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Die Göhrde-Morde

15.830 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Hamburg, Doppelmord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Die Göhrde-Morde

Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 18:06
@InMemoriam
@Goermi
Da er sich wohl besser als viele andere mit sämtlichen Tötungsarten beschäftigte und auskannte sowie dies auch im Realen erlebte, kann er durchaus für sich den Schluss gezogen haben, eher das Erhängen als das Erschießen zu wählen.
Vielleicht wollte er den Anblick eines Kopfschusses seinen Angehörigen ersparen.

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29.12.2017 um 18:09
Aber ja, es bleibt spekulativ. Beides. So wie im Übrigen auch die Annahme, dass es KWW lediglich um den Blivk auf seine Trophäe ging, eine reine Spekulation ist, wenn ich nicht irre. Letztere stammt aus dem Forum hier, erstere im weitesten Sinne aus dem Umfeld des Täters (jetziger Ehemann seiner damaligen Frau und Bewohner des betreffenden Hauses).


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29.12.2017 um 18:15
Zitat von heideblumeheideblume schrieb:Hm, dann stimmt es aber nicht, dass er erst Anfang der 80-er wieder nach Lüneburg gezogen ist.

Die Zeit passt aber zu den Anhaltermorden im Rhein-Neckar-Raum. Hier ein weiterer Artikel dazu:
Zitiere bitte aus deiner Quelle, dass er Anfang der 80er zurückzog.

Falls es stimmt und er zwischen 1970 oder 71 bis 1975 im Knast saß, dann ist er nicht der Münsterländer Mörder, kann aber durchaus der Anhalterinnenmörder aus dem Rhein-Neckar-Kreis sein.

Es geht nicht ums Rechthaben, sondern um korrektes Zitieren und gute Recherche. Kann auch sein, dass mein Artikel falsch recherchiert ist.

Dass er danach, also nach 1978 nicht mehr mordete, schließe ich aus. Ich denke, er hat das all die Jahre aufrechterhalten.

Die Örtlichkeiten weiterer Morde könnten sich halt wieder in Richtung Norddeutschland verlagert haben.

Zu bedenken ist außerdem, dass er zigtausende Kilometer gefahren ist. Im Prinzip kann er an die 100 Frauen auf dem Gewissen haben.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 18:16
Ich habe eine Theorie zu den Zeitungen. Allerdings ist mir das mit dem Auto nicht klar.

Er hat doch auch Mitschnitte von XY-Sendungen in seinem Raum aufbewahrt (oder verwechsle ich da etwas?). Dann wird er auch Zeitungsartikel aufgehoben haben.

Der Mann befand sich gewissermaßen in einem Dilemma.
Das Dilemma war, dass er über seine Taten nicht öffentlich sprechen durfte. Zwei Gründe verhinderten das. Er wäre eingesperrt worden, ganz klar. Aber er wusste auch, dass er geächtet würde.
In seinem Abschiedsbrief schreibt er: "Bitte denkt nicht nur an meine schlechten Seiten."
Die öffentliche Meinung- die ordentliche Fassade- war ihm also nicht unwichtig.

Wenn er über seine Mord-Taten in den Zeitungen las, fühlte er sich geschmeichelt.
Einen ganz besonderen Stellenwert dürften dabei die Artikel gehabt haben, die unmittelbar nach den Taten erschienen sind.
Da steckte noch der Shock des Journalisten zwischen den Zeilen. Der Abscheu gegen denTäter. Die Hilflosigkeit. Vielleicht hat ihm auch gefallen, dass über die Opfer noch nicht so viel bekannt war. Die Opfer "gehörten" noch ihm.

Das kann man mit Menschen vergleichen, die etwas Zeitungswürdiges geleistet haben: Eine Sportmedaille errungen - den größten Gartenkürbis gezüchtet - den schwersten Karpfen der Saison gefangen - das beste Abi gemacht usw.
Jeder kauft sich am nächsten Tag die Zeitung und hebt sie auf.
Nicht nur den Artikel. Die ganze Zeitung, damit man beim späteren Durchblättern das "Zeitungserlebnis" hat.
Kräftiger Wehrmutstropfen: Sein Name durfte nicht gedruckt werden.
Das hätte ihm schon gefallen. Nur wäre es dann mit seiner Freiheit Essig gewesen.
Das ist hart für einen eitlen Menschen.

Und daraus ergibt sich der nächste Gedanke: Wenn es in seinem Leben einen Menschen gab, dem er sich aufs engste verbunden fühlte, wird er sich dem anvertraut haben. (Er brauchte das Gefühl, bewundert zu werden)
Seinem Vertrauten wird er auch Tatdetails erzählt haben und wird sich versichert haben, dass der niemals etwas erzählt.

Wir sind Kameraden. Wir verlassen uns aufeinander. Ein Kamerad verrät den anderen nicht.

Ich denke mir, dass sich der überlebende "Kamerad" am Ende befreit fühlte.
In dem Abschiedsbrief liest man den letzten Appell: Wenn eine Kugel den einen Kameraden niederstreckt...

Das ist der Versuch, den Überlebenden über den Tod hinaus zur Treue zu verpflichten.
Ich nehme an, er hat er sich nicht nur auf die Abhängigkeit verlassen. Er wird dem "Kameraden" einen Eid abverlangt haben.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 18:20
Sich mit so einem kleinen Kaliber in den Kopf zu schießen, ist alles andere als "sicher". Die Gefahr anschließend ein Pflegefall zu sein, ist schon sehr groß. Mit einem Strick um den Hals in eine gewisse Tiefe zu springen (vom ersten Stock in die Garage) ist da schon sicherer, weil das wahrscheinlich einen Genickbruch zur Folge hätte - oder er hätte eine Kombination aus beidem gewählt...


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29.12.2017 um 18:29
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die öffentliche Meinung- die ordentliche Fassade- war ihm also nicht unwichtig.
Das ist sogar noch untertrieben. Er war bei Arbeitskollegen und Nachbarn dafür bekannt, sehr auf sein Äußeres zu achten und stets schnelle Autos zu fahren. Als er sich 1993 umbrachte, soll er hochverschuldet gewesen sein.

Geht man zurück in seine Kindheit, dann gibt es ein Beispiel, wo er mit sieben Jahren seine Klassenkameraden zuhause einlud und vorher behauptete, in einem schönen Gutshof zu wohnen. Die Realität war diese, dass es sich um einen heruntergewirtschafteten und maroden Bauernhof handelte.

Ich gehe wie du davon aus, dass sein treuester Kamerad, also sein Bruder, symbiotisch mit ihm verbunden war und sagen wir es mal so, über sein Zimmer und Neigungen im Bilde war.

Ist eigentlich auch nicht verwunderlich. Misshandelt vom Vater und ungeschützt von der Mutter bleibt einem ja nur das einzig verbliebene Familienmitglied als Halt - der Bruder.


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29.12.2017 um 18:54
@Perli

Hier die geforderte Quelle, auch die ZEIT:
Anfang der achtziger Jahre kehrt Wichmann nach Lüneburg zurück.
http://www.zeit.de/2018/01/kurt-werner-wichmann-serienmoerder-25-jahre-untersuchungshaft/seite-2


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 19:09
@heideblume
Och nö, das kann ich ja echt nicht glauben oder? Beide Quellen Zeit und zwei verschiedene Angaben.
Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Zeitung mal anzuschreiben.

@all
Bevor ich das mache, hat irgendjemand hier von den Altusern im Fall eine zuverlässige Quelle, wann Wichmann zurückgezogen ist?


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29.12.2017 um 19:37
also war der mann den ein zeuge im wald gesehen hat wohl nicht der täter? ihr wisst schon wodurch das phantombild enstanden ist.. k.w.w. hatte ja blonde haare und keine braune..


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 19:38
Die Polizei hat eine DNA-Probe von einem Mann genommen, die derzeit ausgewertet wird. Um wen es sich handelt, wird nicht mitgeteilt. Der Mann könnte Mittäter oder Mitwisser gewesen sein. Als gefährlich schätzen die Ermittler ihn aber nicht ein, er ist auf freiem Fuß. Er soll allenfalls eine passive Rolle bei den Verbrechen gespielt haben.
Mal sehen, was diese DNA-Analyse noch zu Tage bringt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Goehrde-Moerder-schon-vor-Monaten-ueberfuehrt,goehrde214.html


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 19:40
Zitat von GartenbauerGartenbauer schrieb:. Er soll allenfalls eine passive Rolle bei den Verbrechen gespielt haben.
Chauffeur


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29.12.2017 um 20:19
Zitat von KrimiFan72KrimiFan72 schrieb:In dem Fahrzeug wurden vier Ausgaben eines Nachrichtenblattes aus den Jahren 1989,1990,1991 und 1992 gefunden die alle vom 24. August datieren.
Also vielleicht mag dies etwas abstrakt erscheinen, aber mathematisch gesehen (und die Jahreszahl nicht berücksichtigend), lautet die Aussage: (24.08., also 248):

Zwei ist die Basis.

Quelle: Wikipedia: Potenz (Mathematik)


Able_Archer.


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29.12.2017 um 20:34
@frauZimt
@Gartenbauer

Nicht nur Chauffeur.
Er soll beim einbetonieren von Birgit M. und bei Verbuddeln des Probe
mitgeholfen haben.

Aber fährt man "auf gut Glück" mit einem Chauffeur in die Göhrde oder
hatte man eine Verabredung und wußte bereits, dass man einen zweiten
Fahrer brauchte?


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 20:36
Zitat von spookytoothspookytooth schrieb:Aber fährt man "auf gut Glück" mit einem Chauffeur in die Göhrde oder
hatte man eine Verabredung und wußte bereits, dass man einen zweiten
Fahrer brauchte?
Vielleicht tatsächlich auf gut Glück?


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 20:47
Guten abend allerseits,

Bevor wir uns wieder einer "red notice" vom Moderator einfangen schlage ich vor, dass wir nur vom 'zweiten Mann' sprechen, denn die andere Person ist bisher für die Öffentlichkeit nicht am Verfahren beteiligt. Die meisten von uns können sich ja sicherlich eigene Gedanken machen.

Ansonsten bin ich begeistert, welche Energie dieser Thread durch die Veröffentlichung der Staatsanwaltschaft bekommen hat.

Viel erschreckender empfinde ich die Anzahl der mutmaßlichen Taten, welche in Bezug auf die Ausführung und die Ähnlichkeit zu den vorangegangenen Morden und Angriffen KWW zugeordnet werden könnten.

Vielleicht könnte sich einer der Mitschreiber, der einen größeren Überblick als ich hat, die Mühe machen, gut begründete Fälle aufzulisten.

Dann könnten wir uns vielleicht einen besseren Überblick über das vermutliche Vorgehen machen und so vielleicht Verbindungen finden, über die wir uns bisher noch gar keine Gedanken gemacht haben.

In diesem Sinne

A.


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Die Göhrde-Morde

29.12.2017 um 21:23
Zitat von AlbertusAlbertus schrieb:Viel erschreckender empfinde ich die Anzahl der mutmaßlichen Taten, welche in Bezug auf die Ausführung und die Ähnlichkeit zu den vorangegangenen Morden und Angriffen KWW zugeordnet werden könnten.

Vielleicht könnte sich einer der Mitschreiber, der einen größeren Überblick als ich hat, die Mühe machen, gut begründete Fälle aufzulisten.
Genau das ist eigentlich kaum vorherzusagen. Er lebte von 1975-1978 in Karlsruhe und es gibt dort etliche ungeklärte Fälle von Vergewaltigungsopfern bevor er wieder nach Norddeutschland zog.Das hilft aber auch nicht weiter, weil nachgewiesen ist das er zehntausende von Kilometern pro Jahr gefahren ist und er praktisch überall zugeschlagen haben könnte. Er hatte jetzt auch kein spezielles Vorgehensmuster. Mal vergewaltigte er eine Tramperin, mal hat er im Wald auf sein Opfer gewartet, mal war es würgen, dann wieder ein Messer und beim nächsten Mal eine Schusswaffe. KWW könnte man praktisch jeden ungeklärten Fall unterstellen und das wird das Problem in der Praxis sein.


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29.12.2017 um 22:54
@KrimiFan72

Außer der vermeintliche Komplize wusste von den Taten und packt gegenüber der Polizei noch aus. Doch ein Geständnis halte ich für weniger wahrscheinlich, schließlich ermittelt die Polizei schon länger gegen ihn...

In den kommenden Wochen, wenn die Untersuchung weiterer Asservate einschließlich der DNA-Analyse des Komplizen abgeschlossen ist, wissen wir vermutlich mehr.


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29.12.2017 um 23:59
Zitat von AlbertusAlbertus schrieb:Viel erschreckender empfinde ich die Anzahl der mutmaßlichen Taten, welche in Bezug auf die Ausführung und die Ähnlichkeit zu den vorangegangenen Morden und Angriffen KWW zugeordnet werden könnten.
Vielleicht könnte sich einer der Mitschreiber, der einen größeren Überblick als ich hat, die Mühe machen, gut begründete Fälle aufzulisten.

Ex-LKA-Mann Sielaff, der gemeinsam mit anderen pensionierten Kriminalisten recherchiert und ermittelt hat, kommt auf 21 ungeklärte Mordfälle rund um Lüneburg, die zu W.s mutmaßlicher Vorgehensweise und zu seinem jeweiligen Aufenthaltsort passen. Das berichtet "Zeit online" am Donnerstag.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Goehrde-Moerder-fuer-weitere-Taten-verantwortlich,goehrde184.html


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Die Göhrde-Morde

30.12.2017 um 01:57
Hier zwei weitere interessante Artikel mit Hintergrundinformationen:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/goehrde-morde-aufgeklaert-der-gaertner-war-s-15362455.html

http://www.ejz.de/ejz_50_111442571-28-_Die-Ghrde-Morde-sind-mitnichten-aufgeklrt---dazu-fehlt-es-derzeit-einfach-an-Beweisen.html

Ganz offensichtlich sind die DNA-Spuren nicht die berühmten zwei Haare. Der ehemalige Chef des Landeskrimalamtes Hamburg Sielaff erklärt ganz deutlich, dass es gar keine neuen Techniken gibt, die zur Anwendung kommen könnten. Offensichtlich sind einige Asservate erst jetzt überhaupt auf DNA-Spuren untersucht worden!

Ebenfalls äußerst bemerkenswert finde ich, dass erst Sielaff im Haus von Wichmann eine Videokassette gefunden hat, auf der Fernsehsendungen über die Göhrde-Morde aufgezeichnet wurden.

Die Polizei hat hinsichtlich dieser Morde unverständlich unprofessionell und nachlässig gearbeitet, wie es den Anschein hat ... und das über Jahrzehnte.


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30.12.2017 um 06:57
Zitat von KrimiFan72KrimiFan72 schrieb:In dem Fahrzeug wurden vier Ausgaben eines Nachrichtenblattes aus den Jahren 1989,1990,1991 und 1992 gefunden die alle vom 24. August datieren. Das ist das ungewöhnliche daran. Es muss für KWW eine tiefere Bedeutung gehabt haben, (...) Warum vergräbt er dann das Auto anstatt es gewinnbringend in den Ostblock zu verschieben? Gerade in dem Zeitraum '89-'92 war das sehr leicht. (...)
Da hast Du natürlich Recht. Finanziell gesehen ist die "Entsorgung" (zumal es sich um ein recht neues Fzg. handelte) natürlich nicht nachvollziehbar und irrational. Keine Frage. Wenn ich mir das (bekannte) Gesamtverhalten von KWW anschaue, habe ich inzwischen auch den starken Eindruck, dass er das Auto nicht nur deshalb vergrub, um es als "Risikofaktor" auszuschalten. KWW arbeitete als Friedhofsgärtner und hatte wohl auch bei seinen mutmaßlichen Taten scheinbar den Hang dazu, bestimmte -für ihn persönlich besondere- Dinge in seiner Nähe zu vergraben. Dem "Bestatten" an sich scheint dabei eine wichtige Komponente in seinen Handlungen zugekommen zu sein. Das Auto könnte so z.B. als eine Art "Sarg" für bedeutendes Material (keine Leiche in dem Fall) gedient haben, das Vergraben als "Bestattung" und psychologischen Abschluss. Ist jetzt nur ein spekulatives Beispiel.


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