@sabrina @relict für Euch beide gerne zusammenfassend nochmal:
Heimatliebe: Ja
Nationalstolz: Nein.
Das erste ist da,
das zweite nur Schein!
Was war Goethe: Weimarianer, gebürtiger Frankfurter!
Beethoven? - Wiener ursprünglich Rheinländer (Bonner).
Es gab Deutschland, als Nation erst seit 1871. Seit den napoleonischen Kriegen keimte so etwas wie das Gefühl eine deutsche Nation haben zu wollen, Deutscher zu sein, erstmals auf.
Im übrigen seid Ihr Jungen, Sabrina, die ersten, die wieder in ein ganzes Deutschland hineingewachsen sind und wo so Sprüche wie: "Welches Deutschland hättens denn gern", oder "Deutschland ist größer als die Bundesrepublik" (Da war dann natürlich Schlesien und Ostpreußen auch dazuzuzählen)
für Euch keine Rolle mehr spielen.
Vielleicht entwickelt Ihr ja ein gesunderes Nationalgefühl - eines ohne Resentiments und Großmannssucht.
Der Text der Kinderhymne drückt es aus, was ich damit meine:
Bertolt Brecht
Kinderhymne (1949)
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land
Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.
Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.
Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.