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Inzestdrama in Amstetten

2.062 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Moral, Ethik, Inzest ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Inzestdrama in Amstetten

09.05.2008 um 16:15
@Doors


Ich denke, wir alle haben unsere "guten" wie "bösen" Persönlichkeitsanteile. Die Anführungsstriche setze ich, da ich meine, dass beide Begriffe keine absoluten und immer und für alle bindenden Bewertungen darstellen.


Das ist mir natürlich auch klar, dass wir alle unsere "guten und schlechten " Persönlichkeitsanteile haben.

Aber so wie Du es weiter oben formuliert hattest, könnte man die Aussage missverstehen.

Du schriebst wörtlich:


DAS BÖSE ist eine Frage der Gelegenheit und der Aussicht oder Hoffnung auf Straffreiheit, und sei es nur, weil man glaubt, nicht erwischt zu werden.

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Auch wenn wir beide davon ausgehen, dass in jedem Menschen gut und böse stecken, heisst das nicht, dass Deine genannten Gründe zur Ausübung von "Bösen" führen muss.

Eben deshalb, weil es Menschen gibt mit einem Gewissen, dass sie von dem Ausüben böser Taten abhältl

Solche Menschen - MIT GEWISSEN - würden auch trotz Gelegenheit usw. KEINE böse Tat begehen.

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Doors ehemaliges Mitglied

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Inzestdrama in Amstetten

09.05.2008 um 16:18
Ich traue dem Gewissen nicht über den Weg. Jedenfalls meinem nicht.


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Inzestdrama in Amstetten

09.05.2008 um 16:22
@Doors

Ein Grund, Deinem Gewissen mal so richtig ins "Gewissen zu reden " !

Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen *zwinker*


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Doors ehemaliges Mitglied

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Inzestdrama in Amstetten

09.05.2008 um 18:04
@elfi:

Mein Gewissen hört einfach nicht zu.
Vermutlich stammt es aus Köln, denn ein General Napoleons soll über die Kölner gesagt haben: Du kannst Sie einfach nicht regieren. Sie hören Dir nie zu!

Gewisse alaaf!


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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 21:57
Ich habe ein Interview gefunden, in dem das erlebte Trauma von Elisabeth und ihren Kindern thematisiert:



Georg Pieper ist Psychotherapeut, betreibt eine Praxis in Friebertshausen bei Marburg und betreute unter anderem die Angehörigen von Opfern des Erfurter Amoklaufs, der ICE-Katastrophe von Eschede und der Opfer des Grubenunglücks von Borken.

Gibt es so etwas wie Normalität im Schrecklichen?

Ja. Bei den Kindern, die im Keller aufgewachsen sind, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich an die Situation des Eingeschlossenseins gewöhnten. Sie kannten ja nichts anderes.

Sie mussten aber offensichtlich miterleben, dass der Großvater ihrer Mutter Gewalt antat. Kann man sich an so was auch gewöhnen?

Das kommt ganz stark auf die Rolle der Mutter an. Wenn sie die Kraft aufbrachte, ihren Kindern in dieser Situation Werte beizubringen, dann wussten sie, dass das falsch war, was der Großvater tat. Dann erlebten sie Gewalt als etwas Außergewöhnliches, auch wenn sie nicht jedes Mal aufs Neue so geschockt sein mussten wie jemand, der das zum ersten Mal erlebt. Wenn sie keine Werte vermittelt bekamen, dann ist die Gefahr groß, dass sie völlig deformiert wurden.

Hat die Seele Schutzmechanismen, um extreme Grausamkeiten zu ertragen?

Es gibt das Phänomen der peritraumatischen Dissoziation. Damit ist der innere Ausstieg aus einer unerträglichen Situation gemeint. Folteropfer beispielsweise berichten davon, wie ihr Körper gequält wurde, sie selbst sahen zu. Sie nehmen die Folterungen nicht mehr wahr, sie spalten den eigenen Körper ab. Damit schützt sich die Psyche vor Eindrücken, die sie nicht bewältigen kann. Es ist allerdings fraglich, ob dies bei den Kellerkindern von Amstetten passiert ist, die ja keinen Gegensatz der Welten erlebt haben. Die Abspaltung dürfte eher für die Mutter, Elisabeth, zutreffen, die 18 Jahre in Freiheit verbracht hatte.

http://www.stern.de/politik/panorama/619510.html?nv=ct_mt


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 22:06
Der Typ ist sogar in Portugal berühmt, "Leben mit dem Teufel" schreibt die Wochenzeitschrift Visão frei übersetzt auf ihrer Titelseite :|


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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 22:13
@ yoyo

Das ist mal ne objektive Schlagzeile...
Das "Urteil" wird (von den Medien) also gefällt, bevor sich die Gerichte des Falls annehmen.

Oder lesen: Richter, Anwält und Staatsanwälte keine Zeitung?


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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 22:42
@ yoyo


Na ja, scheinbar hat dieser "Teufel " der Elisabeth regelmässig Blumen in den Keller mitgebracht, und an Weihnachten gab es sogar einen Tannenbaum und Geschenke für die " feierliche " Kellerweihnacht.

Oh Du Fröhliche in trauter Gefangenschaft , und vielleicht haben sie alle zusammen : "Ihr Kinderlein kommet " gesungen, was ja dann auch der Fall war, immerhin 7 an der Zahl ! :(


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yoyo ehemaliges Mitglied

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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 22:53
Solltet mal das Bild sehen, da sieht er wirklich teuflisch aus, fast ein wenig wie Saddam Hussein :|


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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 22:58
Die Schlagzeile verdeutlicht, wie richtig buddel lag, als er (vor ein paar Seiten) meinte, dass "die Öffentlichkeit" sich fast ausschliesslich mit der "Bösartigkeit" von Fritzl beschäftigt.

Wo sind die Ideen, in Zukunft etwas "zu verbessern"?
Wo die Sorgen um Elisabeth und ihre Kinder?

Und vor allem: warum wird nur auf dem "negativen Spektrum der Menschlichkeit" nach Erklärungen gesucht?


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Inzestdrama in Amstetten

10.05.2008 um 23:36
@ niurick

Ich habe weiter oben einen Aritikel eingestellt, in dem es um das Thema Bewältigung der Opfer geht, ein Interview mit einem Psychologen.

Dabei geht es um DIE SORGE von Elisabeth und den Kindern !


Und wenn ich schrieb, dass der " Teufel " in Anführungsstriche Blumen mitbrachte, zeigt das ja auch eine menschliche Seite, auch das mit dem Tannenbaum.
Aber auch dann nimmt - jedenfalls bei mir - die Ironie des Schicksals überhand. Das ist krankhaft, so ein Verhalten. Kommt mir vor wie " Zuckerbrot und Peitsche " :(
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Hier im Ausschnitt aus Blick online versucht er sich mit der strengen Drill - Erziehung der Nazi - Zeit zu entschuldigen.

# Kindheit ohne Vater, Liebe zur Mutter

«Meine Mama war so hart, wie es notwendig war. Sie war die beste Frau der Welt. Und ich war ihr Mann, irgendwie. Ich liebte sie über alle Grenzen.»

# Brutal und streng, weil in Nazi-Zeit aufgewachsen

«Ich habe immer viel Wert auf Anstand und gutes Benehmen gelegt, das gebe ich zu. Dieses Verhalten ist darin begründet, dass ich aus einer ‹alten Generation› stamme, die anders als heute erzogen wurde. Ich bin in der Nazi-Zeit aufgewachsen, da bedeuteten Drill und Strenge viel. Ich hab davon wahrscheinlich einiges übernommen. Unbewusst, das ist doch normal»

Mir wäre fast lieber, er würde einfach nur sagen, dass es ihm unendlich leid tut. Und keine Entschuldigungsversuche vornimmt, die für den Leser unverständlich klingen ! Vor allem der letzte Satz von ihm.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 21:40
Was löst dieser Zeitungsartikel bei Euch für Gefühle aus?

Bei mir sind sie ziemlich gemischt. Und ich frage mich, ob es nur Selbstmitleid ist?
Er will sich entschuldigen bei seiner Familie. Zeigt sich besorgt. Ob das nur taktisch ist, damit die Strafe geringer ausfällt?

Mitleid will sich bei mir regen, und doch möchte ich dieses Gefühl eigentlich nicht zulassen im Angesicht der Tat.

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Inzest-Monster weint sich jede Nacht in den Schlaf

Er ist ein gebrochener Mann. Verlassen, verzweifelt, verachtet. Inzest-Monster Josef Fritzl (73). Im Gefängnis soll er sich jede Nacht in den Schlaf weinen, berichtet die britische Zeitung „Daily Mirror“.

Der eiskalte Verbrecher. Der perverse Stratege, der seine Tochter 24 Jahre in einem Keller einsperrte und mit ihr sieben Kinder zeugte. Der Herrscher über Leben und Tod, Licht und Schatten. Will er jetzt alles rückgängig machen?

Im Gefängnis soll er ständig darüber sprechen, seine Familie sehen zu wollen. Er wünsche sich so sehr, sich bei ihnen zu entschuldigen. Will sicher sein, dass es ihnen gut ginge.

Ein Wachmann sagte dem „Mirror“: „Fritzls Stimmung hat sich in den vergangenen drei Wochen dramatisch geändert.“ Als er eingeliefert wurde, war er arrogant, von Reue keine Spur. „Aber jetzt ist er ein gebrochener Mann. Er weint jede Nacht und hat viel Gewicht verloren – er ist total ausgezehrt.“

„Trotz allem, was passiert ist, will Fritzl Elisabeth, die Kinder und seine Frau Rosemarie sehen“, erzählt der Wachmann weiter. Er würde sich große Sorgen um sie machen.

Das Inzest-Monster von Amstetten. Erst einen Besucher hatte er im Gefängnis. Ein Freund der Familie, ein Mann, der nicht bekannt ist, hat Josef Fritzl getroffen. Sonst ist er allein. Einsam.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 21:58
@ elfenpfad

und doch möchte ich dieses Gefühl eigentlich nicht zulassen im Angesicht der Tat.


Warum denn angesichts der Tat?
Warum nicht im Hinblick auf das, was "wir" Fritzl vorwerfen - nämlich Menschlichkeit.

Nicht jeder Aspeckt, der hier beleuchtet wird, sollte sich an der -Tat- orientieren.



Inzest-Monster weint sich jede Nacht in den Schlaf

Ds werde ich nicht anzweifeln. Die ganze Zeit geht es um die "Atmosphäre der Angst", die dieses Szenario erst ermöglicht hat.
Gut möglich, dass er selbst darunter gelitten hat und nun selber froh ist, dass der Horror ein Ende hat.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:16
@niurick


@ elfenpfad

und doch möchte ich dieses Gefühl eigentlich nicht zulassen im Angesicht der Tat.


Warum denn angesichts der Tat?
Warum nicht im Hinblick auf das, was "wir" Fritzl vorwerfen - nämlich Menschlichkeit.

Nicht jeder Aspeckt, der hier beleuchtet wird, sollte sich an der -Tat- orientieren.

....................................................................................................

Hmmmm - kann schon sein, dass ich kein Mitleid aufkommen lassen will, weil ich die " Menschlichkeit " bei dem Mann noch nicht anerkennen will. Jedenfalls nicht in BEZUG ZU SEINER TAT.




Inzest-Monster weint sich jede Nacht in den Schlaf

Ds werde ich nicht anzweifeln. Die ganze Zeit geht es um die "Atmosphäre der Angst", die dieses Szenario erst ermöglicht hat.
Gut möglich, dass er selbst darunter gelitten hat und nun selber froh ist, dass der Horror ein Ende hat.

..................................................................................................

Das bezweifel ich auch nicht, dass er wirklich weint. Aber ich denke, es kommt bei ihm ein grosser Teil Selbstmitleid dazu.

Schliesslich hat er alles verloren, nicht zuletzt seine Macht über die Familie.
Bei Vergewaltigung und Missbrauch von Kindern geht es hauptsächlich um Machtausübung.

Klar, er wird sein altes Leben vermissen, und seine Familie auch.
Ob er auch darunter gelitten hat, bezweifel ich. Es ist ihm vielleicht wegen seines Alters zu viel geworden.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:23
elfenpfad,

weil ich die " Menschlichkeit " bei dem Mann noch nicht anerkennen will.

Dann sag mir, wie man seine Menschlichkeit verwirken kann, ansonsten finde ich diesen Punkt lächerlich.



Aber ich denke, es kommt bei ihm ein grosser Teil Selbstmitleid dazu.

Und spätestens hier wird die Widersprüchlichkeit deutlich.
Ob nun Mitleid oder Selbstmitleid: beides ein Zeichen für Menschlichkeit.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:38

elfenpfad,

weil ich die " Menschlichkeit " bei dem Mann noch nicht anerkennen will.

Dann sag mir, wie man seine Menschlichkeit verwirken kann, ansonsten finde ich diesen Punkt lächerlich.



Aber ich denke, es kommt bei ihm ein grosser Teil Selbstmitleid dazu.

Und spätestens hier wird die Widersprüchlichkeit deutlich.
Ob nun Mitleid oder Selbstmitleid: beides ein Zeichen für Menschlichkeit.

.....................................................................................................
Ich sehe den Begriff Menschlichkeit im Sinne von positiven Characktereigenschaften wie z.B. Mitleid, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft...........alles das, was einen " guten " Menschen ausmacht.
Und diese Begriffe in Bezug auf seine Tat sehe ich nicht.

Wenn wir den Begriff menschlich sein allerdings auch mit allen Facetten betrachten, also gut und böse, dann hast Du Recht.



Somit sind auch die von Dir vermutete Widersprüchlickeit erklärt.
Im Sinne Deiner Definition hat er natürlich seine Menschlichkeit behalten, egal ob er nur Selbstmitleid empfindet oder nicht.

Im Sinne meiner Definition von Menschlichkeit eben nicht.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:44
Mal drei Gedanken dazu:
1. ist fuer mich Selbstmitleid ein Zeichen fuer Egoismus - nicht fuer Menschlichkeit.
2. fuehle ich mich ein wenig bevormundet, wenn mir hier vorgeschrieben wird, was mich an dem Fall zu interessieren hat. Deswegen schreibe ich schon eine Weile nicht mehr mit. Der eine interessiert sich eben fuer die Psyche der Opfer, der andere fuer die Psyche des Taeters - vorschreiben sollte man niemandem, wofuer er sich zu interessieren hat.
3. kommt hier immer wieder die Aufforderung, man sollte sich Gedanken machen, wie man sowas verhindern kann oder andere Opfer schuetzen kann ... aber leider von der Person, die das fordert, nie eigene Vorschlaege.



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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:49
elfenpfad,

Im Sinne meiner Definition von Menschlichkeit eben nicht.

Es soll nicht auf Wortklauberei hinauslaufen, doch wenn Du Dich bei der Definition von Menschlichkeit ausschliesslich auf positive Eigenschaften beschränkst, ist das zu selektiv, da Du die negative Seite komplett ignorierst.
Es wird das komplette Spektrum "des Bösen" ausser Acht gelassen.

Somit sehe ich diese Variante als schlecht an.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:53
@Cathryn

Dann definierst Du Menschlichkeit so wie ich.

Dann ist Selbstmitleid keine Menschlichkeit in unserem Definitionsbegriff.


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Inzestdrama in Amstetten

21.05.2008 um 22:55
@niurick

Hier eine Definition aus wikipedia dazu.


Menschlichkeit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Menschlichkeit oder Humanität (lat.: humanitas) ist die praktische Umsetzung der Ideen des Humanismus. Der Begriff bezeichnet die allgemeine Menschenliebe, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe, also eine respektvoll-konstruktive Haltung zueinander. Der Begriff zielt weniger auf eine Beschreibung menschlicher Eigenschaften, sondern eher auf das, was im menschlichen Umgang miteinander wünschenswert ist.


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