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Postmortem Fotografie

7.284 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

01.07.2014 um 12:38
Mir kam gerade in erinnerung, dass es auchpostmortem fotos von meinem ooa gibt, ich habe diesen nicht mehr gekannt, er verstarb 1980, dies waren aber fotos im offenen sarg, ich empfand die fotos weder als kind noch heute pietälos oder geschmacklos, denn auf diesen fotos sieht man einen sehr starken und stolzen mann der nun seine ruhe gefunden hat und friedlich"schläft".

@BestatterNRW

Respekt an deinen beruf und mal ein paar blöde fragen, was genau beinhaltet die ausbildung zum bestatter? (Sowas wie die personen schön herrichten? Umgang mit den verwandten?)

Wie geht dein partner damit um, bzw ist es ein problem anfangs?


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01.07.2014 um 12:46
@Alarmi

Also wenn ein Bestatter ohne Schriftlichen Wunsch des Angehörigen, einen Verstorbenen einfach Fotografiert kannst du Ihn Anzeigen denn das erfüllt einen Straftatbestand.

Wenn die Polizei oder bei der Obduktionen Bilder vom Verstorbenen gemacht werden, dann ist das etwas anderes, denn das dient der Aufklärung.

Ich wundere mich was im Internet alles über Bestatter erzählt wird, z.B. das der Bestatter sämtliche Körperöffnungen verschließen muss usw. obwohl das mit den Körperöffnungen verschließen kaum von einem Bestatter gemacht wird, da man dieses schon als Menschenunwürdig und Leichenschändung werten könnte.


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01.07.2014 um 12:48
Zitat von BestatterNRWBestatterNRW schrieb:Ich wundere mich was im Internet alles über Bestatter erzählt wird, z.B. das der Bestatter sämtliche Körperöffnungen verschließen muss
Gehoert aber wohl bei muslimischen Beerdigungen auf jeden Fall zum Bestattungsritual dazu. Nur machen es da Familienangehoerige und kein Bestatter.


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01.07.2014 um 13:03
@Alarmi

Hatte zulange geschrieben und konnte dadurch nichts mehr bearbeiten, deswegen Hier nochmal der Text:

Ich wundere mich was im Internet alles über Bestatter erzählt wird, z.B. das der Bestatter sämtliche Körperöffnungen verschließen muss usw. obwohl das mit den sämtliche Körperöffnungen verschließen kaum von einem Bestatter gemacht wird, da man dieses nach meiner Meinung nach als Menschenunwürdig und Leichenschändung werten könnte.

Klar der Mund wird verschlossen, entweder bei Eintritt des Todes durch ein gerolltes Tuch das unter dem Kinn des Verstorben gelegt wird, oder durch eine Kinnstütze aus Plastik.

Sollte die Totenstarre schon eingetreten sein, kann man den Mund mit Hautkleber verschließen/ die Kinnstütze anwenden, oder den Mund mit Nadel und Faden verschließen. (Die meisten Bestatter wenden aber eine Kinnstütze oder den Hautkleber an.)

Bei den anderen Körperöffnungen reicht normalerweise eine Erwachsenen Windel wenn etwas austreten sollte, was aber bei den wenigsten Verstorbenen angewendet werden muss, meistens nur bei Inkontinenz.


@Teegarden

Ich habe keine Partnerin oder einen Partner daher habe ich auch keine Probleme damit.

In erster Linie lernt man in der 3 Jährigen Ausbildung als Bestatter, wie man genau auf die Angehörigen des Verstorbenen eingeht, wie eine Beerdigung abzulaufen hat, an was man denken muss, und wie man den Verstorbenen am besten Einsargt, ohne Probleme mit dem Rücken zu bekommen wenn man den Beruf mehrere Jahre macht. Denn nicht jeder Verstorbene wiegt 50kg, sondern auch schon mal 150kg oder mehr.

Respekt vor dem Beruf als Bestatter sollte man haben, aber das sollte man vor jedem Beruf haben. Für den Bestatter ist es natürlich mehr belastend wenn man Angehörige einsargt oder Freunde, als wie wenn es Fremde sind die man nicht kennt.

Natürlich gibt es auch beim Bestatter manchmal sehr unangenehme Situationen, z.B. wenn man zu einem Unfall gerufen wird, wo ein PKW mit einem Zug zusammengestoßen ist, und in dem PKW eine Mutter und Ihr 1 Jähriges Kind verstorben sind.


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01.07.2014 um 13:07
@BestatterNRW

Dankeschön, so ungefähr wie ich es mir halbwegs gedacht hätte, hauptsache du machst deinen beruf, in dem sinne gerne, ich denke mal, dass es schon "schöne" erlebnisse als bestatter gibt (sorry mir fällt kein passenderes wort als schön ein.)


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01.07.2014 um 13:12
@Alarmi

Jede Religion geht mit Ihren Verstorbenen anders um, die einen Verstorbenen dürfen in Ihrem Sarg liegen, die anderen wie z.B. ein Verstorbener aus dem Islam, wird in Baumwolltüchern eingewickelt, bekomme alle Körperöffnungen mit Watte verschlossen und muss noch am selben Tag beerdigt werden.

Meine Meinung ist, vor Gott sind alle Menschen gleich, egal ob Sie nun Katholisch, Evangelisch, oder dem Islam angehören.

@Teegarden

es gibt schon Außergewöhnliche Erlebnisse als Bestatter. z.B. wenn Angehörige den Verstorbenen selber Einsargen wollen, dieses auch tun aber den Verstorbenen dann im Sarg nach draußen in den Garten stellen bei 35 Grad weil der Verstorbene noch einmal das Sonnenlicht genießen soll.


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01.07.2014 um 13:47
Zitat von BestatterNRWBestatterNRW schrieb:es gibt schon Außergewöhnliche Erlebnisse als Bestatter. z.B. wenn Angehörige den Verstorbenen selber Einsargen wollen, dieses auch tun aber den Verstorbenen dann im Sarg nach draußen in den Garten stellen bei 35 Grad weil der Verstorbene noch einmal das Sonnenlicht genießen soll.
Entzueckend! :D

In meinem Bekanntenkreis gibt es uebrigens auch einen Bestatter dessen skurrilen Humor ich sehr zu schaetzen weiss. Er hat mal zur Deko bei einer Veranstaltung Buchsbaeumchen mitgebracht, die normalerweise bei ihm im Institut stehen. Ein anderer Bekannter seufzt: "Wieviele Tote die Dinger wohl schon gesehen haben....." Bestatter ganz trocken: "Nicht ein einziger!" :D


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01.07.2014 um 15:57
@BestatterNRW
danke für Deine interessanten Beiträge und den Einblick den Du uns in Deine Tätigkeit gewährst.

Was das Einsargen durch Angehörige des Verstorbenen angeht, so habe ich mal von einem Deiner Kollegen gehört, daß manche Bestatter es sogar von sich aus den Angehörigen empfehlen, mit Hand anzulegen oder wenigstens dabei zu sein, wenn der Verstorbene hergerichtet und eingesagt wird.
Wenn ein Kind gestorben ist, übernehmen es die Eltern oft selber, das tote Kind zu waschen, anzuziehen und in den Sarg zu betten.


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01.07.2014 um 16:50
@Alarmi

Jap entzückend, die Familie wollte den Verstorbenen dann noch 7 Tage in der Friedhofskapelle aufgebahrt haben, dieses habe ich aber abgelehnt da durch die Hitze der Sonne die Verwesung natürlich schneller voranschreitet als wie wenn der Verstorbene Kühl liegt, somit habe ich der Familie gesagt das ich den Verstorbenen nur noch 3 Tage aufbahren kann, eine Tiefkühlmöglichkeit habe ich nicht, denn dann würde der Verwesungsprozess ganz gestoppt.


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01.07.2014 um 16:57
@cute_lenore

Im Grunde genommen müsste es gar keine Bestatter geben, wenn die Menschen noch wie früher ihre Verstorbenen selber Versorgen und zu Grabe tragen würden.

Laut dem Deutschen Gesetz ist dieses sogar möglich, aber wer würde heutzutage noch einen Verstorbenen selber Versorgen und zu Grabe tragen? Keiner mehr, deswegen ruft man den Bestatter.

Man könnte selber eine Holzkiste zusammen Schrauben, Holzspäne oder andere Aufsaugende Materialien hineinstreuen, den Verstorbenen Waschen und Anziehen, und Ihn dann selber in die Holzkiste legen.

Für den Transport Bedarf es aber eines Autos das eine Trennwand besitzt, so das kein Kontakt zwischen Fahrer und Sarg besteht.

Dann zur Friedhofskapelle fahren, den Verstorbenen dann im Kühlraum aufbahren. Dann das Grab ausheben und das Grab zudecken mit Stahlplatten damit keiner reinfällt. Und wenn der Tag der Beerdigung gekommen ist, den Verstorbenen aus dem Kühlraum fahren und Ihn zu Grabe lassen.


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01.07.2014 um 17:02
Persönlich finde ich sowieso das Deutschland zu viel Gesetze hat was Friedhofszwang und Sterbehilfe angeht.

Wenn man schwer Krank ist und keine Hoffnung mehr auf Heilung besteht, muss man extra in die Schweiz fahren, damit man dort selber sein Leben beenden kann. Ist schon schlimm genug wenn man nicht in seiner Gewohnten Umgebung selber seinem Leben ein Ende setzen kann, aber da teilen sich die Meinungen.

Auch was den Friedhofszwang angeht finde ich schlimm. Selbst eine Urne darf man in Deutschland nicht mit nach Hause nehmen oder auf dem eigenen Grundstück beisetzen. Dafür muss man extra den Verstorbenen in die Schweiz oder nach Polen fahren ins Krematorium, um dann die Urne von da aus mit nach Deutschland zu nehmen um Urne dann zu Hause beizusetzen oder Sie in die Wohnung zu stellen.


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01.07.2014 um 17:16
Dazu gibt es noch das Gerücht das alle Verstorbenen vom Bestatter vor der Einsargung gewaschen werden, aber das macht nicht jeder Bestatter, und zwar aus folgendem Grund:

Die meisten Menschen sterben in Altenheimen/Pflegeheimen/Palliativstationen.

Dort werden Sie jeden Tag versorgt. Somit ist eine zusätzliche Waschung durch den Bestatter im Grunde genommen nur noch an den Intimstellen nötig, weil sich dort meistens Schweiß im (Todeskampf) bildet.


Dazu nimmt man dann Desinfektionstücher und Papiertücher zum Trocken tupfen.

Andere Bestatter sprühen die Intimstellen auch mit einer Desinfektionslösung ein und tupfen diese dann mit Papiertüchern trocken.

Früher starben die meisten Menschen auf dem Feld oder bei der Arbeit, dort war es klar das der Verstorbene gewaschen werden musste.

Auch gibt es für den Bestatter Spezielle Kosmetik für Verstorbene und Sprays die z.B. eine Künstliche Haut erzeugen, somit kann man auch Körperöffnungen verschließen, ohne direkt den Verstorbenen Intim anzufassen.


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01.07.2014 um 18:41
@BestatterNRW
Tja, auch im Tod verfolgt uns die deutsche Bürokratie noch und reglementiert uns.

Den Friedhofszwang, vor allem für Urnen empfinde ich so etwas von überflüssig und unnütz.
Totenasche ist dochweder eine gefährliche, schädliche Substanz, die nicht in Privathaushalten aufbewahrt werden dürfte noch stellt eine Urne in der guten Stube aufgestellt etwas Anstößiges oder Abstoßendes dar.

Da wäre einmal Umdenken angebracht.


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01.07.2014 um 21:02
Ich fände es einfach mal abartig sich die Asche eines Verstorbenen in die heimische Stube zu stellen. Ist das ein Fetisch?


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01.07.2014 um 21:29
@pokpok

Nun jedem das seine, die anderen möchten gerne den Verstorbenen immer bei sich haben, und das funktioniert nur mit einer Urne die man in der Wohnung hat, die anderen möchten eine feste Grabstätte haben, an der sie Trauern können.

Für mich persönlich kommt eine Feuerbestattung nicht in Frage. (Man stirbt, kommt in einen Holzsarg, dann wird man verbrannt, Knochen bleiben übrig im Ofen, die Knochen kommen in eine Knochenmühle , und die gemahlenen Knochen kommen dann in die die Stahlurne und werden Asche genannt)

Ich finde jeder Mensch ist ein Unikat, auch wenn der Körper durch eine schwere Krankheit gezeichnet ist, sollte man den Körper als Geschenk sehen und nicht einfach ins Feuer schieben.

Auch kommt noch hinzu das man vor einer Feuerbestattung von einem Amtsarzt im Krematorium untersucht wird, ob man wirklich eines Natürlichen Todes verstorben ist, und ich möchte nicht gerne nackt von einem Amtsarzt begutachtet werden wenn ich kurz davor stehe in den Ofen geschoben zu werden.


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01.07.2014 um 21:46
Zitat von pokpokpokpok schrieb:Ich fände es einfach mal abartig sich die Asche eines Verstorbenen in die heimische Stube zu stellen. Ist das ein Fetisch?
Nein, ich denke sowas nennt man Liebe. *achsezuck*

Ich finde es schlimmer, wenn man einen toten geliebten Menschen fotografiert. Warum? Habe schon viele Verstorbene gesehen, die Ruhe die der "Außenstehende" sucht, wird hineininterpretiert.
Verstorbene (die ich sah) sehen nicht mehr so aus wie man sie lebend kannte. (einleuchtend und verständlich, da Tod)
Dieses "Vergnügen" per Foto, kann und werde ich mir ersparen.


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01.07.2014 um 22:22
@BestatterNRW
Mich würde mal interessieren ob du von deiner Arbeit auch träumst.


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01.07.2014 um 22:51
@pokpok leider Träume ich gar nicht, weder Positive Träume, ich beneide die Menschen die Träumen können.

Man stellt sich die Arbeit des Bestatter oft mehr *gruselig* vor als es ist, in der Regel holt man Verstorbene ab die *Friedlich* eingeschlafen sind.

@Agnodike Richtig, wenn man von einem Verstorbenen fotografiert, fotografiert man das, was der Tod aus einem Lebenden Menschen gemacht hat.

Egal was der Verstorbene zu Lebzeiten durchgemacht hat, egal wie Krank er war, im Tod haben alle Menschen den gleichen Gesichtsausdruck, als ob sie etwas vor ihrem Tod gesehen haben, woran wir alle nicht mehr glauben, etwas was wir nicht beschreiben können.


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01.07.2014 um 23:17
Du umschreibst es wunderbar @BestatterNRW , aber die Verstorbenen die ich gesehen habe, sahen ins nichts.
Als ich meinen Vater „begrub“, ihn mir anschaute, war er nicht mehr da. Gesichtszüge waren weg, auch wenn man die Kunst des modellieren versteht, es hätte nichts gebracht. Gut, das ist jetzt wieder eine andere Sache.
Dennoch interessiert, fasziniert es mich, warum Menschen, das letzte Bild festhalten wollen.

Eine nachdenkliche Anekdote dazu.
Ich war noch sehr klein, wollte unbedingt bei meiner Omi schlafen, die mir alles erlaubte, von daher stöberte ich in ihren Alben und fragte viel und dann kam dieses Bild von ihrer Schwester im Sarg, wir redeten weiter drüber, warum und weshalb sie dieses Foto bei sich hat.
Sie hat mir viel erklärt, warum und weshalb.

Das Ende vom Lied, sie hat mich nach Hause gefahren, weil ich mich unwohl, beim Gedanken, dass diese Bild überhaupt da ist und habe mich als Kind gefragt für was.
Und ich konnte bei meinen Eltern schlafen wie ein Baum. :D

Das Foto ist niemals wieder aufgetacht. ;)


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01.07.2014 um 23:25
Hier möchte ich einige Zitate aus einem Interview wiedergeben, vom Bestatter Fritz Roth der selber Krebs hatte und vor einem Jahr starb.

Plant nicht eure Beerdigung, sondern das sollen die tun, die damit später Leben müssen.

Ich möchte aus einer Trauerfeier eine Lebensfeier machen, ja ich möchte sogar eine Geburtstagsfeier daraus machen, weil ich auch denke, daß dass was einen beseelt hat, was eine Persönlichkeit ist, das liegt nie in so einem Sarg drin oder in so einer kleinen Urne.

Frage: Glauben sie an ein Leben nach dem Tod?

Da glaube ich nicht dran, davon bin ich fest überzeugt. Ich arbeite schon sehr lange mit dem Tod.

Frage:Wie sieht das Leben nach dem Tod aus?

Da stelle ich mir gar nichts vor, nämlich all das, was ich mir vorstelle wird kleinkariert sein. Das wird nicht so sein wie wir Christen uns es vorstellen, wie Muslime oder Buddisten es sich vorstellen, es ist einfach. Und diese Gewissheit können sie für mich jedes mal entdecken wenn sie sich mal hinsetzen an den Sarg eines Verstorbenen Menschen, da kann einer noch so viel mitgemacht haben, das im Tode ruhende Gesicht spiegelt als hätte es was gesehen wo wir nicht mehr wagen daran zu Glauben. Und was macht unsere Gesellschaft, wir schminken Ihn schön, wir wagen nicht mehr dir Realität des Todes und damit auch die Realität des Lebens zu akzeptieren.


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