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Die Sprache verändert sich

96 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sprache ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
illik ehemaliges Mitglied

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Die Sprache verändert sich

18.12.2014 um 19:38
War schon immer so. Gewöhnt man sich drann. Ist wie mit den verschiedenen Dialekten. Hört man es genug oft, wird es normal - meistens.

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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Die Sprache verändert sich

20.12.2014 um 20:53
@allmotlEY
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb am 17.12.2014: Das ist einer der Punkte, die ich am "Fräulein" so bescheuert fand. Wann ist eine Frau ein Fräulein? Wie kommt man überhaupt dazu, eine Frau zu degradieren oder zu verkleinern, wenn sie noch keinen Sex hatte. Blödsinn, oder? Es gehören zwei dazu, und es gab nie die Bezeichnung "Männlein" oder "Herrlein" für derart "zurückgebliebene" Männer :D
Ich habe das nie verstanden.
Du irrst Dich gewaltig, mein Lieber. Die Bezeichnung "Fräulein" wird erst dadurch zu etwas
Abwertendem, wenn man sie bewußt in diskriminierendem Sinne nutzt.
In Wirklichkeit handelt es sich aber keineswegs um etwas verkleinerndes oder degradierendes,
sondern um eine ehrenvolle Bezeichnung, die für Reinheit und Tugend steht, vor welcher man
besonderen Respekt aufbringt.
Fräulein ist die nachfolgende Bezeichnung für den Begriff "Jungfer", welcher wiederum der "Jungfrau" entspringt - einem Begriff, der keineswegs nur auf die körperliche Unberührtheit verwies, sondern vielmehr die seelische Qualität bezeichnete: edel und gut.
Später, ca. im 17. Jahrhundert, wurde auch der Begriff der Junger zu etwas beleidigendem entwertet,
was dem zunehmenden Unverständnis der Menschen für alles über das Körperliche hinausgehende
geschuldet ist - genauso wie dann die Jungfer zum Fräulein wurde.
In Wirklichkeit aber handelt es sich hierbei wie gesagt um hehre Begriffe.


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20.12.2014 um 20:58
@Sidhe

Danke für die interessante Aufklärung. @Thalassa hat da auch schon Arbeit geleistet. Vielleicht ist mein Weltbild veraltet oder unvollständig.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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20.12.2014 um 21:03
@allmotlEY

Nichts zu danken ;)
Es hat vor allem mit Deiner Empfindung zu tun. Du solltest sie, so wie es jeder Mensch tun sollte,
von allen gesellschaftlichen Konditionierungen, Vorstellungen und unterschwelligen Regeln, die Dir
sagen, was heute "in&out" ist, freimachen. Quasi die innere Stimme entschlacken - dann wirst Du
die Schwingung der Begriffe wieder in ihrer wahren Qualität empfinden können, die jenseits
von Zeiterscheinungen ist.

LG :)


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20.12.2014 um 21:09
@Sidhe

Das ist leichter gesagt als getan. Solange es auch her ist, es sitzt fest verankert im Kopf, das Fräulein, mit all den negativen Assoziationen. Ich werde mich bemühen. Du hast Recht.


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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20.12.2014 um 21:09
@allmotlEY

Dein Empfinden ist tausendmal stärker, als der Kopf. Du wirst sehen :)


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24.12.2014 um 09:24
@Sidhe

Ist sicher keine uninteressante Wortgeschichte, aber deinem Argument, dass man 'Fräulein' heute nicht als negativen Begriff wahrnehmen sollte, weil der frühere Begriff 'Jungfer' vor dem 17. Jahrhundert positiv konnotiert war, kann ich nicht viel abgewinnen.
Wie hier schon diskutiert wurde, gibt es in der aktuellen Sprache eben kein männliches Gegenstück zu 'Fräulein' und es wurde deshalb eben doch 'diskriminierend' genutzt, ein Diminutiv (!), um eine unverheiratete (erwachsene) Frau zu beschreiben.

___


Eigentlich gehöre ich nicht zu denen, die sich über Vielfalt und Veränderung von Sprache aufregen, tatsächlich finde ich den Großteil davon interessant und erfreulich.
Aber...! Bei einigen modernen Sprach- bzw. in diesem Fall Schrift-Phänomenen (oder sollte ich lieber schreiben 'Sprach und Schrift Phänomenen') hörts dann aber auch auf mit der Freude.

In letzter Zeit ist mir immer häufiger aufgefallen, dass die Leute (Nominal-)Komposita einfach so getrennt schreiben, und das nicht nur im Internet, wo eh alle schreiben, wie sie wollen, sondern auch z.B. in der Werbung oder auf Verpackungen und auch in Powerpoint-Präsentationen (da würde ich dann gerne mehr von den Personen zu lesen haben).
Ich denke mal, dieser 'Trend' wird wohl aus dem Englischen kommen, wo solche Komposita normalerweise getrennt und manchmal mit Bindestrich geschrieben werden.
In der deutschen Version davon wird dieser (auch im Deutschen durchaus brauchbare) Bindestrich dann leider einfach weggelassen, sodass dann zwei Wörter nebeneinanderstehen, die so keinen Bezug mehr zueinander haben.
(Damit schreibe ich hier einen Disskussions Beitrag in einem Mystery und Diskussions Forum über Sprach und Schrift Veränderung.)


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24.12.2014 um 11:24
Zitat von OcelotOcelot schrieb am 17.12.2014:"Läuft bei Dir" hab ich zum ersten Mal gehört, als es zum Jugendwort des Jahres gewählt wurde.
Muss akzeptieren, dass das nicht mehr meine Generation ist :D
Ging mir auch so, ich höre es aber auch eher als "Läuft", als eher ironische Form von "du hast geraden nen guten Lauf", wenn alles komplett schief geht.


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Die Sprache verändert sich

24.12.2014 um 11:37
Zu 'läuft bei dir', das habe ich in der Variation 'geht bei dir' als erstaunten Ausruf bzw. als Frage vor einigen Wochen bewusst zum ersten Mal gehört (oder vielleicht habe ich das schon früher gehört und wieder vergessen).
Jedenfalls war ich überrascht von diesem Ausdruck, aber ich muss sagen, ich finde dessen Kompaktheit und Vielverwendbarkeit (als Aussage, als Frage...; positiv, negativ, feststellend...) ziemlich beeindruckend. :D


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24.12.2014 um 12:37
Viele Veränderungen der deutschen Sprache sind einfach als Angleichung an die Weltsprache Englisch zu verstehen, so die weite Verbreitung des "Deppenapostroph's" (!).
Ein Bekannter war letztens bass erstaunt, als ich anmerkte, dass in den deutschen Genitiv wirklich kein Apostroph gehört; er hatte das noch nie zur Kennntnis genommen.

Wobei ja der Genitiv selbst bedroht ist durch den Dativ. Man mag es kaum glauben, aber ich habe auch schon an einigen Stellen den Akkusativ durch den Dativ ersetzt gesehen.
Endet auch das irgendwann wie im Englischen durch weitgehende Abschaffung der Fälle?


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24.12.2014 um 12:58
@RoseHunter
Zitat von RoseHunterRoseHunter schrieb:Ging mir auch so, ich höre es aber auch eher als "Läuft", als eher ironische Form von "du hast geraden nen guten Lauf", wenn alles komplett schief geht.
und wieder was neues gelernt :)


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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24.12.2014 um 22:45
@ChiNatsu
Zitat von ChiNatsuChiNatsu schrieb:Wie hier schon diskutiert wurde, gibt es in der aktuellen Sprache eben kein männliches Gegenstück zu 'Fräulein' und es wurde deshalb eben doch 'diskriminierend' genutzt, ein Diminutiv (!), um eine unverheiratete (erwachsene) Frau zu beschreiben.


Man sollte zwischen der neuzeitlichen, sich wandelnden Nutzung eines Begriffes und
seiner ursprünglichen Bedeutung unterscheiden. In der negativ gewordenen Benutzung des "Fräuleins" spiegelt sich das sich verengende geistige Begriffsvermögen der Menschen wieder, welches zurückzuerlangen sie sich mühen sollten, anstatt Begriffe abzuschaffen.
Daher wäre es ratsam, das männliche Äquivalent wieder einzuführen, statt auch das weibliche
ganz auszutilgen.


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25.12.2014 um 07:36
Zitat von jamais_vujamais_vu schrieb:Man mag es kaum glauben, aber ich habe auch schon an einigen Stellen den Akkusativ durch den Dativ ersetzt gesehen.
Das kommt bei mir bisweilen vor und ist fast immer auf Tippfehler zurückzuführen, ein m statt n (oder umgekehrt) ist halt schnell getippt.


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25.12.2014 um 07:40
Daher wäre es ratsam, das männliche Äquivalent wieder einzuführen, statt auch das weibliche ganz auszutilgen. [/ZITAT

Warum reicht denn nicht die Anrede Herr/Frau?



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25.12.2014 um 17:35
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb am 17.12.2014:Nun muss man den Saarländern nur noch beibringen, dass Frauen keine Sache sind, also nicht mit dem Artikel "es" betitelt werden sollen, aber die meinen es ja nicht diskriminierend ... neiiin, gar nicht :D
Bitte nicht nur den Saarländern, sondern wenn dann auch ganz Deutschland - das "es" kommt schließlich von "Mädel" oder "Mädchen", was meines Erachtens nach kein Dialekt ist. Immerhin heißt es "Das Mädchen", aber "Der Junge". Da kann man nun wirklich nicht nur den Saarländern den Strickt draus drehen.
Zitat von psycho-wrackpsycho-wrack schrieb am 17.12.2014:Wisst ihr, wir haben sogar ein deutsches Wort für "Application" und es schadet auch niemanden, "Mobiltelefon" zu sagen.
Lustigerweise ist das Mobiltelefon am englischen mobile phone deutlicher näher dran als das urdeutsche „Handy“. Handy ist alles, aber nicht englisch, das könnte man genauso gut Händi schreiben.
Man sollte zwischen der neuzeitlichen, sich wandelnden Nutzung eines Begriffes und
seiner ursprünglichen Bedeutung unterscheiden. In der negativ gewordenen Benutzung des "Fräuleins" spiegelt sich das sich verengende geistige Begriffsvermögen der Menschen wieder, welches zurückzuerlangen sie sich mühen sollten, anstatt Begriffe abzuschaffen.
Warum, wo sollen wir hin? Dahin, dass Sex vor der Ehe für Frauen verpönt ist? Mach dir nicht vor, dass das für Männer und Frauen gegolten hätte. Doppelten Standard gibt es schon seit ein paar Jahrhunderten – Frauchen muss Fräulein bleiben bis zur Hochzeit, aber bei Junker Harald drückt man schon mal das ein oder andere Auge zu.
Ich bin lieber kein hehres Edelfräulein, sondern lieber ein Mensch - sagt mir mein Herz, nicht mein Kopf. ;)


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25.12.2014 um 17:41
Zitat von RiverSongRiverSong schrieb:Bitte nicht nur den Saarländern, sondern wenn dann auch ganz Deutschland - das "es" kommt schließlich von "Mädel" oder "Mädchen", was meines Erachtens nach kein Dialekt ist. Immerhin heißt es "Das Mädchen", aber "Der Junge". Da kann man nun wirklich nicht nur den Saarländern den Strickt draus drehen.
So konsequent, wie die Saarländer das in ihren alltäglichen Sprachgebrauch eingebaut haben, habe ich es sonst noch nirgends gehört.
Ich bin zwar Dreher, aber ihnen einen Strick daraus drehen lehne ich strikt ab ;)


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25.12.2014 um 21:41
Schon immer rede ich pures Hochdeutsch. Aber ich glaube, so langsam mischt sich in meiner Sprache ein Dialekt rein. :{


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25.12.2014 um 21:51
@Gurkenhannes
Zitat von GurkenhannesGurkenhannes schrieb am 17.12.2014:Ich finde das ziemlich nervig mittlerweile
Ist aber normal, alles verändert sich, sogar die Schrifft an sich, die Gilt sogar als Fingerabdruck, man kann anhand der Schrifft feststellen in welchen jahrhundert etwas geschrieben worden ist.


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25.12.2014 um 22:33
@hawaii
Hör mir auf mit dem "dies, das".
Das sagt ein Freund von mir immer und es regt mich tierisch auf!


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26.12.2014 um 00:42
@btlue_
Zitat von allmotlEYallmotlEY schrieb:So konsequent, wie die Saarländer das in ihren alltäglichen Sprachgebrauch eingebaut haben, habe ich es sonst noch nirgends gehört.
ich finde es ziemlich egal, ob nun das "es" von den Saarländern besonders viel benutzt wird oder von anderen. Das kann man vielleicht bei Gegenständen sagen, aber doch nicht bei Lebewesen. Da sträuben sich mir die Nackenhaare. Genauso finde ich "Moin" zu jeder Tageszeit einfach grässlich. Das heißt entweder "guten Morgen" "guten Tag"oder "guten Abend" oder "Hallo". Grundsätzlich könnte man sowieso meinen, dass die Menschheit die Tageszeit nicht mehr kennen beim Gruß. Wir tendieren ja auch gerne dazu einfach nur "Morgen" zu sagen. Kenne jemand der fragt dann immer "was ist morgen", weil er wenn dann heißt es "guten Morgen" und nicht einfach nur "Morgen"


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