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Armut in Deutschland

1.248 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Armut, Lebensmittel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Armut in Deutschland

20.03.2018 um 00:31
Vermehrte Bildung/Weiterbildung ist für mich auch ein wesentlicher Punkt.

Allerdings glaube ich nicht, dass man da nach Schema Gießkanne vorgehen sollte. Das hat bei erwachsenen nur Sinn, wenn ein Mindestmaß an Bereitschaft für sowas vorliegt. Irgendwie meine ich, sollten wir uns um deutlich mehr Flexibilität bemühen.
Nehmen wir an, eine Person mit körperlich anspruchsvoller Arbeit ist um die 60 Jahre alt, will noch arbeiten, kann aber die körperliche Schwerarbeit nicht mehr verrichten. Da wäre es doch sinnvoll, zu prüfen, ob einer solchen Person mit ein paar gezielt auswählbaren Kursen (auch zeitlich begrenzt und ohne übertrieben bürokratischen Prüfungsdruck) nicht mehr geholfen wird, wenn sie z.B. fachnah weiterverwendet werden kann, und dabei alte Qualifikationen einbringen kann.
Da haben wir kein vernünftiges System soweit mir bekannt ist.
Da wären aber auch die Arbeitgeber gefragt.

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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 06:35
Zitat von GenosisGenosis schrieb:@Atrox
Warum wird dann so ein Model nicht eingeführt?
Wenn es so einfach ist
Weil Deutschland zehn bis zwanzig Jahre hinterher hinkt, was Digitalisierung angeht. Daran wird sich wahrscheinlich in den nächsten zwei bis vier Jahren nichts ändern.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 08:34
Zum Thema Weiterbildung und online lernen möchte ich hier kurz mal das ABIonline einwerfen. Das ist ne tolle Sache, man hat nur zwei Präsenzabende (drei in Klausurphasen). Wenn das vernünftig organisiert ist, ist das super. Allerdings auch nur für Leute mit sehr viel Selbstdisziplin, denn den meisten Stoff erarbeitet man sich halt selbst. Und leider ist man auch erst nach dem dritten Semester bafögberechtigt.

Ich habe das zwei Monate gemacht und habe dann festgestellt, dass ich den zeitlichen Aufwand gnadenlos unterschätzt habe (gebe ich gerne zu, ich war da ein wenig naiv) UND die Finanzen wurden zu einem sehr großen Problem, weil es nicht bezuschusst wurde. Heißt: ich musste alles an Material selbst bezahlen und auch die Kursfahrt Latein hätte ich komplett selbst zahlen müssen. Die Kosten wären etwa so hoch gewesen wie mein Hartz IV-Satz und spätestens dann, wenn ich das nicht hätte zahlen können, wäre Schluss gewesen.

Dazu kam dann noch sehr schlechte Organisation in der Klausurphase, wo es dann über Wochen hieß, Klausur x wird am Montag geschrieben, dann saß man am Montag in der Schule und es hieß, die Klausur findet erst am nächsten Abend statt. Und dann sitzt man da und denkt sich: wie soll ich so schnell nen Babysitter finden und wie bekomme ich es hin, dass mein Kind deswegen nicht vollkommen ausflippt?

Würde man das ganze jetzt wahlweise als Abendkurse oder Tageskolleg anbieten, wäre vielen (alleinerziehenden) Eltern geholfen.

Es gibt noch was anderes tolles in Deutschland: Teilzeitausbildungen. Hätte ich gerne gemacht. Aber auch da war die Schule wieder das Totschlagargument, es nicht machen zu können. Denn während man die Arbeitszeit reduzieren kann, findet die Berufsschule im normalen Umfang statt. Das kann man sicherlich abfedern, wenn man nur zwei Tage die Woche zur Schule muss, aber bei Blockunterricht geht das nicht. Ich kann nicht wochenlang vor meinem Kind das Haus verlassen und erst zwei Stunden nach ihm wieder nach Hause kommen.

Es gäbe zig Möglichkeiten, Menschen mit ihren Qualifikationen zu helfen, aber da kommt es stark auf den good will des Sachbearbeiters an.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 12:44
Arbeitslosengeld II / Hartz IV = Armut?

Jens Spahn hat Recht, wenn er erklärt, dass dem nicht atomatisch so ist.
- Hartz-IV-Bezieher haben nach Zahlen des Steuerzahlerbundes im Monat oft mehr Geld zur Verfügung als Arbeitnehmer...

Wer eine vierköpfige Familie ernähren will, braucht demnach heute einen Bruttolohn von mindestens 1935 Euro, um netto einschließlich Kindergeld Hartz-IV-Niveau von 1928 Euro zu erreichen. Das zeigen Berechnungen des Steuerzahlerbundes für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Das Lohnabstandsgebot - der Abstand zwischen Löhnen und Sozialleistungen - wird also offensichtlich nicht immer eingehalten...

Der Steuerzahlerbund rechnete vor, dass von einem Monatsbrutto einer Familie mit zwei Kindern von 1935 Euro 394 Euro Sozialversicherungen abgingen. Das Monatsnetto belaufe sich dann auf 1541 Euro, mit 388 Euro Kindergeld belaufe sich das Einkommen der Familie auf 1929 Euro. Geht man von einer Arbeitszeit von 38 Stunden in der Woche und vier Wochen im Monat aus, benötigten Alleinverdiener mit Partner und zwei Kindern einen Stundenlohn von 12,73 Euro, um Hartz-IV-Niveau zu erreichen
https://web.de/magazine/politik/steuerzahlerbundhartz-iv-bringt-job-32877354

wenn ein PArtner allein arbeitet, weil die Kinder zB noch sehr klein sind, dann hat eine Familie mit einem arbeitenden Elternteil leicht weniger Geld (ohne Aufstockung) zur Verfügung als eine Familie mit H-IV Leistung.

1928 ist der REgelsatz für eine 4köpfige Familie und beinhaltet 1284 Euro für den Lebensunterhalt sowie 644 Euro für Miete und Heizung (leichte Abweichungen nach örtl Gegebenheiten außen vor)

außerderm steht bei H -IV der Grundgedanke Fördern und Fordern (also notw. Qualifizierungen fördern und nachhaltig um Arbeit bemühen) als Grundgedanke im Vordergrund.
das ist immer noch richtig!


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 13:01
Zitat von lawinelawine schrieb:wenn ein PArtner allein arbeitet, weil die Kinder zB noch sehr klein sind, dann hat eine Familie mit einem arbeitenden Elternteil leicht weniger Geld (ohne Aufstockung) zur Verfügung als eine Familie mit H-IV Leistung.
In der Quelle steht nichts von allein! und sehr klein
Wer eine vierköpfige Familie ernähren will, braucht demnach heute einen Bruttolohn von mindestens 1935 Euro, um netto einschließlich Kindergeld Hartz-IV-Niveau von 1928 Euro zu erreichen.
Also gilt das auch, wenn beide Partner arbeiten und zB. nur Mindestlohn erzielen.Und da sie dann zum Aufstocken gezwungen sind müssen sie sich auch noch regelmäßig schriftlich nackt machen.

Dem Spahn fehlt eben die Erfahrung.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 13:13
Wie jetzt alle auf Jens Spahn rumhacken. " Erfunden" hat er Hartz4 nicht und bisher konnten alle Politiker ( Bis auf die Linke) mit diesen Gesetzen beruhigt schlafen. Oder, hat man von den ganzen Kritikern gehört " Sauerei! Von Hartz4 kann niemand leben!"

Natürlich gingen die davon aus , dass die Leute mit dem bisschen Geld gut bedient sind. Kaum sagt es jemand öffentlich, kommen die Heuchler aus den Löchern gekrochen.

Wer weiss wofür die Aussage Spahns gut ist. Vllt. ändert sich jetzt wo ihm alle widersprechen mal was.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 13:44
So lange die Solidargemeinschaft die Lohndifferenz für Aufstocker trägt, kann sich der Unternehmer beruhigt zurück lehnen und weiter Hungerlöhne zahlen. Aber das erwähnt der Herr Spahn nicht. Er ist schliesslich in der CDU.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 13:46
Ich war gerade bei unserer örtlichen Tafel.
Ich bin ja friktionell arbeitslos und wollte erfragen, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um dort essen holen zu können.

420€ netto bei unserer Tafel (Unterkunft berücksichtigt).
Allerdings werden Kosten für Strom und Telefon nicht berücksichtigt.
Jemand der also nach Miete zum Beispiel 500€ bekommt und die 80€ für Strom und Telefon ausgeben muss, sodass man trotzdem "nur" auf 420€ kommt, geht trotzdem leer aus und ist nicht bedürftig genug.

Der Mittwoch ist für Rentner und Alleinerziehende reserviert.
Ansonsten war die Schlange bei der Tafel heute extrem lang. Die Menschen standen draußen vor der Tafel, weil es nicht genug Sitzplätze im Innern gab.

Das Angebot war dürftig. Brot gab es zwar mehr als genug, aber Käse, Schinken, Fleisch war Mangelware.

Erfreulich ist, dass die Tafel keine abgelaufene Ware anbietet. Man hat mir gesagt, dass sie keine abgelaufene Ware rausgeben dürfen, weil das Gesundheitsamt denen sonst den Laden dichtmacht.

Was mir außerdem aufgefallen ist war, dass viele anscheinend viel zu viel Lebensmittel mitnehmen. Mir fällt es schwer zu glauben, dass einige 3x volle XXL-Tüten rausnehmen können und diese auch brauchen. Zumal diese Personen ja morgen wieder kommen können (oder am Donnerstag).

Ansonsten sehr viele Rentner da (und neue Mitbürger).
Viele der Rentner sind weiblich.

Die Tafel kostet übrigens 2€, völlig egal wie viel man rausnimmt.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 13:58
Zitat von scriptumscriptum schrieb:Was mir außerdem aufgefallen ist war, dass viele anscheinend viel zu viel Lebensmittel mitnehmen.
Bei den mir bekannten Tafeln hier oben im Norden kriegt jeder seine Ration zugeteilt. Ausnahmen: Veganer bekommen mehr Gemüse oder Getreideprodukte, Muslime oder Juden Fisch oder Geflügel statt Schweinkram. Wer Kinder hat, bekommt ab und an auch etwas Süsses.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:03
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bei den mir bekannten Tafeln hier oben im Norden kriegt jeder seine Ration zugeteilt. Ausnahmen: Veganer bekommen mehr Gemüse oder Getreideprodukte, Muslime oder Juden Fisch oder Geflügel statt Schweinkram. Wer Kinder hat, bekommt ab und an auch etwas Süsses.
Vor allem weiß man ja auch nicht, wie viele Menschen von diesen drei Tüten Lebensmitteln versorgt werden müssen. Nimm mal ne Familie mit vier oder fünf Kindern, da kommt das schon hin. Kinder futtern einem manchmal die Haare vom Kopf.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:04
Zitat von DoorsDoors schrieb:Bei den mir bekannten Tafeln hier oben im Norden kriegt jeder seine Ration zugeteilt.
In unsere örtlichen Tafel habe ich gefragt, wie viel man mitnehmen kann. Man hat mir kein Limit genannt.

Ich habe selber gefragt, ob es Lunchpakete gibt. Auch das ist nicht der Fall.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:05
@Becky

Hier wird jede/r Berechtigte mit Grösse der "Bedarfsgemeinschaft" registriert - und auch jeder Besuch vermerkt. Da kann niemand "Mengen rausschleppen" oder täglich auftauchen.

Ich hatte bei einer Tafel schon mal das Problem, dass ich für eine kranke ältere Dame Sachen holen sollte. Trotz Vollmacht wollte man mir nichts aushändigen, weil die Berechtigten "persönlich erscheinen" müssten. Ich habe das dann aber klären können und bin nicht mit leeren Händen raus.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:07
@scriptum

Schon bei der Debatten um die Entscheidung der Essener Tafel (Essen nur gegen Ariernachweis) habe ich festgestellt, dass Tafeln in der BRD höchst unterschiedlich gut organisiert arbeiten.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:10
@Doors

Das war auch eher an @scriptum gerichtet. Man kann von außen schlecht beurteilen, ob das, was die Leute jetzt mitnehmen gefühlt "zu viel" ist oder grade so ausreichend.

Hier bei der Tafel gibt es, soweit ich weiß, auch extra Tage für Rentner und Alleinerziehende. Einfach deshalb, weil sie sonst in dem Andrang sehr oft untergehen.

Eigentlich traurig, dass so viele Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 14:19
Ach ja,

"Was für ein glücklicher Tag für alle Arbeitslosen" sagte Peter Hartz anlässlich der Übergabe des Berichts der Hartz-Kommission 2002. Wir erinnern uns: Alle Mitgrlieder der Kommission waren ausnahmslos von Armut selbst Betroffene:

Peter Hartz (SPD und IG Metall), Mitglied des Vorstandes der Volkswagen AG, Vorsitzender der Kommission
Norbert Bensel, Mitglied des Vorstandes der DaimlerChrysler Services AG
Jobst Fiedler, Roland Berger Strategy Consultants
Heinz Fischer, Abteilungsleiter Personal Deutsche Bank AG
Peter Gasse (SPD), Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen
Werner Jann, Universität Potsdam
Peter Kraljic, Direktor der McKinsey & Company Düsseldorf
Isolde Kunkel-Weber, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes
Klaus Luft, Geschäftsführer der Market Access for Technology Services GmbH
Harald Schartau (SPD), Minister für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen
Wilhelm Schickler, Präsident des Landesarbeitsamtes Hessen
Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks
Günther Schmid, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung
Wolfgang Tiefensee (SPD), Oberbürgermeister der Stadt Leipzig
Eggert Voscherau, Mitglied des Vorstandes der BASF AG

Dem Armuts-Bündnis Bertelsmann-Stiftung dankte Herr Hartz seinerzeit ausdrücklich.

Was aus dem armen Mann, der der organisierten Armut den Namen gab, wurde? Natürlich wurde er, wie alle Armen, zwangsläufig kriminell:

"Peter Hartz gilt als Freund des früheren Škoda-Managers Helmuth Schuster, gegen den seit Juli 2005 wegen Untreue und Betrugs im Rahmen der VW-Korruptionsaffäre ermittelt wurde. Am 8. Juli 2005 bot Hartz seinen Rücktritt an, nachdem in der Presse über seine mögliche Mitwisserschaft spekuliert worden war. Am 13. Juli 2005 empfahl das vierköpfige Präsidium des VW-Aufsichtsrates einstimmig, das Rücktrittsangebot von Peter Hartz als Personalvorstand anzunehmen. Hartz wurde jedoch keine Abfindung gewährt. Seit seinem Ausscheiden aus dem VW-Vorstand bezieht er eine altersbedingte Rente. Dem Präsidium gehörten zu diesem Zeitpunkt der Vorsitzende des Aufsichtsrates Ferdinand Piëch, der damalige Ministerpräsident des Landes Niedersachsen Christian Wulff, der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Metall Jürgen Peters sowie der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates der Volkswagen AG Bernd Osterloh an.

Am 7. Oktober 2005 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig an, ein Ermittlungsverfahren gegen Hartz wegen Verdachts der Untreue einzuleiten. Am 15. November 2006 wurde gegen Peter Hartz in Braunschweig das Strafverfahren wegen Untreue als VW-Vorstand in 44 Fällen eröffnet.

Bereits am 9. Oktober 2006 soll Peter Hartz gegenüber der Braunschweiger Oberstaatsanwältin Hildegard Wolff zugegeben haben, dass er ein Jahrzehnt lang den einstigen Betriebsratsvorsitzenden Klaus Volkert „begünstigt“ hat. Angeblich ohne Wissen des damaligen Vorstandschefs Ferdinand Piëch und anderer Top-Manager des VW-Konzerns zahlte Hartz an Volkert zwischen 1995 und 2005 Jahr für Jahr einen „Sonderbonus“ von 200.000 Euro – insgesamt somit zwei Millionen Euro (Punkt 1 der Anklage). Zu dem System der Vergünstigungen gehörte auch, dass Hartz der brasilianischen Geliebten von Volkert, Adriana Barros, ein Zusatzeinkommen verschaffte. Lange Zeit erhielt sie 7.600 Euro pro Monat – insgesamt 399.000 Euro. (Punkte 2-20 der Anklage)

Die Punkte 21 bis 44 der Anklage betrafen Spesenmissbrauch, Prostituierte und Lustreisen. Hartz gab seinem Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer den Auftrag, Betriebsrat Volkert „großzügig und wertschätzend zu behandeln und dabei nicht kleinlich zu sein.“ „Tatsächlich enthielten die Abrechnungen angeblich dienstlich veranlasster Kosten unter anderem Ausgaben für die Inanspruchnahme von Prostituierten, den Kauf von Maßanzügen und Schmuck, die Anmietung und Renovierung einer lediglich privat genutzten Wohnung in Braunschweig“. Die Ermittler erwähnten nicht, dass auch Hartz selbst sich Prostituierte von VW bezahlen ließ. „Derart peinliche Details wurden im Rahmen eines Deals des grundsätzlich geständigen Hartz mit der Staatsanwaltschaft wegen geringer Schwere eingestellt“.

Am 17. Januar 2007 gestand Hartz in der auf zwei Verhandlungstage angesetzten Gerichtsverhandlung alle 44 Anklagepunkte ein. Der Gesamtschaden dieser Affäre beträgt 2,6 Millionen Euro, wovon Hartz fast zwei Millionen Euro an den damaligen Chef des Betriebsrats Klaus Volkert gezahlt hatte. Das Landgericht Braunschweig folgte den Anträgen von Staatsanwaltschaft und Verteidiger und verhängte am 25. Januar 2007 wegen Untreue und Begünstigung des VW-Betriebsratsvorsitzenden eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von 360 Tagessätzen à 1600 € (insgesamt also 576.000 €). Im Rahmen der Strafzumessung wurde das volle Geständnis strafmildernd berücksichtigt. Auf die Vernehmung einer Reihe von Zeugen konnte, aufgrund des vollumfänglichen Geständnisses, verzichtet werden.

Das rasche Prozessende wurde in Zeitungskommentaren kritisiert. Nach der Sächsischen Zeitung vom 18. Januar 2007 sei es „instinktlos, ‚Urteilsabsprachen‘ schon bei Prozessbeginn zu treffen“. Schon das Wort zeuge von mangelndem Gefühl für die gesellschaftliche Bedeutung dieses Prozesses.

Die Zeit kommentierte das Urteil als unfair, da Hartz als Täter milder bestraft werde als Volkert, der Helfer, und der Eigennutz als Motiv von Hartz nicht berücksichtigt worden sei: „Er legt ein Geständnis ab, das Gericht erspart ihm den peinlichen Auftritt von Huren. Hartz sagt, was er über die zwei Millionen Euro Sonderbonuszahlungen an Volkert weiß, und das Gericht vergisst die paar Tausend Euro, die aus der Firmenkasse für die Mädchen des Peter Hartz bezahlt wurden.“

( zitiert nach Wikipedia: Wikipedia: Peter Hartz )


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 16:02
Zitat von DoorsDoors schrieb:Schon bei der Debatten um die Entscheidung der Essener Tafel (Essen nur gegen Ariernachweis)
Belege die Behauptung bitte, dass die Tafel Essen einen ARIERNACHWEIS von ihren Kunden verlangt oder ihnen ansonsten kein Essen ausgibt!!
Zitat von BeckyBecky schrieb:Eigentlich traurig, dass so viele Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.
af Hartz IV kann man angewiesen sein, auf Essen von der Tafel nicht.
Das ist eine freiwillige Zusatzleistung carritatier Einrichtungen.

dann gibt es in vielen Städten auch Suppenküchen für zB Obdachlose . das ist acuh noch mal was anderes, denn Obdachlose können sich aus gegebenem Anlass nun mal keine warmen Mahlzeiten zubereiten.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 16:09
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Wie jetzt alle auf Jens Spahn rumhacken. " Erfunden" hat er Hartz4 nicht und bisher konnten alle Politiker ( Bis auf die Linke) mit diesen Gesetzen beruhigt schlafe
richtig.

Erfunden wurde H-IV von Rot-Grün
diese Namen stehen u.a. für die damalig Verantwortlichen
Gerhard Schröder, Josef Fischer, Wolfgang Clement, Jürgen Trittin, Ulla Schmidt, Renate Schmidt, Otto Schily, Brigitte Zypries, Renate Künast

und nun lastet ausgerechnet das links-grüne Lager dem Herrn Spahn seine Aussagen zu H IV an.

es ist bemerkenswert, wie die halbe Republik kopfsteht weil ein CSU Mann ein Gesetz von Rot-Grün verteidigt.


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 16:12
Zitat von lawinelawine schrieb:weil ein CSU Mann ein Gesetz von Rot-Grün verteidigt.
Bis vor Kurzem war Herr Spahn noch in der CDU. Hat er gewechselt?


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Armut in Deutschland

20.03.2018 um 16:15
@lawine

Wohin die kriminelle Karriere den Hartz-Namensgeber gebracht hat, schrieb ich bereits.
Es ist in diesem Lande nun mal so, dass rot-grün (also SPD, Grüne, Linke) für kapitalistische Ausbeutung stehen, wohingegen CDU/CSU und FDP zu ihren entschiedensten Gegnern zählen.

Wir erinnern uns:



„Das kapitalistische Wirtschaftssystem ist den staatlichen und sozialen Lebensinteressen des deutschen Volkes nicht gerecht geworden. Nach dem furchtbaren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch als Folge einer verbrecherischen Machtpolitik kann nur eine Neuordnung von Grund aus erfolgen.

Inhalt und Ziel dieser sozialen und wirtschaftlichen Neuordnung kann nicht mehr das kapitalistische Gewinn- und Machtstreben, sondern nur das Wohlergehen unseres Volkes sein. Durch eine gemeinschaftliche Ordnung soll das deutsche Volk eine Wirtschafts- und Sozialverfassung erhalten, die dem Recht und der Würde des Menschen entspricht, dem geistigen und materiellen Aufbau unseres Volkes dient und den inneren und äußeren Frieden sichert.“ (CDU, Ahlener Programm*)







*1947


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20.03.2018 um 16:15
@Doors
ja sorry, Jens Spahn ist CDU-Mitglied.

was dich nicht davon entbindet, deine Aussage zum Ariernachweis zu belegen!

link zu deinem Zitat??


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