon ein überregionales Einzugsgebiet gehabt haben. Aber wahrscheinlich wurde genau das überprüft , so daß zumindest ich mit meinen Überlegungen wieder bei Null ankomme.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

01.02.2021 um 22:51
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Genau, als ich mir kürzlich noch mal den xy-Beitrag reingetan habe, musste ich auch direkt an das Bart-Foto Schröders denken.
Berücksichtigt man, daß idR Bärte alter machen, käme auch die Altersbeschreibung des Täters so leidlich hin...
friis schrieb:
Wenn ich richtig zurück gerechnet habe, dann war er zum Tatzeitpunkt 32. Das steht für mich ersteinmal nicht im Widerspruch zu einem geschätzten Alter eines flüchtig gesehenen Täters von 40 Jahren.

Interessant wäre jetzt, ob es damalige Mitspieler oder Bekannte gibt, die etwas über Sportverletzungen (ggf. mit einhergehender Gehbeeinschränkung) im Tatzeitraum sagen können.

Was die "Kleinstadt Norderstedt" angeht. So muss an Wissen, dass Norderstedt mit heute 80tsd Bürgern zu den Top 5 der Einwohnerstärksten Städte Schleswig-Holsteins zählt. Hinzu kommt, dass Norderstedt quasi ins Hamburger Stadtgebiet übergeht. Durch den Anschluss an die U-Bahnlinie U1 gibt es auch eine direkte Anbindung zum Hamburger Nahverkehr.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

02.02.2021 um 07:16
Mir scheint die Aufmachung des Täters auch eher eine absichtliche Maskerade, denn sein wirklicher Stil zu sein. Die gelbe Öljacke, der merkwürdige Hut, die Sandalen (!?), der Bart, läuft man so rum, wenn man ein Verbrechen begeht?

Je mehr ich darüber nachdenke, glaube ich, dass sich der Täter extra für die Tat so "verkleidet" hat, eben, um sich danach wieder zu "demaskieren", um sich wieder unerkannt in seinem gewohnten Umfeld bewegen zu können.

Die Jacke hat er ohnehin nach der Tat gleich weggeschmissen, die hätte wohl den größten Wiedererkennungswert gehabt. Hut und Sandalen wandern wieder in den Schrank bzw den Müll und den Bart rasiert man ab (oder nimmt man ab, wenn der vielleicht angeklebt war) und schon sieht der Mensch wieder ganz anders ab. Und die Polizei kann sich krumm und blöd suchen, in der Verkleidung hätte den seine eigene Mutter nicht erkannt.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

02.02.2021 um 23:22
Das Wegschmeißen der Öljacke erscheint wir ja irgendwie logisch. Im Zuge einer Fahndung wäre der Täter damit leichter zu erkennen gewesen. Sandalen halte ich auf der Flucht für einen Nachteil, denn beim Weglaufen wird man damit behindert. Vielleicht könnte das den Watschelgang erklären? Sollte die Tat geplant gewesen sein, dann waren die Sandalen sicher nicht die cleverste Entscheidung.

Die Kombination ist für mich eigentlich der Hammer: Eine Öljacke ziehe ich ja bewusst an, wenn schlechtes Wetter droht und nicht nur ein kleiner Regenguss, Wenn ich mit solch einem Wetter rechne, dann werde ich mir aber sicher keine Sandalen anziehen, sondern eher ein festeres Schuhwerk.

P.S. Zum schlechten Kleidungsstil des Täters würden jetzt auch noch Socken perfekt passen;-)


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

03.02.2021 um 00:13
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Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Das Wegschmeißen der Öljacke erscheint wir ja irgendwie logisch. Im Zuge einer Fahndung wäre der Täter damit leichter zu erkennen gewesen.
Ja, so hatte ich das Entsorgen der Jacke auch direkt gedeutet.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Sandalen halte ich auf der Flucht für einen Nachteil, denn beim Weglaufen wird man damit behindert.
Und nicht nur beim Weglaufen - auch beim Hinterherlaufen!
Er mußte damit rechnen, daß sein Opfer, egal ob gezielt oder willkürlich, einen Fluchtversuch unternimmt.
Bei diesem Schuhwerk wäre er jedenfalls zweiter Sieger gewesen...
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Mir scheint die Aufmachung des Täters auch eher eine absichtliche Maskerade, denn sein wirklicher Stil zu sein (..........................................)
Je mehr ich darüber nachdenke, glaube ich, dass sich der Täter extra für die Tat so "verkleidet" hat, eben, um sich danach wieder zu "demaskieren", um sich wieder unerkannt in seinem gewohnten Umfeld bewegen zu können.

(................................) Hut und Sandalen wandern wieder in den Schrank bzw den Müll und den Bart rasiert man ab (oder nimmt man ab, wenn der vielleicht angeklebt war) und schon sieht der Mensch wieder ganz anders ab. Und die Polizei kann sich krumm und blöd suchen, in der Verkleidung hätte den seine eigene Mutter nicht erkannt.
Der Gedanke hat was. Eventuell hat er sich sogar ganz bewusst jedem gezeigt, damit anschließend alle Zeugen von diesem creepy Typen sprachen und niemand den Biedermann gleich um die Ecke als Täter vermutete.

Wobei das imo dann wieder eher für ein willkürlich ausgesuchtes Opfer sprechen würde.
Wenn er Heike kannte und wir eine Beziehungstat voraussetzen , hätte er sich die ganze Mühe mit z.B. angeklebten Bart machen müssen? Wäre es nicht einfacher gewesen, ihr irgendwie anders eine Falle zu stellen und den Sexualmord ohne Zeugen zu begehen?
Zitat von friisfriis schrieb:Was die "Kleinstadt Norderstedt" angeht. So muss an Wissen, dass Norderstedt mit heute 80tsd Bürgern zu den Top 5 der Einwohnerstärksten Städte Schleswig-Holsteins zählt.
Alles relativ :-)


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