Mord an Frauke Liebs

@airdbair
Sorry. Ich meinte: Er hätte (da seine Forderungen ja lange vorher festgestanden haben müssen, nur der Zeitpunkt der Tat nicht), gleich nach der Entführung, also wohl schon am nächsten Morgen, Forderungen (welcher Art auch immer) an Frau Liebs gelangen lassen müssen. Hätte nicht jeder Tag eine neue Herausforderung für den Entführer bedeutet?

In der Tat würde das Hörenlassen der Stimme im Zusammenhang mit irgendeiner Forderung Sinn geben. Aber das dann doch sehr frühe endgültige Verstummen nicht.

Vielleicht war eine sehr viel längere Prozedur geplant, und irgendetwas führte viel zu früh zur Ermordung.

Obwohl Frau Liebs in gewissem Sinn als eine "Frau des öffentlichen Lebens" anzusehen ist, steht sie aber nicht auf der hohen Stufe der Öffentlichkeit, mit der früher mal Entführungsfälle verbunden waren. Dies und die dafür nur kurze Entführungszeit lassen mich an der Deutung zweifeln. Im Kopf behalten muß man sie aber, denke ich.

@snowdon

Frau Liebs ist ja Schulleiterin und war stellvertretende Bürgermeisterin.
Im Letzteren könnte man auch mal unangenehmere Entscheidungen treffen müssen.

Vielleicht mußte er keine direkten Forderungen formulieren.
Als Beispiel:
Ein Politiker hat das Steckenpferd sich gegen Prostitution, Menschenhandel, Drogen einzusetzen
und trifft in diesem Bereich auch "treffende Entscheidungen".
Am Abend des Fußballspiels ist dieser Mensch im Pub oder unweit davor. Er erkennt Frau Liebs und zählt
1 und 1 zusammen.
Frauke bleibt allein zurück. Gäbe es eine bessere "Machtdemonstration" als die Tochter der Amtsperson
zu entführen, die für die eigenen Schwierigkeiten verantwortlich war.

Müßte man hier wirklich noch "Forderungen stellen"?

@airdbair

Es wäre bestimmt herauszubekommen, ob in Lübbecke zur Zeit der stellvertretenden Bürgermeisterin Liebs unangenehme Entscheidungen getroffen wurden, für die sie sich auch persönlich einsetzte. Darüber gibt es ja Aufzeichnungen. Sollte die Polizei diese Fährte nicht verfolgt haben? Die wird doch auch gemerkt haben, daß Frau Liebs keine Rentnerin im Mietshaus ist.

@snowdon
Und jetzt kommen die lange Liegezeit, keine DNA und ein abgestimmtes Alibi ins Spiel.

Mit so einem Ablauf wären für mich kaum oder keine Fragen offen. Auch wenn das nicht das Ziel ist.

Wenn es aber darum gegangen wäre, sich an Frau Liebs für irgendetwas zu rächen, hätten dann nicht die Telefonate zwischen Frauke und ihrer Mutter statt mit Chris stattfinden müssen? (Oder hatte Frau Liebs routinemäßig eine Fangschaltung mit Handy-Ortung? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.)

Wenn der Ablauf in dieser Version keine empfindlichen Schwächen hat, heißt es natürlich nicht, daß er wirklich so war. Das Grausame wäre daran, daß es gar nicht um Frauke gegangen wäre, sie aber sterben mußte.

Außerdem stünde man jetzt an einer anderen Stelle am Anfang: bei der Ermittlung des Täters. Immerhin könnte man sich dann fragen, wer unter welchen Einflüssen von Frau Liebs zu leiden hatte und wer davon sich in der Gegend von Paderborn aufhielt bzw. enge Beziehung dorthin hatte.

Aber auch die andere Vorstellung, daß nämlich Frauke selbst - und zwar aus krankhaften sexuellen Gründen - das Ziel war, könnte einen stimmigen Ablauf begründen. Man darf sich nicht auf eine einzige Sichtweise einschießen, solange nicht weitere Details hinzukommen, die das rechtfertigen würden.

Warum wird in diesem Fall immer davon ausgegangen es handelt sich um eine geplante Aktion, die so im tragischen Ablauf geschehen ist? Leider denke ich, dass der Fall nie gelöst werden kann, da zu viel Zeit verstrichen ist.

@Anniroc
Falls Du meine Abläufe meinst, die sehe ich nicht als geplant an.

Es könnte auch sein, dass sich ein ehemaliger Schüler, eine ehemalige Schülerin an Frau Liebs rächen wollte.
Das war übrigens mein allererster Gedanke, als ich mich mit dem Fall beschäftigte. Mittlerweile verfolge ich eine andere Theorie, aber natürlich kann man kein Szenario ausschließen.

Merkwürdig ist es schon, dass der letzte Anruf erst getätigt wurde, als Frau Liebs die Wohnung bereits verlassen hatte. Zufall oder Absicht? Hat die Kripo eigentlich jemals in diese Richtung ermittelt?

Was mir auch absolut nicht in den Kopf will: Warum hat der Täter/ die Täter es zugelassen, dass Frauke ihren tatsächlichen Aufenthaltsort (Paderborn) nennt? Was muss man dafür für Nerven haben?
Für mich gibt es dafür nur eine einzige Erklärung, aber darüber darf hier ja leider nicht gesprochen werden.

Solange die Kripo nicht in andere Richtungen ermittelt, wird der Fall wohl niemals geklärt werden.
Traurig, aber wahr.

@all
Ich möchte einige Fragen in die Runde stellen...

1. Warum gehen alle von der zentralen Rolle Nieheims als Festhalteort oder Wohnort des Täters und ablenkungsinduzierenden Moment aus?

2. Warum geht man davon aus, dass der Täter bereits am Donnerstag von der Nieheimlokalisation durch die Pressemitteilung erfuhr?

3. Warum geht man davon aus, dass der Hövelhofkontakt eine Ablenken von Nieheim war?

4. Warum wird diesem Kontakt so wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl dieser für sich völlig aus dem Gesamtschema fällt?

5. Warum gab es auch wenn online nicht mehr verifizierbar ggf. ein finales Einloggen des Handys in Nieheim, nach dem letzten Telefonat, wenn doch von dort abgelenkt werden sollte, oder eben grad nicht?

6. Warum schenkt man bei der initialen Beschäftigung mit dem Fall der OFA behördengläubig so hohen Stellenwert, wenn hierdurch in den letzten Jahren nichts bewegt wurde, und wir reden im Falle Nieheim nicht von einer Metropole, sondern von einem Dorf...?

7. Warum geht der Täter ein so eklatantes, ja schon bizarres Risiko ein und fährt die weit entfernten Kontaktpunkte zu exakt ähnlichen Uhrzeiten vom Osten OWLs an, wenn Nieheim sogar öffentlich klar stand und der Täter mit Ortungen in den Industriegebieten im Paderborner Osten und ggf. Observationen etc. rechnen musste?

8. Warum wurde hier nie über einen möglichen Festhalteort westlich der A 33 diskutiert?

Und warum sieht man nicht die initiale Nieheimortung 2 h nach Fraukes verschwinden als nötigen Umweg des Täters ohne Frauke, um das Akkuproblem zu lösen...?

Guten Wochenstart @all

1. Weil dafür Entsprechendes, exakte Anhaltspunkte, der Polizei vorliegen.
2. Weil es über die Medien so vermittelt wurde.
3. Weil er der weitest entfernteste Kontakt von Nieheim und der erste Kontakt war.
4. Sehe ich nicht so.
5. Weil der Täter nicht mit einem Nachvollziehen des Einloggens rechnete. Es erfolgte keine SMS und kein Telefonat. Der Täter dürfte mobilfunktechnisch kein Fachmann gewesen sein.
6. Siehe Erstens.
7. Ein Täter aus Nieheim impliziert nicht das Festhalten von Frauke über die Woche in Nieheim. Er mußte eventuell nicht weit fahren.
8. Er rechnete mit Ortungen aber nicht damit gefunden zu werden. Darum wurden die Gespräche kurz gehalten bis auf das letzte Gespräch.
9. Warum ohne Frauke? Wenn er mit Frauke 1 Woche zum Telefonieren fuhr war es auch kein Problem ein Akku/Kabel von sich zu besorgen.

@Philowl

Zu Punkt 1: das ist eine gute Frage, auf die ich bisher keine Antwort gefunden habe.
Ich denke nicht, dass Frauke in Nieheim festgehalten wurde. Womöglich wurde die erste SMS aus Nieheim gesendet, weil die Täter zufälligerweise in diesem Moment dort waren bzw. durch den Ort gefahren sind.

Dass die letzte SMS aus Nieheim kam, kann Absicht gewesen sein, da in den Medien von der Ortung aus Nh berichtet wurde.

Allerdings kommen wir dann wieder zu der Frage: Warum durfte Frauke ihren wahren Aufenthaltsort nennen?

@zolo67

-Nieheim kein Zufall, Täter hatte dort Ankerpunkt (Job..), aber dort nicht wohnhaft.
-Nieheim # Festhalteort # Wohnort
-Festhalteort # Paderborn, sondern im Bereich Funkzelle Dreihausen. Also Ort westlich von Pb. 10-15 Minuten zu den bekannten Kontaktorten im Pb Osten. Schnelle Anbindung.

@airbaird
In meinen Augen liegt der Polizei bis auf die Ortung Nieheim rein gar nichts vor...
Ich glaube man weiß nicht viel mehr über den potentiellen Täter als wir...sonst gäbe
es dieses Forum hier nicht...;-)
Ich halte das damalige Fixieren auf Nieheim, um die Bevölkerung dort wach zu machen zwar für richtig, dennoch hat das andere Bevölkerungsteile eher zum Schlafen veranlaßt, bzw. hat zumindest nicht zur Sensibilisierung eben dieser in anderen Ortschaften beigetragen.
Zu 5. Genau das realisierte er erst am Freitag, als er von der Nieheimortung erfuhr und Frauke am Vortag ggf. aus dem Versteck telefonieren ließ. Dann startete die Ablenkungsrochade in den Osten Paderborns. Fahrzeit s.o.
Pb war also die Ablenkung von den Ankerpunkte Nieheim bzw. Versteck...
Wohnort vermute ich ganz woanders.

@Philowl
du irrst.

@airdbair
Inwiefern?

@airdbair
Zu 2. Medienberichte # sofortige Kenntnisnahme durch alltagführenden Täter (Bei der Arbeit ggf. kein Medienzugang), der sich um sein Opfer abends "kümmern" musste.
Zu 5. Warum sollte er ohne Sinn und nach dem Erkennen der Ortungsmöglichkeiten final das Handy dann nochmal in Nieheim einschalten?
Weil es der letzte Schachzug war, der Nieheim betonierte, bis heute...
und Nieheim nicht Wohn- oder Festhalteort und nur anderweitiger Ankerpunkt ohne großes Risiko der Entlarvung darstellte?
Zu 9. Ohne Frauke, da kein Risiko. Pin und Infos über den Abend hatte er im Versteck erpresst.
Das unerwähnt lassen der Schlüsselsituation war Fraukes Trumpf, welcher aber leider nicht stach und bis heute nicht sticht und zu dem Irrtum verleitet, Frauke selbst habe die sms verfaßt...auch wenn diese zeit, bezugs- und motivparadox daher kommt?
Die 2 h nach dem Verlassen des Pubs dienten somit der Verschleppung und Verbringung
in das Versteck, welches nach dieser Hypothese im 15 Minutenradius westlich von Pb lag,
Als auch einer Fahrt nach Nieheim, um das Akkuproblem zu lösen (Zeitlich ohne Probleme möglich). Man wollte zunächst den Rücken frei haben. Ggf. wußte der Täter selber nicht genau wo die "Reise" mit Frauke hin geht und illusionierte eine spätere Freiwilligkeit Fraukes oder etwaiige Straffreiheit bei Vortäuschung von Freiwilligkeit (Aussage gegen Aussage)..

Frage 10
Was macht dieses Szenario unschlüssiger als die anderen hier diskutierten Szenarien, die von Suizid bis Pubgruppenverschwörung bis zu bestellten Anrufen reichen und tage- und wochenlang die Gemüter erhitzen?
Letzteres darf hier nicht diskutiert werden, aber ich darf erwähnen, dass die Ausarbeitung des Szenarios durch Doverex u. Co. an sich Respekt verdient, so wie jedes andere, welches auf den hier bekannten Infos beruht auch.

Ich irre gern, diskutiere aber noch lieber, vor allem wenn jemand scheinbar exklusive Infos vorenthält ;-)

Beste Grüsse

zu 5. um die eingehenden nachrichten in fraukes handy nochmal zu kontrollieren

@all
Ich betreibe seit einigen Jahren einen Blog für Vermisste und Ungeklärte Morde und ich habe dort schon ofters auch über Frauke berichtet. Nun habe ich mich etwas eingelesen bin aber noch nicht ganz fertig, aber ich habe gelesen, dass einige sich Gedanken über den Ablageort von Frauke machen. Mir ist aufgefallen, das einige sich über die Lage, des Kopfes ausgetauscht haben und über das Kreuz. Ich wollte nur mal einen Denkanstöße geben un eure Meinung dazu hören.

Also, wenn er Kopf in einer Senke lag oder der Kopf z.B. bedeckt wurde bedeutet es meist, dass der Täter oder die Täterin eine persönliche Beziehung zum Opfer hat. Wie die Beziehung nun genau war lasse wir mal da hin gestellt sein. Er möchte die Tat ungesehen machen. Auch das Kreuz könnte darauf hindeuten, dass die Tat ihm eigentlich leid tut und er möchte, es wieder "gutmachen".

Was meit ihr dazu?

Lg

@Natalia30

Das Drapieren der Leiche wurde hier von einigen Usern anhand der Bilder des TV Beitrags (ungekärte Morde..) unterstellt. Da wird vom "säuberlichen Ausstechen des Kopfteils" etc. gesprochen. Ist frei interpretiert und nicht verifiziert.
Das Kreuz konnte nachträglich Frauke zugeordnet werden, wenn man denn der schriftlichen Korrespondenz eines Users hier (ich meine es war der User Doverex) mit Herrn Östermann Glauben schenkt.