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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

113 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: JVA ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

28.04.2012 um 19:21
Zitat von KcKc schrieb:Menschenrechte sind jedenfalls immer zu wahren, auch im Gefängnis.
eigentlich wollte ich mich mit dem thema "kackecke für strafgefangene" nicht beschäftigen.

aber wenn ich mir das so überlege... menschenrechte... hm.... menschenrecht ist es doch dem sträfling eine möglichkeit zu geben "kacken" zu können. fällt es unter menschenrecht ihm auch noch ne tür vors klo zu zimmern? ich denke da geht es mehr um ethische und kulturelle fragen als ums menschenrecht.
für mich persönlich bräuchte es da auch nur ein loch im boden für.

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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

28.04.2012 um 19:25
@Outsider

Wie gesagt: Diese Sache mit der Menschenwürde ist halt etwas ausgesprochen dehnbares.

Warum willst du die Frage kulturell oder ethisch sehen?


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

28.04.2012 um 19:28
@Kc
andere länder andere sitten. wenn ich mich recht erinnere gibt es länder auf der welt, da lachen sie über unsere toiletten, weil es für sie undenkbar wäre darauf ihre notdurft zu verrichten.


wer reinigt eigentlich die toiletten in haftanstalten? iwelche exknackis anwesend die das mal beantworten können? kommt da die putzkraft und reinigt diese oder müssen die es selbst machen?


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

28.04.2012 um 19:46
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:wer reinigt eigentlich die toiletten in haftanstalten? iwelche exknackis anwesend die das mal beantworten können? kommt da die putzkraft und reinigt diese oder müssen die es selbst machen?
Das machen die Schließer nach Feierabend. Natürlich müßen die Ihren Verwahrraum samt Klosett selber reinigen. Ist ja kein Hotel^^


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

28.04.2012 um 21:57
@Outsider

Muss man selber machen.

Es kommt auch drauf an, in welchem Knast man einsitzt. Als ich meine Jugendstrafe absaß, hatten wir ein ziemlich luxoriöses Klo. Quasi ein eigener Raum mit Türe.
Hab aber auch genügend Knäste gesehen und erlebt, bei denen das nicht so war.
Sichtschutz und fertig. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 12:29
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:aber wenn ich mir das so überlege... menschenrechte... hm.... menschenrecht ist es doch dem sträfling eine möglichkeit zu geben "kacken" zu können. fällt es unter menschenrecht ihm auch noch ne tür vors klo zu zimmern? ich denke da geht es mehr um ethische und kulturelle fragen als ums menschenrecht.
für mich persönlich bräuchte es da auch nur ein loch im boden für.
Es geht doch um zweierlei - zum einen ist das irgendwie doof für den gemeinen Mitteleuropäer, wenn er beim Ka**en auf seine Mitinsassen starrt. Zum anderen ist das aber auch für die doof, wenn die sich grad n Brot geschmiert haben und der Ede n Ei legt...oder Durchfall hat.

Durch den Schamvorhang muss man dem dann nicht unbedingt beim pressen zugucken, trotzdem stinkts halt und n seperates Räumchen mit ner eigenen Entlüftung macht das Ganze für alle Beteiligten angenehmer.

Und gefährdet das Vollzugsziel kein bisschen.

@Kc
Nochmals - der Knast ist auch in Deutschland kein sonderlich angenehmer Ort. Wir lassen die Jugendstrafanstalten außen vor, weil die ohnehin n anderen Ansatz haben.

Wie kommst Du auf die These, dass ein Mehr an Unanehmlichkeiten das Umdenken und die Reue fördert? Welche Auswirkungen hat ein Klo oder ein seperates Räumchen auf das Umdenken und die Reue?


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 12:33
@Kc
@LivingElvis

Um nochmal zu Eurer Diskussion zurückzukommen. Richtig ist, dass der Knast ein Ort des Umdenkens ist. Der Gefangene soll seine Tat reflektieren, und für den Fall seiner Entlassung eine soziale Kompetenz entwickeln.

Allerdings kann er das nur, wenn man ihn zeigt wie es geht und ihn nicht wie ein Tier behandelt.

Dies sollte besonders für Heranwachsende gelten. Allerdings sollte man bei Wiederholungstätern und z.B. Hells Angels-Typen weniger Verständnis haben. Schließlich ist jeder von uns mindestens 10 Jahre zur Schule gegangen.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 12:41
Zitat von almieroalmiero schrieb:Allerdings kann er das nur, wenn man ihn zeigt wie es geht und ihn nicht wie ein Tier behandelt
Korrekt
Zitat von almieroalmiero schrieb:Dies sollte besonders für Heranwachsende gelten. Allerdings sollte man bei Wiederholungstätern und z.B. Hells Angels-Typen weniger Verständnis haben. Schließlich ist jeder von uns mindestens 10 Jahre zur Schule gegangen.
Nettes Beispiel. Etliche Studien zeigen übrigens n eklatanten Zusammenhang zwischen massivem Schulschwänzen und krimineller Karriere.

Ich finde auch die "wir ziehen jetzt die Daumenschrauben langsam an"-Methode falsch. Ich meine auch, dass die den Erkenntnissen aus Quensels Teufelskreis-Modell eklatant widerspricht.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 14:16
@LivingElvis
@El_Gato

Naja ob jetzt soviel an `nem Klo hängt, wage ich zu bezweifeln.
Denke es ist noch niemand rückfällig geworden, weil er nicht mit den sanitären Anlagen zufrieden war.
Zitat von almieroalmiero schrieb:Allerdings kann er das nur, wenn man ihn zeigt wie es geht und ihn nicht wie ein Tier behandelt.
Was und wie willst du den Insassen zeigen?

Diese Geschichten mit Verständnis und Nachsicht und freundlichem Zureden sind ja schön und gut.
Jedoch nicht sinnvoll bei allen Leuten.

Es gibt auch einfach solche, die halten sich generell für die Größten, die alles dürfen.

,,Jemand guckt mich doof an? Dann klatsch ich dem eine.
Der Typ da hat ein besseres Handy, als ich? Ich zieh ihn ab."

Ich will jetzt nicht von ,,Sprache der Gewalt" reden.

Doch man muss ganz klar sagen: Manche Leute ändern nur dann ihr Denken, wenn man auch ihre Sprache spricht und sie mal ordentlich auf den Pott setzt.


Kommt immer drauf an, wie ein Gefängnisinsasse, ein Straftäter drauf ist und sich entwickelt.
Das geht von einem, für den es schon eine Katastrophe ist, einmal wegen Diebstahls kurz in die Verwahrungszelle zu kommen bis hin zu Leuten, die einen erschießen, der ihnen nicht passt und sich dann seelenruhig die Handschellen anlegen und in den Knast bringen lassen.

Idealerweise sollte der Strafvollzug flexibel auf die unterschiedlichen Typen reagieren können.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 14:34
@almiero

Gefaengnis soll strafen und die Geselllschaft schuetzen um in D in den Knast zu kommen muss man schon ordentlich was gemacht haben und das wiederholt.

Ich finde es sollte so unangenehem wie moeglich sein, um den Lerneffekt zu erhoehen.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 14:40
Zitat von PuschelhasiPuschelhasi schrieb:Gefaengnis soll strafen und die Geselllschaft schuetzen um in D in den Knast zu kommen muss man schon ordentlich was gemacht haben und das wiederholt.
Das war einmal. Gefängnis soll resozialisieren in diesem schönen Deutschland.




Früher durften die Gefangenen wenigstens noch vor die Tür, wenn sie mal mussten.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 15:46
Schnupperkurs in Rechtlosigkeit
Ich wollte das Land mit den Augen seiner Bewohner sehen und flog hin. Nur fünf Tage später wurde ich verhaftet und blickte so wie Tausende Syrer auf die Wände einer Zelle.VON FABIAN KÖHLER

Hinter Stacheldraht ist der Flieger nach Hause unerreichbar fern. Bild: Susann Städter / photocase.com
DAMASKUS taz | Ein Betonquader – vier Schritte lang, drei Schritte breit. Der gestreckte Arm berührt die Decke. Unterbrochen wird der Beton nur von den vergitterten Neonröhren, die jede Tageszeit ersetzen. Ein Fladenbrot liegt unbeachtet in der Ecke. Eine Filzdecke verdeckt ihren eigenen fettigen Abdruck am Boden.
Und da ist dieses Loch am hinteren Ende des Raumes. Aus ihm dringt manchmal die Stimme einer Frau. Selten singt sie. Meistens weint sie.
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Ich liege in einer Gefängniszelle in Damaskus. Wo genau ich bin, sagt niemand. Warum ich dort bin, weiß ich nicht. Wie lange ich dort bleiben werde? Keine Ahnung! „In fünf Minuten“ werde man mich „zum Schutz vor Al-Qaida-Terroristen“ zum Hotel eskortierten, kündigte der Soldat an der Straßensperre an. „Eine halbe Stunde. Maximum!“, erwiderte der Polizist zu Beginn des sechsstündigen Verhörs auf der Polizeiwache der südsyrischen Stadt Daraa. „Morgen sind Sie wieder frei“, versprach mir der Fahrer, als ich angekettet auf der Rückbank eines Polizeiwagens in den Gefängnishof einbog.
Gefängnis statt Sightseeing
Mein Tag besteht daraus, zu schlafen, von einer Wand zur anderen zu laufen und auf die Tür zu starren. Manchmal sitze ich hinter ihr und spüre den Luftzug, der aus einem Spalt strömt. Dort warte ich auf das Geräusch, das ein Schlüssel macht, wenn er die Bolzen in die richtige Position drückt.
Meist warte ich vergebens, hoffe auf die Stimme aus dem Lüftungsschacht oder einfach darauf, zu gähnen. „Los! Toilette!“, befiehlt zweimal täglich der Wärter, und ich freue mich auf drei Minuten außerhalb meiner Zelle. Den Höhepunkt des Tages begehe ich hockend in einer Lache aus Exkrementen und Urin. Mein Klopapier rationiere ich sorgsam. Wer weiß, ob ich neues bekomme.

http://www.taz.de/Gefangen-in-Syrien-Ein-Erfahrungsbericht/!91969/
war neulich in der Taz


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 19:40
Zitat von KcKc schrieb:Was und wie willst du den Insassen zeigen?

Diese Geschichten mit Verständnis und Nachsicht und freundlichem Zureden sind ja schön und gut.
Jedoch nicht sinnvoll bei allen Leuten.

Es gibt auch einfach solche, die halten sich generell für die Größten, die alles dürfen.

,,Jemand guckt mich doof an? Dann klatsch ich dem eine.
Der Typ da hat ein besseres Handy, als ich? Ich zieh ihn ab."

Ich will jetzt nicht von ,,Sprache der Gewalt" reden.

Doch man muss ganz klar sagen: Manche Leute ändern nur dann ihr Denken, wenn man auch ihre Sprache spricht und sie mal ordentlich auf den Pott setzt.


Kommt immer drauf an, wie ein Gefängnisinsasse, ein Straftäter drauf ist und sich entwickelt.
Das geht von einem, für den es schon eine Katastrophe ist, einmal wegen Diebstahls kurz in die Verwahrungszelle zu kommen bis hin zu Leuten, die einen erschießen, der ihnen nicht passt und sich dann seelenruhig die Handschellen anlegen und in den Knast bringen lassen.

Idealerweise sollte der Strafvollzug flexibel auf die unterschiedlichen Typen reagieren können.
Tut er im Rahmen der Möglichkeiten. Es wird einfach schwer mit Charaktereigenschaften zu argumentieren, wenn es völlig unterschiedliche Haftanstalten sind. Das geht dann letztlich "nach Nase".
Wobei der Ansatz sicher nicht falsch ist.

Allerdings bleibt zu bedenken, dass dieser Typus eben noch die klassische kriminelle Karriere durchläuft. Das Problem was wir meines Erachtens da haben ist, dass wir viel zu spät reagieren. Da gibts Geldstrafen, dann gibts ewig lang Bewährungen und wenn das Kind schon ganz tief im Brunnen liegt, dann kommt die Haftstrafe.
Der Typus ist dann meist in seinem Verhalten aber bereits derart gefestigt, dass der Lerneffekt gegen 0 geht/gehen muss. Im Gegenteil - manch einer fühlt sich da wohl, weil er prima seine Mitinsassen abziehen kann, über ordentlich Kaffee und Zigaretten (Knast-Geld) verfügt und ab und an mal nen Kinderschänder drangsaliert und dafür allgemeines Lob und Anerkennung erntet. Der fühlt sich da in der Tat wohl, aber den juckts auch net mehr, wenn das Klo mitten im Zimmer steht.

Deswegen schrieb ich, dass ich von diesem "Daumenschrauben-Prinzip" wenig halte. Bei gewissen Deliktsgruppen sollte frühzeitig ein ordentlicher Warnschuss gegeben werden. Nicht in ner Jugendarrestanstalt mit Tischtennis, sondern wirklich in die Langstrafenanstalt mit Mördern und Co. Da hat der meist noch junge Delinquent dann relativ am Beginn seiner kriminellen Karriere die Möglichkeit sich auszutauschen und sich zu fragen, ob er so enden will. Aber dann auch die klare Vorgabe - hälst Du Dich jetzt an Regeln, sei Dir alles verziehen.

Heute machen wir das genau anders rum. Nach der X-ten Tat und hundertfachem Verständnis ringen wir uns dann endlich mal durch zu inhaftieren. Das dann über Jahre hinweg möglichst hart zu gestalten, führt bei dem Verurteilten doch nur zu noch mehr Ablehnung der etablierten Gesellschaft und in der Folge zu noch mehr Delinquenz, also Straftaten und Opfer.


Deswegen meine ich, dass man hier ehrlicher sein sollte - viel früher viel mehr Konsequenz zeigen, aber Loslösen vom Rachgedanken. Resozialisierung ist kein Taten-Schönreden, aber sie muss Wege aus der Kriminalität nicht nur aufzeigen, sondern auch offenhalten.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 21:24
@LivingElvis

Da stimme ich dir eindeutig zu indem, was du schreibst.

Ich stelle mir auch immer wieder die Frage, wenn ich von jugendlichen Intensivtätern lese, die schon zum xten Mal wegen Körperverletzung oder Raub vor Gericht stehen und vorher immer nur Bewährung oder ähnliches bekommen haben:
,,Was ist da falsch gelaufen? Wie kann es sein, dass jemand schon 5 Mal vorbestraft ist wegen Körperverletzung, aber immer noch frisch und fröhlich durch die Gegend hüpfen kann und schon wieder eine Bewährungsstrafe bekommt?"

Bei solchen Leuten ist die Botschaft einer Bewährungsstrafe oder einer Arbeitsauflage nicht:,,Du bist knapp am Knast vorbeigeschrammt, du musst dich ändern", sondern die Botschaft lautet:,,Du bist unantastbar. Die Justiz kann dir nichts, du kannst die Bullen, die dich gestern festgenommen haben, heute schon wieder bei der Streife auslachen."

Das ist unglaublich gefährlich.

Es kommt dadurch zu Stande, meiner Meinung nach, dass unsere Gesellschaft immer weniger erziehen will und immer weniger Werte hat.
Der allgemeine Trend ist: Wir müssen für alles Verständnis haben, jeder muss sich total frei entwickeln dürfen und hält sich hoffentlich von selbst an die Regeln unserer Gesellschaft.

Das ist aber nicht der Fall. Gerade Kindern und Jugendlichen muss wirklich intensiv beigebracht werden, was sie dürfen und was nicht, was für Werte in der Gesellschaft existieren.


Und genau weil man das versäumt, muss man sich dann irgendwann Gedanken drüber machen, wie Resozialisierung aussieht, ob jemand ein Klo auf dem Zimmer haben sollte oder in einem eigenen Raum oder sonstwas.

Würde man VORHER sinnvoll agieren, müsste man sich HINTERHER gar nicht erst Gedanken über so etwas machen, auch nicht über Strafe, Vergeltung usw.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

29.04.2012 um 22:43
@Kc
Das Problem ist die Ferne der Gericht zur "Straße". Auf der einen Seite werden "stinknormale" Körperverletzungen heute zu hauf angezeigt, was früher kein Mensch gejuckt hat. Heute ist es leider oft der Fall, dass der 2. Sieger dann wenigstens bei Gericht gewinnen will.

Auf der anderen Seite hast Du extreme gef.KVen, wo die Leute sich echt brutal an´s Leben gehen.

Oft wird da im Strafmaß nicht so unterschieden, wie es eigentlich "tat- und schuldangemessen" wäre. Während man bei der normalen Klopperei das ganze unterbinden will, zeigt man sich bei der gef. KV gerne mal großzügig.

Da war das Messer dann nur ein Taschenmesser, was zwar in der Akte harmlos scheint, aber am Hals ne ganz andere Qualität hat. Vor gar nicht allzu langer Zeit meinte ein AG (alleine das das da angeklagt wurde ist lachhaft) die Tötungsabsich bei einem mehrfach in den Hals stechen zu verneinen. Der Bursche war am nächsten Tag wieder draußen, das Opfer hat nur mit Glück überlebt.

Die Richter sitzen weit weg in ihren Sälen, die Täter geben sich da oft nett und eloquent, dramatisieren das Verhalten der Opfer und kommen davon. Dann gibts halt noch mal ne Geldstrafe. Is ja nicht so schlimm.

Könnte man leicht abstellen. Lass die Richter und Staatsanwälte jedes Quartal mal 1 Woche mit Streife fahren, dann sehen die, was so ne gef.KV ist und warum so ein Täter, ganz gleich wie die ursprüngliche Streiterei verursacht wurde, eben nicht mit Bewährung oder Geldstrafe davonkommen dürfen.

Und gerade bei Tötungsdelikten ist der Übergang von KV mit Todesfolge, Totschlag und Mord oft genug sehr fließend. Noch schlimmer wirds beim Versuch. Es ist in der Realität oft kein Unterschied ob man ne gefKV begeht oder einen versuchten Totschlag. Im Strafmaß sind das Welten.


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30.04.2012 um 05:38
ich finde, die jva´s sollten in private hände gelegt werden. dann wäre vielleicht auch das thema mit den klo´s erledigt. vorher gewisse standarts festlegen was sein soll und was nicht und gut ist.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 09:54
Zitat von OutsiderOutsider schrieb:ich finde, die jva´s sollten in private hände gelegt werden. dann wäre vielleicht auch das thema mit den klo´s erledigt. vorher gewisse standarts festlegen was sein soll und was nicht und gut ist.
Was sollte das bringen?


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 11:02
@Outsider

Das würde ich ehrlich gesagt klar verneinen.

Strafvollzug ist, genau wie Gerichtsverhandlungen und Verurteilungen, klar Aufgabe des Staates, meiner Ansicht nach.
Der Strafvollzug darf nicht kommerzialisiert werden, denn es handelt sich um Einrichtungen, wo stark in Grundrechte eingegriffen wird aufgrund der Strafe. Die Einhaltung der verbliebenen Grundrechte muss somit noch genauer kontrolliert werden, der Staat, die Gesellschaft, muss permanent komplette Entscheidungsgewalt über die Gefängnisse haben.

Man sollte nicht daran denken, in einem Klima, wo allgemein Gewinnsucht verbreitet ist, auch noch Gefängnisse zu kommerzialisieren.

@LivingElvis

Ja. Und wie gesagt, grade durch dieses allgemein verbreitete Klima falscher Nachsicht und fehlender Bereitschaft zur Erziehung züchtet sich die Gesellschaft ihre Intensivtäter selbst.

Man muss gleich beim ersten Mal, wenn ein schweres Verbrechen begangen wurde, dem Täter klar machen, dass dieses Verhalten erstens nicht toleriert wird, es zweitens ihn hinter Gitter führen kann (mit allen dort herrschenden Einschränkungen und Unannehmlichkeiten) und drittens es andere, bessere Wege für ihn gibt.

Bewährungen usw. empfinden viele einfach nicht als Strafe.

Die Erfahrung ist vielmehr:,,Ich hab jemanden platt gemacht. Aber mir passiert nichts, wow, ich bin der King!"

Das Einfallstor zu weiteren Straftaten.


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Justizvollzugsanstalten: Verrichtung der Notdurft

30.04.2012 um 11:21
Zitat von KcKc schrieb:Bewährungen usw. empfinden viele einfach nicht als Strafe.
Mehr noch. Sie können gar ins Gegenteil der beabsichtigten Wirkung umschlagen.

Erstens ist die Praxis Bewährungsstrafen zu vergeben, obewohl bereits gegen vorangegangene Bewährungsauflagen eklatant verstoßen wurde unerträglich.

Zweitens gehen, wie Du sagst, viele Straftäter mit nem positiven Gefühl aus der Sache. Mir ist ja nichts passiert. Wenn sich dann doch mal n Gericht dazu durchringt, die Bewährungen zu kippen, guckt man in die Röhre - und entwickelt Hass und Unverständnis gegenüber den Regeln der Gesellschaft, was dazu führt, dass sich jetzt erst recht nicht dran gehalten wird.

Ich kenne da Fälle, wo ein Verurteilte für n relativ geringes Vergehen Bewährungswiderrufe in Höhe von insgesamt 8 Jahren hatte. In seinem Kopf war die Konklusion - mein geringes Vergehen ergibt so eine hohe Strafe. Ungerecht! Ich hab schon viel schlimmere Dinge gemaht und hab weit weniger bekommen.
Der hat die Bewährungen, die widerrufen wurden schlicht verdrängt. Das war mit der Gerichtsverhandlung für den erledigt.


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30.04.2012 um 11:33
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Das ist aber nicht der Fall. Gerade Kindern und Jugendlichen muss wirklich intensiv beigebracht werden, was sie dürfen und was nicht, was für Werte in der Gesellschaft existieren.
Du glaubst also denn wirklich, dass wenn man diese Kinder und Jugendliche harte Erziehungsmaßnahmen zukommen lässt.
Dass man sie denn hart bestraft und in Gefängniszellen einsperren tut, das sie den besser werden. Meistens verschlimmert man das Verhalten noch mehr oder sie brechen den Psychisch zusammen.

Meistens sind das Hilferufe dir Kinder und Jugendliche oder sie ringen um Aufmerksamkeit.
Nur meisten schaut man nicht hin.
Es bringt auch nicht viel wenn, man in eine Welt geboren wird, wo nur jämmerliche Versager das Zepter führen.


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