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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

1.491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Missbrauch, Babys ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:03
Hallo @Scipper , hallo @alle !

Herzlich willkommen im richtigen Leben.
Zitat von ScipperScipper schrieb:Ich finde es nicht richtig, dass man Sachen die Welt setzt, die nicht stimmen. Erst hieß es: Sie wurde von hinten mit einem Eisendraht erdrosselt. Und jetzt stellt sich heraus, dass das nicht stimmt, denn in einem neuen Bericht steht: Nach dem jetzigen Stand der Beweisaufnahme gibt es kein Tatwerkzeug.
Hinter dem von dir beklagtem Umstand steckt warscheinlich das berühmte "Kettenpostproblem".
Der Eine sagt etwas und ein Anderer interpretiert es völlig anders und gibt es auch verändert weiter.
Ein Gericht sollte mit so etwas umgehen können, zumal das Verfahren nicht auf "Pressemeldungen" aufbaut.

Gruß, Gildonus

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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:08
@Gildonus

Der Text mit dem Eisendraht stammt von der Staatsanwaltschaft. Die Zeitungen sind ja meist nur die Berichterstatter, die an diesen amtlichen Pressemeldungen gar nichts ändern. Daher sagt man ja hierzulande mit einem gewissen Schmunzeln, dass das alles nur "Hofberichterstatter" sind.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:18
@Gildonus

Hier der Originaltext der Staatsanwaltschaft Trier vom 29.12.2011, in dem es heißt: "Aus diesem Grund begab er sich mit Lolita Brieger in einen abgelegenen Schuppen in der Nähe des elterlichen Anwesens und erdrosselte sein ahnungs- und infolge dessen auch wehrloses Opfer von hinten mit einem Eisendraht. Anschließend wickelte er die Leiche mehrfach in eine dort liegende Folie ein und vergrub sie wenige Tage später auf der damaligen Mülldeponie von Frauenkron."

Quelle: http://www.mjv.rlp.de/icc/justiz/nav/634/broker.jsp?uMen=634b8378-d698-11d4-a73d-0050045687ab&uCon=cd51086c-8e68-4319-5d3f-b1777fe9e30b&uTem=aaaaaaaa-aaaa-aaaa-aaaa-000000000042

Herzlich willkommen im richtigen Leben !


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:27
@Gildonus

Ich habe dich nur zitiert mit dem Satz: "Herzlich willkommen im richtigen Leben." Fakt ist, dass dieser Eisendraht nicht von der Presse erfunden wurde, um die Menschheit zu unterhalten. Nein, er ist eher wohl ein Punkt der Anklageschrift, weil man ihm für den Tathergang große Bedeutung beimaß.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:52
Festzuhalten wäre somit: Der von der Staatsanwaltschaft Trier in ihrem amtlichen Pressetext vom 29.12.2011 erwähnte Eisendraht war nach dem Befund der Rechtsmediziner nicht das Tatwerkzeug. Somit kann nicht anhand eines Drahtes bewiesen werden, dass Lolita von hinten erdrosselt wurde.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 22:54
wenn die geschichte mit dem eisendraht doch stimmen sollte, wäre ein mordmerkmal erfüllt,
aus einem eisendraht um den hals kann man schließen,
daß das opfer zum tatzeitpunkt wohl nicht mit einem angriff rechnete.
also arglos war, obwohl die beziehung zwischen beiden zerrüttet war.

wenn man aber z.b eine abwehrverletzung am armknochen gefunden hätte,
könnte man wohl eher auf einen totschlagshergang schließen.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

19.04.2012 um 23:01
@menschlein

Sehr richtig. Der Eisendraht ist sehr wichtig. Aber es ist so, dass er nicht das Tatwerkzeug war. Es kann aber vielleicht aus dem Eisendraht geschlussfolgert werden, woher der Eisendraht stammte. Die Silofolie, um die der Draht gewickelt war, ist auch wichtig, also in dem Sinne, ob der Eisendraht und die Silofolie - in der die Leiche war - vom Anwesen (Bauernhof oder Schuppen) des Angeklagten stammte.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 10:05
Die heutigen Besitzer des Schuppens, Familie B. aus Hallschlag, konnten aber glaubhaft versichern, dass sie beim Kauf im März 1989 im Anbau Reste von Silofolien gefunden haben. [...] Mittlerweile sei der Anbau abgerissen und der gesamte Schuppen neu aufgebaut sowie der Lehmboden betoniert worden, so das Landwirtsehepaar aus Hallschlag. Diesbezüglich können somit keine Spuren mehr dort gesichert werden.
Ich denke mal, dass fast jeder Bauer damals solche Silofolien hatte. Von daher ist die Aussage der heutigen Schuppen-Besitzer letztlich wertlos, denn ein Abgleich ob die Silofolien vom Leichenfund mit denen aus dem Schuppen identisch wären kann ja nicht mehr gemacht werden, da es diese damaligen Reste nicht mehr gibt.

Ich gebs auf, der Prozess wird wie das Hornberger Schießen ausgehen!


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 11:05
@valadon

Danke für diesen Berichtsauszug. Du nimmst an, dass fast jeder Bauer damals Silofolie hatte, so dass die Silofolie nicht mehr dem früheren Besitzer zugeordnet werden kann. Das dürfte wohl auch für den Eisendraht gelten, weil jeder Bauer - um im Bild zu bleiben - einen Eisendraht gehabt haben kann.

Übrig bleibt also nur eine Indizienkette, in dem Sinne, dass Lolita mit dem Angeklagten "Streit" hatte, um es mal einfach zu sagen, und nach dem Treffen mit ihm verschwunden ist, dann aber nach 29 Jahren, dank der Angaben des Kronzeugen, tot in der ehemaligen Mülldeponie aufgefunden wurde.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 11:20
Hallo @Scipper
Die heutigen Schuppenbesitzer sagen, dass damals Reste von Silofolie in dem Schuppen lagen. Der landwirtschaftliche Betrieb der Familie K. war ja sicher nicht der einzige der mit solchen Silofolien arbeitete, von daher sagt es ja nichts in Bezug auf die mit der Leiche gefundene Silofolie aus. Hier wäre nur ein Materialvergleich aussagekräftig. Wenn noch Reste vorhanden wären, dann könnte man wohl feststellen ob das Material identisch ist. Aber es ist ja - leider - nix mehr da.


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20.04.2012 um 11:35
@valadon

Ich glaube nicht, dass der Fall Lolita Brieger wie das Hornberger Schießen ausgehen wird, denn im Fall des vermissten Rentners Walter Klein aus Lascheid (Eifel) wurde der Angeklagte vom LG Trier im Jahre 2011 "nur" aufgrund von Indizien wegen Mordes verurteilt, obgleich er die Tat vehement bestritt.

Die Leiche des seit 2007 vermissten Rentners wurde bis heute nicht gefunden. In diesem Fall führte die Richterin den Vorsitz, die auch im Fall Lolita Brieger den Vorsitz führt, und laut Bericht vom 25. Februar 2011 war auch der Staatsanwalt tätig, der im Fall Lolita Brieger die Anklage erhoben hat.

Der Angeklagte war sich damals sicher, dass er nicht verurteilt wird, weil keine Beweise vorlagen und zeigte angeblich demonstrativ ein gewisses "Desinteresse" am Gerichtsverfahren: "Man muss die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz bewundern. Während sie eine Stunde lang sehr detailliert das von zahlreichen Zuschauern im Gerichtssaal mit Spannung erwartete Urteil gegen Hans S. verkündet, unterhält sich dieser zum Teil sehr laut mit seiner als Beistand neben ihm auf der Anklagebank sitzenden Frau - über seinen zwischen ihnen sitzenden Verteidiger ... hinweg. Wie schon während der 14 vorangegangenen Prozesstage demonstriert der 55-Jährige, dem der psychologische Gutachter autistische Züge bescheinigt, damit Desinteresse."

Quelle: http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-Motiv-spricht-gegen-den-Angeklagten;art742,2697889


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 11:46
Stimmt, den Fall kenne ich natürlich auch. Das es die gleiche Richterin ist, war mir noch gar nicht bewusst. Dennoch war der ganze Auftritt des Hans S. ein ganz anderer als der des nur still dasitzenden Josef K.. Hans S. trat immer etwas selbstherrlich, über allem und allen stehend auf.

Ich wünsche mir, dass der Prozess richtig ausgeht. Von daher wäre es mir am allerliebsten, Josef K. würde endlich reden. Auch und gerade für die Angehörigen von Lolita Brieger wäre es wichtig zu erfahren, was sich wirklich damals abgespielt hat.

Dennoch befürchte ich, dass der Prozess ohne Schuldspruch ausgeht. Am 8. Mai werden wir es wohl erfahren.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 12:29
@valadon

Auch bei verjährtem Totschlag kann es zu einem "Schuldspruch" kommen, denn der Angeklagte ist, falls ihm ein verjährter Totschlag nachgewiesen wird, damit nicht zugleich für unschuldig erklärt.


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20.04.2012 um 12:41
Mein lieber @Scipper Du weißt was ich meine :-)


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20.04.2012 um 12:50
@valadon

Ich weiß wie du das gemeint hast. Aber ich meine folgendes: Wenn eine Straftat durch reinen Zufall bei einer Gerichtsverhandlung verjährt ist, was erst feststellbar ist, wenn man weiß was für eine Tat es war, dann muss das Gericht zu einem Urteil kommen. Nach meiner Logik müsste also in dem Urteil drin stehen, was für eine Straftat vorliegt und ob diese Tat verjährt ist. Wichtig ist aber doch auch, ob das Gericht den Angeklagten für schuldig oder für unschuldig befunden hat. Denn der Angeklagte hat einen Anspruch darauf, dass er (falls er unschuldig ist) vom Gericht für unschuldig erklärt wird und nicht nur mit dem Satz entlassen wird: "Sie können nach Hause gehen, weil die Tat zufällig verjährt ist."


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 12:57
der freispruch wird niemals ein "unschuldspruch" werden.
denn als begründung für einen freispruch wird wohl dann der mangel an beweisen
und nicht die bewiesene unschuld des täters stehen.


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20.04.2012 um 13:05
Wenn ein Angeklagter nach Feststellung eines Gerichtes unschuldig ist, dann muss das Gericht das in seinem Urteil auch ausdrücklich sagen und dies in der Urteilsbegründung auch begründen. Es ist nicht damit getan, in einem Urteilsspruch nur zu sagen: "Wir wissen nicht, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist, weil die Tat, über die wir tagelang verhandelt haben, zufälligerweise verjährt ist, was wir leider erst jetzt festgestellt haben, so dass wir gar keine Anklage hätten erheben dürfen."


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 13:20
Noch etwas: Wenn das Gericht in Fall Lolita Brieger schlussendlich zu dem Ergebnis kommen sollte, dass dem Angeklagten keine wie auch immer geartete Straftat nachzuweisen ist, dann muss der Mann freigesprochen werden. Und dies ist in dem Urteil dann auch ausdrücklich zu sagen und zu begründen.


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20.04.2012 um 13:57
@Scipper
Und genau damit rechne ich derzeit.


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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

20.04.2012 um 14:06
servus
Jetzt muß ich mal etwas zu dem Punkt Richterin und dem vorherig beurteilten Fall einwerfen.
Es gibt andere Fälle in dem der gleiche Richter den einen trotz schwacher Indizien mit lebenslänglich bedachte, den anderen trotz starker Indizien frei sprach. Der Spruch - ein Urteil ist wie ein Roulette Spiel passt da sicher immer. Da kann man nur hoffen, nie selber vor Gericht zu stehen.

servus derweil Wastl


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