An die Raucher: macht Rauchen einen glücklicher?

Phantom_773 schrieb:Im Nichtraucher Haushalt = keine rauchen oder fragen ob ich eine rauchen darf und wo.

Bei mir oder uns zuhause sollte tatsächlich nicht geraucht werden. Der Geruch hängt sich tagelang überall fest und ist auch mit Lüften nur schwer wieder rauszubekommen.

Phantom_773 schrieb:aber gegen die saufenden macht man nicht viel...

Saufen sollte man bei uns auch nicht. Zumindest nicht mehr als ein Gläschen Wein oder so. Zumindest erzeugt mäßiges Alkoholtrinken keine hartnäckigen Gerüche. Große Saufpartys mag ich auch überhaupt nicht, und Bier riecht ehrlich gesagt auch nicht besonders gut.

newbee schrieb:Meine Beobachtungen hierzu:
Diese Gruppe hat dann meist ganz andere, oft noch schlimmere Probleme

Was haben die denn für Probleme?
Wenn ich mal überlege, was ich an Geld gespart habe, seit ich vor 34 Jahren aufgehört habe zu rauchen...
Bei 7 bis 8 Zigaretten im Schnitt waren das damals vielleicht 50 DM im Monat. Beim heutigen Preis bin ich da schon bei mindestens 100 Euro im Monat.
Und das bei einem "moderaten Verbrauch".
Ein starker Raucher verflummt gut und gerne 2 komplette Monatsgehälter im Jahr. Dafür könnte man sich doch einiges Bleibenderes leisten.

nairobi schrieb:Beim heutigen Preis bin ich da schon bei mindestens 100 Euro im Monat.

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was Zigaretten kosten. Deswegen habe ich gerade gegooglet, und es kam raus, dass eine Packung mit 20 Stück wohl ca. 7 Euro kostet. Das wären ca. 200 Euro, wenn man eine Packung pro Tag raucht, was anscheinend manche Leute durchaus schaffen.

martenot schrieb:und es kam raus, dass eine Packung mit 20 Stück wohl ca. 7 Euro kostet. Das wären ca. 200 Euro, wenn man eine Packung pro Tag raucht, was anscheinend manche Leute durchaus schaffen.

Tatsächlich sind es wohl 9 oder 10 Euro bei Markenzigaretten. Das weiß ich durch meinen Partner, der vor 3 Monaten die Reißleine gezogen hat. Er hat sich eine "Rauchfrei-Spritze" geben lassen.
Letztlich war wohl mit ausschlaggebend, dass seine Halsschlagader zugesetzt ist und da in Kürze eine OP ansteht.
Aber die Unruhe, ob man nur ja genug Zigaretten hat, dass man Umwege in Kauf nimmt und an Zigaretten zu kommen und all das gibt ein trauriges Bild. Man ist ein Sklave seiner Sucht.

nairobi schrieb:Aber die Unruhe, ob man nur ja genug Zigaretten hat, dass man Umwege in Kauf nimmt und an Zigaretten zu kommen und all das gibt ein trauriges Bild. Man ist ein Sklave seiner Sucht.

Diese Unruhe und das Suchen nach neuen Zigaretten, wenn die Vorräte zur Neige gehen, fallen mir auch bei Rauchern oft auf. Ich finde sowieso. dass Raucher oft recht häufig rauchen (müssen?). Längere Rauchpausen scheinen bei vielen Leuten schwer überbrückbar zu sein. Das wäre mir persönlich zu stressig und ich bin ganz froh, dass ich mich darum nicht kümmern muss.

martenot schrieb:Das wäre mir persönlich zu stressig und ich bin ganz froh, dass ich mich darum nicht kümmern muss.

So empfinde ich das auch. Ich begleite manchmal eine Kollegin raus zum Rauchen. Sie raucht nicht wenig, trotzdem sie eine Herzproblematik und Übergewicht hat. Manchmal zieht sie gleich zwei hintereinander durch.
Sie hat es auch mal mit Dampfen versucht. Damit kam sie aber nicht zurecht.

nairobi schrieb:Sie raucht nicht wenig, trotzdem sie eine Herzproblematik und Übergewicht hat.

Solche Symptome sehe ich bei meinen rauchenden Kollegen auch. Der eine Kollege hustet die ganze Zeit, der andere Kollege ist chronisch müde und schleppt sich mehr oder weniger durch den Tag. Übergewichtig sind sie beide (obwohl es doch heißt, dass Rauchen eher schlank macht).

nairobi schrieb:Was haben die denn für Probleme?

Nunja,
Manche fangen dann an zu sammeln. Bis hin zum Messi Syndrom.
Andere werden Abhängig von Medikamenten, z. B. Nasenspray.
Wieder andere fressen unablässig.

Will heißen: Die Eine Sucht wird durch eine andere ersetzt.
Guckt jeder selber.

nairobi schrieb:Wenn ich mal überlege, was ich an Geld gespart habe, seit ich vor 34 Jahren aufgehört habe zu rauchen...

Ja? Wieviel DM oder Euro waren es nun? Zahlen bitte!

martenot schrieb:(obwohl es doch heißt, dass Rauchen eher schlank macht).

Hörensagen!
Rauchen macht weder dick noch schlank.
Rauchen macht aber definitiv die Staatskasse voll. Das kann man als gegeben ansehen.

newbee schrieb:Ja? Wieviel DM oder Euro waren es nun? Zahlen bitte

Viel Geld!

https://www.tabak-boerse24.de/magazin/was-kosten-zigaretten#:~:text=Seit%201.,einmal%2015%2C79%20Cent%20betrug.

https://www.was-war-wann.de/historische_werte/zigarettenpreise.html

1989: ca. 620 DM (317€) 2009: 662 Euro
1990: ca. 626 DM (320€) 2010: 691Euro
1991: ca. 634 DM (324€) 2011: 706 Euro
1992: ca. 640 DM (327€) 2012: 720 Euro
1993/94: ca. 648 DM (331€) 2013: 749 Euro
1995/96: ca. 662 DM (338€)2014: 763 Euro
1997: ca. 670 DM (343€) 2015: 772 Euro
1998: ca. 677 DM (346€) 2016: 792 Euro
1999: ca. 691 DM (353€) 2017: 821 Euro
2000: ca. 705 DM (360€) 2018: 850 Euro
2001: ca. 749 DM (383€) 2019: 864 Euro
2002: ca. 403 Euro 2020: 922 Euro
2003: ca. 432 Euro 2021: 965 Euro
2004: ca. 475 Euro 2022: 1008 Euro
2005: ca. 518 Euro 2023: 1152 Euro
2006: ca. 605 Euro
2007: ca. 634 Euro
2008: ca. 648 Euro

Ich ging von 12 Päckchen im Monat aus.
Der Gesamtbetrag liegt bei mehr als 20.500 Euro, die ich nicht in die Luft geblasen habe.

newbee schrieb:Will heißen: Die Eine Sucht wird durch eine andere ersetzt.

Naja, ich weiß nicht, ob man das so simpel sagen kann. Im übrigen finde ich das Rauchen schon eine Sucht, der viele Leute in recht kurzen Abständen nachkommen. Ich wüsste bei mir nichts, was ich in so kurzer Zeit so oft tun wollte oder müsste (weder Essen noch Trinken noch sonstwas, außer Atmen).

@nairobi
Leider kann ich solche genaue Rechnung für mich nicht aufmachen.
Habe auch lange Zeit selbst gedreht, was günstiger war.
Dennoch würde ich schätzen, das ich im Laufe der Jahre einen 6stelliegen
Betrag ausgegeben habe.
So zwischen 90.000 und 120.000 €.
Das bereuhe ich jedoch nicht (mehr).
Die Kohle wäre woanders versickert.

Ich musste ja deswegen auch auf Nichts verzichten. Hatte Autos, ..Urlaub.

Es ist für dich sicher auch nicht einfach zu sagen, wofür sonst du das gesparte Geld
ausgegeben hast.
Ich kenne aber auch ehemalige Raucher, die als sie aufgehört hatten,
eine Spardose angelegt haben. Zur eigenen Motivation sozusagen.
Mind. Einer war damit auch erst mal erfolgreich.
Der hatte mehrere Tausend € angespart, sich dann aber ne Modelleisenbahn zugelegt.
Für die Anschaffung und Umbauten im Haus ging erst mal alles drauf.
Doch er konnte auch hier keine Grenze finden.
Er raucht immer noch nicht, hat aber sein überflüssiges Geld in
die Modellbahn gesteckt. Dadurch leider auch seine Familie verloren,
denn die wollten das neue Hobby nicht teilen.
Inzwischen ist er mit 60.000 € verschuldet.

Das mag ein Einzelfall sein.
Allgemein kann ich sagen dass sich Süchte im konkreten eben nicht so leicht
bekämpfen lassen.
Es braucht ein starke Persönlichkeit um die Sucht zu überwinden.
Und hier beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz:
Wer eine starke Persönlichkeit hat, wird erst garnicht süchtig!
Na, jedenfalls meistens nicht. ✌

martenot schrieb:. Ich wüsste bei mir nichts, was ich in so kurzer Zeit so oft tun wollte oder müsste (weder Essen noch Trinken noch sonstwas, außer Atmen).

Das ist toll für dich. Freue dich darüber und Danke Gott auf Knien ;)

Aber sicher kennst du eine andere Sucht:
Eine Tüte Chips wird immer leer gegessen!
Das liegt aber an deren Herstellung.
Thema: Geschmacksverstärker aka Hefeextrakt. Yummy 😋

newbee schrieb:Aber sicher kennst du eine andere Sucht:
Eine Tüte Chips wird immer leer gegessen!

Kenne ich im Prinzip. Aber ich löse dieses Dilemma, indem ich einfach keine Chips vorrätig habe. Mein "Suchtdruck" ist gering genug, dass mich die fehlenden Chips nicht weiter stören bzw. ich sie nicht vermisse.

Wenn ich bei meinem Partner bin, werde ich manchmal in Versuchung geführt, weil er häufig Chips vorrätig hat. Klar hat man dann ständig Lust, wieder in die Tüte zu greifen. Andererseits ist mein Magen gar nicht so aufnahmefähig. Nach einigen Händen voll Chips wird mir flau im Magen. Das verhindert, dass ich die Tüte leer esse.

Ich denke, ich bin aber generell nicht so anfällig für Süchte. Jedenfalls fällt mir auf Anhieb nicht viel ein, wonach ich eine Sucht entwickeln könnte. Selbst bei Wein (den ich eigentlich ganz gern mag) reicht es mir nach maximal zwei Gläsern. Würde ich weiter trinken, würde ich zunächst einfach nur müde werden, und nach und nach würde mir auch übel werden. Da gibt es also einen selbstlimitierenden Mechanismus, der nach einer Weile sagt "Stop."

Ich habe 2007 aufgehört und mir geht es deutlich besser seitdem. Anfangs war es sehr schwer sich bestimmte Jieper abzugewöhnen, wie die Zigarette zum Kaffee oder nach dem Essen. Auch in einer Gruppe stehen und als Einziger nicht rauchen war schlimm. Ich weiß nicht, wann der Zeitpunkt kam, irgendwann war das alles komplett verschwunden, ich schätze so nach etwa 5-6 Jahren.

Mich stört es nicht mehr, wenn alle um mich herum rauchen, das Verlangen ist irgendwann komplett verschwunden. Das hat sich bei mir komplett ins Gegenteil gedreht, in Innenräumen in meiner Nähe rauchen gibt es nicht und ich bin froh, dass es mittlerweile die passenden Gesetze dazu gibt.

Ob Rauchen glücklicher macht? Nein, es stellt nur wieder den Normalzustand her, den man auch ohne Rauchen sowieso immer hat.

newbee schrieb:Leider kann ich solche genaue Rechnung für mich nicht aufmachen.

Das war tatsächlich auch nicht so einfach.
Ich habe dafür ziemlich lange gebraucht, da es ja schon viele Jahre sind und eine Währungsumstellung war. Ich hatte die Zigarettenpreise im Internet nachgesehen.

newbee schrieb:Es ist für dich sicher auch nicht einfach zu sagen, wofür sonst du das gesparte Geld
ausgegeben hast.

Nein, das kann ich nicht. Ich habe aber vor knapp 2,5 Jahren ein Baugrundstück gekauft und das ersparte Geld macht schon mal um die 80% der Grundstückskosten aus 😊

newbee schrieb:Ich kenne aber auch ehemalige Raucher, die als sie aufgehört hatten,
eine Spardose angelegt haben. Zur eigenen Motivation sozusagen.

Das visualisiert das natürlich sehr stark 👍

Toxid schrieb:Ob Rauchen glücklicher macht? Nein, es stellt nur wieder den Normalzustand her, den man auch ohne Rauchen sowieso immer hat.

Gut ausgedrückt.
Irgend jemand schrieb, dass Raucher rauchen, um sich zu fühlen wie ein Nichtraucher.

nairobi schrieb:Irgend jemand schrieb, dass Raucher rauchen, um sich zu fühlen wie ein Nichtraucher.

Das ist auch mein Eindruck, jetzt so als Nichtraucher, mit mehr als 15 Jahre Abstand dazu. Ich kann mich an nichts Positives erinnern, was ich nicht so auch habe.

nairobi schrieb:Irgend jemand schrieb, dass Raucher rauchen, um sich zu fühlen wie ein Nichtraucher.

Kapiere ich ehrlich gesagt nicht. Wenn ich mich wie ein Nichtraucher fühlen will, dann rauche ich nicht.
Mache ich immer mal wieder phasenweise. Allerdings nicht, um mich wie ein Nichtraucher zu fühlen. Sondern, weil mich kalter Rauch nervt.
Und ich im Winter weder offene Fenster haben will, noch draußen beim Rauchen zitternd in der Kälte stehen toll finde.

Glücklich macht es mich nicht. Aber - im Gegensatz zu kaltem Rauch - rieche ich sehr gerne frischen Zigarettenrauch. Auch wenn ich selber gerade mal nicht rauche.
Ich assoziiere das irgendwie mit "Pause", "Gemütlichkeit", "Abschalten".

Dass es schädlich ist, das weiß ich. Aber ich trinke auch gerne Rotwein oder mal Whisky, esse gerne mal Chips, Pommes, Krustenbraten, Schokolade, usw.
Ab und zu atme ich auch mehrere Stunden die Luft in Großstädten ein (was ich persönlich ziemlich eklig finde, seit ich am Arsch der Welt lebe).

Eigentlich müsste die Überschift hier anders lauten:
Was macht euch glücklich?

Denn was einen glücklicher macht ist wohl ziemlich von jedem selbst abhängig.

Oder die Frage: Was ist Glück überhaupt?

So oder so, alles hier Seitenweise off topic.

newbee schrieb:Oder die Frage: Was ist Glück überhaupt?

Darüber haben sich die Menschen immer schon Gedanken gemacht und es gibt dazu sehr viele Äußerungen, von Philosoph:innen über Schriftsteller:innen usw.
Ich kenne keine, die sich auf das Rauchen bezieht.

Bei der Threadeinstellerin gab es wegen des Rauchens Stress in ihrer Beziehung. Wie es ausging, wissen wir nicht, da sie kein Mitglied hier mehr ist.

Karakachanka schrieb:rieche ich sehr gerne frischen Zigarettenrauch. Auch wenn ich selber gerade mal nicht rauche.
Ich assoziiere das irgendwie mit "Pause", "Gemütlichkeit", "Abschalten".

Ich wiederum finde den Geruch von Zigarettenrauch zum Davonlaufen. Ich assoziiere damit überwiegend Negatives, und die Geruchsempfindung ist für mich eine Art Kombination aus Schweißgeruch und scharfen Zwiebeln. Da kommt bei mir nichts Gemütliches auf. Außerdem fangen meine Augen an zu brennen.