Hallo, ich bin ganz durch Zufall über die Google-Bildersuche auf diesen Thread gestoßen. Er ist ja schon fünf Jahre alt, aber ich dachte, trotzdem ein paar Anmerkungen zu machen.
Erstens: Edward Mordrake hat niemals existiert, er ist eine urban legend.
Es gibt selbstverständlich Menschen, an denen ein rudimentärer Zwilling, in diesem Falle: ein Kopf, 'hängt'. Aber das sieht völlig anders aus, und zum zweiten hat solch ein Kopf, wenn er nur als Anhängsel existiert, also nicht, wie weiter unten, ein fast entwickelter Körper folgt, kein Eigenleben, kann schon gar nicht eigene Gedanken fassen und formulieren. Und wo soll das Gesicht die Stimmbänder gehabt haben, den Kehlkopf, die Lungen? Wie soll denn bitte so ein aufsitzendes Gesicht sprechen können?
Alleine daran sieht man doch schon, dass das eine erfundene Geschichte ist.
Schaut euch die Bilder doch mal an, und dann überlegt, wo der zweite Kopf, der hier ja nur ein Gesicht ist (und nie im Leben sähe das so normal und wohlgeformt aus) denn sein Gehirn haben soll? Selbst bei zwei lebensfähigen Kindern, die am Kopf zusammen gewachsen sind, sind die Schädel komplett verformt, da die Gehirne keinen Raum finden, nach oben sich auszudehnen. Auch weinen zwar manche 'Kopfanhängsel', das ist aber immer vegetativ, nicht emotionell, es fließt durch irgendwelchen Druck irgendwelche Flüssigkeit ab.
Dieses Kind überlebte nicht; soweit ich weiß, hat noch keines diese Operation komplett, also zu einem normalen Leben hin, durchgestanden. Es hieß Rebecca Martinez. Seht mal, wie verwischt die Gesichtszüge auf dem parasitären Kopf sind, und der ist ja viel besser entwickelt als der angebliche des ebenso angeblichen Edward Mordrake.
http://bc03.rp-online.de/polopoly_fs/operation-fuklrebeca-grosse-chance-skoepfen-geboren-1.2240166.1317780186!httpImage/3313435626.jpg_gen/derivatives/d540x303/3313435626.jpgIm Fall von Manar aus Ägypten konnte der parasitäre Kopf selbstständig weinen, nuckeln usw, aber es war ja eigentlich fast ein normal entwickelter siamesischer Zwilling- nur ohne Gliedmaßen und weitere innere Organe in dem Körperstumpf außer dem komplett entwickelten Gehirn. Die Mutter hatte Fruchtbarkeitsmittel genommen, bekam noch eine weitere gesunde Tochter.
Der Kopf wurde entfernt, weil das Herz von Manar die Arbeit nicht geschafft hätte und sie ja auch das Leben mit einem halben Menschen am Kopf hätte leben müssen. Leider starb sie dennoch 9 Monate später an einer Infektion des Kopfraumes, kurz vor ihrem zweiten Geburtstag. Es war ein Wunder, dass sie die Operation überstanden hatte; es musste eine Hauptschlagader durchtrennt werden und sie verlor sehr viel Blut. Umso trauriger, dass ihr kein langes Leben vergönnt war.
Aber wie gesagt, der Fall ist ganz anders.
Das parasitäre Kind hatte keine Lungen, deshalb konnte es übrigens keine Laute formulieren, war aber eigentlich ein eigenständiger Mensch, dank des kompletten Gehirns, wurde auch in einem richtigen Grab bestattet. Ich finde kein Bild, wer mag: Bei Youtube sind einige sehr emotionale Videos.
https://www.yo (Archiv-Version vom 12.07.2013)*tube.com/watch?v=rZItvCsAyTQ
Bei Bill Durks, dem mit dem aufgemalten dritten Auge, liegt keine siamesische Zwillingsschwangerschaft zugrunde. Der Fall ist ganz anders.
In der embryonalen Entwicklung, sehr zu Beginn der Schwangerschaft, muss der Gesichtsschädel geschlossen werden. Fasst mal die Mittellinie eures Gesichtes an, von der Stirn bis zum Kinn. Merkt ihr, dass da sozusagen eine Naht ist? Die 'Linie' unter der Nase, das bei vielen 'gespaltene' Kinn; alles Überbleibsel. Ich habe mal Fotos gesehen von dieser Entwicklung, ein Fötus sieht dann unbeschreiblich unheimlich aus, während das passiert. Die Augenanlangen usw sind zunächst sozusagen an den Seiten des Kopfes, dann klappt das alles langsam in der Mitte zusammen und verwächst schließlich. Bei Bill Durks ist das nicht völlig geschehen. Es gibt ja oft Menschen mit sehr breitem Abstand der Augen usw, da ist es noch im tolerierbaren Bereich, bei ihm war es eben ZU doll.
Heute würde man das operieren. Das sind sehr schwere Eingriffe, aber machbar. Die Kinder müssen viele Jahre immer wieder ins Krankenhaus, und zwischendurch tragen sie Gipsverbände, irgendwelche Gestänge, die enger gestellt werden wie eine Zahnspange, um den Schädel zusammenzuzwingen, und gepolsterte Helme.
Es wurde sogar in einem Fall ein tatsächlich siamesischer Zwilling von der zweiten Nase usw befreit, man machte also aus zwei nebeneinanderliegenden Gesichtern eins. Das ist heute möglich.
Sideshows waren übrigens keine grausamen Einrichtungen, wie hier und auch sonst gedacht wird. Meistens fühlten die Mitwirkenden sich da sehr wohl, waren richtige Stars. Wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht mehr mitfuhren, verkümmerten sie regelrecht, weil sie das Rampenlicht und den Beifall brauchten. Nicht, dass ich das gut finde, die Welt hat sich weiterentwickelt, aber es leben immer noch Menschen, die früher mitreisten, und die es gerne weiterhin täten; gequält, ausgelacht, beleidigt hat man sich da also nicht gefühlt- vorausgesetzt natürlich, man wurde nicht verschleppt und gezwungen, sich auszustellen, wie es ja verschiedenen Kindern (die oft nicht überlebten) oder Sklaven (Frauen wurden in diesem Falle von ihren 'Managern', die ihre Eigentümer waren, außerdem vergewaltigt; ich denke da an Millie und Christine McCoy, die gar nicht so hießen, sondern den Namen eines 'Eigentümers' trugen und ständig weiterverkauft, einmal sogar gestohlen, wurden- immerhin, sie konnten sich später trotzdem ein großes Haus bauen, hatten also eine ganze Menge von ihren Einkünften, verglichen damit, dass sie ja in der Sklaverei geboren waren und sonst auf der Plantage misshandelt worden wären) erging.