Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....
20.01.2010 um 15:18Anzeige
Viele Kommentatoren meinen, daß heute die "innere Welt" der Deutschen von nichts so sehr geprägt sei wie von der NS-Vergangenheit und daß vom Verblassen der Erinnerung keine Rede sein könne. Die Gedenkkultur im heutigen Deutschland wird häufig bewundert: "Daß ein Volk derart seiner eigenen Verbre-chen gedenkt, ist ein historisch einzigartiges Phänomen. Es gibt keinen vergleichbaren Fall ... Es muß erstaunen, daß die Zerstörung Dresdens, die Bombennächte, die Vertreibung aus dem Osten ... weniger Anlaß für ein Gedenken bieten als die Leiden eines anderen Volkes". Und Bundespräsident Köhler sagte vor dem israelischen Parlament in Jerusalem: „Die Verantwortung für die Shoa ist Teil der deutschen Identität“http://www.google.de/search?q=verantwortung+f%C3%BCr+die+taten+des+ns-regimes&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=com.ubuntu:de:official&client=firefox-a
. Zweifel sind angebracht, solange Erinnern Erinnern bleibt und nicht zum Handeln kommt, solange z.B. Projekte gegen Rassismus und Gewalt
zu wenig politisch gefördert oder wieder abgebaut werden, aber auch die Gesellschaft das Handeln gegen Neonazis einfach an die Politik delegieren will. Der Verdacht jedenfalls bleibt bestehen, daß weiterhin öffentliche Gedenkaktivitäten häufig zuerst der nationalen Entschuldung und deutschen Identitätsfindung dienen sollen, weniger der Aufklärung über die Ursachen.
Hanika schrieb:Da widerspreche ich dir. Es fordert kein Jude, keine jüdische Organisation wohlfeiles Verhalten von den Deutschen, es sind die Deutschen selbst, die der Ansicht sind, sich aus welchen Gründen auch immer, wohlfeil zu verhalten zu müssen.Wahrscheinlich hast du nie mitbekommen wenn die olle Knobloch in den letzten beiden jahren Ihre Keule geschwungen hat sobald Kritik an der Siedlungspolitik Israels aus Deutschland kam.
Zweifel sind angebracht, solange Erinnern Erinnern bleibt und nicht zum Handeln kommt, solange z.B. Projekte gegen Rassismus und GewaltDas sehe ich auch so und habe es ja auch schon des öfteren ohne Erfolg hier zu erklären versucht.
zu wenig politisch gefördert oder wieder abgebaut werden, aber auch die Gesellschaft das Handeln gegen Neonazis einfach an die Politik delegieren will. Der Verdacht jedenfalls bleibt bestehen, daß weiterhin öffentliche Gedenkaktivitäten häufig zuerst der nationalen Entschuldung und deutschen Identitätsfindung dienen sollen, weniger der Aufklärung über die Ursachen.
Larry08 schrieb:Das sehe ich auch so und habe es ja auch schon des öfteren ohne Erfolg hier zu erklären versucht.Genau so ist es! Dieses "Theater" wird aber nicht von dem gesamten deutschen Volk mitgetragen. Die Masse wäre sehr wohl dafür, daß gegen Rechts konsequent vorgegangen wird und die Abrechnung mit den damaligen Tätern hätte schon längst erfolgen müssen. Statt dessen kamen diese bekanntlich gleich nach der Gründung der BRD in hohe Staatsämter, übrigens eines Sache, die es in der DDR nicht gab.
Nur das ich noch weiter gehe in Sachen Handeln als nur den "Kampf gegen Rechts" in Deutschland.
Das ist tatsächlich nur "zum Wohlfühlen" bzw. aus der Geschichte heraus eine Selbstverständlichkeit gegen die geistigen Nachfolger der Täter von damals vorzugehen.
Beim Generalplan Ost (GPO) handelt es sich um eine Reihe von Plänen, Planungsskizzen und Vortragsmaterialien zu einer möglichen neuen Siedlungsstruktur im Rahmen der nationalsozialistischen „Ostpolitik“ in den von der NS-Regierung während des Zweiten Weltkrieges eroberten und besetzten Gebieten Polens und der Sowjetunion. Der Generalplan Ost war ein auf der Grundlage der NS-Rassendoktrin erarbeitetes theoretisches Konzept, das als Planungsgrundlage für die Kolonisierung und „Germanisierung“ von Teilen Ost- und Ostmitteleuropas dienen sollte.
Mit der Eroberung des Westteils von Polen sollten Vorstellungen zur Besiedelung dieses Gebietes verwirklicht werden. Aufschlussreich ist die Verwendung des Begriffs „Ober Ost“ in Hitlers Geheimerlass vom 7. Oktober 1939 zur „Festigung deutschen Volkstums“.@Gladiator in diese ns - zeit gehört soviel grausiges, irres - wir wissen es - und überall gedenken die nationen an ihr zugefügtes leid und unrecht - und auch hier wird stets an viele erinnert - es gibt ganz viele, spezielle erinnerungsorte, gedenksteine usw. - sicher ist in russland auch durch mahnmale an die opfer der ns-zeit gedacht -
kiki1962 schrieb:weitergehen? - ist die auseinandersetzung mit rechtem gedankengut, mit der pauschalisierung der ns-zeit, mit der sich verbreitenden ausländerfeinlichkeit usw. ist herausforderung genug -Nein, es reicht definitiv nicht. Wir benötigen vor allem eine anständige Bildung, die nicht nur Fachwissen, sondern auch politsche, geschichtliche und vor allem humanistische Bildung, die die Vermittlung entsprechender Werte einschließt. Wir benötigen wieder einen Journalismus, der diese Bezeichnung auch verdient und wir benötigen eine politische Führung, die ihre Aufgaben auch erkennt und sie annimmt.
Hanika schrieb:Statt dessen kamen diese bekanntlich gleich nach der Gründung der BRD in hohe Staatsämter, übrigens eines Sache, die es in der DDR nicht gab.Und nach dem Ende der DDR kamen die ganzen Kader in hohe öffentliche Positionen.