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Gnostische Gotteserkenntnis

397 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 01:58
@tlw @lucia:

Hab das jetzt erst gerafft, dass Du und Lucia hier umgezogenseid.
Drum stell ich Dir @tlw meine Antwort von 'drüben' hier nochmals rein:

Bei
Deiner Auslegung "Materie als Produkt der Wahrnehmung" stört mich, dass dasVorhandensein
von Materie Voraussetzung für Wahrnehmung ist, und nicht erst durchderen Wahrnehmung
"produziert" wird.

Genau so meinte ich es aber nicht.Wahrnehmung definiere ich
weitergehend, und zwar in Form von Aufmerksamkeit aufbestimmte Bereiche unseres
Bewusstseins, das wir dann in ein scheinbares Außenprojizieren. Somit stimme ich Dir da
völlig zu, dass wir Materie "produzieren". Wirbeide haben nur unterschiedliche
Definitionen von Begriffen. So ist auch meineDefinition von Denken eine ganz andere als
Deine. Ich meine, Denken produziert nichts.Ich sehe Denken als einen
Übersetzungs-Mechanismus unserer Aufmerksamkeit an. Dukannst denken und denken und
denken, und dennoch etwas ganz anderes in Deine Realitätprojizieren, als Du dachtest.
Tatsächlich projizierst Du nach Außen, worauf DeineWahrnehmung gerichtet ist, nicht
notwendigerweise das, was Du denkst.

Was'Glauben' betrifft, so meine ich, dass
wir das ziemlich ähnlich sehen. Wobei ichmeine, dass Glauben sehr stark unsere
Wahrnehmung leitet/beeinflusst. Es ist unserGlaube an die Schwerkraft, die diese
erzeugt, obwohl wir 'glauben', dass wir anSchwerkraft glauben, weil sie existiert ;_

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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 11:35
@LuciaFackel

"Also - war es wirklich in jeder Beziehung falsch?
Ich denke,selbst die schlimmste Tat kann transformiert werden, wenn man aus ihr lernt, und so ehrtman auch die Opfer.
Für mich gilt also, daß ich über vergangene Taten nicht so sehrurteilen will, sondern eher darüber, inwieweit man bereit ist, aus ihnen zu lernen."

Gewagter Standpunkt, aus meiner Sicht. Erkläre mal den Millionen, die elend in denGaskammern der Nazis verreckten, dass sie für den "guten Zweck" umgebracht wurden, dassdas deutsche Volk aus seinen Fehlern lernt. Ist bischen viel verlangt, oder? - Daserinnert mich an eine alte philosophische Frage: Müssen Fehler erst begangen werden,damit man aus ihnen lernt? - Ich meine, Nein. Hätten damals in den 80ern Reagen oderBreshnew den Fehler begangen, einen Atomkrieg auszulösen, hätte die Menschheit wohl keineChance gehabt, noch was draus zu lernen.
Und wären zwei Drittel der Deutschen (daswaren nämlich "die Nazis", also unsere Großeltern) damals nicht diesem Idioten Hitlerhinterhergerannt, dann hätten sich das deutsche Volk und die halbe Welt 12 Jahre"Tausendjähriges Reich" und 20 Mio Tote erspart. Ich muß nicht erst Frauen und Kindervergasen, um hinterher daraus zu lernen, dass das falsch war, denke ich.

WirMenschen sind als einzige Rasse mit der Gabe der abstrakten Antizipation gesegnet(gesegnet?...naja, wie man's nimmt. Dieser "Segen" verwehrt uns den Eintritt ins"Himmelreich", da wir keine reine Seele mehr haben können. "Selig sind die Einfältigen"heißt es doch sinngemäß so schön und sehr richtig in der Bibel...). Ich kann also bis zueinem gewissen Grad vorhersehen, ob das, was ich tun will, im Kontext z.B. desmenschlichen Zusammenlebens, konstruktiv oder destruktiv ist. Dies jedoch - und hierschließe ich den Kreis wieder zu mir - setzt skeptische Selbstwahrnehmung undErkenntnisdrang voraus. Montrositäten wie das Dritte Reich sind nur aus einermassenhaften Mischung aus Ignoranz, Selbstverleugnung, emotionaler Verkrüppelung,Entmenschlichung, Angst, Selbstsucht, Arroganz und blindem Glauben möglich, meine ich.Und es wäre vermeidbar gewesen, meine ich auch.

Um es mal andersrum zu fragen:Wir wissen heute, dass Spartakus gescheitert ist und er und seine Mitstreiter einesgrausamen Todes starben. Wir haben aber auch daraus gelernt, dass solche Rebellionen denGang der Geschichte beeinflussen und gesellschaftliche Weiterentwicklungen vorantreiben.
Gesetzt den Fall, Du könntest mit dem Wissen von heute in der Zeit zurück genau indie Stunde und an den Ort reisen, wo Spartakus und seine Mannen den Aufstand beschließen:Würdest Du sie alle wissentlich in den sicheren Tod laufen lassen, nur damit dieMenschheit daraus lernt, dass solche Aktionen richtig und wichtig sind?

LG
TLW


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 11:55
@ deadpoet

Ausnahmsweise muss ich Freestyler beipflichten. Für den größten Teilder
Sufis bildet die Scharia unabdingbaren Bestandteil der Lehre. Es gibt aberdurchaus sufische Lehren, die weitaus weniger an den Islam angelehnt sind.

@al-chidr

„Gott ist in allen Dingen, und alle Dinge sind in Gott!“

Gott ist nicht in allen Dingen, und schon glaich gar nicht sind alle Dinge in Gott!

Gott umreißt und erreicht kraft seiner Allmacht alle Dinge, nicht einmal einStaubkorn, das vom Wind weggetragen wird, bleicht ihm verborgen. Aber er selbst istaußerhalb seiner Schöpfung, denn er ist durch und durch immateriell! Wenn er wollte,könnte er natürlich selbst Hand anlegen, aber er läßt alle Prozesse innerhalb derSchöpfung durch seine treuen Diener, die Engel ausführen.

Gott ist der unendlichReiche, der keiner Hilfe bedarf und wir sind die unendlich Armen, die seiner Hilfebedürfen: Wie soll es möglich sein, dass Wir und alle anderen materiellen Schöpfungen inGott sind? Das würder heißen, dass wir ein Bestandteil von Gott sind, und damit würderseine Allmacht verschwinden.

Alle mystischen Richtungen (auch islamische) diebehaupten, man könne in diesem Leben sich mit der Göttlichkeit vereinen, und sei es reinsymbolisch, haben die Konzeption des Schöpfers meiner Meinung nach nicht ganz verstanden![...]

Darf ich Dir meine Sicht/ meinen persönlichen Glauben erläutern,al-chidr?

Diese Sicht ergibt sich zum einen aus der Bibel, aus demThomas-Evangelium (welches zu den von der rk- und ev-Kirche geächteten - weilinstitutionsgefährlichen - Apokryphen gehört), der menschlichen Fähigkeit zuraußerkörperlichen Erfahrung (OBE, Astralreisen) und den Forschungen, die FriedrichJürgenson und Konstantin Raudive allgemein als die sog. Tonbandphänome bekannt gemachthaben.

Jesus Christus und die Reinkarnation

Der Glaube an dieReinkarnation war nicht nur zur Zeit Jesu in der jüdischen Glaubensgemeinschaft tiefverwurzelt. Setzt man sich mit einigen Bibelstellen logisch-schlüssig auseinander, sokommt man schnell zu der Annahme, dass es absolut im Bereich des Möglichen liegt, Jesuskönnte von Reinkarnation als Teil eines Rades der Erkenntnis, zur Läuterung der Seelegesprochen haben.
(Nebenbei bemerkt ist die Hölle, in welcher der Satan haust in derBibel an nicht einer einzigen Stelle wirklich beschrieben.)

Solche Bibelstellensind beispielsweise:

Verweis Jesu auf den wiedergeborenen Elia

„Undseine Jünger fragten ihn und sprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerstmüsse Elia kommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll freilich kommen undalles zurecht bringen. Doch ich sage euch: Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihnnicht erkannt, sondern haben mit ihm getan, was sie wollten" (17, 12).

Überdie Existenz der Seele bereits vor der Geburt (von der rk-Kirche bestritten):

„Ich ... sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest und bestelltedich zum Propheten für die Völker" (1, 5)

[...]

DasThomas-Evangelium geht sogar noch einen Schritt weiter/ gibt tiefere Aufschlüsse:

„Jesus sprach: Heute wenn ihr euer Ebenbild seht, freut ihr euch. Wenn ihr abereure Bilder seht, die vor euch geworden sind, ... wie viel werdet ihr ertragen?" (V.84) <-- Eigentlich ein lupenreiner Verweis auf die Reinkarnation. Kommt nur drauf an, wieman zum Thomas-Evangelium steht.

„Und Jesus ging vorüber und sah einenMenschen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, werhat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist" (V. 2)


Über das Jenseits und die Einheit der Menschen mit Gott als ein Teil Gottes:

[b]Seine Jünger sagten zu ihm: Das Königreich, an welchem Tage wird es kommen? Jesussprach: Es wird nicht kommen, indem man darauf wartet. Man wird nicht sagen: Seht, hierist es, oder: Seht, dort ist es. Sondern das Königreich des Vaters ist ausgebreitet überdie Erde, und die Menschen sehen es nicht. (V. 113)

[b]Seine Jünger sagtenzu ihm: An welchem Tag wird die Ruhe der Toten eintreten, und an welchem Tag wird dieneue Welt kommen? Er sprach zu ihnen: Was ihr erwartet, ist gekommen, aber ihr erkennt esnicht. (V. 51)

[b]Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ichbin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltetdas Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden. (V. 77)

<-- Dieser Zustand (siehe V. 77) ist wahrscheinlich ähnlich diesem, den Sufisals höchstes Ziel anstreben. Nicht der Glauben, sondern Erkenntnis und Gewissheitdarüber, eins mit Gott/ in Gott zu sein; einhergehend mit der unverschleierten visuellenund akustischen Wahrnehmung der göttlichen Schöpfung in jedem Bewusstseinszustand. Fürmich zeigt dies auch eine frappierende Ähnlichkeit mit der von Buddhisten angestrebtenErleuchtung. Die diesseitige Welt "ist", dennoch nehmen wir die Dinge falsch war(Schein). Gott schuf den Menschen nicht nach seinem Ebenbild, er ist keine Person,sondern allesinnewohnende, schöpferische Urkraft. Er manifestiert sich dauerhaft indiesen, die seinen Plan erkannt haben.

Diese urchristlichen Vorstellungen/Lehren sind für mich wesentlich sympathischer, humaner und liebenswürdiger alsorganisiertes und von Predigern abhängiges Juden- und Christentum und Islam.

Setze Dich doch einmal mit OBE´s und Jürgenson´s / Raudive´s Tonbandstimmenphänomenen auseinander, al-chidr.[/b][/b][/b]



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tlw ehemaliges Mitglied

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03.05.2006 um 12:01
@geraldo

Du, das is mir ein bischen zu "schwurbelig", verzeih. Ich kann Dirnicht ganz folgen:
a) Wie definierst Du "scheinbares Außen" und "Realität"?
b)Ich hatte NICHT gemeint, dass wir durch Denken unmittelbar Materie produzieren, dass alsodas uns umgebende Universum nur da ist, weil wir denken oder glauben, dass es da ist. Eswäre auch da, wenn es uns nicht gäbe. Ebenso wie die Erde und die ihr physikalischimmanente Gravitation. Ich glaube nicht, dass es die Schwerkraft gibt, ich weiß es. Eswürde sie auch geben, wenn ich nicht dran glauben würde (remenber "Der Schneider vonUlm").
Mit meiner Eingangssequenz im ersten Posting hatte ich lediglich zurDiskussion gestellt, dass die Materie (also das Universum) ein Produkt DES Denkens (nichtUNSERES Denkens) sein könnte. Denn der bisherige, karthesianische Ansatz, dass der"Stoff" und die Gesetze, aus denen das Universum entstand, aus den heutigen, bekanntenFormen der Materie und Energie ableitbar sind, scheint ja eine Sackgasse zu sein.
Womit wir mal wieder bei einem eventuell völlig neuen ...ähem..."Gottesbegriff"wären. Ganz im Sinne von good ol' Einstein. Hm.
c) Den Satz "Tatsächlich projizierstDu nach Außen, worauf Deine Wahrnehmung gerichtet ist, nicht notwendigerweise das, was Dudenkst." verstehe ich einfach nicht. Kannst Du versuchen, mir nochmal mit anderen Wortenzu umschreiben, was Du damit meinst?
d) Wie setzt Du Aufmerksamkeit, Denken undBewußtsein in Beziehung?

Dein Posting hat 'ne Menge Fragezeichen bei mirhinterlassen. Hilf mir doch nochmal auf die Sprünge.

LG
TLW


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 12:05
>>>Verweis Jesu auf den wiedergeborenen Elia

„Und seine Jünger fragten ihn undsprachen: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elia kommen? Jesusantwortete und sprach zu ihnen: Elia soll freilich kommen und alles zurecht bringen. Dochich sage euch: Elia ist schon gekommen, aber sie haben ihn nicht erkannt, sondern habenmit ihm getan, was sie wollten" (17, 12). <<<

Gegen diese Behauptung sprichtfolgender Vers aus der Bibel! Elia wurde laut diesem Vers nicht in Johannes dem Täuferwidergeboren. Johannes der T. bezeugt dies selbst:

Das Zeugnis des Täufers übersich selbst

19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihmsandten Priester und Leviten von Jerusalem, daß sie ihn fragten: Wer bist du? 20Und erbekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. 21Und siefragten ihn: Was dann? Bist du aElia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du derbProphet? Und er antwortete: Nein. (Joh 1:21)


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 12:17
Smartfish@

Richtig, das Johannesevangelium und einige Apokryphen sind mystisch-philosophische Schriften.
Genau deswegen kam für mich nie in Betrcht, sie als dieWahrheit anzunehmen

Mystik mag eine Erfüllung für ein paar wenige Eingeweihtesein (und das sind nur gaaaaaaanz wenige) aber keine Lebensform, die Individuum undGesellschaft prägt

Aber selbst die "Eingeweihten" vereinigen sich nicht mitGott, denn Gott ist auch nicht die Urenergie, die manche in bestimmten Zuständenvielleicht wahrnehmen können und fälschlicherweise mit dem Schöpfer selbst verwechseln.
Sich eins mit der Schöpfung zu fühlen heisst noch lange nicht, sich mit dem Schöpferzu vereinigen, auch diese Urenergie ist geschaffen und daher in gewisser HinsichtMaterie!

Gott ist weder Geist, noch Energie, nocht sonstwas ...
Er ist derErste und der Letzte, der kein Anfang und kein Ende hat, Schöpfer aller Dinge usw.


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tlw ehemaliges Mitglied

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03.05.2006 um 12:31
@al-chidr

Hm. Sorry, dass ich mich einmische. Aber ich hätt' da mal 'n paarneunmalkluge Fragen, die ich schon lange mit mir rumschleppe:

Wenn Gott, wie Dudarlegst, "kein Anfang und kein Ende hat", wie kann er dann "der Erste und der Letzte"sein? Ist die Unendlichkeit in Gott somit doch endlich?

Und wenn "Gott ... derkein Anfang und kein Ende hat, Schöpfer aller Dinge" ist, warum hat er dann das Universumerst vor 9 Milliarden Jahren erschaffen, und nicht schon vor 12 Milliarden, oder vorDrölfzig Quantilliarden, oder gleich am Beginn der Ewigkeit? Was hat er vorher gemacht?Sich gelangweilt?

Und warum hat er dann ein dynamisches Universum mit einemAnfang und höchstwahrscheinlich auch einem Ende geschaffen? Was macht er, wenn es wiederweg ist? Sich wieder langweilen oder gleich ein neues erschaffen?

Abervielleicht gab's ja vor unserem Universum schon unendlich viele andere Universen, die ererschaffen hat. Und nach unserem wird es dann wohl auch noch unendlich viele weiteregeben. Was allerdings paradox wäre, da sich Kausalität/Chronologie und Unendlichkeitschlecht vertragen...

Ist das dann der Sinn Gottes? EineUniversums-Erschaffungs-Maschine? - Hm, zu welchem Zweck eigentlich...

LG
TLW


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lerem ehemaliges Mitglied

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03.05.2006 um 12:35
>>Dieser Zustand (siehe V. 77) ist wahrscheinlich ähnlich diesem, den Sufis als höchstesZiel anstreben. Nicht der Glauben, sondern Erkenntnis und Gewissheit darüber, eins mitGott/ in Gott zu sein<<

Ich denke das wird oft einfach nur Missverstanden. DieSufis meinen damit nicht die Vereinigung, euzubilah, sondern eher die Vernichtung ihreseigenen "Ichs" und die daraus folgende Sicht, dass nur noch der Schöpfer für sie existentist. In diesem Zustand ist alles andere, auch sie selbst, dann im Vergleich dazu einNichts.


Abu Huraira berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friedeauf ihm, sagte: „Die wahrste Gedichtsstrophe, die ein Dichter jemals gesagt hat, ist: "esist wahr, dass alles, was außer Allah ist,nichts Anderes ist als ein Nichts!""
[SahihAl-Bucharyy Nr. 6489]


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03.05.2006 um 12:52
Hm. Sorry, dass ich mich einmische. Aber ich hätt' da mal 'n paar neunmalkluge Fragen,die ich schon lange mit mir rumschleppe:

"Wenn Gott, wie Du darlegst, "keinAnfang und kein Ende hat", wie kann er dann "der Erste und der Letzte" sein? Ist dieUnendlichkeit in Gott somit doch endlich?"



Sprachlich kann man es nurso einigermassen ausdrücken, da wir ja selbst in der Sprache endlich denken, er war alserster da und wird als letzter da sein, was aber nicht heisst, dass er endlich ist.




"Und wenn "Gott ... der kein Anfang und kein Ende hat, Schöpfer allerDinge" ist, warum hat er dann das Universum erst vor 9 Milliarden Jahren erschaffen, undnicht schon vor 12 Milliarden, oder vor Drölfzig Quantilliarden, oder gleich am Beginnder Ewigkeit? Was hat er vorher gemacht? Sich gelangweilt? "
"Und warum hat er dannein dynamisches Universum mit einem Anfang und höchstwahrscheinlich auch einem Endegeschaffen? Was macht er, wenn es wieder weg ist? Sich wieder langweilen oder gleich einneues erschaffen?"

Aber vielleicht gab's ja vor unserem Universum schonunendlich viele andere Universen, die er erschaffen hat. Und nach unserem wird es dannwohl auch noch unendlich viele weitere geben. Was allerdings paradox wäre, da sichKausalität/Chronologie und Unendlichkeit schlecht vertragen...

Ist das dann derSinn Gottes? Eine Universums-Erschaffungs-Maschine? - Hm,
zu welchem Zweckeigentlich..."








Die Frage kann nur Gottbeantworten, ist einfach so
Es war sein "Wille", die Frage nach dem Warum bringt keinErgebnis (auch nach 100 Jahren Suche...), lass uns nach dem Wie fragen
Den Grundkennen wir nicht, die Funktionen von Gott, Mensch und Schöpfung können wir erforschen,sie spielen für unser Leben eien Rolle
Ausserdem: die Schöpfung ist nicht auf dassichtbare Universum beschränkt


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tlw ehemaliges Mitglied

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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 13:13
@al-chidr

Hm... 's juckt mich, was häretisches dazu abzusondern... ;-)

Wenn es Gesetze gibt, und ich weiß nicht, warum - warum sollte ich sie dann beachten?

Wenn mir einer auf's Maul haut, und ich weiß nicht, warum - warum sollte ich ihmdann nicht auch auf's Maul hauen?

Wenn Gott der Schöpfer von allem ist, und ichweiß nicht, warum - welche Bedeutung sollte Gott dann für mich haben?

Wenn es -wie Du darlegst - eben nicht der "göttliche Funke" ist, der mich beseelt, ich also nurein unbedeutender Teil der Schöpfung, aber nicht des Schöpfers bin - warum sollte er michdann kümmern? Ich könnte mit reinem Gewissen losgehen und andere unbedeutende Teile derSchöpfung zerstören. Einfach so aus Spaß am Destruktiven.

Kinder, deren Geburtfür ihre Eltern ein Mißgeschick oder ein Zufall oder dummer Unfall war, sie also nichtwissen, warum sie auf der Welt sind, tragen oft bleibende psychische Schäden mit sichrum...


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03.05.2006 um 13:15
Ich habe mal irgendwo gehört oder gelesen, jüdische Gelehrte oder Rabbis gehen odergingen davon aus, daß Gott das Leben erschuf, weil er sich einsam fühlte.


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 13:27
Unsinn, wir wissen genau, warum wir auf der Welt sind:
Um Gott zu dienen, damit wirmit seiner Gnade zurückkommen in die Welt der Glücksseeligkeit und Unsterblichkeit, undnicht dem ewigen Feuer preisgegeben sind,
Und das ganze Universum hat er geschaffen,damit es uns nutzt, wir können alle sichtbaren und viele unsichtbaren Dinge im Universumnutzen, sei es mit dem Tun, mit dem Verstand oder mit dem Herzen;
Ob er nun das ganzeUniversum nur für uns geschaffen hat oder ob er uns so geschaffen hat, dass wir das ganzeUniversum nutzen können ...
das kommt auf der funktionalen Ebene auf dasselbe hinausund Allah kennt die einzige richtige Aislegung.

Das genügt, wir müssen nichtwissen, warum es einen Schöpfer gibt, diese Frage ist unzulässig und führt zu nichts!
Es hat wohl damit zu tun, dass er seine Schöpfung liebt, aber mehr zu sagen driftetin fruchtlose Spekulation ab

Es muss für uns darum gehen, die Weisheit desSchöpfers zu ergründen und seine Gunst zu suchen,
NICHT seine Existenz zuhinterfragen!


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 13:35
@tlw
<"Gewagter Standpunkt, aus meiner Sicht. Erkläre mal den Millionen, die elend inden Gaskammern der Nazis verreckten, dass sie für den "guten Zweck" umgebracht wurden,dass das deutsche Volk aus seinen Fehlern lernt.">

So möchte ich das aber nichtverstanden sehen, Du drehst es ja um!
Schließlich sind diese Menschen nicht vonvornherein umgebracht worden, damit wir was draus lernen - der Preis wäre auch mir zuhoch!
Aber da es nun mal passiert ist, sollten wir es in etwas verwandeln, was allenMenschen heute nützt, nämlich das erwähnte Verantwortungsgefühl für die Mitmenschen.

<"Um es mal andersrum zu fragen: Wir wissen heute, dass Spartakus gescheitertist und er und seine Mitstreiter eines grausamen Todes starben. Wir haben aber auchdaraus gelernt, dass solche Rebellionen den Gang der Geschichte beeinflussen undgesellschaftliche Weiterentwicklungen vorantreiben.
Gesetzt den Fall, Du könntestmit dem Wissen von heute in der Zeit zurück genau in die Stunde und an den Ort reisen, woSpartakus und seine Mannen den Aufstand beschließen: Würdest Du sie alle wissentlich inden sicheren Tod laufen lassen, nur damit die Menschheit daraus lernt, dass solcheAktionen richtig und wichtig sind?">

Ich würde nichts in der Vergangenheitändern.
Ich bin von Reinkarnation überzeugt, und niemand kann ermessen, was diebeteiligten Seelen oder jene, die später davon gehört haben, daraus gelernt haben.


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 13:36
@al-chidr
<" wir müssen nicht wissen, warum es einen Schöpfer gibt, diese Frage istunzulässig">

Sagt wer?


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 13:59
@tlw
<"Woher bekommst Du den für Dich gültigen Beweis, ob etwas richtig ist?"

Letzte Frage: Du Schelmin, Du. ... Nun, ich will indirekt und mit einer Gegenfrageantworten: Tat Hitler das Richtige, weil er unzerstörbar an etwas GLAUBTE, und es nichteiner kritischen, gnostisch-skeptischen Prüfung unterzog?">

"Das Richtige war esnicht, denn er ata etwas, das außer ihm noch viele andere Menschen betraf. Wenn m,ansolche Dinge tut, sind sie nur "richtig", wenn man das Einverständnis der anderen hat,nachdem man sie ausreichend informiert hat.
Ein Verstoß gegen den freien Willen deranderen ist "nicht richtig".


Aber eigentlich hatte ich die Frage auch etwasanders gemeint. Mit "richtig" meinte ich eher sowas wie "gültig" oder "wahr".


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 14:05
@al-chidr

"Es muss für uns darum gehen, die Weisheit des Schöpfers zu ergründenund seine Gunst zu suchen, NICHT seine Existenz zu hinterfragen!"

Ähem... wiekann ich den Schöpfer für weise halten, wenn ich die Schöpfung nicht für weise haltenkann, weil ich nicht ergründen darf, warum der Schöpfer die Schöpfung geschöpft hat?

Sorry, es kann höchstens für DICH darum gehen, die Gunst DEINES Schöpfers zu suchen,an den DU glaubst, und Dir deshalb selbst bestimmte Fragen zu verbieten.

Fürmich muß das nicht gelten. Ich habe Spaß an der Unendlichkeit und der unbegrenztenFreiheit des Geistes und des Denkens. Denn wenn der Schöpfer nicht wollte, dass ichbestimmte Fragen stelle, warum hat er mir dann die Fähigkeit gegeben, diese Fragenstellen zu können? - Und komm mir jetzt bloß nicht mit der alten Litanei der "bösenVersuchung", mit der mir Gott helfen will, den rechten Weg zu finden, damit ich nichtnach meinem Dahinscheiden im "ewigen Feuer" schmore. Auf diesem Ammenmärchen miterhobenem Zeigefinger hat noch jede Kirche ihre Macht institutionalisiert, auch diemuslimische.

Und auf dem Verbot des Stellens "unzulässiger" Fragen basiert jedeDiktatur, wie wir alle wissen.

So einfache mache ich es Dir nicht.
Versuchemich zu überzeugen, dass der Weg des Glaubens, wie Du ihn propagierst, mir zu mehrLebensqualität verhelfen kann, als mein Weg der Suche nach der Wahrheit, von der ich nunmal annehme, dass sie nicht ausschließlich in Gott zu suchen ist. Dann bin ich bereit,Deinen Glauben ernst zu nehmen.

LG
TLW


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 14:12
@al-chidr

Kleiner, aber nicht unwichtiger Nachsatz:

"...wir wissengenau, warum wir auf der Welt sind:
Um Gott zu dienen, damit wir mit seiner Gnadezurückkommen..."

Spricht nicht gerade von ausgeprägtem Selbstbewußtsein. Wasverlierst Du, wenn Du niemandem dienst? - Meiner Erfahrung nach, lediglich DeineKetten...

Und warum meinst Du, grundsätzlich auf irgendjemandes Gnade angewiesenzu sein, und sei es die Gnade irgendeines Gottes?
Was hast Du Gott getan, dass Duihn um Gnade anbetteln mußt?

Nix für ungut. Aber diese Einstellung halte ich fürungut.

LG
TLW


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 14:19
TLW@

Schau in die Schöpfung, lies dazu ein bisschen Koran (Suren die ausführlichdie Beziehung zwischen Schöpfer, Mensch und Schöpfung beinhalten vor allem) ...
Undsinniere viel über das was du siehst und liest, denke über Leben und Tod nach, über denRegen, der die trockene Erde wieder lebendig macht usw.

Dann kannst duvielleicht vrsteehen, warum viele von uns so imbrünstig und entschlossen auf derislamischen Lehre beharren!


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 14:26
Gott dienen - aber gerne!
Die Frage ist nur: WIE?
Ich meine, dieses Dienenbesteht darin, die Schöpfung und sich selbst in ihr zu erleben, denn durch uns erlebtGott sich, und nur das ist Sein Wunsch.
Er erschafft durch uns, aber das haben wirweitgehend verlernt. Zwar erschaffen wir immer noch alles um uns herum, aber das wissenwir nicht, wir tun es nicht bewußt. Dies zu lernen und wieder auszuüben verstehe ich als"dem göttlichen Auftrag folgen", und buckeln und parieren oder Angst vor der Höllegehören nicht dazu.


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Gnostische Gotteserkenntnis

03.05.2006 um 14:27
Es ist nicht entscheiden warum der Schöpfer existiert, sondern Wie er existiert, Wie sichsein Tun in der Schöpfung manifestiert usw.


Die Frage nach dem Warum istnicht verboten, solange man keinen festen Glauben an den Schöpfer und an das Jenseitshat,
Wer daran glaubt, der sollte sie meiden, das kann unnötige Verwirrung stiften,so dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen kann.


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