Misanthropie

@Doors
Stimmt, wobei das dann nicht Schikanieren ist ("absichtlich behindern od. Schwierigkeiten bereiten")

@Oskurita

Wir haben es damals, Mitte der 1960er, so bezeichnet.

@Doors

Letztendlich ist es ja egal als was es bezeichnet wird. Man kanns auch Freundschaft schließen nennen, es hat jemanden zum Amoklauf gebracht aber nicht zur Misanthropie.

Misanthropen sind keine Opfer von Demütigungen und Mobbing.

@Oskurita

Sondern Opfer von was?

@Doors
Nichts. Nur Beobachter.
Ich für meinen Teil wurde nie gemobbt. Im Gegenteil, eigentlich wurde ich immer sehr respektvoll behandelt.
Aber man bekommt halt andere Ansichten.

Wenn Misanthropen durch's Mobbing so würden, dann wär es tatsächlich engstirnig, die Menschen zu hassen. Dann hätte man nämlich nur das Bild seiner pubertierenden Mitschüler vor Augen und ich weiß selbst, dass es sehr freundliche, hilfsbereite Menschen gibt, die niemals ausfallend oder gemein werden würden. Von demher kann man dann aus diesem Grund gar nicht alle hassen.

Grundsätzlich würde ich nicht sagen das ich einer sei, jedoch neige ich dazu, in unbedachten Momenten, Menschen regelrecht zu verabscheuen. Gewöhnlich jedoch, bin ich eher nur sehr vorsichtig was Menschen betrifft, ist immerhin die gefährlichste Spezies auf dem Planeten und groß Vertrauen tu ich nur mir. Vielleicht kann ich eines Tages auch dieses Mißtrauen überwinden, jedoch erfahrungsgemäß kann ich auf allzuviel negatives zurückblicken.

was also macht dann misanthropie aus?

menschliche verachtung?
eine pauschal negative erwartungsahltung?
oder gar einfach nur skepsis? dem menschen gegenüber?

und das phasenweise -oder- durchgehend, ein leben lang?


anscheinend ist eine positive bekanntschaft mit einzelnen wenigen nicht auszuschließen, was u.a. den begriff misanthropie meiner meinung nach relativiert

an und für sich heißt mis-anthrop menschenverachter
andererseits... :"It should be added, however, that misanthropy does not necessarily equate with an inhumane attitude towards humanity"
Wikipedia: Misanthropy

@insense
Ich glaube kaum, dass es für einen Misanthropen reicht, wenn du ab und an mal ein paar Menschen hasst. Oder auch nur ab und zu alle.
Die Verachtung sollte schon ein dauerhafter Zustand sein, ansonsten sind sicher die Hälfte aller Menschen Misanthropen. Es geht ja auch nicht darum, den Begriff so weit wie möglich zu denen, damit es nicht ganz so extrem wirkt.

Oft misst der Misanthrop den Menschen an der Elle eines Ideals, bemerkt dabei die Abweichung, und das lässt ihn dann zu der Überzeugung gelangen, dass alle Menschen von Grund auf schlecht seien.

In dem Wikipedia-Artikel ist mir da eine Spur zu viel eigene Wertung..

Coole Sache, die Scheiße ist nur das ich eines von diesen Mistviehern bin.

@Dr.Venkman

Was machen wir jetzt dagegen? ^^

clio665 schrieb am 07.01.2010:Nun habe ich die Frage wie es zu so einer Einstellung kommen könnte weil ich keinen Sinn darin erkennen kann. Schließlich müsste man doch sich selbst ebenfalls hassen oder verachten, was zur unzufriedenheit der eigenen existenz führt...

So ist es ja auch.

Gründe dafür, ein Misanthrop zu werden, gibt es doch genug, auf dieser Welt voller Arschgeigen.

Ich kenne einen einzigen misantropen . .und der ist es schon immer , also lange bevor er in der Lage war gründe dafür zu finden. Ich denke das ist angeboren. Jeder hat doch jemanden dem er vertraut, nur der misantrop nicht.

Teilweise angeboren, teilweise gebildet durch die Welt in der man aufgewachsen ist, würde ich sagen. Ich glaube nämlich nicht, dass man das so klar abgrenzen kann und sagen kann, es ist nur angeboren und nicht durch die Umwelt beeinflusst.

Natürlich geht das bei Menschen, die entsprechend die Veranlagung dazu von Geburt an haben, "leichter", so zu werden. Aber wenn genügend schlechte Erfahrungen zusammenkommen, kann bestimmt auch jemand zum Misanthropen werden, der eigentlich genetisch eine große Portion an "Menschenliebe" mitbekommen hat.

Hesher schrieb: Was machen wir jetzt dagegen?

Nix. Wie wissen ja warum wir das sind. ;)

@Namah

Eine gewisse Antipathie gegenüber den Menschen kann ich verstehen, aber Misanthropie empfinde ich als problematisch. Kenn allerdings auch nur die andere Seite.
Wie fühlst du dich im Alltag mit dieser Einstellung?

Ich denke, ich verachte auch immer mehr meine Mitmenschen. Man hat so seine extrem negativen Erfahrungen gemacht. Wer gibt mir zurzeit Halt? Niemand!

Außer meiner Mutter und meiner Tochter, die seit fünf Jahren in England wohnt, habe ich niemanden um mich mitzuteilen!

Dazu fällt mir nur ein Song von G. G. Allin ein- I hate People. Gibt so ziemlich das wieder,was ich denke. Ich kann sagen,ich hasse Menschen,klsr gibt es ein paar wenige Ausnahmen. Aber alles Fremde,sei es im Bus,beim Einksuf,etc,könnte ich zum Teufel jagen. Ich weiß nicht,genau wie ich das beschreiben soll,vielleicht kann der Eine oder Andere dies ja nschvollziehen und ergänzen...

Ich habe ein paar Jahre auch alles und jeden gehasst, weil ich mit mir selbst unzufrieden war, mich selbst also auch gehasst habe.
Und weil ich immer damit gerechnet habe, dass jeder auf der Straße mir was wollte, negativ über mich dachte usw.
Habe aber an mir gearbeitet, mittlerweile ist das nur noch ganz selten so.

Oskura schrieb:mich selbst also auch gehasst habe.

Das ist meistens so, dass hinter dem Hass auf andere Menschen eigentlich der Hass auf sich selbst steckt.
Viele Menschen kommen gar nicht erst so weit, dass überhaupt zu bemerken.

Wahrscheinlich kann man mich zu dem Spektrum zählen.
Es ist jetzt aber nicht wirklich ein gefühlsmäßig starker Hass und auch keine Verachtung im Sinne des nichts Wert sein.
Es ist vielschichtig, das könnt ich jetzt mal eben gar nicht alles zusammenfassen und einordnen.
Da müsste ich mir schon richtig viel Zeit nehmen um das alles abzubilden.
Fest steht jedenfalls, dass es nicht nur aus einer Erfahrung heraus entstanden ist.
Vielleicht ein paar grobe Faktoren:
- Schon seit der frühsten Kindheit gern allein
- Unzufriedenheit mit dem eigenen Mensch sein
- Unzufriedenheit mit den vielen Problemen des Lebens, die sich nicht absolut lösen lassen (Außer man entfernt das Leben)
- Kein Glaube an gar nichts
- Innere, allgemeine Gleichgültigkeit zum eigenen Leben
- Hohe moralische Erwartungen an sich selbst und andere