"Gutmensch" - Ein Unwort?

Zur Eignung als Unwort des Jahres:
In 2-3 Jahren erinnert sich keiner mehr dran, weils dann ein neues gibt.
Welches das sein wird wird sich zeigen.
Die Unwörter haben ja alle eines gemeinsam: Sie sind wie Schall und Rauch
Und demensprechend sind sie zu behandeln.
Ignorieren:)

@pyre

Du musst nicht aufwendig suchen, nur lesen. Der Grund steht da: als Instrument.

niurick schrieb:In einem anderen Thread habe ich es vor 9 Minuten zuletzt benutzt. Bei meiner Verwendung beschreibt es vor allem eine naive, undurchdachte, destruktive Verhaltens- und Denkweise. Das Wort bringt's wunderbar despektierlich auf den Punkt.

Den Kontext versteh ich trotzdem nich. Also hast Du es instrumentalisiert. Wozu?

@pyre

Bei der Antwort ginge es um meine persönlichen Angewohnheiten, die nichts mit dem Thread zu tun haben. Darum kann ich darauf auch nicht antworten. Die Unterscheidung habe ich bereits erwähnt, der Grund ist irrelevant.

Chu schrieb:Mir ging es um die Eignung als Unwort des Jahres

Durchaus. Zwei positiv besetzte Begriffe bilden (grammatisch sehr schräg) zusammengesetzt etwas Negatives. Der bezeichnten Person werden gute Eigenschaften abgesprochen, konnotativ auch das Menschsein.

Aber man könnte ja kreativ werden:

- Wie hat Ihnen der Kaffee geschmeckt?
- Danke! Das war heute ein ausgesprochener Gutkaffee.

@niurick
keine befriedigende Antwort... aber die angesprochenen werden sich ihr bild machen

Narrenschiffer schrieb:konnotativ auch das Menschsein

Es steht jedem frei, die Denkweise seines Gegenübers kritisch zu sehen/ zu belächeln/ zu hinterfragen/ sich darüber lustig zu machen. So beispielsweise auch durch diese neue Wortschöpfung. Ich persönlich sehe nicht, dass dadurch die Menschlichkeit abgesprochen könnte. Das kann weder ein Wort leisten noch jemandes Absicht sein.

Aber ich freue mich schon jetzt auf deine Gutantwort.

Was soll denn eigentlich dann das Gegenstück zu Gutmensch sein?
Schlechtmensch?
Dysphorisch?
Den rest lass ich mal besser weg...

niurick schrieb:Es steht jedem frei, die Denkweise seines Gegenübers kritisch zu sehen/ zu belächeln/ zu hinterfragen/ sich darüber lustig zu machen.

Stümmt! :trollking:

Kommt drauf an in welchem Kontext "Gutmensch" verwendet wird.

Ich sehe es schon als Unterschied ob dieser als Kampfbegriff vom rechten Flügel zur Diskreditierung politischer Gegner verwendet wird oder man jemanden damit schlicht als eine "naive" oder "gutgläubige" Person bezeichnen will.

niurick schrieb:Bei meiner Verwendung beschreibt es vor allem eine naive, undurchdachte, destruktive Verhaltens- und Denkweise. Das Wort bringt's wunderbar despektierlich auf den Punkt.

Nur sind meistens (ich scheue mich ein wenig, das Wort "immer" zu verwenden) die Nutzer dieses Wortes diejenigen, die eine naive, undurchdachte, destruktive Verhaltens- und Denkweise zur schau stellen und dies mangels kognitiver Kapazitäten auf die anderen übertragen.

Ach verdammt.... "Wir schaffen das" und "Willkommenskultur" waren wohl auch im Angebot.

@Chu
Was bist du den Gut oder Un Mensch?

Nein das nicht. Aber es gibt menschen die so gutmütig und selbstlos sind, das sie quasi neben sich stehen und eher unauthentisch wie zucker im tank wirken als eine denn wie eine selbstständige autarke persönlichkeit.

@niurick
Machs doch einfach wie Frank Plasberg und verwende den Begriff "die Gutmeinenden", schon biste aus dem Schneider ;)

übrigens... "M" verwendet den Begriff "Gutmensch " in Casino Royal ;)

Ich persönlich empfinde das Wort "Gutmensch" als eine Bezeichnung von Blinden (pseudo)toleranten Menschen die meinen die Geschichte der "Deutschen" durch Über tolerante Art wieder "gut" machen zu müssen. Obwohl diese Menschen nichts damit zu tun haben und ich es lächerlich finde, das auf "Nazi-Hitler-Deutschland" noch so behaart wird obwohl es genau so schlimme Dinge heute gibt.

Ich bin keine Deutsche!
Ich komme aus Irland.

Ich sehe die deutsche "willkommenskultur" als... beachtenswert großherzig aber auch als naiv und dumm. Denn selbst ich als Ausländerin sage ganz klar: SO viel fremde ...extrem fremde Kultur... wird nicht funktionieren. ...

@Apoplexia
Der Begriff wird nicht nur in Deutschland verwendet.
Es hat nicht wirklich etwas mit dieser "Erbschuld" zu tun.
Es ist eine Lebenseinstellung.
Zentral dabei ist das Vertrauen... oder halt das Misstrauen.
Im Prinzip werden Gutmenschen dafür angeklagt, dass sie keine Angst haben.
Weil aus der anderen Sicht heraus, es angesichts der Eindrücke, töricht ist, keine Angst zu haben.
Ja seht ihr denn den Eisberg nicht? - Wir sind unsinkbar!.... autsch nun hab ich mich ins eigene Fleisch geschnitten.

@Glünggi
Doch, ich glaub schon das sie den Eisberg sehen...
und trotzdem glauben.
Und wenn das eine einzige Seele retten kann, was ist falsch daran?
Vielleicht ist das die wahre Stärke des Menschen?

@Glünggi
Ich bin mir dessen bewusst... ich finde nur (also meine persönliche Meinung) das zu viel "gutmensch" Getue einfach naiv und dumm ist.... Und diese "gutmenschen" haben sehr wohl Angst...

Sie gehen mit dem Gedanken umher das kein Mensch illegal ist... Jeder hat das Recht auf Asyl.
Das ist im Prinzip nichts falsches.
Nur die Umsetzung ist so extrem fehlerhaft und (sorry für die Wortwahl) BESCHEUERT in Deutschland das man entweder lachen oder weinen sollte...aber es keineswegs gutheißen sollte.

@pyre
Ich bin selber ein "Gutmensch"... und ja klar sehe ich den Eisberg.
Aber man kann ja auch dran vorbeifahren... naja "man könnte" zumindest.
Aber bei dem ganzen Lärm ist schwer zu navigieren.
Alle schreien panisch herum und der Captain kommt nicht aus der Kabine heraus.
@Apoplexia
Jo nur sollte man da halt eben den Fokus auf den Staat lenken und nicht auf die Flüchtlinge.
Nicht der Eisberg ist Schuld wenn ... ach ich lass das glaub mit der Titanic besser mal beiseite xD