Zuallererst, möchte ich mich für die zahlreichen Berichte von der Tagung in Wustrow bedanken.
So können wir alle an den Informationen teilhaben, welche dort gegeben wurden.
Auch wenn diese Informationen, eigene Ansätze, die man in der letzten Zeit verfolgte, zunichte macht. Aufgrund des Mopo-Artikels, spekulierte ich über eine zielgerichtete Verstümmelung von Frau W. und Herrn K nach deren Tötung.
Nach den Meldungen aus Wustrow, dass sämtliche Verstümmelungen, nicht dem Täter anzulasten sind, sondern ihre Ursachen in Wildtieren und dem natürlichen Verwesungsprozess haben, sind diese Ansätze nun gegenstandslos.
@Boccer schrieb:
Er sagte , wenn die Kassette noch bei der Kripo ist, dann könnten wir sie noch auf -DNA -untersuchen , und die
Musikrichtung festellen .
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Die aufgefundene Cassette könnte unter Umständen bahnbrechende Erkenntnisse liefern.
Dabei habe ich weniger die Musikrichtung im Auge.
Ende der 80er Jahre, befinden wir uns noch in der Ära der klassischen Musikcassette. Die CD steht erst am Beginn ihres Siegeszuges.
Eine nicht unerhebliche Zahl der Kassetten, die damals im Umlauf waren, wurden von den Besitzern, mit Radioaufnahmen bespielt.
Sollte das bei dieser Kassette der Fall sein, wird es sehr spannend. Würde es gelingen den Radiosender zu identifizieren, aus dessen Sendung, die Musikstücke aufgezeichnet wurden, wären die Ermittler gegebenenfalls in der Lage einen Bezug des Täters zu einer Region herzustellen.
Ende der 80er Jahre, haben sehr viele Sender nur regional gesendet. Man könnte also, wenn die Identifikation der sendenden Radiostation gelingt, das Gebiet eingrenzen, auf dem sich die Person aufgehalten haben muss, als sie die Musik aufzeichnete.
Im schlechtesten Fall hätten wir einen Tonträger der schon bespielt gekauft worden wäre, bzw. nicht mit einer Radioaufnahme bespielt wäre.
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Einen Auftragsmord oder eine Verwechslungstat, habe ich in meinen Überlegungen recht früh verworfen.
Aber der Sinn einer Diskussion, wie wir sie hier führen, liegt ja auch vor allem darin, sich mit den Überlegungen und Ansätzen Anderer auseinanderzusetzen.
Die Rs fuhren am Sonntag den 21.Mai in die Göhrde. Sollte es zu einer Verwechslung mit Frau W.und Herrn K. gekommen sein, ist es zwingend erforderlich, dass sich diese beiden am 21.Mai ebenfalls in der Göhrde aufgehalten haben.
Der Täter, welcher den Auftragsmord ausführte, musste Kenntnis davon haben, dass sich Frau W. und Herr K. am 21.Mai in der Göhrde treffen wollten. Es dürfte ihm fast unmöglich sein dies in Erfahrung zu bringen, da diese Verabredung unter 4 Augen getroffen worden sein dürfte.
Naheliegend ist da eher, dass er die späteren Opfer observierte.
Frau W. könnte in ihrem Umfeld, die Information preisgegeben haben, dass sie am Sonntag, den 21.Mai etwas vorhabe. Das erscheint logisch, denn es wäre schon ungewöhnlich, dass sich eine Ehefrau im Alter über 40, spontan entschließt, den halben Sonntag nicht im Kreise der Familie zu verbringen.
Diese Information wird an den Täter weitergegeben. Er positioniert sich in der Nähe des Hauses und observiert Frau W. als sie mit dem Auto davonfährt. Bei dieser Observation, bekommt er Frau W. allerdings mehrere Male zu Gesicht. Er ist also im Bilde, welche Kleidung Frau W. an diesem Tage trägt. Die Tatsache, das Frau W. keine Brillenträgerin ist, muss ihm außerdem schon vorher bekannt gewesen sein.
Nehmen wir also an, der Täter lässt sich irgendwann bei der Verfolgung zurückfallen, weil er befürchtet bemerkt zu werden. Er fährt die vorhandenen Parkplätze an der Göhrde ab und trifft schließlich auf das abgestellte Fahrzeug der Frau W.
Die andere Variante wäre, dass er zuvor das Umsteigen von Frau W. in den Wagen von Herrn K. beobachtet hätte und diesen Wagen auf einem Parkplatz vorfindet.
Jetzt kommen wir zum Knackpunkt. Hätte er Frau W. und Herrn K. beim Aussteigen in der Göhrde am 21.Mai direkt beobachtet, wäre eine Verwechslung ausgeschlossen, denn dann hätte er sie direkt verfolgen und töten können.
Eine Verwechslung wäre nur möglich wenn er das Auto vorfindet und sich auf gut Glück auf die Suche nach den Beiden macht. Dann wäre er auf die Rs getroffen und hätte sie mit W. und K. verwechselt.
Hätte er Herrn K. bei der vorhergehenden Observation bereits zu Gesicht bekommen, erachte ich die Wahrscheinlichkeit, dass Herr K. an diesem 21.Mai ebenso wie Herr R. komplett in Weiß gewandet war für nahezu unmöglich.
Aber auch die Möglichkeit, dass er Frau W. die er bei der vorhergehenden Observation schon gesehen hatte mit Frau R. verwechselte, würde bedingen das beide Frauen zumindest farblich, ähnliche Kleidung hätten tragen müssen.
Die größte Bedeutung, bezüglich einer Verwechslungstat, messe ich der Tatsache bei, dass die Eheleute R. beide Brillenträger waren. Während uns bei Frau W. und Herrn K. dergleichen nicht berichtet wird.
Deshalb meine Frage an die "Fraktion" derer, welche einen Auftragsmord/Verwechslungstat in Erwägung ziehen. Wie stellt ihr euch den Ablauf des 21.Mai vor?