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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 10:12
@pilvax

Die Aussage des Gröberner Bürgers, dass L.S. mit A.G. gut und mit den beiden Frauen spinnefeind war, deckt sich auch im Kern mit der Aussage der Magd, denn diese hat ausgesagt, dass S. mit Gruber sprach, aber niemals mit den Frauen.

Natürlich kann man in diesem Lichte, dass Gruber zunächst von den Erpressungen nichts wusste und es erst später erfahren hat, auch die Auseinandersetzungen im Hause Gruber kurz vor der Tat sehen.

Was ist denn für Dich der Erpressungsgrund?

Aus welchem Grund haben die beiden Frauen evtl. die Erpressungen verheimlicht?

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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 10:18
Zitat von canalescanales schrieb:Nachdem nun immer wieder diese angebliche Erpressungsgeschichte hier auftaucht frage ich mich was hatte denn der L.S. in der Hand um die Frauen zu erpressen?
@canales

....eine neuerliche Anzeige wegen Blutschande.

Das da zwischen 1920 und 1922 nach wie vor in dieser Richtung was lief, pfiffen ja die Spatzen vom Dach, nur es brachte niemand zu einer Anzeige.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 10:33
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Was ist denn für Dich der Erpressungsgrund?
Eine neuerliche Anzeige wegen Blutschande....vielleicht hatte er Beweise oder Zeugen.
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Aus welchem Grund haben die beiden Frauen evtl. die Erpressungen verheimlicht?
Da sie A. Grubers Charakter kannten, könnten sie eine Eskalation hin zu Gewalt befürchtet haben, was ja dann auch eintrat, nur in umgekehrter Richtung.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 10:39
@pilvax,

was die Spatzen pfeifen ist leider erstmal nicht gerichtsverwertbar. L.S. hätte einen Zeugen benötigt, etwa K.R., denn durch dieses Hin- und Her bei der letzten Klage hätte ihm kein Gericht geglaubt.

Wenn jedoch die Frauen unter Druck gestanden wären durch L.S. hätte V.G. dann überhaupt Klage erhoben wegen der Alimente?


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 10:57
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:L.S. hätte einen Zeugen benötigt, etwa K.R., denn durch dieses Hin- und Her bei der letzten Klage hätte ihm kein Gericht geglaubt.
Vielleicht hatte er Beweise bzw. einen Zeugen bei der Hand.
Zitat von canalescanales schrieb:Wenn jedoch die Frauen unter Druck gestanden wären durch L.S. hätte V.G. dann überhaupt Klage erhoben wegen der Alimente?
Die Erpressungs-Theorie hat vorerst mit den Alimentenforderungen nichts zu tun.
Zusammenhänge könnte es aber durchaus geben.
Retourkutsche.........

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 11:42
@AngRa
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Was ist denn für Dich der Erpressungsgrund?
vielleicht habe ich deine Frage nicht richtig beantwortet.
hier eine zweite Antwort:

Der Grund warum L.S. überhaupt, nennens wir mal Forderungen gestellt haben könnte, könnte darin liegen, dass er sich arg hintergangen gefühlt hatte.
Er hatte Leistungen erbracht, die ihm familiär und gesellschaftlich geschadete haben dürften und dafür keinerlei Gegenleistungen erhalten.
Die Entlohnung versuchte er sich eben auf diese Art und Weise zu holen.

Dass er sich damit nicht an den A. Gruber gewendet haben dürfte, sollte auf der Hand liegen.

pilvax


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 12:31
@canales
Die Viktoria hätte keine Klage wegen Alimente einbringen können. Das hätte nur der Andreas Gruber können, der war der Vormund des kleinen Buben


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15.09.2010 um 12:45
@opal,

ich sehs zwar nur als Formsache, aber dann hätte eigentlich A.G. und nicht V.G. nach Schrobenhausen zum Gericht fahren müssen um Klage zu erheben, es sei denn sie hätte die Vollmacht vom Vormund gehabt.

Mich wundert es im Übrigen wie ein wegen Inzest/Blutschande Vorbestrafter Vormund werden kann.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 12:59
@canales,
bei einer solchen Sache reicht eine Vollmacht nicht aus. WENN, dann hat Vik. ev. vorab Infos eingeholt, wie sie vorgehen müssten (oder auch nicht).

Gruber ist der Ältestes der Familie. Diese übernahmen in der Regel die Vormundschaft, trotzdem makaber.

Ich denke nicht, dass das Heiratsversprechen schon vor der Geburt abgesprochen war, sonst hätte LS nicht direkt nach der Geburt die Vaterschaft abgelehnt und Anzeige erstattet. Er nahm die Vaterschaft am 25.09.19 erst wieder an. In den 2 Wochen dazwischen sass Gruber in U-Haft. IN DIESEM ZEITRAUM muss es zur Absprache (Alimente und Hochzeit) gekommen sein.

Da musste Vik mächtig Gas geben! Ihr Vater sass im Knast, sie Mutter eines Säuglings und eines Kleinkindes, die Mutter nahe 70 Jahre alt. Dazu der Hof mit all der Arbeit, na dann Mahlzeit.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 13:09
@canales schreibt:

… um Klage zu erheben, es sei denn sie hätte die Vollmacht vom Vormund gehabt.

Das ist eine sehr gute Überlegung, denn vermutlich gerade diese Vollmacht hat der Täter gesucht und zusammen mit den blutigen Kleidern im Steinbackofen verbrannt.


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15.09.2010 um 13:28
@Heike,

in der Befragung des L.S. 1931 gibt er an (sinngemäß) dass die V.G. ihn im Stadel abgepasst hat (14 Tage nach dem Tode der Ehefrau von L.S.) uns sich ihm anbot, sie hat ebenfalls den Vorschlag gemacht dass er sie heiraten könne. Wenn dies so war, dann war es noch vor der Geburt des kleinen Josef. (Akten Augsburg S.175)

@troadputzer,

es hat sich aber offensichtlich dennoch kein entsprechender Vorgang beim Amtsgericht in Schrobenhausen finden lassen, oder denkst Du dass die Klage noch nicht erhoben war?

Wenn der oder die Täter im Steinbackofen etwas verbrannt haben, dann haben sie anschließend den Backofen wieder so hergerichtet, also mit Holz befüllt, wie er vorher war. Weshalb sollte ein Täter so etwas tun?


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 14:11
@canales schreibt:

… oder denkst Du dass die Klage noch nicht erhoben war?

Ja, aber alles zur Klage vorbereitet. Die Klageabsicht ist bereits gerüchtweise verbreitet worden, um Druck auszuüben..

Deine Idee ist faszinierend, weil bisher stets nur der ominöse Brief im Gespräch war. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, als ich Deinen Beitrag las. So könnte es gewesen sein:

Viktoria las etwa anfangs März von der Klagemöglichkeit, fuhr 14 später nach Schrobenhausen um sich Rat zu holen. Dort erfuhr sie, daß nur ihr Vater als Vormund die Klage stellen konnte. Ihr wurde deshalb eine Vollmacht mitgegeben, aus der hervorging wer gegen wen und wegen was klagt. Diese Vollmacht mußte nur noch von A. Gruber unterschrieben werden. Falls so eine Vollmacht nach der Tat gefunden worden wäre, hätte es sehr unangenehme Folgen für denjenigen gehabt, der verklagt werden sollte. Die Ermittlungen wären in eine völlig andere Richtung gegangen.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 15:15
Annahme:

Viktoria: „Ich war jetzt in Schrobenhausen, wegen Josef. Der Vater hat mir die Vollmacht schon unterschrieben. Bis Ende März hast du Zeit, überleg dir's gut, dann wird geklagt!“


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 16:50
@canales,
ok, dann muss doch aber vor der Geburt "was passiert sein", was LS dazu veranlasste, die Vaterschaft abzulehenen, vielleicht die "Absage" von Gruber?

@troadputzer
der einzigste Hinweis, den es dazu gibt ist ein Zeitungsbericht, der über den Erfolg einer alleinerziehenden Mutter berichtet.

Über die finanziellen Mittel, die Verhältnisse und das Leben der Frau wissen wir nichts.

Hat Viktoria den Bericht gelesen? Konnte sie etwas damit anfangen? War sie aufgrund der Vorfälle in der Lage eine Klage anzustreben?


Man hält der Anti-Schlittenbauerfraktion vor, wir würden Dingen an den Haaren herbei ziehen???


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 17:47
@Heike,

im Gegensatz zu vielen Anderen schließe ich nicht aus, dass V.G. die Heiratsabsichten ernst meinte und nur A.G. dagegen opponierte. Eine Heirat seiner Tochter mit L.S. würde seine "Macht" doch erheblich beschränken. Letztendlich musste sie wohl aber den Forderungen des Vaters nachgeben.

@troadputzer,

ich glaube kaum, dass L.S. ohne Mittel gewesen wäre diese Klage aufzuhalten. Entweder durch die Drohung einer erneuten Klage der Blutschande, Zeugen hätte er sicherlich gefunden, er hätte ja nur die Magd fragen müssen. Oder aber durch den Lebenswandel der V.G., häufig wechselnde Geschlechtspartner hätten eine Zahlung von Alimenten ja ausgeschlossen. Es gab also neben der Tötung der kompletten Familie noch durchaus wirksame Alternativen.

Aufgrund der vielen Hinweise halte ich es für wahrscheinlicher, dass die Tat von mehr als einem Täter verübt wurde, ob nun mit oder ohne milit. Hintergrund, aus Rache oder ein missglückter Raub ist offen.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 18:25
@Heike75
@canales

Ich bin zwar nicht @troadputzer, aber die Idee mit der Vollmacht und der Fristsetzung ( überleg`s Dir gut, bis Ende März hast Du Zeit) ist nicht an den Haaren herbeigezogen.

Immerhin passen hier Sigl-Aussage und Zeitungsbericht vom 2.3.22 exakt zusammen. In dem Zeitungsbericht wird Bezug genommen auf ein Urteil des für HK zuständigen Landgerichts und gleichzeitig wird schon darauf hingewiesen, dass diese Landgerichtsentscheidung wohl viele Prozesse nach sich ziehen wird.

Die Hinterkaifecker waren dafür bekannt, dass sie hinter dem Geld her waren und warum sollten sie auf diese Einnahmequelle verzichten?

Aufgrund der Vaterschaftsanerkennung von 1919 konnte L.S. auch eine Unterhaltsklage nicht aufhalten.

Mir sind auch keine Zeugenaussagen darüber bekannt, dass Viktoria häufig wechselnde Geschlechtspartner hatte und nicht mehr wusste von wem das Kind ist.


Diskussionen hierüber sind allerdings sinnlos und ich habe überhaupt nur darauf geantwortet, weil die Sache mit der Vollmacht und der "Fristsetzung" für mich plausibel ist.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 19:23
@canales
Zitat von canalescanales schrieb:Oder aber durch den Lebenswandel der V.G., häufig wechselnde Geschlechtspartner hätten eine Zahlung von Alimenten ja ausgeschlossen.
Heinz Ulrich, ein Reporter der Zeitschrift "Weltbild" schrieb 1952/53:

An die
Viktoria Gabriel kam kein anderer ran. Der alte Gruber paßte auf wie ein Othello." (durchgestrichen ist Schiesshund)



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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 19:30
@troadputzer

ich finde Deinen Rückschluß bez. der Klage/Vollmacht ebenfalls schlüssig und überlegenswert.


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15.09.2010 um 19:41
@AngRa,

gibt es nicht eine Zeugenaussage bei der der Spitzname Holz-Vic war? Auch L.S. sagt in seiner Zeugenaussage 1931 dass sie leicht zu haben gewesen sei.
Letztendlich hätte aber eine Aussage z.B. von K.R. ausgereicht um eine Klage nach Alimenten abzuschmettern, gerade in diesen Zeiten. Ob dies dem L.S. bekannt war steht auf einem anderen Blatt.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2010 um 20:07
Der Spitzname Holz-Vic kann sich auch anders ableiten:
Holz --> sie wohnte am Hexenholz und Vic --> Abkürzung ihres Vornamens.

Im Nachhinein konnte das L.S. leicht aussagen, da dies ja nur unter vier Augen geschah und weil es im Nachhinein nicht mehr belegbar war.
Es könnte genau so gut andersrum gewesen sein.


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