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Amanda Knox

11.079 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Medien, Prozess ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amanda Knox

01.10.2014 um 11:36
Wenn ich die neuesten Bilder von Frau Knox vergleiche mit dem Video, das sie angeblich laufend am Parkhaus zeigt, bin ich der Meinung, dass das definitiv 2 verschiedene Personen sind.
Der Gang der beiden ist völlig unterschiedlich. Auch ist die Person im Video mE nach viel kleiner und schwerer (in kg)

Es ist wirklich traurig, wenn man die Presseberichte über Frau Knox verfolgt. Sie wird ihre Eisaugen wohl nie mehr los werden. Sie wird auch ewiglich im "Rampenlicht" stehen, egal was sie macht.
Das ist schlimmer als Gefängnis. Sie hat "lebenslänglich" , so oder so.

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Amanda Knox

01.10.2014 um 14:00
Einziger interessanter Satz in dem deutschen Artikel: "2015 wird zu einem weiteren Prozess kommen!" Das wäre dann der vierte...


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Amanda Knox

01.10.2014 um 19:27
google translator sagt:

Meredith , das letzte Kapitel in Sicht für Amanda und Raffaele ? Der Oberste Gerichtshof entscheidet.

Die endlose Gerichts Geschichte , die 2007 begann, kann schließlich im Jahr 2015 mit der Anhörung des Supreme Court geschlossen wird zu entscheiden haben , ob der Satz abbrechen oder es permanent.

Das letzte Kapitel in der Geschichte der Justiz unendlich Amanda Knox und Raffaele Sollecito - zunächst verurteilt , dann freigesprochen , dann verurteilt wieder - könnte auf der Bühne neben 25. März 2015 in Rom vor dem Obersten Gerichtshof ( Supreme Court ) , wo die Anwälte des ehemaligen Freunde gehen haben nach dem Urteil ungünstig für Florenz als Teil des Prozesses für den Mord an Meredith Kercher gegriffen.

Die Beschwerde Bis Amanda Knox und Raffaele Sollecito wurden zu 25 und 28 und ein halbes Jahr Freiheitsstrafe durch die Schwurgericht von Florenz verurteilt. Beide haben immer ihre Unschuld erklärt.


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Amanda Knox

01.10.2014 um 19:50
Bei aller Geringschätzung des Journalismus im Allgemeinen oder im Speziellen (was diesen Fall betrifft kann diese nicht gering genug sein), so hat "sie" wenigstens beruflich ihren Fuß in der Tür dieses oft feindlich gesinnten Metiers:
http://www.seattlemet.com/news-and-profiles/articles/what-it-feels-like-to-be-wrongly-accused-october-2014


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Amanda Knox

07.10.2014 um 10:43
Es scheint so, als wäre bei PMF endlich eine Übersetzung des Nencini-Reports verfügbar.

http://www.perugiamurderfile.org/download/file.php?id=10620

Auf die Analysen bin ich gespannt.


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Amanda Knox

07.10.2014 um 21:58
@Quiron
Danke für den Link. Der erste Eindruck ist eine Art Dejavu, das Ganze klingt wie der Massei-Report und basiert offenbar auf dem gleichen Kenntnisstand. Mal sehen, wie es weiter geht.


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Amanda Knox

07.10.2014 um 23:04
Das Kassationsgericht hat die Urteilsbegründung am 18.6.2013 veröffentlcht.
Die erste Fassung der Übersetzung wurde am 9.9.2013 auf PMF gepostet.

=> 102 Seiten in 83 Tagen
.... ca. 1,2 Seiten pro Tag


Die Urteilsbegründung wurde von Nencini am 29.4.2014 veröffentlicht.
Die erste Fassung der Übersetzung heute auf PMF gepostet.

=> 355 Seiten in 161 Tagen
.... ca. 2,2 Seiten pro Tag


Jeder ist eingeladen die Übersetzung zu verbessern.
It has been translated on a “best effort” basis and has gone through multiple rounds of proofreading and editing, both to ensure its accuracy and to harmonize the language insofar as possible. Persons fluent in both Italian and English are invited and encouraged to contact Margaret Ganong (maganong@hotmail.com) if they find any material errors that influence the meaning or intention of the judgment. All such corrections will be investigated, made as required, and brought to the attention of the public.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 00:43
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Der erste Eindruck ist eine Art Dejavu, das Ganze klingt wie der Massei-Report und basiert offenbar auf dem gleichen Kenntnisstand.
Nunja, welchen Erkenntnisgewinn hätte Nencini aus dem von ihm geführten Prozess gegenüber Massei auch erhalten können, die eine Verurteilung rechtfertigt? Er hat ja alle Anträge, die zu einem solchen hätten führen können, von vorneherein abgelehnt.

Ein irrelevanter Zeuge (Alessi) und eine Untersuchung des Messer, mit bedeutungsloser Aussage, nämlich, daß sich die DNA von Amanda Knox daran befindet, was jeder schon vorher wusste, und nie jemand bestritten hat.

Er wiederholt also in wesentlichen Punkten Massei, z.B. in Bezug auf den gestellten Einbruch, aber genausowenig wie sein Vorgänger beruft er sich dabei auf belastbare Fakten, sondern verkündet es ex cathedra.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 14:26
Ok, ein interessanter Punkt (sehr wahrscheinlich, dass hierüber schon diskutiert wurde), den N. hervorhebt, dass 4 neutrale Zeugen (die 2 Polizisten, 1 Mitbewohnerin und 1 Bekannter) ausgesagt haben, es habe sich im Zimmer des Einbruchs Glas auf der Kleidung befunden, also die 4 ersten Zeugen, die außer AK und RS am Tatort waren.

Gemutmaßt wird außerdem, dass RG hinsichtlich der Behauptung, er sei 9 bis 9.30 Uhr im Haus gewesen, dabei genauso die Unwahrheit gesagt haben könne (weil die Verteidigung das geglaubt habe) wie bei den anderen Dingen und dass es nicht vorstellbar sei, dass er ins Bad gegangen sei während eines Einbruchs oder nach dem Mord (wegen fehlender Blutspuren). Damit will N. wohl sagen, dass RG Gast des Hauses war, als er ins Bad gegangen sei. Außerdem sei es nicht glaubwürdig, dass er als Freund des Hauses (bzw. bei den unten wohnenden Jungs) dort eingebrochen habe.

Aber ich muss es jetzt doch erstmal komplett zu erfassen versuchen.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 17:36
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Ok, ein interessanter Punkt (sehr wahrscheinlich, dass hierüber schon diskutiert wurde), den N. hervorhebt, dass 4 neutrale Zeugen (die 2 Polizisten, 1 Mitbewohnerin und 1 Bekannter) ausgesagt haben, es habe sich im Zimmer des Einbruchs Glas auf der Kleidung befunden, also die 4 ersten Zeugen, die außer AK und RS am Tatort waren.
Ist das so? Ich weiß, daß Filomena Romanelli und Michele Battistelli so etwas gesagt haben. Batistellis Kollege Stefano Marzi beschreibt das Glas nicht aus eigener Anschauung, sondern beruft sich auf seinerseits nur auf Batistelli (Seite 84):
(Asked if he had heard any comments from his colleague Battistelli) “That I know he … he immediately raised doubt as to whether this was real. If this entry, this damage, because he said ‘but here something is not right, the glass is on top…’ he referred to the fact that the glass was on the clothing..."
Und Marco Zarolis Aussage (ebenso Seite 84):
...The glass which strangely was, and this was let’s say evaluated later, because right then and there it hadn’t been noted, [glass pieces] were on the clothing strewn on the ground, for example...
klingt mir auch eher nach Hörensagen.

Prinzipiell was die Glassplitter betrifft, möchte ich noch einmal an meinen Beitrag von neulich erinnern:
Beitrag von Quiron (Seite 344)

Glassplitter auf Gegenständen sind nicht per se ein verdächtiges Indiz. Es müssen schon Gegenstände sein, die nachweislich vom vorgeblichen Eindringling bewegt wurden, nicht solche, die von Frau Romanelli vor ihrer Abreise so zurückgelassen wurden. Und auf keinem der Tatortfotos sind derartige Glassplitter erkennbar. Daß Frau Romanelli durch ihr Eingreifen sämtliche Hinweise zerstört haben soll, so daß man sie nachträglich nicht mehr dokumentieren konnte, erscheint mir einfach nicht plausibel.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 17:44
Erstmal Kurzfassung - Seite 86 gleich am Anfang heißt es (verkürzt): "All four witnesses noted one Detail that the glass fragments..."

Die Tatortfotos entstanden doch später?

Was mir neu ist an N.’s Report – dass auch Spuren von Guede am Messer waren (S. 16).

Neu ist mir auch, dass keiner sagen konnte, wo genau Sollecito beim Fund der Leiche gestanden hat (S. 52).


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Amanda Knox

08.10.2014 um 17:56
Marzi sagt aber auch auf S. 84: "I saw there was some clothing (...) with glass on top (...)"
So geht das dann. Polizisten sehen eine von einer Zeugin massiv veränderten Tatort und entscheiden dann von reiner Anschauung, daß es sich um eine gestellte Szene handeln müsse. Das ist lachhaft.
Die 2 Polizisten (von denen einer meinte, der Einbruch sei nicht echt) waren aber vor Romanelli am Tatort.
Zitat von QuironQuiron schrieb:Daß Frau Romanelli durch ihr Eingreifen sämtliche Hinweise zerstört haben soll, so daß man sie nachträglich nicht mehr dokumentieren konnte, erscheint mir einfach nicht plausibel.
Kann doch sein, dass ihr Scherben so zuwider sind, dass sie sofort aufgeräumt hat.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:17
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Erstmal Kurzfassung - Seite 86 gleich am Anfang heißt es (verkürzt): "All four witnesses noted one Detail that the glass fragments..."
Ja, das steht da, und es ist die persönliche Interpretation Nencinis aufgrund der Aussagen. Sie lässt ihn angesichts der tatsächlichen Aussagen nicht besonders intelligent aussehen.
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Die Tatortfotos entstanden doch später?
Am selben Tag. Aber Glas bewegt sich ja nun nicht von selbst.
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Was mir neu ist an N.’s Report – dass auch Spuren von Guede am Messer waren (S. 16).
Waren sie aber nicht. Solche Fehler, daß Nencini die Fallakten offensichtlich recht oberflächlich überflogen haben muss. Alle Indizien sind ihm ja nie persönlich präsentiert worden. Er musste sich sein Urteil aus den berichten von Massei und Hellmann bilden. Oder besser gesagt, er musste sich seine Rechtfertigung dort zusammenklauben. Überhaupt ist er recht unkonzentriert. Auf der selben Seite spricht er von "Emanuele Sollecito" und "Exhibit 16" statt 36 (das Küchenmesser).
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Marzi sagt aber auch auf S. 84: "I saw there was some clothing (...) with glass on top (...)"
Stimmt. Vollständig heißt es "I saw there was some clothing and other personal objects inside with glass on top and this rock, which presumably had broken the glass.".

Es gibt trotzdem keine Fotos.

Filomena Romanelli sagt übrigens: "Yes they were underneath but they were also on top".
Wie soll man sich das jetzt vorstellen? Die beiden Verdächtigen stellen einen Einbruch nach, indem sie erst Kleider im Raum verteilen, dann von außen einen Stein ins Fenster werfen und dann weitere Kleider bewegen?
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Kann doch sein, dass ihr Scherben so zuwider sind, dass sie sofort aufgeräumt hat.
Zugegeben hat sie so etwas jedenfalls nicht. Und ihre Kleider lässt sie liegen?


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:32
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Gemutmaßt wird außerdem, dass RG hinsichtlich der Behauptung, er sei 9 bis 9.30 Uhr im Haus gewesen, dabei genauso die Unwahrheit gesagt haben könne
Nencini ist übrigens auch recht sprunghaft, wenn es darum geht Aussagen von Rudy Guede zu glauben oder für bare Münze zu nehmen. Nehmen wir Seite 333f:
Rudy Hermann Guede certainly behaved shamelessly inside the flat, certainly his behavior was such as to cause great annoyance to Meredith Kercher, who had also probably discovered that her rent money was missing, as stated by Rudy Hermann Guede (the fact that Rudy Hermann Guede insisted on repeating this circumstance in every one of his interrogations, together with the certain proof that the sum of 300 euros had in fact been set aside by the victim for the payment of her share of rent, makes the story of the Ivorian objectively credible).
Die Tatsache, daß Rudy Guede wusste, daß es sich um 300 Mietgeld Euro handelte und die Tatsache, daß er ständig wiederholte, daß das Geld verschwunden war, macht seine Aussage in diesem Punkt glaubhaft. In solchen Momenten drängt sich der Verdacht auf, daß Nencini zeitweise der totalen Senilität verfallen sein könnte.

Natürlich wird Rudy Guede, wenn er das Geld selbst gestohlen hat, genau wissen, daß es verschwunden ist und auch den Betrag kennen. Ebenso kann er schlussfolgern, daß es sich um das Mietgeld handelt, war es doch möglicherweise genau dieser Anreiz, der ihn zu einem Monatswechsel hat einbrechen lassen: Hoffnung auf bereitgelegte Mietzahlungen. Und natürlich wird er konsequent den Diebstahl leugnen. Ds macht ihn nicht glaubwürdig.

Nencini geht völlig unprofessionell vor bei der Beurteilung, welchen der Aussagen von Rudy Guede man glauben kann, und welchen nicht. Wenn man es sich einfach machen will, schlägt man die gesamte Geschichte in den Wind. Man kann aber auch bißchen gesunden Menschenverstand einsetzen.

Warum sollte Rudy Guede bei der Zeitangabe 21:00 bis 21:30 lügen? Diese Lüge würde ihm doch nichts nützen, im Gegenteil, er würde sich unglaubwürdig machen, wenn er bei einer Lüge erwischt würde. Z.B. wenn ein Zeuge auftaucht, der ihn zu diesem Zeitpunkt andernorts gesehen haben will.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:35
Er soll doch jemanden angerempelt haben, war das gegen 21.30 Uhr?


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:42
Es soll ca. halb elf gewesen sein:
http://beolax.wordpress.com/timeline/ (Archiv-Version vom 18.09.2013)

War es denn nun von 9 bis 9.30 oder bis 10.30 Uhr im Haus?


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:52
@Siegfrieden
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:Er soll doch jemanden angerempelt haben, war das gegen 21.30 Uhr?
Ja, es handelt sich um die Zeugin Alessandra Formica, bzw. deren Freund Lucio Minciotti. Nencini erwähnt die beiden auf Seite 68. Der Vorfall muss sich wohl zwischen 22:30 und 22:45 ereignet haben.
Zitat von SiegfriedenSiegfrieden schrieb:War es denn nun von 9 bis 9.30 oder bis 10.30 Uhr im Haus?
Nun, wenn man davon ausgeht, daß Rudy Guede der alleinige Täter war, dann muss man auch annehmen, daß er bereits vor 21:00 und dem Eintreffen von Meredith Kercher im Haus war. Man kann darüber spekulieren, wie lange die Konfrontation gedauert hat und wann sie begonnen hat. Auf jeden Fall war die letzte Mahlzeit noch nicht in den Zwölffingerdarm transportiert, als muss es zeitnah nach 21:00 geschehen sein. Danach wird Rudy Guede noch das Bad aufgesucht haben, um sich notdürftig zu reinigen, Schlüssel, Geld, Telefone und Kreditkarten zusammengeklaubt haben und dann verschwunden sein. Der Telefonkontakt mit der abseitigen Station um 22:13 ist jedenfalls für mich ein starker Hinweis darauf, daß sich das Telefon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Haus befunden hat. Das alles ist zumindest "kompatibel" mit einem Verlassen um ungefähr 21:30.

Der Mann auf der Treppe konnte nicht eindeutig als Rudy Guede identifiziert werden. Es kann sich um einen völlig Unbeteiligten handeln.


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Amanda Knox

08.10.2014 um 18:55
Die Verhöre von RG sind insofern interessant, dass man von Unwahrheit ausgehen kann, wenn er herumdruckst oder Halbsätze ausspricht. Ok, das ist Spekulation, aber er geriet ja z.B. ins Stottern, als er nicht genau erklären konnte, was genau er denn nun gemeint habe, als er AK und RS schriftlich beschuldigte, und wiederholte nur, dass es ein Gedanke sei, den er immer hatte.


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Amanda Knox

11.10.2014 um 20:29
Hat sich sonst noch keiner mit der englischen Urteilsbegründung auseinandergesetzt?


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Amanda Knox

12.10.2014 um 10:05
Zusammenfassung Urteilsbegründung Teil 1

Also ich versuche mich mal an einer wertfreien Zusammenfassung von Nencinis Urteilsbegründung – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, zunächst die ersten ca. 190 Seiten:

Wesentlich war für Nencini u.a., dass 4 Zeugen (2 Polizisten und 2 neutrale Zeugen) ausgesagt haben, Glas habe sich auf den Kleidern und anderen Sachen befunden, so dass eben doch erst das Zimmer verwüstet sein müsse und dann der Stein gegen das Fenster geworfen worden sein müsse.

Es sei nicht logisch, dass Guede eine 3,78 m hohe Wand hochgeklettert sei, an einer Stelle, an der man ihn von der Straße aus hätte sehen können, und dass er Romanellis Raum zwar durchsucht, aber nichts mitgenommen habe, nicht mal eine Kamera. Guede hätte nicht eingebrochen, weil er die Jungs von unten kannte und freundlichen Verkehr pflegte, er habe das Haus zu gut gekannt, um nicht günstigere Einstiegsmöglichkeiten zu finden.

Es sei schwer vorstellbar, dass Guede das WC benutze, ob nun nach der Durchsuchung von Romanellis Raum oder nach der Ermordung von MK, weil es dann hätte Blutspuren geben müssen.

Was für eine Säuberung spräche: Es seien nahezu keine Spuren von AK im Haus gefunden worden, obwohl sie dort lebte, oder von RS, obwohl er sie dort besuchte. Genauso sprächen für eine Säuberungsaktion, dass die Leiche von MK bewegt worden sei, dass blutige Handtücher gefunden wurden, die Lampe von AK in MKs Raum ebenso und der einzelne blutige Fußabdruck. Die Säuberung habe im Flur und im Bad stattgefunden.

Die Säuberung im Bad sei durch die Polizeifotos belegbar, die Nummern sind aufgelistet.

Eine Säuberung könne nur von Interesse für den Täter sein, wenn er der Wohngemeinschaft angehöre. Interesse von Guede könne nach dem Mord nur gewesen sein, schnell zu verschwinden. Und die Säuberungsaktion könne nur durch Leute stattgefunden haben, die gewusst hätten, dass sie die Zeit dazu hätten, d.h. dass die anderen Mitglieder der Wohngemeinschaft nicht zeitnah zurückkehren würden, was Guede nicht gewusst haben könne.

Dass die Verteidigung glaube, der Mord durch Guede sei ca. 21 Uhr erfolgt, sei nicht nachvollziehbar, weil er jederzeit mit einer Rückkehr der anderen Damen gerechnet haben müsse. Nur AK habe gewusst, wie lange genau die anderen weg seien.

Der Diebstahl der beiden Handys und das Fortwerfen könne nur in dem Interesse erfolgt sein, dass sie nicht plötzlich am Tatort klingeln und die Aufmerksamkeit auf das verschlossene Zimmer lenken. Daran könne Guede kein Interesse gehabt haben, sondern nur AK. Die Verteidigung habe in ihren Szenarien den Diebstahl der zwei Handys komplett ignoriert.

Verdächtig seien diejenigen, die einen Schlüssel hatten – 2 Mitbewohnerinnen hätten hieb- und stichfeste Alibis, Filomena und Laura. AK habe keins. Außerdem hätten Laura und Filomena keinen Kontakt mit Guede gehabt.

Theoretisch sei möglich, was die Verteidung gemeint habe, dass auch MK die Tür für Guede geöffnet haben könne, aber es sei nicht logisch, weil sie ihren englischen Freundinnen gesagt habe, sie sei müde, und nichts von einem Date mit Guede erzählt habe.

Guede hätte kein Interesse haben können, einen Einbruch zu simulieren, weil das den Verdacht auf ihn lenken könne.

Hinsichtlich der Beschuldigung von Lumumba hätten die Polizisten kein Interesse gehabt, AK zu einer Anschuldigung Lumumbas zu bringen, weil sie ihn nicht kannten. AK hätte beim Verhör 4 Stunden später durch Mignini sagen können, dass sie misshandelt worden sei, aber sie habe ihre Ausführungen bestätigt. Sie habe die „Calumnia“ auch in den nächsten Tagen nicht zurückgenommen.

AK wie auch RS hätten nach der Entdeckung der Leiche „Coldness“ gezeigt, als ob sie die Sache nichts anginge, wie mehrere Zeugen ausgesagt hätten.

AK habe die Verleumdung nicht zurücknehmen können, weil sie dadurch selbst noch mehr in Verdacht geraten wäre, nicht noch weitere Fragen beantworten wolle und auch Guede nicht mit reinziehen wolle. Sie habe sich selbst der Anwesenheit beim Mord beschuldigen müssen, um Lumumba verleumden zu können. Das habe nichts mit einer durch die Verteidigung suggerierten Verwirrung ihrerseits zu tun. Sie habe keine andere Wahl gehabt und habe ganz bewusst einen Unschuldigen beschuldigt.

AK habe bei der Angabe, Lumumba habe Sex mit MK gehabt, also noch vor der Bekanntgabe, dass sexuelle Handlungen bei den Untersuchungsergebnissen festgestellt worden seien, also schon gewusst, dass es sexuelle Handlungen gegeben habe. Wenn sie aber von einem Einbrecher ausgegangen sei, hätte sie nicht von Sex ausgehen können.

Außerdem habe sie gewusst, dass MK geschrieen habe. Den Schrei hätten auch die Zeuginnen Cappezzali und Monacchia gehört.

Sie habe außerdem bei der Calumnia ausgesagt, sie sei in der Piazza Grimana gewesen, was von Curatolo bestätigt worden sei. Sie hätte auch irgendeinen anderen Treffpunkt mit Lumumba erwähnen können.

Im Gefängnis sei ihr dann eingefallen, wie es wirklich gewesen sei, aber das sei exakt so, wie sie es einige Tage vorher per Mail an ihre Freunde und Familie beschrieben habe. Sie müsse gewusst haben, dass ihre Gefängnistagebücher gelesen würden, und was sie sagte, von anderen gehört werden würde.

RS habe in spontanen Statements nur allgemein ausgesagt, sie seien in der Nacht zusammen gewesen, und sich von den Aussagen hinsichtlich der Uhrzeiten, die AK nannte, nie ausdrücklich distanziert. Aber das genaue Alibi sei nur von AK genannt.

AK habe sich 20.15 Uhr, als die SMS von Lumumba kam, nicht im Hause von RS befunden, wie die „phone records“ beweisen. Sie sei womöglich schon auf dem Weg zu Lumumba gewesen.

Sie sei aber 20.35 Uhr beim Antworten auf die SMS wieder im Haus von RS gewesen und wurde ja auch 20.40 Uhr von dessen Bekanntschaft Popovic gesehen.

Curatolo habe AK und RS in der Tatnacht gesehen (nicht nur in dieser Nacht). Seine Aussage und die Aussage des Ladenbesitzers seien insofern belastend, als sie nicht mit der Aussage von AK übereinstimmen würden, derzufolge sie und RS in der jeweiligen Zeit im Haus von RS gewesen seien, dass sie gelogen habe.

Die Zeugen seien deshalb erst so spät, wie von der Verteidigung kritisiert, zur Polizei gegangen, weil sie es zunächst nicht für wichtig hielten.

RS habe sein Handy um ca. 6 Uhr morgens am Morgen nach der Tat eingeschaltet, zu einem Zeitpunkt, als er geschlafen haben soll, wie er und AK aussagten. Um ca. 5.30 Uhr habe jemand seinen Computer bis ca. 6 Uhr zum Musikhören genutzt. Das alles spräche nicht für eine geruhsame Nacht. AK habe 7.45 Uhr morgens in seinem Laden laut Quintaville erschöpft gewirkt.

Menschliche Interaktion an RS’ Computer habe zuletzt 9.10 Uhr (Beendigung des Films, nicht zwingend durch menschliche Interaktion) am Abend der Tat und 5.30 Uhr am nächsten Morgen erstmals wieder stattgefunden. Um ca. 18.30 Uhr habe man den Film Amelie gestartet.

Den Technik-Experten der Verteidigung zufolge habe es ca. 1 Uhr ca. 4 Sekunden morgens menschliche Interaktion am Computer gegeben, zu dem Zeitpunkt hätten Mord und Säuberungsaktion bereits stattgefunden haben können.

AK hätte hinsichtlich der geplanten Reise bereits alles Nötige zu RS mitnehmen können, außerdem habe sie dort bereits geduscht, so dass sie nicht in ihrer Wohnung duschen müsste. Auch der Mop sei nicht nötig gewesen, die Gerätschaften von RS hätten ausreichen müssen.

Das Auffinden der offenen Tür am nächsten Morgen hätte sie verleiten müssen, sofort die Polizei zu rufen oder alles im Haus zu untersuchen. Dass sie nicht die Räumlichkeiten untersucht und den Einbruch zunächst nicht bemerkt habe, sei unmöglich zu glauben. Es sei nicht vorstellbar, dass ein Einbrecher die Tür hinter dem Raum, in den er eingebrochen sei, nach dem Mord geschlossen habe. Die Tür sei also offen gewesen und der Einbruch hätte sofort bemerkt werden müssen, erst recht, wenn man die Haustür offen vorfinde. Das Auffinden des Blutes im Bad im Zusammenhang mit der offenen Haustür hätte sie beunruhigen müssen. Sie habe aber erst mit RS gefrühstückt und erst dann die Anrufe getätigt.

Sie hätte so beunruhigt sein müssen, dass sie entweder sofort die Polizei anriefe oder ihre Mitbewohnerinnen oder RS telefonisch gebeten haben müsse, rüberzukommen.

Sie habe ausgesagt, erst bei Filomena und dann bei MKs Handys angerufen zu haben. Richtig sei, dass sie zuerst MKs Handy angerufen habe. Sie habe zunächst nicht den Versuch gemacht, das 2. Handy von MK zu kontaktieren. Die zwei Male, die sie nach dem Gespräch mit Filomena, die Handys von MK kontaktierte, seien nur Sekunden lang gewesen.

Filomena habe 2x versucht, AK zu erreichen und habe es dagegen beide Male fast 1 Minute klingeln lassen, was zeige, wie lange man warte, wenn man jemanden dringend sprechen wolle.

Dass AK ihre Mitbewohnerin MK nicht erreichte, hätte sie alarmieren müssen. Sie habe die Anrufe nur durchführen müssen, weil Filomena sie beauftragt habe.

AK habe Filomena bei ihrem ersten Anruf gesagt, sie sei auf dem Weg zu RS, dabei sei sie längst dort gewesen. AK habe nie ausgesagt, dass sie auch nur einen Anruf vom Tatort aus getätigt habe.

Die 2 Polizisten seien ca. 12.35 Uhr angekommen, Battistelli habe auf die Uhr gesehen, der Anruf von RS bei 112 sei erst danach, 12.50 Uhr, erfolgt. Die Polizisten hätten zwar nicht gesehen, dass RS telefoniert habe, doch während des Aufbrechens der Tür hätte keiner der Zeugen sagen können, wo RS sich aufhalte, so dass er in dieser Zeit seine Schwester und die 112 angerufen haben könnte.

Die Ansicht der Verteidigung, die Parkuhr ginge falsch und die Polizisten seien später angekommen als vermutet, klinge zunächst attraktiv, sei aber falsch.

Filomena habe 12.35 Uhr AK beauftragt, die Polizei zu rufen, was aber erst 15 Minuten später geschehen sei. Warum die Wartezeit? Wenn das Szenario der Verteidigung stimme, dass die 2 Polizisten erst nach dem Anruf 12.50 Uhr erschienen seien, stelle sich die Frage, was zwischen 12.35 und 12.50 Uhr geschehen sei, warum RS seine Schwester habe anrufen müssen, obwohl doch klar sei, dass die Polizei verständigt werden müsse.


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