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Gedichte: Tragik

2.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gedichte, Lyrik, Poesie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gedichte: Tragik

29.05.2022 um 17:38
Erich Kästner


Jahrgang 1899

Wir haben die Frauen zu Bett gebracht,
als die Männer in Frankreich standen.
Wir hatten uns das viel schöner gedacht.
Wir waren nur Konfirmanden.

Dann holte man uns zum Militär,
bloß so als Kanonenfutter.
In der Schule wurden die Bänke leer,
zu Hause weinte die Mutter.

Dann gab es ein bißchen Revolution
und schneite Kartoffelflocken;
Dann kamen die Frauen, wie früher schon,
und dann kamen die Gonokokken.

Inzwischen verlor der Alte sein Geld,
da wurden wir Nachtstudenten.
Bei Tag waren wir bureau-angestellt
und rechneten mit Prozenten.

Dann hätte sie fast ein Kind gehabt,
ob von dir, ob von mir - was weiß ich!
Das hat ihr ein Freund von uns ausgeschabt.
Und nächstens werden wir Dreißig.

Wir haben sogar ein Examen gemacht
und das meiste schon wieder vergessen.
Jetzt sind wir allein bei Tag und bei Nacht
und haben nichts Rechtes zu fressen!

Wir haben der Welt in die Schnauze geguckt,
anstatt mit Puppen zu spielen.
Wir haben der Welt auf die Weste gespuckt,
soweit wir vor Ypern nicht fielen.

Man hat unsern Körper und hat unsern Geist
ein wenig zu wenig gekräftigt.
Man hat uns zu lange, zu früh und zumeist
in der Weltgeschichte beschäftigt!

Die Alten behaupten, es würde nun Zeit
für uns zum Säen und Ernten.
Noch einen Moment. Bald sind wir bereit.
Noch einen Moment. Bald ist es so weit!
Dann zeigen wir euch, was wir lernten!

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Gedichte: Tragik

01.07.2022 um 22:58
Wovor habe ich Angst?
Vor Dunkelheit oder vor der Einsamkeit?
Was macht mir Angst?
Die Lautstärke und das leid?

Ich bin allergisch gegen dich,
Ich fühle mich klein und unwichtig,
Hab Angst meine Dämonen zu sehen,
Ich kann dem Fluchtgedanken nicht wiederstehen.

Was macht mir Angst?
Die Erinnerung und das damit kommende Leid?
Wovor hab ich Angst?
Vor dem was mich erschüttert was auch bekannt ist als Leid?

Ich bin allergisch gegen all das,
Ich muss gehen, das bedeutet für mich keinen Spaß,
Zwing mich nicht zu dem was angeblich glücklich macht,
Warum vermisse ich etwas was mich unglücklich macht.

Du lachst mir ins Gesicht,
Warum gebe ich dem so viel Gewicht,
Du verhöhnst mich ins Gesicht,
Warum gebe ich dir so viel Gewicht,
Ich wäre gern groß genug um guten Gewissens nein zu sagen,
Anstatt dessen kann ich nur dem Blatt mein Leid klagen,
Ich kann mich nur beim Leid ertappen und mein Hirn erfragen warum ich das nicht ertragen kann.


Wovor habe ich Angst?
Vor dem Unsichtbaren Dämon zwischen meinen Ohren?
Was macht mir Angst?
Die Gewissheit einer Zukunft die schon längst verloren?

Du verstopfst meine Nase,
Meine Seele ist kranklich und hustet aus Emotionale Abgase,
Rette mich nicht aus Eitelkeit oder weil es sich so gehört,
Geil dich nicht an mir auf denn ich bin gestört.

Du schlägst mir ins Gesicht,
Warum hat das so viel Gewicht,
Du verhöhnst mein Gesicht,
Warum gebe ich dem so viel Gewicht,
Wann breche ich unter deinen Augen zusammen,
Wann sterbe ich den Gnadentot unsanft,
Ich kann mich nur im Leid ertragen und mein Hirn fragen warum kann ich das nicht ertragen.


Glücklichkeit ist ein Rausch,
Glückseligkeit ist ein Rausch,
Ersoffen im Glück, gestorben im Glück,
Ertragen im Glück, gestopft mit Glück.


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Gedichte: Tragik

09.08.2022 um 17:47
EUGEN GOMRINGER



kein fehler im system (3)

kein system im fehler
kein system mir fehle
keiner fehl im system
keim in systemfehler
sein kystem im fehler
ein fehkler im system
seine kehl im fyrsten
ein symfehler im sekt
kein symmet is fehler
sey festh kleinr mime


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Gedichte: Tragik

24.08.2023 um 11:42
Youtube: Edgar Allan Poe - Der Rabe
Edgar Allan Poe - Der Rabe
Externer Inhalt
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Edgar Allan Poe - Der Rabe

Der Rabe (im englischen Original The Raven) ist ein erzählendes Gedicht des US-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. Es wurde zum ersten Mal am 29. Januar 1845 in der New Yorker Zeitung Evening Mirror veröffentlicht und schildert in 108 Versen den mysteriösen, mitternächtlichen Besuch eines Raben bei einem Verzweifelten, dessen Geliebte verstorben ist. Es ist eines der bekanntesten US-amerikanischen Gedichte.

Wikipedia: Der Rabe (Poe)

Wikipedia: Edgar Allan Poe

Edgar Allan Poe (* 19. Januar 1809 in Boston, Massachusetts; † 7. Oktober 1849 in Baltimore, Maryland) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er prägte entscheidend die Gattung der Kurzgeschichte sowie die Genres der Kriminal-, der Horror- und der Schauerliteratur.


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Gedichte: Tragik

24.08.2023 um 12:05
Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol'. So leb denn wohl.
Halt! Noch eins, denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“

Also sprach sie und entwich. —
Made junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. — Schade.

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde.

Heinz Erhardt :Y:


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Gedichte: Tragik

29.08.2023 um 10:50
Yesterday, upon the stair,
I saw a man who wasn't there!
He wasn't there again today,
I wish, I wish he'd go away.

William Hughes Mearns


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Gedichte: Tragik

04.10.2023 um 05:39
O Kapitän! Mein Kapitän!

O Kapitän! Mein Kapitän! Unsere ängstliche Reise ist vorbei,
Das Schiff hat jede Herausforderung überstanden, der Preis, den wir gesucht haben, ist gewonnen,
Der Hafen ist nah, die Glocken höre ich, die Leute jubeln,
Während die Augen dem stabilen Kiel folgen, ist das Schiff düster und gewagt;
Aber oh Herz! Herz! Herz!
O die blutenden roten Tropfen,
Wo auf dem Deck mein Kapitän liegt,
Kalt und tot gefallen.
O Kapitän! Mein Kapitän! Steh auf und höre die Glocken;
Erhebe dich – für dich wird die Fahne geworfen – für dich erklingt das Signalhorn,
Für euch Blumensträuße und mit Bändern geschmückte Kränze – für euch drängen sich die Ufer,
Nach dir rufen sie, die schwankende Masse, ihre eifrigen Gesichter drehen sich um;
Hier, Kapitän! Lieber Vater!
Dieser Arm unter deinem Kopf!
Es ist ein Traum, dass auf dem Deck
Du bist kalt und tot umgefallen.
Mein Kapitän antwortet nicht, seine Lippen sind blass und still,
Mein Vater spürt meinen Arm nicht, er hat weder Puls noch Willen,
Das Schiff liegt wohlbehalten vor Anker, seine Reise ist abgeschlossen und beendet.
Von der ängstlichen Reise kommt das Siegerschiff mit gewonnenem Ziel an;
Jubelt, ihr Ufer, und läutet, ihr Glocken!
Aber ich mit traurigem Schritt,
Gehen Sie über das Deck, mein Kapitän liegt,
Kalt und tot gefallen.
_________________
VON
WALT WHITMAN
_________________


Walter Whitman war ein US-amerikanischer Dichter, Essayist und Journalist. Er gilt als einer der einflussreichsten amerikanischen Lyriker des 19. Jahrhunderts.

Wikipedia: Walt Whitman


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Doors ehemaliges Mitglied

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Gedichte: Tragik

26.10.2023 um 18:53
@emanon

Oh nein, diese Tragik.
Die ertrag' ik nich!


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Gedichte: Tragik

27.10.2023 um 08:32
@Doors
OK, noch eins von LE

Ich kenne keine Beine,
die schöner wärn als deine.
Deshalb bedaur ich fast,
dass du nur zweie hat.

Bitte nicht auf deine Beine beziehen doors, deren Anblick mir bisher erspart blieb. ;)
Auch hier wurde der Schmerz (über die begrenzte Anzahl) sehr schön herausgearbeitet, wie ich finde.


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Gedichte: Tragik

28.10.2023 um 07:25
Allein
Als Kind schon war ich nicht wie andre sind,
Konnte die Welt nicht schaun als Kind,
Wie andre schauen. - Meine Leidenschaft
Schöpfte aus andrer Quelle ihre Kraft.
Aus gleicher Ursach war ich nie gesonnen
Zur Trauer, und mein Herz hat nie gewonnen
Zur gleichen Melodie ein Glücklichsein.
Und - was ich liebte, liebte ich allein.
Damals als Kind ward mir - zu früher Stunde
Stürmischen Lebens - aus den Tiefen Kunde,
Wo Gutes sich und Böses je gesellt,
Geheimnis, das mich noch in Banden hält:
Aus dem Sturzbach, aus dem Felsenschlund,
Aus dem roten Kliff überm Bergesgrund,
Aus der Sonne, die mich rings umkreist,
Und in goldnen Herbstesfarben gleißt,
Aus des Blitzes grellem Strahl,
Der vorbeizückt - scharf wie Stahl,
Aus des Donnerschlags Gewalt
Trat eine Wolke, grau von Gestalt
(Der Himmel ruhte in blauem Licht)
Ein Dämon vor mein Angesicht.

Edgar Allan Poe

https://www.inkultura-online.de/poe1.html

Edgar Allan Poe war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er prägte entscheidend die Gattung der Kurzgeschichte sowie die Genres der Kriminal-, der Horror- und der Schauerliteratur.

Wikipedia: Edgar Allan Poe


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Gedichte: Tragik

28.10.2023 um 07:44
9c4aec7418840e96b95743f33c17875cOriginal anzeigen (0,2 MB)


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Gedichte: Tragik

28.01.2024 um 07:54

Der Tod
Steh auf! Wirf dies ererbte Graun von dir
Ich bin nicht schauerlich, bin kein Gerippe!
Aus des Dionysos, der Venus Sippe,
Ein großer Gott der Seele steht vor dir.
Wenn in der lauen Sommerabendfeier
Durch goldne Luft ein Blatt herabgeschwebt,
Hat dich mein Wehen angeschauert,
Das traumhaft um die reifen Dinge webt;
Wenn Überschwellen der Gefühle
Mit warmer Flut die Seele zitternd füllte,
Wenn sich im plötzlichen Durchzucken
Das Ungeheure als verwandt enthüllte,
Und du, hingebend dich im großen Reigen,
Die Welt empfingest als dein eigen:
In jeder wahrhaft großen Stunde,
Die schauern deine Erdenform gemacht,
Hab ich dich angerührt im Seelengrunde
Mit heiliger, geheimnisvoller Macht.



Hugo von Hofmannsthal
Der Tor und der Tod


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