Verweichlichte Jungs - Fehlt das männliche Vorbild?

@Draiiipunkt0

das kannst du zu einem gewissen grad, aber vollständig können wirst du das nie.
Diese Dinge sind außerdem in der Fachwelt belegt, also z.b. dass männliche erzieher einen positiven Effekt haben als Bezugsperson bei jungs und umgekehrt in entsprechenden Einrichtungen.

Nur sind solche Studien schwer im Internet zu finden, weil punkt a) nicht alles frei verfügbar ist, also man entsprechendes auf Seminaren dann zu lesen bekommt oder gelehrt bekommt oder dafür bezahlen muss und b) man nicht immer alles sofort parat hat und weiß wo man es findet, was man irgendwann mal gelesen hat.

Wir sehen jedenfalls durchaus, dass viele Jungs damit Probleme haben, gerade die Jungs mit Problemen, dass es einen Überhang ein weiblichen Erziehern gibt.

Das heißt nichts zwangsläufig, dass man weibliche erzieher nicht so ausbilden kann, dass sich diese Problematik wieder gibt, aber verneinen sollte man das ganze nicht so einfach.

@Draiiipunkt0
man kann sich in niemanden hineinversetzen, dessen erfahrung man nicht teilt. der grund weshalb du übrhaupt dich in jemand reinfühln kannst ist , weil du dasselbe auch mal durchgemacht hast und menschen machen in begrenztem sinne erfahrungen und außerdem bewerten menschen dieselbe erfahrung auch unterschiedlich. so einfach ist das nicht wie du sagst. wenn zwei personen eine spinne vor sich haben, eine mag sie, die andere hat angst, wie soll die person die andere nachvollziehen? dazu bedarf es menschen die selbst mal angst hatten und diese angst überwunden haben, aber nich menschen die die spinne mögen und nie angst hatten

@Draiiipunkt0
Ich habe nichts an meinem Beruf auszusetzen. Ich habe versucht, dir klarzumachen, dass es regelmäßig Thema ist; überall im pädagogischen Bereich und nicht einfach nur bei ein paar "Ewiggestrigen". Und ich weiß auch, dass es Bücher darüber gibt, habe aber gerade beim besten Willen keine Lust darauf, dir jetzt welche rauszusuchen...

@shionoro
Ich lasse den Sexismus-Rassismus-Kram jetzt mal aus, da fehlt mir heute echt der Nerv für...

shionoro schrieb:Vom Grundsatz her kann man mit der notwendigen Empathiefähigkeit alles nachvollziehen, also auch eine weibliche Erzieherin kann sich in einen jungen hineinversetzen potentiell.

...

shionoro schrieb:Ich bin aber dennoch der Meinung, dass geschultes Fachpersonal, wenn man den leuten entsprechende dinge standartmäßig vermittelt, ausreichend Empathie aufbringen kann, egal welches Geschlecht.

Schöne Theorie. Leider gibt es da in der Praxis doch ein paar Probleme.
Ganz plattes Beispiel: Ich hab hier neun Jungs zwischen zwölf und 15 Jahren. Den meisten ist kürzlich aufgefallen - wie das in dem Alter nunmal so ist - dass sie einen Penis haben. Das ist für sie eine unglaublich spektakuläre Entdeckung und muss bei jeder Mahlzeit ausführlich thematisiert und mit - für mich - unlustigen Witzen bedacht werden. Und nein, da kann ich mich um noch so viel Empathie bemühen und noch so geschult sein - um das wirklich nachvollziehen zu können, fehlen mir leider einige grundlegende anatomische Voraussetzungen...

um das wirklich nachvollziehen zu können, fehlen mir leider einige grundlegende anatomische Voraussetzungen...

Und das ist ja der Grundgedanke hinter der Empathie. Sich wirklich hineinversetzen zu können und nicht nur so tun.

Bringt einem also alles nichts, wenn man sich einfach nicht in die Perspektive hineinversetzen kann.

Ich denke nicht, dass es wirklich schädlich ist, wenn man in dem Fall eben nur als Frau reagieren kann, aber oft wäre eine männliche Perspektive dann doch sinnvoller.

@raitoningu

Das ist richtig.
Genauso wird ein Mann niemals wirklich verstehen können was eine Frau bei ihrer Periode durchmacht.
Aber man kann dafür geschult werden, wie man reagieren sollte bzw. ob man reagieren oder besorgt sein sollte, denke ich.

Wobei natürlich klar ist, dass das ganze für jemandem vom gleichen Geschlecht einfacher ist.

Ich denke allerdings, Bezugspersonen beiderlei geschlechts sind sinnvoll in jeglicher Einrichtung.

@raitoningu

Wie du meinst. Vielleicht hätte ich mich ja nach der Lektüre deiner Fachliteratur zu einer Laufbahn als Erzieher entschieden. Wäre das nicht in deinem Interesse?
Aber sich nur beklagen ist natürlich weniger aufwendig, hilft leider keinem.

@Draiiipunkt0
als ob du dich nicht selbst informieren könntest

@terrorblade

shionoro schrieb:Nur sind solche Studien schwer im Internet zu finden, weil punkt a) nicht alles frei verfügbar ist, also man entsprechendes auf Seminaren dann zu lesen bekommt oder gelehrt bekommt oder dafür bezahlen muss und b) man nicht immer alles sofort parat hat und weiß wo man es findet, was man irgendwann mal gelesen hat.

Hab gerade etwas recherchiert und nichts gefunden, was die Thesen von @raitoningu bestätigt.

@Draiiipunkt0

Aber denkst du nicht, dass es nicht falsch ist, einer Person, die in einer Einrichtung, in der großteils jungs sind, professionell arbeitet, in so einer Frage einen gewissen Glauben zu schenken?

Das hier z.b. ist sicher keine wissenschaftliche arbeit, aber es gibt viele Artikel wie diesen:

http://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Jungen-Maennliche-Bezugspersonen-sorgen-fuer-wichtige-Balance (Archiv-Version vom 20.01.2021)

Gerade weil heute öfter als früher kein Vater da ist und auch männliche erzieher vergleichsweise selten sind kann das für jungs problematisch werden, gerade für solche aus schwierigen Verhältnissen.

@shionoro

shionoro schrieb:Aber man kann dafür geschult werden, wie man reagieren sollte bzw. ob man reagieren oder besorgt sein sollte, denke ich.

Soweit ich weiß, gibt es leider keine Fortbildung für den richtigen Umgang mit Peniswitzen... Ich hab auch kein Problem damit, wie ich reagieren soll. Nach einigen Jahren ständiger Arbeit mit Jungs in dem Alter hab ich von außen betrachtet mehr Erfahrung mit der männlichen Pubertät, als die meisten Männer. Nur werde ich mich eben trotzdem nie ganz hineinversetzen können.

shionoro schrieb:Wobei natürlich klar ist, dass das ganze für jemandem vom gleichen Geschlecht einfacher ist.

Davon red ich doch die ganze Zeit...

shionoro schrieb:Ich denke allerdings, Bezugspersonen beiderlei geschlechts sind sinnvoll in jeglicher Einrichtung.

Und worüber diskutieren wir dann? ;)

@Draiiipunkt0
Ist gut, du hast recht und ich hab meine Ruhe. :)
Ich hab grade Nachtbereitschaft in ner Jugendhilfeeinrichtung und leider keine Ahnung, wovon ich rede. "Beklagt" hab ich mich im übrigen über gar nix. Aber für solchen Blödsinn ist mir meine Zeit echt zu schade...

@shionoro

Den Schaden, den ein Junge angeblich erleidet, wenn er nur weibliche Erzieher hat, sehe ich einfach nicht.


@raitoningu

Kannst ja mal ne Liste mit Fachliteratur zusammenstellen. Machs gut :)

@raitoningu

Ich meinte ja auch nicht speziell, ich meinte ganz im allgemeinen, wie man damit umgeht, wenn jungs in dem alter unflätig und ekelhaft sind.
Denn das sind sie meistens.

Weiß nich worüber wir diskutieren 0.o

Ich sagte doch nie, dass ich nich deiner Meinung bin, ich hab nur euch beide geattet weil ihr miteinander diskutiert habt.

Ich bin wie gesagt der Meinung, dass Bezugspersonen des gleichen geschlechts wichtig sind.

nichts zwangsläufig notwendig, aber doch die Sache erleichternd.

@Draiiipunkt0

Tja ich schon, ich war ja in der situation

Außerdem sind Jungs auch verweichlicht wenn der Papa zuhause ist. Also wozu bekommen Frauen den Ärger ab? :D

@shionoro

Du hast dich doch zu nem tollen Menschen entwickelt?
Aber wir wollen ja nicht "was wäre wenn" spielen.

@Draiiipunkt0

Erm.....Also ich sag mal so, ich bin kein furchtbarer mensch, aber ich hatte durchaus in meinem Leben einige Probleme die dadurch zu stande gekommen sind.

und sowas kann man eben oft nur dann genau erkennen, wenn man in dieser Situation war.

Du warst in dieser Situation offenbar nicht.


Außerdem hab ich ja dabei keine Relevanz.
Es gibt auch ganz viele leute, die zu hause geschlagen worden sind aber tolle menschen geworden sind.
Trotzdem ist häusliche gewalt gegen kinder nicht gut.

Auch das kann man in wissenschaftlichen Fachstudien belegen, aber ich könnte dir keine solche verlinken, sondern lediglich Artikel darüber.

Genau wie eben bei der Frage nach den Bezugspersonen (wobei ich gewalt nicht gleichsetzen will von der Intensität her zu diesem Problem)

Aber das kann man doch nicht verallgemeinern.

Es kommt ja auch immer auf die Lebensumstände der Betroffenen an, auf das restliche soziale Netzwerk


Was stand da im EP... (sinngemäß): Das die Jungen heute verweichlichen liegt an den zumeist weiblichen Erziehern...?
What the...? Heutzutage gibts mehr männliche Erzieher und männliche Bezugspersonen im Erziehungswesen/ Betreuungswesen als noch vor 20, 40, und mehr Jahren.

Alleinerziehende Mütter gab es schon immer und gibt es auch immer. Das die Zahl gestiegen ist bezweifle ich auch (hat sich doch immer irgendwie in der Waage alle paar Jahre).

Ist es nicht ziemlich simpel, ziemlich einfach strukturiert gedacht wenn man 1. bestimmt was "verweichlicht" ist und 2. glaubt das alleine die Vorbildfunktion eines gleichgeschlechtlichen Erwachsenen alles regelt?

@Pika

Naja der is dann ja auch verweichlicht :p

@shionoro
Nein dass muss doch nicht deswegen sein. :D

slobber schrieb:Was stand da im EP... (sinngemäß): Das die Jungen heute verweichlichen liegt an den zumeist weiblichen Erziehern...?

Ich selbst bin nicht der Meinung :D Ich habe das nur in einem Artikel so gelesen und fand das ziemlich seltsam. Nur um es mal zu erwähnen, dass ich diese Einstellung ganz und gar nicht teile.