Unruhen in der Ukraine - reloaded
13.07.2015 um 21:09Anzeige
Hape1238 schrieb:So ein Quatsch. Den Begriff "Pro Russisch" haben die Terroristen ins Spiel gebracht, als sie Anfang vorigen Jahres erklärten, sie wollen den Anschluss an Russland.Auch hier glänzt wieder jemand durch Unwissenheit und stumpfes Nachplappern. Den Mechanismus dieser Pro-Russisch Bezeichnung verstehst du jedoch nicht. Ich helfe dir aber gerne weiter :
Die nützliche Erfindung der "Pro-Russen"http://www.heise.de/tp/artikel/41/41787/1.html
Seit Beginn des Ukraine-Konflikts zeigen die deutschen Medien mit dem Finger auf Moskau. Innerukrainische Erklärungen für den Konflikt spielen hingegen kaum eine Rolle. Als nützlichste Medien-Erfindung erweisen sich dabei die "Pro-Russen"
Die Konfliktparteien in der Ukraine als "pro-russisch" und "pro-westlich" zu bezeichnen, hatte sich seit Beginn der Auseinandersetzung medial eingebürgert. Jedoch beschreiben solche Begriffe die beiden Lager mit all ihren Ausprägungen und inneren Widersprüche nur ungenügend und zum Teil auch falsch. So war Janukowitschs Politik lange positiv auf die EU ausgerichtet und Brüssel galt er als legitimer Verhandlungspartner. Wohingegen die Partei Swoboda und andere rechtsradikale Gruppen lieber eine national-souveräne als eine europäisch-integrierte Ukraine wollen. Schon im Dezember 2013 konnten diese Dinge jedem Journalisten mit ein wenig Recherche klar sein.
Statt "pro-russisch" und "pro-westlich" haben sich in der Ukraine denn auch ganz andere Bezeichnungen für die Konfliktparteien etabliert: Euro-Maidan und Anti-Maidan. Diese Begriffe nutzen hiesigen Medien jedoch kaum, hätten sie doch zur Folge, sich genauer mit den Gruppen beschäftigen zu müssen.
Als Viktor Janukowitsch aus der Ukraine flüchtete, begann ein neues Kapitel in dem Konflikt. Für jeden ersichtlich hatten die Euro-Maidan- und die Anti-Maidan-Bewegung nun die Rollen getauscht.[1] Die einen sitzen seitdem an den Schalthebeln der Macht, die anderen haben sich in ihren Regionen bewaffnet, öffentliche Gebäude besetzt und Barrikaden gebaut - geradezu ein Spiegelbild der Situation von Dezember bis Februar. [2] Auch die internationalen Unterstützer beider Seiten drehten ihre Argumentation jeweils um 180 Grad.
Ukrainer werden zu Pro-Russen
Doch seit diesem Moment gilt das Ganze nicht mehr als Auseinandersetzung zweier inländischer Konfliktparteien, die jeweils mächtige ausländische Regierungen hinter sich wissen. Medien konstruieren stattdessen, dass Russland gegen die Ukraine kämpft.[3] Egal ob bewaffnet oder friedlich - aus ukrainischen Regierungsgegnern werden so pauschal "Pro-Russen".
Doch die Identität dieser "pro-russischen Kräfte" bleibt auch medial im Ungefähren. Vielleicht sind sie aus dem großen Nachbarland eingesickert, um für ein imperiales Großreich zu kämpfen? Vielleicht sind sie ethnische Russen, die in der Ukraine leben und der russischen TV-Propaganda alles glauben? Nur eins dürfen sie nicht sein: Bewohner der Ukraine mit dem berechtigten Anspruch, Akteure innerukrainischer Debatten zu sein.
Für Spiegel-Autorin Christiane Hoffmann sind die Bewaffneten dort "Gesindel"[4], für Welt-Kommentator Florian Eder "als einheimische Demonstranten verkleidete Unruhestifter"[5] und für ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf einfach "Terroristen"[6]. Die Bewaffneten in der Westukraine bezeichnete kein Journalist so. Ganz klar: Professionelle Neutralität geht anders.
Hiesige Medien berichten aber auch über friedliche Regierungsgegner im Osten und Süden der Ukraine so, als wenn diese dort Fremdkörper oder Ausländer wären. Aus zahllosen Berichten trieft es: verblendete Sowjetnostalgiker, leichtgläubige Propaganda-Opfer, Putin hörig, grundlos hysterisch. Die Ängste, Anliegen und politischen Vorstellungen dieser Ukrainer sind damit nicht mehr legitim. "Moskau-nah", "pro-russisch", "kreml-treu" - wer gegen die neue Regierung ist, muss in vielen deutschen Journalistenaugen für Putin und den Zerfall der Ukraine sein.
Hape1238 schrieb:Ich empfehle Dir das Studium der chronlogischen Abläufe ab der Krimanexion.Wow, Hauptsache du hältst dich auch dran.
Dann reden wir weiter.
FF schrieb:Kommt inhaltlich zur Sache, oder weist der Journalistin Fehler nach, oder haltet euch aus der Diskussion raus.Ich finde schon, dass man durchaus sehr viele Aussagen kritisch betrachte sollte und von neutralen, seriösen Journalismus ist jedenfalls nichts zu sehen.
Und die Antwort auf substanzloses Quellenbashing ist übrigens nicht "Troll!", sondern "melden", und abwarten.
“Schon im Morgenmagazin skandalisiert Golineh Atai die Tatsache, dass russische Medien – anders als die deutsche Propaganda – schon seit Wochen über die humanitäre Katastrophe in der Ostukraine berichten. Zudem behauptet sie, Moskau sei “vorgeprescht” mit der Initiative und hätte alle Konfliktparteien “sehr nervös gemacht”. Desweiteren stellt sie erneut die durch nichts belegten Tatsachenbehauptung auf, Moskau würde “Waffen, Gerät und Söldner in die Ostukraine schicken” und sogar von“russischem Territorium die Ukraine beschießen”. Angeblich, so Atai, weiß das Internationale Rote Kreuz nichts von diesem Konvoi – eine glatte Lüge, wie die Mitteilungen auf der Homepage des Roten Kreuzes (s.o.) klar beweisen.”
unreal-live schrieb:Moskau würde “Waffen, Gerät und Söldner in die Ostukraine schicken”Na, dies ist ja nun völlig aus der Luft gegriffen...:)
CaBoMeDo schrieb:Frau Atai ist doch jene die aus diesem Hotel solche Berichte machte...
CaBoMeDo schrieb:Und bei Frau Atai merkt man schon das die auf journalistische grundsätze pfeifft,Nur weil Fr. Atai nicht prorussische Youtube-Verschwörungstheorien verbreitet, ist sie für die Prorussen natürlich vogelfrei.
CaBoMeDo schrieb:Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon was es für einen Journalisten bedeutet eine Festanstellung bei den staatlichen deutschen Medienanstalten zu haben?Wann/ unter welchen Bedingungen erhält eigentlich ein Journalist in Russland einen Job?
jeremybrood schrieb:Nur weil Fr. Atai nicht prorussische Youtube-Verschwörungstheorien verbreitet, ist sie für die Prorussen natürlich vogelfrei.Du denkst dir da grad mal wieder ein bisschen viel rein, ich glaube kaum das deine imaginären "prorussen" die Fr. Atai jetzt speziell auf dem Kieker hätten.
CaBoMeDo schrieb:Hast du auch nur die geringste Vorstellung davon was es für einen Journalisten bedeutet eine Festanstellung bei den staatlichen deutschen Medienanstalten zu haben?Da wüsste ich doch gerne einmal, auf welchen Quellen diese Einschätzung fußt. Lass dich nicht lange bitten und lege seriöse Quellen dafür offen - und damit sind ganz sicher nicht irgendwelche schmuddeligen YouTube-Filmchen von Moustafa Kashefi gemeint.
Das ist ein 6er im Lotto und dafür würden sich so manche Journalisten die wortwörtlich am Hungertuch nagen eine Hand abhacken.
Landluft schrieb:Da wüsste ich doch gerne einmal, auf welchen Quellen diese Einschätzung fußt. Lass dich nicht lange bitten und lege seriöse Quellen dafür offenDas ausgerechnet du so etwas forderst?