Existiert ritueller Missbrauch gar nicht?

Ich habe mir nochmal die Mühe gemacht, Belege herauszusuchen, die "für" die Existenz von rituellem Missbrauchs sprechen. Es sind anerkannte Fallstudien:

Von den 117
Anhörungen und Berichten aus dem Kontext organisierter Gewalt wurden in 42 Fällen sogenannte „rituelle“ Strukturen deutlich [1], die sich durch (Schein-)Ideologien auszeichnen, welche
zur Sinngebung, Rechtfertigung und Intensivierung von Gewalt, zur Bindung von Personen an die Täter_innen-Gruppe
und zum Machterhalt der Täter_innen dienen können

Häufige Beispiele hierfür sind satanistische und rechtsextreme

Gruppierungen sowie religiöse/freikirchliche Sekten und Kulte

[7, 8], die oft patriarchal-hierarchisch strukturiert sind [1, 6].
Im Kontext von organisierter und ritueller Gewalt (ORG) berichten viele Betroffene von verschiedenen Formen der Bewusstseinsmanipulation, insbesondere von der strategischen Erzeugung einer dissoziativen Identitätsstörung (DIS; früher „multiple Persönlichkeitsstörung“) [1, 9].

Quelle: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1123-3064.pdf

Weitere Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7441830/

SuiGeneris schrieb:Sie verkauft teure Produkte in ihrem Shop,

Ich finde den Shop nicht.
Hast du einen Link dazu?

SuiGeneris schrieb:eine Diskussion der Sendung und ob man meint, dass richtig mit dem Thema umgegangen worden ist.

Die Sendung fand ich lausig.
Eine aus meiner Sicht unangebrachte Form der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Ich teile verschiedene Kritikpunkte an M.Huber.
Aber ich finde das Thema zu sensibel und ernst, um das in einer Satiresendung zu verwursten. Die Form in der Böhm sich darüber lustig macht empfand ich als unangenehm.

fischersfritzi schrieb:as wurde

fischersfritzi schrieb:So läuft das ja auch nicht.
Das wurde hier doch auch schon verlinkt

Doch, siehe den Kommentar von Anfimia

Anfimia schrieb:Und diese Personen wären?
Man hört sowas irgendwie immer nur von den Therapeuten und irgendwie auch immer von den gleichen.
Irgendwie seltsam, oder?

Kayden161 schrieb:Doch, siehe den Kommentar von Anfimia

Du hast mich missverstanden.
Ich meine, dass es in den meisten Fällen nicht so läuft, dass eine betroffene Person sich öffentlich äußert und dann behauptet, ihre Therapeutin oder ihr Therapeut hätten gesagt sie seien Opfer von rituellem Missbrauch. In der Regel läuft es so dass die Opfer selber glauben, dass sie sich an etwas erinnern. Sie nehmen selber nicht wahr, dass die Erinnerungen durch Suggestivfragen oder ähnliches generiert wurden.

paxito schrieb:Und?

Und was?

paxito schrieb:Das ich mich zu Böhmermann nicht äußern werde, hab ich klargestellt. Deswegen darf ich hoffentlich trotzdem auf Beiträge anderer Foristen eingehen?

Was du darfst oder nicht entscheide ich nicht.
Aus meiner Sicht diskutierst du an den Kernfragen, die die TE zur Diskussion gestellt hat vorbei. Und reisst dabei Beiträge anderer User:innen aus dem Kontext.

Ich weiss auch echt nicht was dieser bescheuerte "ich darf ja wohl" Move soll.
Ja du "darfst" andere kommentieren und ich "darf" deine Beiträge kommentieren.
Diskussions Forum, dies das, muss man doch wohl nicht ständig betonen, dass msn sich äußern "darf".

Wäre schön, wenn man sich hier wieder auf das eigentliche Thema zurückbesinnt, denn Therapeuten, ob gut oder schlecht, haben nun mal gewisse Praktiken um gezielt auf Problematiken einzugehen, dass ist deren Job. Wenn da mal Eine/r aus der Reihe tanzt, das nennt man das natürlich Missbrauch, aber mir erschliesst sich der Begriff rituell nicht. Wäre dem so, wäre jede Therapieform eine rituelle Sache und das ist schlichtweg Blödsinn.

Ich hatte ein paar Beiträge zuvor, Studien zu dem eigentlichem Thema bereitgestellt.
Könnt ihr euch gerne mal durchlesen, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Beitrag von Tanne (Seite 6)

fischersfritzi schrieb:Du hast mich missverstanden.

OK, dann sorry und jetzt ist es klar :)

Tanne schrieb:berichten viele Betroffene von verschiedenen Formen der Bewusstseinsmanipulation, insbesondere von der strategischen Erzeugung einer dissoziativen Identitätsstörung (DIS; früher „multiple Persönlichkeitsstörung“) [1

Genau das wird eben angezweifelt.

Tanne schrieb:aber mir erschliesst sich der Begriff rituell nicht. Wäre dem so, wäre jede Therapieform eine rituelle Sache und das ist schlichtweg Blödsinn.

Nicht die Therapie ist der "rituelle Missbrauch"
Da hast du etwas missverstanden.
Es gibt Therspeut:innen, die sich so in das Thema "ritueller Missbrauch" reingefuchst haben, dass sie dafür Anzeichen sehen, wo keine sind. Und dass sie Betroffenen "einreden" sie seinen Opfer rituellen Missbrauchs.
"Einreden" ist dabei verkürzt ausgedrückt, das ist ein komplexer Prozess.

@fischersfritzi

Offensichtlich hast du weder meinen Beitrag, noch die dazugehörigen Quellen gelesen, sonst würdest du sowas hier nicht schreiben:

fischersfritzi schrieb:Es gibt Therspeut:innen, die sich so in das Thema "ritueller Missbrauch" reingefuchst haben, dass sie dafür Anzeichen sehen, wo keine sind.

Das es natürlich auch solche Fälle gibt, streitet niemand ab, aber es gibt "echte" rituelle Missbrauchsfälle.
Das ist eine Tatsache, die sich nicht verleugnen lässt.

Tanne schrieb:Das es natürlich auch solche Fälle gibt, streitet niemand ab, aber es gibt "echte" rituelle Missbrauchsfälle.
Das ist eine Tatsache, die sich nicht verleugnen lässt.

Richtig.
Kinderpornoringe und in religiösen Gruppierungen (was ich eben ansprach).
Diese Fälle sind bekannt und da wird ermittelt.
Hier geht es aber darum, dass einige Therapeuten ihre Patienten bewusst so führen, dass diese Glauben Opfer ritueller Gewalt geworden zu sein und das oftmals durch Anwendung von fragwürdigen Therapieformen.
Niemand streiten den organisierten Missbrauch diverser Gruppierung ab, allerdings wird die Methode kritisiert und die mögliche Verfälschung von Erinnerungen.

Da kann es dann passieren, dass Patient x als Kind von Person y missbraucht wurde und nach der Behandlung von Frau h glaubt, Opfer einer ganzen Organisation zu sein.

SuiGeneris schrieb:Es geht hier um Rituellen Missbrauch und Satanismus.

Siehe Eingangspost, und jetzt du:

Anfimia schrieb:Hier geht es aber darum, dass einige Therapeuten ihre Patienten bewusst so führen, dass diese Glauben Opfer ritueller Gewalt geworden zu sein und das oftmals durch Anwendung von fragwürdigen Therapieformen.

Und das nennst du jetzt ritueller Missbrauch, weil es schwarze Schafe gibt, die ihren Patienten/Klienten sowas einreden?

Irgendwie geht das für mein Verständnis am eigentlichen Thema vorbei.

Tanne schrieb:Und das nennst du jetzt ritueller Missbrauch, weil es schwarze Schafe gibt, die ihren Patienten/Klienten sowas einreden?

Nein, der rituelle Missbrauch wird deswegen erwähnt, da einige Therapeuten ihren Patienten einreden Opfer von rituellen Missbrauch zu sein, den es in diesem Fall dann aber nicht gab

@Anfimia

Ach so, und ich Dussel dachte, dass es hier um echte rituelle Gewalt geht.
Mein Fehler, warum lese ich auch stets die Eingangsposts.

@Tanne
Ich ralle es genauso wenig.

paxito schrieb:Ich ralle es genauso wenig.

Damals wurde Hardcore Christen in den USA eingeredet, Dungeons and Dragons wäre der Einstieg in die schwarze Szene.
Natürlich inklusive Menschenopfer, Orgien, Drogen und was Satanisten halt so machen.
Plötzlich existierte für viele Menschen ein Missbrauch, den es nie gab und an dessen Existenz sie nur glauben, da es ihnen eingeredet wurde.
Nun zur Thematik der Sendung:
Gewisse Therapeuten wenden unzulässige bzw fragwürdige Behandlungsmethoden durch, wodurch die Patienten in eine gewisse Richtung gelenkt werden und plötzlich glauben, Opfer eines Systems oder Missbrauchs geworden zu sein, den es aber nie gab.
Der Missbrauch existiert durch die Behandlung nun im Kopf des Patienten, ist in der Form aber nie passiert.

@Tanne
@paxito

Die beiden ersten Postings insgesamt von @SuiGeneris erklären es doch, was ist da unklar?

Wurde auch mehrfach zusammengefasst, z. B.:

Anfimia schrieb:In der Sendung ging es eigentlich ausschließlich nur um Frau Huber, da diese fragwürdige Praktiken anwendet und dabei noch einen riesen Gewinn dadurch einfährt, mit den Ängsten von Menschen zu spielen.

Das hat Böhmermann thematisiert. Ich hab die Sendung nicht gesehen und kann also zur Frage von @SuiGeneris, ob er mit dem Thema angemessen umging, auch nichts sagen. Böhmermann hat das Thema aber auch nur aufgegriffen. Der Punkt "Kritik" im Wikipedia-Eintrag zu Frau Huber fasst das ja schon gut zusammen: Wikipedia: Michaela Huber

SuiGeneris schrieb:Ferner geht es darum, dass es dieses wohl gar nicht geben soll.

"Ferner geht es darum" -> ach so, dann habe ich diese Passage

SuiGeneris schrieb:Es geht hier um Rituellen Missbrauch und Satanismus.

wohl zu ernst genommen, wenn es hier nur um diese Frau Huber geht, dann hat sich das Thema hier für mich erledigt, da ich dachte, dass es um "Rituellen Missbrauch und Satanismus" im Allgemeinen geht.

So kann man sich irren, dann ist mir diese Diskussion zu einseitig und zu personbezogen.

Tanne schrieb:Offensichtlich hast du weder meinen Beitrag, noch die dazugehörigen Quellen gelesen, sonst würdest du sowas hier nicht schreiben:

Ich habe deinen Beitrag gelesen und ich habe deine Quelle gelesen.

Der Bezug war diese Aussage von dir

Tanne schrieb:aber mir erschliesst sich der Begriff rituell nicht. Wäre dem so, wäre jede Therapieform eine rituelle Sache und das ist schlichtweg Blödsinn.

Nochmal, es geht nicht darum, ob die Therapieform "eine rituelle Sache" ist.

Hast du die Kritik zu Huber gelesen?
Böhmermannbeitrag angeschaut?

Anfimia schrieb:Damals wurde Hardcore Christen in den USA eingeredet, Dungeons and Dragons wäre der Einstieg in die schwarze Szene.

Als großer AD&D Fan weiß ich das. Die Satanic Panic in den USA die sich auf alles mögliche bezog ist mir bekannt.
Auch das einzelne (!) Therapeuten falsche Erinnerungen und damit neue Traumata produzierten ist mir bekannt.
Ich widerspreche dir da nicht, ich sag nur das es durchaus rituelle Gewalt/Missbrauch auch in Form von Netzwerken gibt. Nicht im Sinne des Adenchrome Märchens oder anderer Verschwörungstheorien, aber es gibt sie.

sooma schrieb:Die beiden ersten Postings insgesamt von @SuiGeneris erklären es doch, was ist da unklar?

Es geht hier immer wieder um rituelle Gewalt allgemein, nicht nur um Böhmermanns Sendung. Und während ich beim Zweiten schon aus Desinteresse nix schreiben würd, fasst mich Ersteres eben durchaus persönlich an. Da äußere ich mich dann auch.
Wenn der Thread ein Böhmermann Thread sein soll, sorry das geht weder aus dem Titel noch dem EP hervor. Ich finde es auch sinnlos das immer wieder dahin zurück bringen zu wollen.

Tanne schrieb:wohl zu ernst genommen, wenn es hier nur um diese Frau Huber geht, dann hat sich das Thema hier für mich erledigt, da ich dachte, dass es um "Rituellen Missbrauch und Satanismus" im Allgemeinen geht.

Nee nee... wenn man nämlich sagt, dass es rituellen Missbrauch gibt, kommt irgendwer hier mit der "Therapeuten, die das einem alles nur einreden" Geschichte, weil die Frau Huber das ja so macht und deswegen alle anderen Psychologen auch und die Opfer die davon erzählen, sind keine seriösen Quellen, weil das haben sich ja schon ganz viele ausgedacht und es gibt doch auch keine Beweise.