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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

28.08.2013 um 09:18
@dundee10
Zitat von dundee10dundee10 schrieb:@Scipper
Wenn ich das richtig verstanden habe (siehe Staatsanwalt in der Doku) hätte es Milderungsgründe geben können, wenn Bence Reue gezeigt hätte, das heißt wenn er eine Affekttat gestanden hätte.
Die besondere schwere der Schuld resultiert doch auch aus seinem Schweigen.
Richtig. Wenn der Bence der Täter sein sollte, hätte er die Tat gestehen sollen, um dann vielleicht durch seine beiden Strafverteidiger Milderungsgründe vortragen zu lassen, gestützt auf Gutachten. Bence beteuert jedoch seine Unschuld, kann aber keinen Unschuldsbeweis erbringen. Daher traf ihn die gesamte Härte des Gesetzes: Lebenslänglich wegen Mordes mit besonderer Schwere der Schuld. Die Maximalstrafe. Noch schlimmer hätte es in diesem Prozess gar nicht kommen können. Man kann sich verteidigen, wenn man ein Täter ist. In diesem Fall war das aber kaum möglich, da er ja die gesamte Tat abstritt. Somit war keine Reue oder Einsicht vorzeigbar, sofern er denn wirklich der Täter ist. Er beharrt darauf, dass er unschuldig ist. Er kann daher nicht mehr sagen als dies: "Ich war es nicht."

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28.08.2013 um 09:21
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Wie schon bei den fehlenden Spuren auf den Zeitungen selbst (ist halt schlechter Spurengeber, peng). Mit Verlaub: So kann ich jedes Indiz gegen jeden konstruieren.
Die Zeitungen wurden doch aber bei Bence gefunden,, wenn nun keine DNA drauf war kann man das doch aber weder be- noch entlastend werten. Darüber hinaus dachte ich DNA sei ohnehin überschätzt?


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28.08.2013 um 09:24
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Die Zeitungen wurden doch aber bei Bence gefunden,, wenn nun keine DNA drauf war kann man das doch aber weder be- noch entlastend werten. Darüber hinaus dachte ich DNA sei ohnehin überschätzt?
Nur muss ich dann nachvollziehbare, identische Kriterien für das Einschätzen von DNA-Befunden haben. Das Gericht jedoch hat DNA-Befunde mal so, mal so ausgelegt - immer zu Lasten des Angeklagten.


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28.08.2013 um 09:31
@KonradTönz1

Ich widerspreche dir ungern, weil du sehr fundiert und sachlich argumentierst. Aber du sagst selbst, dass das Wort "jahrelang" im Zusammenhang mit der "Studienlüge" zumindest ein wenig übertrieben sein könnte. Gut, ich will in diesem Punkt mit dem "jahrelang" nicht päpstlicher als der Papst sein !!!


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28.08.2013 um 09:33
@pfiffi

Das ist doch bei Indizien so: Sie sind nur dann etwas Wert, wenn sie sich gegenseitig stützen und in dieselbe Richtung zeigen. Gibt es irgendwo eine Behautpung im Urteil die ausschließlich auf der Bewertung von DNA - Spuren beruht?
Ein Beispiel: Bei den DNA-Spuren in der Wohnung wurde durchaus berücksichtigt, dass Bence ein häufiger Gast in der Wohnung war. DNA Spuren wurden nur dann als belastend gewertet, wenn sie in einem tatrelevanten Kontext gefunden wurden - etwa an der Leiche, oder auf den durchwühlten Testamenten. Es wurde also nie behauptet, in der Wohnung ist DNA von Bence also muss ers gewesen sein. Nur bei Anwesenheit weiterer Faktoren (Dna AN DER LEICHE, AM TESTAMENT) wurde die DNA entsprechend gewertet.

Das geht nach meinem Verständnis völlig in Ordnung.


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28.08.2013 um 09:34
Aber du sagst selbst, dass das Wort "jahrelang" im Zusammenhang mit der angeblichen Stdueienlüge halt nur etwas übertrieben sein könnte.
Ja ist es wahrscheinlich - aber ich sehe nicht wie dieser Aspekt die Feststellung der Studienlüge plötzlich in einen moralischen Kontext rücken soll.


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Mordfall Charlotte Böhringer

28.08.2013 um 09:42
@KonradTönz1

Im Fernsehen sprach der Herr Oberstaatsanwalt übrigens auch von "jahrelang". Ich meine im Brisant-Film. Oder war es in der Phönix-Doku mit den Freunden? In einem der Filme sagte er was dazu. Es hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass der Bence angeblich "jahrelang" alle Leute im Umfeld belogen hat. Ob es wirklich jahrelang oder nur monatelang war, lasse ich einfach mal dahingestellt sein. Wenn es jahrelang war, wundert es mich nur, dass ihm jahrelang keiner auf die Schliche gekommen ist !!!

PS: Hätte man Studienbesacheininungen evrlangt, wäre der ganze Schwindel aufgeflogen - denn aber 1. Oktober 2005 war er kein Student mehr. Eine Minute reichte, um es aufzuklären.


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28.08.2013 um 09:42
Nach meinem Wissensstand beschränken sich die neuen Erkenntnisse aus dem Zivilprozeß auf die beiden folgenden Punkte.
- Es wurde noch weitere DNA von Bence in Böhringers Wohnung gefunden.
-Nach Aussage des Steuerberaters könnte CHB von der Exmatrikulation gewußt haben.


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28.08.2013 um 09:50
Der ganze Schwindel mit der "Studienlüge" war eine Farce, denn wenn man sich wirklich die Mühe gemacht hätte, sich jeweils zeitnah zu Semesterbeginn eine Studienbescheinigung vorlegen zu lassen, wäre der Schwindel sofort erkannt worden. Auch die Story mit dem Praktikum bei einem Beraterbüro oder sonstwo hat man ihm anscheinend geglaubt, so dass man sich fragen muss, warum und wieso man ihm alles glaubte? Und ohne Belege wollte er als Beamter oder Referendar geführt werden. Noch leichter kann man es einem aber nicht machen, seinem Umfeld Stories vom Pferd zu erzählen !!!


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28.08.2013 um 09:52
Zitat von ScipperScipper schrieb:so dass man sich fragen muss, warum und wieso man ihm alles glaubte?
Solche Charmeure können eine sehr überzeugende Art haben, Scipper. Also, dass BT damit einuige Monate durchgekommen ist, ist schon glaubhaft. Hochstapler haben ganz andere Dinger gedreht. Modellfall: Der ehemalige Briefträger, der "Chefarzt" war.


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28.08.2013 um 09:52
Oder wenn Frauke ihren Verlobten mal festgenagelt hätte. Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?


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28.08.2013 um 09:57
@dundee10
Zitat von dundee10dundee10 schrieb: Es wurde noch weitere DNA von Bence in Böhringers Wohnung gefunden.
Das ergibt sich daraus, dass Bence häufiger Gast in der Wohnung war und sich häufig gemeinsam mit der Tante dort aufhielt.

Er soll auch häufiger an dem Schreibtisch im Büro der Tante gearbeitet haben. Also verwundert es nicht, dass gerade dort DNA und Fingerabdrücke von ihm gefunden wurden.

Der Umschlag mit dem Testament war gut sichtbar auf dem Schreibtisch plaziert, also kein Wunder wenn Bence ihn bereits vor der Tat einmal in der Hand gehabt hätte. Sein Name stand gut lesbar sogar zweimal auf diesem Umschlag.

@aberdeen
Die Zeitschriften kann jeder von der Tür entwendet haben, also auch jeder andere Täter. Wenn die Böhringer Wohnung ins Visier von kriminellen Elementen gelangt wäre, dann spräche nichts dasgegen dass diese sich im Parkdeck vor und nach der Tat herumgetrieben haben könnten.

Und die bei Bence gefundenen drei (zwei)Exemplare sind derart beliebig, dass er sie wahrscheinlich ohne dass es auffiel aus dem Kiosk der Parkgarage mitnehmen konnte und in der Vergangeheit wahrscheinlich bereits häufiger mitgenommen hatte.


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28.08.2013 um 09:58
Zitat von ScipperScipper schrieb:Der ganze Schwindel mit der "Studienlüge" war eine Farce, denn wenn man sich wirklich die Mühe gemacht hätte, sich jeweils zeitnah zu Semesterbeginn eine Studienbescheinigung vorlegen zu lassen, wäre der Schwindel sofort erkannt worden.
Versteh nicht ganz was uns das sagen soll. Das die Leute selbst Schuld waren dass sie belogen wurden? Und wenn, inwiefern bringt uns das in dem Fall weiter? Zum erfolgreichen Lügen gehören immer zwei Seiten, eine die die Lüge verbreitet und eine die die Lüge glaubt - das ist eine Binsenweisheit.

Und noch was: Hast du denn jemals von Freunden oder Verwandten Bescheinigungen für irgendetwas verlangt? Lässt du dir eine Arztbescheinigung vorlegen wenn einer aus deiner Familie behauptet er habe Kopfschmerzen? Willst du einen Kontoauszug sehen wenn dir ein Freund erzählt er habe eine Gehaltserhöhung bekommen? Usw. usf. Sorry, aber das ist doch völlig lebensfremd...


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28.08.2013 um 10:04
@meermin
Zitat von meerminmeermin schrieb:Die Zeitschriften kann jeder von der Tür entwendet haben, also auch jeder andere Täter. Wenn die Böhringer Wohnung ins Visier von kriminellen Elementen gelangt wäre, dann spräche nichts dasgegen dass diese sich im Parkdeck vor und nach der Tat herumgetrieben haben könnten.

Und die bei Bence gefundenen drei (zwei)Exemplare sind derart beliebig, dass er sie wahrscheinlich ohne dass es auffiel aus dem Kiosk der Parkgarage mitnehmen konnte und in der Vergangeheit wahrscheinlich bereits häufiger mitgenommen hatte.
Irgendwelche anderen Täter treiben sich von 19:00 Uhr bis zum nächsten Tag ca.8/9 Uhr auf dem Parckdeck rum, um dann noch eine Tüte mit Zeitungen mitzunehmen????
Interessant wird es aus meiner Sicht, wie erklärt denn BT wie er an die Zeitungen kommt:
Sachrüge S. 40
'[..]dass sich aus der Spurenlage in der Wohnung des Angeklagten nach dessen Festnahme ergeben habe, dass die von ihm nach seiner Darstellung ausgeliehenen Ausgaben der AZ und Bildzeitung einen benutzten Eindruck machten und im Altpapierkorb lagen.'

Also er will AZ und Bild aus der Parkgarage mitgenommen haben, würde mit der Auswertung des Kassenjournals ja sogar passen.
Merkwürdig ist:
- Warum nimmt er in der Parkgarage keine SZ mit?
- Warum räumt er ein woher AZ und Bild sind, erklärt aber nicht woher er die SZ hat.
- Wann hat er das eingeräumt? (Nachdem die Auswertung des Kassenjournals bekannt war? Meine Vermutung ;) )
- Warum besorgt er sich die SZ nicht in der Parkgarage, nicht an der Tanke in Augsburg, sondern irgendwann und liest sie dann nicht mal?

Und diese Merkwürdigkeiten machen mich stutzig und erscheinen mir weitaus wiedersprüchlicher als das was im Urteil steht.
um nochmal ein Teil meines Postings von eben zu zitieren


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28.08.2013 um 10:07
@pfiffi
Zitat von pfiffipfiffi schrieb:Solche Charmeure können eine sehr überzeugende Art haben, Scipper. Also, dass BT damit einuige Monate durchgekommen ist, ist schon glaubhaft. Hochstapler haben ganz andere Dinger gedreht. Modellfall: Der ehemalige Briefträger, der "Chefarzt" war.
Richtig. Und daher nehme ich an, dass der Charmeur nicht "enterbt" worden wäre, wenn der ganze Schwindel urplötzlich mit einem Paukenschlag aufgeflogen wäre. Es wäre nur peinlich gewesen, dass man darauf reingefallen ist und ihm offenbar blindlings seine Erzählungen oder Stories geglaubt hat.

PS: Bereits Lenin sagte angeblich sinngemäß: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."


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Mordfall Charlotte Böhringer

28.08.2013 um 10:07
@KonradTönz1
Frau Böhringer war nicht nur Bences Tante sondern auch Bences Arbeitgeberin und in dieser zweiten Funktion wäre es durchaus normal und angebracht gewesen sich die Studienbescheinigungen vorlegenzu lassen. Es wäre sogar ihre Pflicht gewesen diese Studienbescheinigungen einzufordern.

Der Steuerberater der Firma, der die Lohnbuchhaltung beaufsichtigte hat offensichtlich Handlungsbedarf gesehen und nachgefragt. So kam heraus, dass Bence sein Studium beendet hatte.

Normalerweise hätte sofort gefragt werden müssen, ob eine Referendariatsstelle angetreten worden sei.

Ob das geschehen ist geht aus den unklaren Äusserungen der Zeugen nicht hervor.

Frau Böhringer dürfte völlig unwissend in diesen Belangen gewesen sein, der Steuerberater aber keinesfalls, spätestend als das Wort "Beamter" fiel, müsste ihm die Bedeutung des verwendeten Begriffs klar gewesen sein.

Mich wundert es sehr, dass er nicht weiter nachgefragt und mit Frau Böhringer über diese Sache geredet hat. Normal wäre eine Frage nach dem Referendariat, seinem Beginn, seiner Entlohnung und der Amtsstelle bei der es getätigt wurde gewesen.


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28.08.2013 um 10:13
Zitat von ScipperScipper schrieb:Und daher nehme ich an, dass der Charmeur nicht "enterbt" worden wäre, wenn der ganze Schwindel urplötzlich mit einem Paukenschlag aufgeflogen wäre. Es wäre nur peinlich gewesen, dass man darauf reingefallen ist und ihm offenbar blindlings seine Erzählungen oder Stories geglaubt hat.
Und sie lebten von da an glücklich und zufrieden und schmunzelten noch auf so mancher Familienfeier über die liebenswerte Schrullen eines Verwandten, dem man einfach nichts krumm nehmen konnte...


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28.08.2013 um 10:16
@KonradTönz1
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:Und noch was: Hast du denn jemals von Freunden oder Verwandten Bescheinigungen für irgendetwas verlangt? Lässt du dir eine Arztbescheinigung vorlegen wenn einer aus deiner Familie behauptet er habe Kopfschmerzen? Willst du einen Kontoauszug sehen wenn dir ein Freund erzählt er habe eine Gehaltserhöhung bekommen? Usw. usf. Sorry, aber das ist doch völlig lebensfremd...
Die Tante war der Arbeitgeber (Chefin) vom Bence. Ihr hatte er daher die Studienbescheinigung für den Steuerberater sofort und zeitnah zu Beginn eines jeden Semesters vorzulegen. Die Freunde des Bence ging es nichts an, ob er studierte. Was er den Freunden über sein Studium erzählte, spielt für den Fall keine Rolle. Die Freunde hat es nicht interessiert und sie waren auch nicht zuständig, um ihm die Studienbescheinungen abzuverlangen oder exakte Auskünfte über seinen Status zu verlangen !!!


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28.08.2013 um 10:24
Zitat von meerminmeermin schrieb:Frau Böhringer war nicht nur Bences Tante sondern auch Bences Arbeitgeberin und in dieser zweiten Funktion wäre es durchaus normal und angebracht gewesen sich die Studienbescheinigungen vorlegenzu lassen. Es wäre sogar ihre Pflicht gewesen diese Studienbescheinigungen einzufordern.
Vielleicht hat sie sich einfach auch vor der ganzen Wahrheit gefürchtet? Sicher hatte sie Ahnungen, so ignorant kann keiner sein und ihre Äußerungen beim Reifenstreit deuten genau darauf hin. Aber evtl. wollte sie sich einfach vor einer weiteren herben Enttäuschung schützen, nach dem sie bereits das mit den Diebstählen hinnehmen musste.
Das wäre einerseits psychologisch nachvollziehbar und würde andererseits dazu passen, dass sie ihren Geschäftsführer beauftragt hat sich nach dem Studium zu erkundigen. Darüber hinaus hättet ihr dann auch mit der Anmerkung recht, dass sie sich ein Stück weit vlt. auch belügen lassen wollte.

meine Hypothese: Frau B. hatte fast genausoviel Angst vor dem Auffliegen der Studienlüge (von der sie eine Ahnung hatte) wie Bence.


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28.08.2013 um 10:34
Zitat von ScipperScipper schrieb:Richtig. Und daher nehme ich an, dass der Charmeur nicht "enterbt" worden wäre, wenn der ganze Schwindel urplötzlich mit einem Paukenschlag aufgeflogen wäre.
Was er ja wohl sogar ist. Wenn Du Dir aber meine Rekonstruktion von BTs möglichem Motiv anschaust, dann besagt das nichts. Auch deswegen halte ich - wenn wir von BTs Täterschaft ausgehen, was ich jetzt im rahmen dieser Diskussion einmal versuchsweise tue - meine rekeonstruktion für überzeugender als die des Gerichts. Das zrteil des gerichts hängt daran: Studienlüge nicht aufgeflogen, stand aber kurz davor, resp. Studienlüge erst ganz kurzfristig aufgeflogen. das läßt sich mit der Vielzahl an widersprechenden Aussdagen aber nur schwer vereinbaren. Und wie Du schon sagtest: Derr Cgarmeur würde auch dann 'n Dreh gefunden haben.

Bei meiner Motivrekonstruktion entfallen diese Schwierigkeiten; sie ist gut vereinbar, sogar mit BTs Behauptung, er habe längst gebeichtet, Und Tantchen habe längst verziehen.

Ob BT der Täter war, wissen wir nicht. Wenn er es war, scheint mir meine Ausdeutung des Falls viel besser zu dem Wirr-Warr (Tante wußte, tante wußte nicht, Tante ahnte, tante erteilte hausverbot, hinterher waren sie aber noch gemeinsam aufm Stammie etcetc) zu passen als die apodiktische gewissheit des Gerichts: BT wollte sich von dieser verstrickung lösen.


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28.08.2013 um 10:36
Zitat von KonradTönz1KonradTönz1 schrieb:meine Hypothese: Frau B. hatte fast genausoviel Angst vor dem Auffliegen der Studienlüge (von der sie eine Ahnung hatte) wie Bence.
Nicht schlecht, nicht schlecht! Respekt! Klingt plausibel. Und würde, wenn es stimmte, eben zeigen, wie ungut beide ineinander verschränkt waren. Auch CB wollte ja was von BT: Nämlich ihn als (symbolischen) "Sohn", den sie real nie hatte. Auch sie war sozusagen "anhängig" von BT... Würde alles sehr gut zu meiner Motivrekonstruktion passen.


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28.08.2013 um 10:36
@KonradTönz1
meine Hypothese: Frau B. hatte genauso Angst vor dem Auffliegen der Studienlüge (von der sie eine Ahnung hatte) Wie Bence.
Ich denke, es war für Tante und Neffe ein unangenehmes Thema. Frau Böhringer hatte mit den Leistungen ihres Neffen in ihrem Bekanntenkreis herumgeprahlt, amused wird sie also nicht gewesen sein als sie mitbekam, dass es nicht so lief wie sie es sich erträumt und gewünscht hatte.

Hinzu kamen die Diebstähle, auch keine schöne Sache, vor allem dann nicht wenn diese Angelegenheit im Betrieb die Runde machte. Denn Bence war nicht irgendein Angestellter, er war der Sohn ihrer Schwester, ihr Neffe, jemand aus der Familie.

Dennoch sehe ich Bence nicht als Täter. wenn ich die Augen schliesse und versuche mir die Tat bildlich vorzustellen, die vielen Schläge, die Agression und die Brutalität , dann taucht bei mir jedesmal ein Bild mit zwei jungen Tätern auf, hilflos, unbeholfen, gewaltbereit und eine Situation die völlig aus dem Ruder läuft.

Ich sehe einen Täter, der auf Frau Böhringer eindrischt und einen zweiten der die Treppe hinaufhastet.

Dann höre ich das Telefon klingeln, erst ein Apparat, dann der zweite, dann der dritte und ich sehe einen Täter die Treppe hinunterflüchten. Unten sehe ich den Zweiten wie er zum letzten Mal zuschlägt

In Eile unjd Panik und um nicht ganz ohne Beute zu flüchten wird die Handtasche untersucht und ausgekippt und dann rennen beide davon.

Das ist eine Beschreibung meines Gefühls, wenn ich in mich horche und frage was passiert sein könnte. Und ich halte diese , meine innere Version für wesentlich realistischer und wahrscheinlicher als die vom Gericht angenommene.


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Mordfall Charlotte Böhringer

28.08.2013 um 10:37
@KonradTönz1

Noch nie habe ich so einen "Humbug" erlebt, dass einer erpicht darauf ist, Jurist werden zu wollen, nur weil eine Tante ihm dies abverlangt hat. Der Bence hätte der Dame sagen sollen, wo es lang geht. Was wäre denn geschehen, wenn er der Dame sofort reinen Wein eingeschenkt hätte und ihre gesagt hätte, dass dieser Beruf (Jurist) nicht seinen Begabungen und Neigungen entspricht? Es wäre ihm gar nichts Gravierendes passiert, außer dass die Dame vielleicht eine Woche stocksauer gewesen wäre. Als Charmeur und Lieblingsneffe hätte er das z.B. mit einem Blumenstrauß wieder hinbiegen können.


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Mordfall Charlotte Böhringer

28.08.2013 um 10:37
@pfiffi

Danke. Aber brauchen wir deshalb jetzt wirklich ein neues Urteil?


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