Stalking - Gemeinnützige Organisation zur Lösung?

Da die anderen Threads über Stalking mittlerweile uralt sind und die letzten Beiträge lange her, erlaube ich mir mal, einen neuen zu eröffnen.

Aufmerksam bin ich durch diesen Bericht auf das Thema geworden:
http://www.mopo.de/nachrichten/ex-mann-verfolgt-sie--stalking-opfer-ayguel--22---muss-er-mich-erst-umbringen--bevor-ihn-jemand-stoppt-,5067140,11215194.html (Archiv-Version vom 26.11.2011)

Von dem Problem hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört:
Als Stalking wird die ständige, massive Belästigung einer Person durch eine andere bezeichnet.
Oft sind es ehemalige Partner, die nicht mit der Trennung klarkommen oder Menschen mit psychischen Problemen, die ein krankhaftes Verlangen nach jemandem entwickeln.

Häufig sind ständige Kontaktversuche, über Telefonanrufe, SMS, Briefe, dauerndes Klingeln an der Tür, Verfolgen auf der Straße oder im Auto - dies alles kann bishin zu Drohungen und mehr oder weniger nachweisbaren Straftaten gehen.

Die betroffenen Opfer leiden oft unter massivem Psychoterror, können Krankheiten entwickeln, teils begehen sie sogar Selbstmord.


Das große Problem ist: Denjenigen, die eigentlich in unserer Gesellschaft die schützende Aufgabe übernehmen sollten, den Polizisten, sind die Hände gebunden - solange keine wirkliche Straftat vorliegt.

Dauernde Anrufe oder das ,,zufällige" Hinterherfahren, kurz der Großteil der ,,Stalker-Techniken" ist gesetzlich nicht verboten.
Es ist nicht verboten, andere Leute anzurufen, ihnen SMS zu schicken, ihnen Rosen zuzusenden...

Und solange nicht nachweislich von einer bestimmten Person eine Straftat begangen wird, kann die Polizei nicht tätig werden, sie können nicht präventiv tätig werden.
Es können vielleicht Platzverweise ausgesprochen werden, aber das ist nur eine temporäre Lösung.
Es kann vielleicht gerichtlich verboten werden, dass ein Stalker sich auf eine bestimmte Entfernung dem Opfer nähert.
Aber es gibt leider immer noch genügend andere Methoden der Kontaktaufnahme, sodass man ihm nichts nachweisen könnte.


Die äußerste Möglichkeit besteht wahrscheinlich darin, wenn eine akutere Gefahr vermutet wird, häufiger in der Nähe der Wohnung des Opfers Streife zu fahren, um so in Reichweite zu sein. Oder sich mal genauer mit dem Stalker zu unterhalten.


Die Betroffenen befinden sich natürlich in einer ziemlich miesen Lage, sie haben große Angst, aber unter Umständen niemanden, der sie schützen kann, wenn der Stalker sie belästigt, eventuell sogar zum äußersten Mittel greift und gewalttätig wird.


Meine Idee:

Könnte man nicht eine Initiative oder eine richtige, gemeinnützige Organisation ins Leben rufen, welche sich um den Schutz von Stalking-Opfern kümmert?

Das könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass sich Mitglieder regelmäßig mit Opfern treffen, sie ernst nehmen, ihnen Mut machen, sich gemeinsam mögliche Lösungen überlegen...
Oder, wenn die Opfer das möchten, gemeinsam etwas mit denen unternehmen bzw. Zeit verbringen, damit diese nicht den Eindruck haben, allein zu sein, wenn sie wieder belästigt werden.
Gerade wenn der Stalker schon zu gewalttätigem Verhalten neigt, wäre es schon sinnvoll, wenn jemand anderes als das Opfer nur davon weiß, das Ernst nimmt und schneller mal die Polizei informiert oder hinfährt zur Wohnung und nachschaut, wenn das Opfer sich etwa nicht zu einem vereinbarten Zeitpunkt am Telefon meldet oder zum Treffen kommt.
Man muss nicht gleich mit der Keule hinter der Tür des Stalking-Opfers warten, um es zu verteidigen, falls jemand dies als Forderung unterstellen wollte :D


Wie sieht es aus, was haltet ihr von dieser Idee zu einem besseren Schutz von Stalking-Opfern?
Oder habt ihr andere, bessere Ideen, wie man mit diesem Problem umgehen kann?

Kc schrieb:Meine Idee:

Könnte man nicht eine Initiative oder eine richtige, gemeinnützige Organisation ins Leben rufen, welche sich um den Schutz von Stalking-Opfern kümmert?

Das könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass sich Mitglieder regelmäßig mit Opfern treffen, sie ernst nehmen, ihnen Mut machen, sich gemeinsam mögliche Lösungen überlegen...
Oder, wenn die Opfer das möchten, gemeinsam etwas mit denen unternehmen bzw. Zeit verbringen, damit diese nicht den Eindruck haben, allein zu sein, wenn sie wieder belästigt werden.
Gerade wenn der Stalker schon zu gewalttätigem Verhalten neigt, wäre es schon sinnvoll, wenn jemand anderes als das Opfer nur davon weiß, das Ernst nimmt und schneller mal die Polizei informiert oder hinfährt zur Wohnung und nachschaut, wenn das Opfer sich etwa nicht zu einem vereinbarten Zeitpunkt am Telefon meldet oder zum Treffen kommt.
Man muss nicht gleich mit der Keule hinter der Tür des Stalking-Opfers warten, um es zu verteidigen, falls jemand dies als Forderung unterstellen wollte :D

Naja fürs Grübeln nach Lösungsmöglichkeiten, gibts Selbsthilfe-Gruppen, für Treffen und Gesellschaft sollte eigentlich ein Freundeskreis da sein. Was den Schutz angeht, so könnte eine solche Kontrolle ja im Notfall nur feststellen das irgendwas passiert ist, nachdem es passiert ist. Wiklich sicherer, würde ich mich persönlich da nicht fühlen. Da würde ich mich als Stalking Opfer eher irgendwie in Selbstverteidigung ausbilden lassen um mich selbstbewusster in der Situation zu fühlen.

@Argh

Freunde haben aber eventuell nicht immer Zeit.
Oder nehmen das Problem nicht entsprechend ernst, von wegen:,,Ach, das ist doch niedlich, dass er/sie dir immer Rosen schickt. Schwer verknallt eben..."

Wie gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass jemand gerne einen Beistand haben würde, wenn grad wieder der Anruf kam, dass ,,sehr bald etwas schlimmes passieren wird, wenn du mich nicht wahrnimmst".
Das Zusammensein mit jemand anderem kann bestimmt Sicherheit geben, man fühlt sich nicht mehr so ausgeliefert.

Aber wie gesagt: Freunde haben vielleicht nicht immer Zeit.
Oder die Person hat auch gar nicht derart viele Freunde, sowas gibt es auch, dass Leute nur wenige Freundschaften haben.

Ein junges Mädchen , das ich kenne , wurde Stalking - Opfer.
Der Exfreund passte sie regelmäßig vor der Schule ab, bis sie sich nicht mehr hin traute .
Belästinungen vor dem Haus ..
.
Die Polizei hilft nicht
Ist eher genervt
" Ach die schon wieder "
Es ging so weit, dass das Mädchen vom Exfreund sogar entführt wurde .
Der Vater fand sie nach 2 Tagen in einem Schuppen .

Es gab dann eine einstweilige Verfügung .
Nützt auch nicht viel .
Es hörte erst auf , als der Typ wegen anderer Delikte in den Knast kam
War eine schlimme Zeit für die ganze Familie

Kc schrieb:Das könnte beispielsweise dadurch geschehen, dass sich Mitglieder regelmäßig mit Opfern treffen, sie ernst nehmen, ihnen Mut machen, sich gemeinsam mögliche Lösungen überlegen...
Oder, wenn die Opfer das möchten, gemeinsam etwas mit denen unternehmen bzw. Zeit verbringen, damit diese nicht den Eindruck haben, allein zu sein, wenn sie wieder belästigt werden.
Gerade wenn der Stalker schon zu gewalttätigem Verhalten neigt, wäre es schon sinnvoll, wenn jemand anderes als das Opfer nur davon weiß, das Ernst nimmt und schneller mal die Polizei informiert oder hinfährt zur Wohnung und nachschaut, wenn das Opfer sich etwa nicht zu einem vereinbarten Zeitpunkt am Telefon meldet oder zum Treffen kommt.

Sowas haben wir hier bereits. Nennt sich Freunde :D

Zumindest sind das genau die Eigenschaften die Freunde ausmachen.

@insideman

Wie schon erwähnt: Freunde haben eventuell nicht immer Zeit!

Und es hat auch nicht jeder grad hundert Leute in der direkten Freundesliste.

Wenn beides in Kombination auftritt, dann wäre es doch sinnvoller, wenn es eine Stelle, eine Einrichtung gäbe, die sich dann um einen kümmert, einem das Gefühl gibt, nicht allein zu sein oder von der mal auf Wunsch Mitglieder vorbeikommen, bis man sich wieder beruhigt hat oder die Gefahr gebannt ist.

Kc schrieb:Und solange nicht nachweislich von einer bestimmten Person eine Straftat begangen wird, kann die Polizei nicht tätig werden, sie können nicht präventiv tätig werden.
Es können vielleicht Platzverweise ausgesprochen werden, aber das ist nur eine temporäre Lösung.
Es kann vielleicht gerichtlich verboten werden, dass ein Stalker sich auf eine bestimmte Entfernung dem Opfer nähert.
Aber es gibt leider immer noch genügend andere Methoden der Kontaktaufnahme, sodass man ihm nichts nachweisen könnte.

...na ja, ganz so stimmt das nicht, §238 StGB sieht die "Nachstellung" schon als eigenständigen Straftatbestand an - dieser ist nur sehr schlecht formuliert und bedarf einer komplizierten Auslegung!

http://dejure.org/gesetze/StGB/238.html

http://www.deutsche-stalkingopferhilfe.de/?section=news&cmd=details&newsid=3 (Archiv-Version vom 04.11.2011)

@Doors

Das ging ja jetzt schnell :D

Kc schrieb:Wie schon erwähnt: Freunde haben eventuell nicht immer Zeit!

Also echte Freunde sollten zumindest öfter Zeit haben als eine gemeinnützige Organisation.

Es ist natürlich etwas anderes wenn man wo hingehen und mit Experten darüber diskutieren kann wie man sich nun zu verhalten hat.

Deine beschriebene Leistungen dieser Organisation ist aber mit dem Aufgabenbereich eines Freundeskreises ident.

Kc schrieb:Oder die Person hat auch gar nicht derart viele Freunde, sowas gibt es auch, dass Leute nur wenige Freundschaften haben.

Fraglich ob man deswegen so eine Oranisation ins Leben rufen muss. Denn wie gesagt, solange deren Aufgabenbereich nicht professionell auf das Thema Stalking zugeschnitten ist und es nur eine Ansammlung von freiwilligen Helfern ohne tiefergehende Kenntnisse ist, hat das für mich keinen Sinn.

Die Jugendsprache wird auch immer skurriler:

Schutzgelderpressung = Bußgeld.
Freiheitsberaubung = Haftstrafe.
Stalker = Gerichtsvollzieher.

usw. usf.

Mal auf dem Teppich bleiben, und nicht jeder Gesinnungsblondine den Vasallen machen, die auf der Straße herumbrüllt: "Zu Hilfe, mein Ex hat auf den AB gesprochen". Oft genug ist es seine Wohnung, in der sie das Schloß hat auswechseln lassen, als er zur Arbeit war.

Fanpost ist auch kein Terroranschlag, und früher hat man darüber geschmunzelt.

@Chefdecuisine

Stimmt schon , sowas wird bei manchen sicher auch als falscher Modetrend angesehen.Die fühlen sich dann wichtig wenn sie "gestalkt" werden.

Ich persönlich kann mir das nicht vorstellen dass mich sowas stark belastet, denn mein/e Stalker/in würde ich sicher abschütteln können.

Da würde ich den Spieß umdrehen, und ich bin mir sicher sie würde es bereuen.

Da kämen dann wieder die Freunde ins Spiel :D

Trotzdem darf man grundsätzlich den Tatbestand nicht einfach so abtun, denn wenn sowas zur psychischen Belastung wird kann Schlimmes passieren.

Früher wars anders, aber Menschen haben heute auch Burnout anstatt sie einfach nur keine Lust haben. Menschen verändern sich und werden empfindlicher. Sowas sollte man , wenns wirklich ernst ist, auch ernst nehmen.

Seh ich auch so. Echte Verfolgungen, vor allem durch Fremde, können sicher ausgesprochen beunruhigend sein. Ist sicher auch schwer darzustellen, und weder für Betroffene, noch für Polizei oder Gerichte leicht abzuklären. Ich kenn allerdings eben auch tatsächlich einen Fall, wo die Mitbewohnerin meinte, aus der gewaltsam okkupierten Wohnung heraus polizeilich gegen den alleinigen Mieter vorgehen zu können, weil sie die Wohnung gern haben wollte.

Am Ende von Beziehungen werden oft harte und härteste Bandagen aufgefahren, und man kann manchmal nur mit dem Kopf schütteln, wenn man sieht, zu was zivilisiert erscheinende Menschen fallweise anläßlich Trennungen mutieren können. Als ob nicht schon schwer genug wäre.

Echte von falschen Opfern unterscheiden ist wohl das Schwierigste.

@Chefdecuisine

Chefdecuisine schrieb:Echte von falschen Opfern unterscheiden ist wohl das Schwierigste.

Da sagst du was. Das ist das eigentliche Problem dahinter, denn wenn es nicht so zweifelhaft und nicht so schlecht zu beweisen wäre, dann würde bestimmt gezielter und ernsthafter damit umgegangen werden von Seiten der Polizei.
Hab ja neulich erst was schockierendes gelesen, wo eine Frau nichts dagegen tun konnte, die Leute haben es schon mitbekommen, wie er ihr hinterher gestalkt hat.
Sie war auch bei der Polizei und am Ende hat der Ex sie im Hausflur mit einem Messer angegriffen und ist verblutet, weil sie keiner gefunden hat. :(

Und was soll ich tun, wenn meine Hausverwalterin zur persönlichen Stalkerin wird, bin in letzten Zeiten deswegen nervös.

Neulich erfuhr ich, dass außer Keplers und Newtons Gesetze, noch Pränges Gesetze existieren, und dass nicht die Erde selbst sondern Pränge um die Sonne kreisen.

Was soll ich tun, wenn sie nicht nur stets mich beobachtet, sondern auch verfolgt, sogar jetzt als ich gerade mit einer Hausbewohnerin redete.

Ich brauche Hilfe!

Ich habe eine Lösung gefunden um meine Stalkerin los werden zu können.

Die Wohnungstür ist bei mir teilweise aus Glas, und da habe ich einen Zettel mit einer kurzen Schreibung zugeklebt.

Jetzt kann jeder, wer vorbei kommt, also lesen, was da steht. Dies können also die Leute lesen.


" Die, die Menschen ständig schikanieren sind nichts anders als Mörder. Deswegen sage ich, alle Mobber sind Mörder. Anscheinend fehlt es ihnen irgendwas göttliches, weil ihre Seelen dafür viel zu schwarz sind, deswegen versuchen sie die durch Mobbing diese Energien von anderen Menschen abzusaugen. "

Und, bin ich gut?

@Lizetto

Damit kommst du natuerlich absolut serioes und normal rueber... gute Arbeit!

Lizetto schrieb:Und, bin ich gut?

Könntest glatt auf facebook damit Karriere machen.

@Puschelhasi, es scheint so zu sein, dass meine Stalkerin dies schon gelesen hatte, denn ich sah sie lesend hinter meine Tür.

Was denkst Du, wie hat sie darauf reagiert? Ich möchte wissen, wie es Mobbern geht, wenn sie sowas über sich selbst lesen müssen.
habe noch niemandem gemobbt, deswegen weiß ich es nicht.

@Kc

Kc schrieb am 25.11.2011:Könnte man nicht eine Initiative oder eine richtige, gemeinnützige Organisation ins Leben rufen, welche sich um den Schutz von Stalking-Opfern kümmert?

Spontan fällt mir da gerade ein Verein(nur als beispiel) ein, der Heiratsschwindler auf eine schwarze Liste setzt. so können sich Frauen die denken einem solchen begegnet zu sein sich mit dem Verein in Verbindung setzen.

Naja , war nur eine idee.

Gegen psychische Gewalt ist eben noch zu wenig im Gange.
Dabei ist Gewalt ganz klar definiert und die psychische steht da als die Schlimmer erlebte drin. Aber die Definition bekomme ich leider heute abend nicht mehr hin. Vllt morgen.