Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

SpiderWeb schrieb:Das wir nicht das einzigste Bild der Papiere sein.

Was sind das eigentlich alles für Papiere? Reisepässe, Visitenkarte und Geldbörse sind auf dem Foto noch releativ gut erkennbar. Aber der Rest?

VerS. schrieb:Was sind das eigentlich alles für Papiere? Reisepässe, Visitenkarte und Geldbörse sind auf dem Foto noch releativ gut erkennbar. Aber der Rest?

Vielleicht noch irgendwelche Fahrzeugpapiere ? Wenn ich das kleine schwarze sehe, könnte ich mir vorstellen das es vlt. ein kleines Schlüsselmäppchen ist ? Sicher bin ich mir da aber auch nicht.

MysteryGuy schrieb:@Retsiemfoh

Oops. Danke für die Klarstellung hinsichtlich des Ablageorts :) . Ändert aber nichts an meiner Theorie, dass die Art und Weise der Ablage dadurch entstanden sein könnte, dass der Täter die Papiere der Reihe nach durchsucht/ausgeschüttelt und dann einfach so abgelegt haben könnte. Dies natürlich wohl gemerkt unter der oben geäußerten Annahme, dass das Bild die Auffindesituation darstellt.

Da würde ich Dir zustimmen.

SpiderWeb schrieb:Wenn ich das kleine schwarze sehe, könnte ich mir vorstellen das es vlt. ein kleines Schlüsselmäppchen ist ? Sicher bin ich mir da aber auch nicht.

Könnte eine Geldbörse oder ein Notizbüchlein sein.(Themen Wiki)

Tritonus schrieb:Meine Frage aber war: warum fährt er dermaßen weit weg, so dass die Chance, zurückzukommen, immer geringer wird, wenn er gleichzeitig unter dem Druck steht, auf jeden Fall in der Nacht noch zurückkommen zu müssen?

Mal angenommen der Taxigast kam wirklich aus Österreich und wollte diesen Aspekt naiv verschleiern: Dann bleiben durch die geographische Lage des Tatorts kaum andere Möglichkeiten, als in Richtung Norden zu fahren. Eine Fahrt in die Nähe von München (also beispielsweise über die A8 zum Autobahnring) wäre hinsichtlich eventueller Polizeikontrollen risikoreich gewesen.

Deshalb mutmaße ich mal, dass er zunächst über Landstraßen etwas nach Norden gefahren ist und erst später eine Autobahn (A9 oder A3) genommen hat. Dies würde gleichzeitig die längere Anfahrtszeit bzw. den erhöhten Kraftstoffverbrauch erklären.

Über die Rückfahrt hat er sich dann vielleicht auch erst später Gedanken gemacht. Ein weiteres Indiz für Österreich ist, dass er den ATS/DM-Wechselkurs (1999 Beitritt zum Euro) offenbar gut gekannt hat.

Jomiko schrieb:Das Bushäusl ist übrigens etwa 15 min Gehweg vom Tatort entfernt teils über Wsldwege teils mitten durch den Wald gelangte er dorthin zurück wenn nicht zum Spuren verwischen dann um was mitzunehmen wie die Pistole zum Beispiel.

Im Themenwiki steht: "Er steigt gegen 5 Uhr an der B304 an einem einsamen Bushäuschen aus, nur gut 100 Meter vom Tatort entfernt." Wie kommst du auf die 15 min Gehweg?

@VerS.
Weils so ist. Bin das schon 2x abgegangen.

Jomiko schrieb:Weils so ist. Bin das schon 2x abgegangen.

Dann scheint die Angabe im Themen-Wiki verkehrt zu sein. Wo liegt/lag denn das richtige "Bushäusl"?

@VerS.
Nicht alle meterangaben so genau nehmen. Da ist halt kein geteerter Weg durch den hügeligen Wald. Das Bushäusl steht an der Einfahrt zur damaligen Deponie jetzt Bauhof oder so.

Es gibt noch ein weiteres Bushäuschen, weiter nördlich am Weg über die Felder nach Litzlwalchen. Fussweg bis nach Litzlwalchen rein um die 10 min, zum Tatort sicher nur knapp die Hälfte.

Da es aber heißt "er ist im Wald verschwunden", dürfte das vorhergehende auf Höhe der Deponie gemeint sein. Da dürften ca. 15 Min. passen. Und weil dann der Täter diesen Weg durch den Wald zum Tatort kennen müsste, könnte er auch nachmittags aus dieser Richtung gekommen sein, bzw. sein Auto im Bereich der Deponie geparkt haben. Oder er hat sich zwischen Mord und Wegfahren den Bereich um das Hölzl sehr genau angeschaut.

@Momomo
Es gibt keinen Weg durch den Wald. Du kannst zwar Zickzack einige Forsrwege nutzen nur dann musst du Dich dort sehr gut auskennen oder Du peilt grob die Richtung an und dann musst du dich dort auch auskennen!

@Jomiko

Du sagst doch selber, von der Bushaltestelle bis zum Tatort sind es 15 min. Ob er jetzt mitten durchs Hölzl auf Forstwegen, westlich daran vorbei oder die B304 entlang (was nicht dem "er verschwand im Wald") entsprach nahm, werden wir nicht herausfinden.

Dass er die Gegend um Litzlwalchen und das Hölzl sehr gut gekannt haben musste, entspricht auch meiner Meinung.

Momomo schrieb:Dass er die Gegend um Litzlwalchen und das Hölzl sehr gut gekannt haben musste, entspricht auch meiner Meinung.

Die Frage ist ob man daraus etwas unbedingt schließen kann. Nur zum Beispiel ich kenne Leute die sich Strecken und Orte sehr schnell einprägen und wiederum andere die 10 mal wohinfahren und es sich nicht einprägen. Es könnte sich also um jemanden handeln der dort lebt aber genauso gut um jemanden der ein paar mal dort war und über einen guten Orientierungssinn verfügt.

dreizehner schrieb:Die Frage ist ob man daraus etwas unbedingt schließen kann. Nur zum Beispiel ich kenne Leute die sich Strecken und Orte sehr schnell einprägen und wiederum andere die 10 mal wohinfahren und es sich nicht einprägen. Es könnte sich also um jemanden handeln der dort lebt aber genauso gut um jemanden der ein paar mal dort war und über einen guten Orientierungssinn verfügt.

Litzlwalchen und der hintere Teil am Wald, an dem der Doppelmard stattfand, liegen für mich etwas zu weit vom Schuß, als dass man es sich mal schnell beim Vorbeifahren einprägen könnte. Marqartstein ist ein kleines Kaff auf der Strecke nach Reit im Winkel ohne jedes Interessante für Touristen. Interessant aber vielleicht für Wochenendausflügler, die dort abseits des Trubels ein preiswerteres Lokal kannten. Interessant ist auch, wie gut Litzlwalchen mit den beiden Bushaltestellen und der vorbeiführenden Bahngleise an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen ist, obwohl ich meine, dass der Täter ein Auto benutzte.

Andererseits ist aber das Chiemgau Naherholungsgebiet für einen großen Teil Bayerns von München bis Nürnberg, gerade für die, die dem touristischen Trubel am Chiem- und Tegernsee aus dem Weg gehen wollen und lieber die Voralpen zum Wandern und Bergsteigen aufsuchen.

Zu den von dir angegeben Gründen käme also mMn noch hinzu, dass der Täter, der zum Tatszeitpunkt so um die 30 Jahre alt gewesen sein sollte, diese Gegend aus seiner Kindheit/Jugend kannte, weil er im Großraum München/Nürnberg aufwuchs. Gerade das Nachtatverhalten sprich für mich dafür, dass er in dieser Nacht seine Wohnung aufsuchte, bevor er das WoMo abfackelte.

Momomo schrieb:Gerade das Nachtatverhalten sprich für mich dafür, dass er in dieser Nacht seine Wohnung aufsuchte, bevor er das WoMo abfackelte.

Da hat er aber Schwein gehabt, dass die Tankfüllung genau bis dorthin gereicht hat, wo er ansässig war ... Genaugenommen spricht alles gegen diese Annahme. Zuallererst natürlich die Frage, warum er den Mord ausgerechnet an seinen Wohnsitz verlegt haben soll, und warum ihn dann trotzdem niemand erkannte ...

Momomo schrieb:Marqartstein ist ein kleines Kaff auf der Strecke nach Reit im Winkel ohne jedes Interessante für Touristen.

Ich will mich inhaltlich gar nicht einmischen, wollte nur kurz anmerken, daß es in Marquartstein meines Wissens eine Klinik mit auswärtigen Kurgästen gibt, die an den Wochenenden in der Regel auch Besuche bekommen.

FriedrichA.III schrieb:Da hat er aber Schwein gehabt, dass die Tankfüllung genau bis dorthin gereicht hat, wo er ansässig war ... Genaugenommen spricht alles gegen diese Annahme. Zuallererst natürlich die Frage, warum er den Mord ausgerechnet an seinen Wohnsitz verlegt haben soll, und warum ihn dann trotzdem niemand erkannte ...

Nachdem er wohl nicht gerade auf dem Parkplatz wohnte, an dem er das Womo abfackelte, wird er dann eben noch soweit gefahren sein, wie das Benzin reichte.

Was bleib ihm denn in dieser Nacht anderes übrig, wenn er blutig am Tatort stand als irgendwo hinzufahren, wo er sich umziehen konnte.
Das könnte er weder mit Öffentlichen, noch mit einem Taxi, und sein Auto wollte er auch nicht besudeln.

Tatortverlangerung war sicher nicht sein erster Gedanke. Heim, umziehen und dann sein Auto holen, um irgendwie das WoMo loswerden.

Warum ihn niemand erkannte? Perücke? Schlechtes Phantombild? Glück?

JestersTear schrieb:Ich will mich inhaltlich gar nicht einmischen, wollte nur kurz anmerken, daß es in Marquartstein meines Wissens eine Klinik mit auswärtigen Kurgästen gibt, die an den Wochenenden in der Regel auch Besuche bekommen.

Okay, auch ein Grund, die Gegend aufzusuchen. Dann wäre es aber auch nur ein Besucher gewesen, der innerhalb eines Tages die Tour geschafft hätte. Um jemand in der Kur zu besuchen, fährt man für gewöhnlich nicht Hunderte Kilometer, schon eher, wenn jemand im Krankenhaus ist. Es gäbe auch einen Freizeitpark, Wanderwege, Berge, alles für Einheimische und weniger für Touristen oder Ausländer.

Momomo schrieb:Was bleib ihm denn in dieser Nacht anderes übrig, wenn er blutig am Tatort stand als irgendwo hinzufahren, wo er sich umziehen konnte.
Das könnte er weder mit Öffentlichen, noch mit einem Taxi, und sein Auto wollte er auch nicht besudeln.

Diese Annahme entspringt der Geigenthese und ist von daher nicht Allumfassend anwendbar.

• Es ist möglich das er z.B. überhaupt nicht besudelt gewesen ist

-Das wäre möglich wenn er nicht selbst der Täter gewesen ist
-Das wäre möglich wenn er zwar auch Täter wäre, aber das Messer nicht benutzt hatte und auch die Leichen NIE angefasst hätte
-Er hätte besudelt sein können und bedient sich der Kleidung von Harry Langendonk (ob in Nürnberg oder schon am Tatort ist völlig unerheblich)
-Er zieht sich nach der Tat um, und zwar innerhalb der 2 Stunden nach der Tat, weil man den Tatort kurzzeitig verlassen hat (unabhängig ob alleiniger Täter, oder mehrere)

Momomo schrieb:Gerade das Nachtatverhalten sprich für mich dafür, dass er in dieser Nacht seine Wohnung aufsuchte, bevor er das WoMo abfackelte.

FriedrichA.III schrieb:Da hat er aber Schwein gehabt, dass die Tankfüllung genau bis dorthin gereicht hat, wo er ansässig war ... Genaugenommen spricht alles gegen diese Annahme. Zuallererst natürlich die Frage, warum er den Mord ausgerechnet an seinen Wohnsitz verlegt haben soll, und warum ihn dann trotzdem niemand erkannte ...

Das sehe ich genauso wie @FriedrichA.III
Warum nimmt man 2 Leichen mit nach Hause und platziert diese unmittelbar vor der eigenen Haustür ? Erschließt sich mir nicht.
Wahrscheinlich hat man eine wertvolle Geige in Sicherheit gebracht ? ;)

Also eines halte ich für eher unwahrscheinlich und zwar dass der Täter selbst blutverschmiert bis nach Nürnberg so gefahren ist. Er hätte bloß mal aus irgendeinem Grund unterwegs aussteigen müssen und wäre sofort extrem aufgefallen. Ob jemand wirklich so abgebrüht oder von mir aus neben der Spur gewesen sein konnte ist fraglich.

Momomo schrieb:Gerade das Nachtatverhalten sprich für mich dafür, dass er in dieser Nacht seine Wohnung aufsuchte, bevor er das WoMo abfackelte.

Ich greif deine Anmerkung aber nochmal auf, wel sie ggf. auch gar nicht so falsch ist.
Nur vielleicht verdreht ?

Hättest Du folgendes geschrieben (in Erwägung) gezogen:
Er hat kurzfristig den Tatort verlassen, um sich Zuhause (vorläufiger Standort, Unterkunft etc.) umziehen zu können ggf. sich sogar einer Verkleidung (Perücke) bedient, und danach folgte das Nachtatverhalten, dann würde ich das für eher möglich und sinnergebend erachten.

Das mit der Perücke sollte man durchaus nicht ganz zur Seite legen. Das aber nur unter dem Gesichtspunkt, dass die fahrt nach Nürnberg auch große (durchaus für ihn aber überschaubare) Risiken hatte. Die Geschwindigkeit ist schon mal schnell überschritten, und schon gibts ein Foto. Zum Prinz Eisenherz - Schnitt seines favorisierten Figaro (falls verwurzeltes Echthaar, oder auch nicht) fehlte nur noch die Rote Pappnase und Hut.

Hier wird ständig nur von Litzlwalchen und Umgebung und dem Nürnberger Raum gesprochen. Was wäre wenn irgendwo zwischen den beiden Orten noch irgendwas stattgefunden hätte wie zum Beispiel ein Fahrerwechsel oder eine andere Aktivität.