Postmortem Fotografie

Hello,

passt zwar nicht zu 100% rein, aber ich hoffe, dass ihr mir verzeiht :-)

Hab zufällig was über den Kleinen Kelvin Santos aus Brasilien gelesen. Es heisst, dass er kurz vor seiner eigenen Beerdigung aufgewacht ist und nach Wasser verlangt hat. Sein Vater gab ihm was zu trinken, danach legte sich der Bub wieder in den Sarg und "starb nochmal". Ist jetzt ne kurze Zusammenfassung des "Vorfalls".

Meine Fragen:

Kann man der Geschichte glauben?

Kann sowas wirklich passieren? Vom Lazarus-Syndrom haben wir alle wahrscheinlich schon gelesen/gehört.

Ist es in S-Amerika nicht Brauch, dass die Toten einbalsamiert werden? Wäre dann ein mögliches Aufwachen überhaupt noch möglich?

Freu mich auf eure Antworten und ne möglich Diskussion

lg, nanusia

@nanusia

erstmal vorab zur Info, es gibt dazu bereits eine Diskussion unter "Mystery"
Toter Junge setzt sich in seinem Sarg hin und fragt nach Wasser...

Das ist immer schwer zu beurteilen, grundsätzlich ist es, meine persönliche Meinung, durchaus möglich.
Ähnliche Berichte über für tot erklärte Personen, die z.b. in der Leichenhalle oder während der Aufbahrung plötzlich Lebenszeichen von sich geben hört man in letzter Zeit häufiger.
Allerdings ausschließlich aus Entwicklungs- oder den sogen. Schwellenländern.

Die medizinische Technik steht nun mal hinter der unseren zurück und auch die Vorschriften hinsichtlich der Leichenschau sind weniger umfangreich und sicher manchmal laxer.

Nein, Südamerika gehört zu den Ländern, in denen die offene Aufbahrung, die Totenwache, und die Trauerfeier am offenen Sarg zum Bestattungsritual gehört, der Verstorbene aber auf keinen Fall kosmetisch oder Thanatologisch verändert wird.
Natürlich wir der Tote gewaschen und angezogen, aber ansonsten bleibt er in dem Zustand zu Zeitpunkt des Todes.

@cute_lenore
vielen Dank für den Hinweis auf die bereits bestehende Diskussion.

Was meinst du mit

cute_lenore schrieb:Vorschriften hinsichtlich der Leichenschau sind weniger umfangreich und sicher manchmal laxer.

?

@nanusia

was die Genauigkeit der Untersuchung angeht z.b. oder die rechtlichen Vorschriften, welche die Leichenschau regeln.
Leider ist es manchmal auch der Fall, das einfach kein Interesse besteht, die Todesursache näher zu beleuchten oder zu hinterfragen.

cute_lenore schrieb:Leider ist es manchmal auch der Fall, das einfach kein Interesse besteht, die Todesursache näher zu beleuchten oder zu hinterfragen.

Ich vermute, dass das bei dem kleinen brasilianischen Jungen der Fall war. Arme Leute, ueberfuellte Notaufnahme, er hoert auf zu atmen....der naechste bitte, der hat vielleicht Geld.

@Alarmi
@cute_lenore

Ich mag mir das gar nicht vorstellen.

Ein höchstwahrscheinlich lebendes Kind wird aufgrund mangelndem Interesse für tot erklärt, obwohl es wahrscheinlich gar nicht tot war und stirbt am nächsten Tag wirklich. Nur aufgrund ärztlichen Desinteresses (vielleicht auch nur ne fiese Unterstellung) und der daraus resultierenden Nichtbehandlung der eigentlichen Krankheit.

Einfach nur Horror pur.

der Junge lag bereits im Krankenhaus, wurde wegen einer Lungenentzündung behandelt, während dieser Behandlung sei er dann verstorben.

Finanzielle Gesichtspunkte können durchaus eine Rolle gespielt haben. Die Familie konnte sich vielleicht nur die in so einem Fall vorgesehene Standartversorgung ihre Kindes leisten.
Vorstellbar, wenn dem lebenden Patienten nicht mehr Versorgung als nötig zu teil wurde, das nach seinem Tod erst recht nur das allernötigste veranlast wurde. Wenn überhaupt.

Laut Zeitungsartikel hat der Vater das Krankenhaus auch der mangelhaften Behandlung seines Kindes beschuldigt.

Das kann ich mir vorstellen. Das passt jetzt nicht ganz dazu, aber ich hab mir mal einen Film über die Gang Mara18 oder 13 angeschaut, ist glaub ich in Mexiko zuhause, naja, lange Rede kurzer Sinn. Dort wurde auch gezeigt wie die Toten beerdigt werden. Zum "Bestatter", raus aus dem Leichensack, auf den Tisch drauf, Sarg her, Toter rein, ne weiße quasi Überdecke drüber wo nur mehr das Gesicht rausschaut und Deckel drauf. Das klingt jetzt hart und ist es auch.

Es ist aber in dem Fall hier echt arg, denn selbst wenn kein Geld vorhanden, wünscht man sich nichts sehnlicher, als das dem Kind geholfen wird. Leider ist es wohl so, dass in eben diesen Ländern das Geld regiert, auch oder vorallem was die ärztliche Betreuung angeht.

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Ich möchte dazu noch diese beiden Bilder aus der südamerikanischen Region beisteuern.
Man erkennt deutlich, daß die Menschen dort oft oberflächlicher in der Herrichtung der Verstorbenen vorgehen.

Daher bitte Vorsicht beim Öffnen der Anhänge
Was allerdings nichts mit mangelnder Achtung der Totenwürde sondern einfach mit der Mentalität der Menschen dort und den Gebräuchen zu tun hat.
Im Gegenteil, die Trauer- und Abschiedsrituale haben einen sehr hohen Stellenwert, vor allem die Totenwache, die immer am offenen Sarg stattfindet.

Das erste Bild stammt aus Peru, ein vierzehnjähriger Junge der von einer Klippe in einen reißenden Fluß gestürzt und ertrunken ist.
Seine Freunde die dabei waren kamen von dort nicht an Ihn heran um zu helfen und mussten seinen vergebenen Todeskampf mit ansehen.

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Junge Frau aus Venezuela. die bei einem Autounfall ums Leben kam.
Die Watte in Mund und Nase hat die Funktion, eventuellen Flüssigkeitsaustritt zu hemmen.

@cute_lenore
Klebt beim 2ten Bild teilweise Blut am Futter vom Sarg? O.O

Würde die Watte erklären....

Dieses Bild habe ich im Thanatos Forum gefunden. Ich bin mir nicht sicher, ob das Mädchen tot ist, aber gesund sehen sie beide nicht aus, aber vielleicht ist/sind sie vielleicht "nur" blind.

Liebe Grüße
Luma30

@Jinana
das könnte sein, oben rechts oberhalb des Kopfes sind ebenfalls kleinere rote Flecke zu erkennen.

Es ist durchaus üblich, bei Verstorbenen Mund und Nasenlöcher mit Watte oder Mull zu schließen, um mögliche Flüssigkeitsaustritte zu unterbinden.
Meistens wird das Material aber tiefer in die Nase bzw. in den Mundraum gestopft, das nichts zu sehen ist.

Also bei auf beiden Bildern sieht man das Blut ganz deutlich, das ist wohl die Realität....und nicht wie mans aus bestimmten Filmen kennt. Klar, bei manchen sieht man absolut gar nichts, da haben die Verwandten auch bestimmt das nötige Kleingeld um das bewerkstelligen zu können.

Auf dem 2. Bild sieht man ganz deutlich, dass die junge Frau wohl in ihrem eigenen Blut liegt, rumdherum ist das Innenfutter blutig, würde vielleicht auch die Handtücher erklären die um den Kopf herum gelegt wurden. Um eben nicht das ganze Ausmaß zu sehen?

Was denkt ihr darüber?

Mein nächster Gedanke ist, dass die Menschen zB aus S-Amerika das bewusst so lassen/machen, damit die anderen sehen, woran/wieso der/diejenige verstorben ist.

Mir persönlich sind solche lieber, ist zwar hart fürs Auge, aber die ungeschminkte Wahrheit triffts am besten.

Es liegt in der Mentalität, der Kultur dort.
Man erachtet es nicht für nötig den Toten im Falle von äußeren Verletzungen und Entstellungen etwa kosmetisch zu verändern.
Den Verstorbenen etwa vorteilhaft zu präsentieren, auszustellen, wie es in den USA z.b. extrem praktiziert wird, ist dort nicht Bestandteil des Trauerituals.
Vor allem ärmere Familien haben wenig Geld zur Verfügung, um dem Verstorbenen ein würdevolles Begräbnis zu bereiten. Da beschränkt man sich auf das Wesentliche, das nach ihrem Glauben für die Trauerfeier und Beerdigung nötige.
Geld für thanatologische Maßnahmen am Toten auszugeben wird als reine Verschwendung angesehen.

Dazu kommen Vorschriften, wie den Toten möglichst innerhalb 24 Stunden nach dem Eintritt des Todes bzw. Freigabe des Leichnams zu bestatten.
Da ist Eile geboten und es bleibt meist gar keine Zeit den Toten aufwendiger als nötig für die traditionelle Leichenschau zu versorgen.

Aufbahrung der im Alter von 25 verstorbenen Katy Paulino aus der Domenikanischen Republik
Die junge Frau verstarb nach der Einnahme von chinesischen Schlankheitspillen die mit Wirkstoffen
aus der Tiermedizin mit lebensgefährlichen Nebenwirkungen für den Menschen versetzt waren.
Das dortige Gesundheitsministerium hat inzwischen ausdrücklich vor der Einnahme dieses Präparats gewarnt.

Diesen Link hat @Keyshibuna in einen anderen Thread gepostet, ich dachte dieser Link wäre auch interessant für unseren PM Thread:

http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Alltag:Totenriten#Aufbahrung_des_Leichnams (Archiv-Version vom 15.04.2012)

Liebe Grüße
Luma30

Junge namens David, der bei einem Badeunfall ertrunken war.

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das Totengewand könnte eventuell eine Meßdienertracht o.ä. sein.

Noch ein sehr interessanter Link über Bestattungsrituale:

http://www.friedhofkunst.de/Hintergrundwissen/Tod_fruher_und_heute/body_tod_fruher_und_heute.html

Hier ein sehr schönes, interessantes Bild aus Südamerika.
PM-Portrait eines Kindes, das kurz zuvor an einer Infektionskrankheit verstorben ist.