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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

975 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kurden, Türken, Völkermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 16:46
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:Mit der Oma Hilde brauchst du jetzt nicht ankommen,
denn auch sie hatte genaue Kenntnisse !
Oma Hilde aus ihrem Dorf, die auf Ihrem Hof 3 Schweine hatte und Opa Memmet der auf seinem Hof 3 Zigen hatte, hatte mit großer Wahrscheinlicheit keine genauen Kenntnisse...wie du behauptest !
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:1915 gab es noch keine türkische Regierung sondern das Osmanische Reich, in diesem Zustand gab es noch kein türkisches Volk innerhalb Anatoliens das eine gemeinsame Entscheidung getroffen hätte um eine Tat auszuführen kapierst du es nicht ?
Was ist das für eine Logik ?

Ob es nun ein türkisches Volk oder ein Osmanische Reich gab ist völlig egal ... den Toten interessiert es nicht wie ihr Mörder hieß... die türken sind doch die Nachfahren des Osmanen oder irre ich mich ? Schließlich sind die heutigen Duetschen die Deutschen die aus einem Land stammen, das 1945 vor der ganzen Welt kapituliert hat...

Und glaube mir ...im dritten Reich haben sich auch nicht ALLE Deutschen, jung und alt an einen Tisch gesetzt und mal eben den Holocaust organisiert oder irgendwelche Entscheidungen getroffen...

Die Entscheidungen sollch ein Verbrechen zu begehen wurde ganz oben entschieden.

Das es von verdammt vielen einfach so hingenommen wurde oder nichts dagegen unternommen wurde ist meiner Meinung nach ein zusätzliches Verbrechen.




Wikipedia: Völkermord an den Armeniern#Vorbereitung und Durchf.C3.BChrung
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:Wenn haben es die Jungtürken zu verantworten die hatten aber mit der Staatsgründung 1923 nichts mehr zu Melden !
Es sagt hier keiner, dass DU oder irgendein anderer Türker der heutigen Zeit der zu dieser Zeit nicht gelebt hat Schuld hat.

Aber nur weil 1923 die Staatsgründung war, bedeutet es nicht, dass man dieses Kapitel einfach mal so wegschließen kann.

Die Deutschten taten sich auch schwer...

Der Geschichtsunterrich ging nach 1945 immer nur bis zur Weimarere Republik.
Die Hitlerzeit wollte keiner der Geschichtslehrer ansprechen, wie denn auch ? Grad selbst noch im Schützengraben gelegen , Frauen und Kinder erschossen und nun den Kindern die Geschichte des 3. Reiches erzählen ? . . .

Das ganze ging in Deutschland erst später los was das Vermittel des geschichtlichen Stoffes dieser Zeut anging...
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:Die Türken haben doch mehr Gebietsverluste hinnehmen müssen !
Das passiert im Krieg ... doch das ist noch lange kein Grund zu sgen "wir haben aber viel mehr verloren als ihr .... wir sind alles brave Lämmchen bal bla "
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:Und wieso haben sie sich dann nicht mit den NAZIS zusammengeschlossen um die Alten gebiete wieder zu bekommen ?
Zwischen den Nazis und den Türken würde ich mal behaupten gab es tiefere Freundschaften...

Das sich die Türken mit den Deutschen nicht zusammenschlossen um irgendwelche Gebiete zurückzuerobern lag wohl daran, weil die Deutschen wohl nach dem 1. Weltkrieg oder währen des 1. Weltkrieges selbst genung zu tun hatten ...und im 2. Weltkrieg lagen die Interessen der Deutschen sicherlich nicht darin den Türken verlorene Gebiete zurückzuerobern.
Zitat von SoundTrackSoundTrack schrieb:So Türken die ganze Zeit zu beschuldigen ist ja ok !
hier beschuldigt niemand irgend jemanden...

Lass mal dieses Sissy-Spielchen...

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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 16:52
@breaker112


was ist das für ein Video ? Wo wurde das ausgestrahlt ?


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:05
@warneverends

Ich muss mich einigen Vorrednern anschliessen . Der Auslöser waren nicht die Türken . Der Auslöser waren die Armenier .

Als die Russen im ersten Weltkrieg in den Osten des Osmanischen Reiches eingedrungen sind , haben die Armenier versucht die Gunst der Stunde zu ergreifen um einen eigenen Staat zu gründen , oder zumindest am Anfang unter der Schirmherrschaft der ebenfalls Orthodox-Christlichen Russen einen Autonomen Staat zu verwalten . Dabei musste man natürlich die muslimische Bevölkerung im Osten des Reiches loswerden . Man hatte einen bewaffneten Aufstand durch verschiedene armenische Grupierungen angefangen , Materiell unterstützt durch die russische Armee . Man verbreitete unter der Bevölkerung Angst und Schrecken . Man schlachtete muslimische Osmanen einfach ab , überwiegend Kurden , deshalb sind Kurden auch nicht besonders gut auf Armenier anzusprechen .

Als dann die Russen durch innere Unruhen im eigenen Reich abziehen mussten , haben Teile der massakrierten Bevölkerung zurückgeschlagen .

Die Deportationen wurden angeordnet , weil befürchtet wurde , dass die Aufstände erneut entfachen würden , wenn die Russen wieder vor der Tür stünden . Diese Auseinandersetzungen passierten im Osten des Reiches , den Armeniern im Westen passierte , so weit ich es weiss, nichts oder zumindest nicht vergleichbares , wie denen im Osten .

Es war ein Bürgerkrieg

Der Vergleich mit den Juden in Nazi-Deutschland hinkt , weil die Nazis ohne Grund voll auf Vernichtung der Juden aus waren .


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:35
@Lomax

Nun ganz so würde ich das auch nicht sehen.
Durch den Niedergang des osmanischen Reiches, sind viele ehemals eigenständige und von den Osmanen besetzte Staaten wieder frei geworden.
Der heutige Landesteil der Türkei in dem die besagten Armeinier lebten - die nicht nur deportiert sondern in erster Linie massakriert wurden - war natürlich ehemals ein Teil Armeniens und nicht mehr wollten sie.


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:43
@Lomax

So wie Du das beschreibst, ist das nur mal wieder die übliche Rechtfertigungstaktik, um dem Vorwurf des bewusst angeordneten Völkermordes zu entgehen. Im Grunde hinkt der Vergleich kein Stück, denn da wurde einfach tausende von Menscvhen "präventiv" umgebracht, weil sie ja einen Aufstand machen "könnten"...

Wem dabei nicht eine gewisse Willkür im Umgang mit Menschenleben auffällt, muss letztlich ziemlich ideologisch unterwegs sein.

Dann wieder mal dieses "Es waren natürlich die Anderen", welches Teil einer regelrechten Kindergartenpolemik genannt werden kann. Es wird jedenfalls Zeit, dass die türkische Regierung endlich mal reinen Tisch macht und auch die Verbrechen ihrer Frühgeschichte als das anerkennt, was es nunmal war, -ein Genozid!


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:45
@Lomax


Am 14. November 1914 trat das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg gegen die Entente ein, zu der auch Russland gehörte. Getrieben vom Wunsch nach der Rückeroberung jener Gebiete, die dem Osmanischen Reich dort in vorhergehenden Kriegen gegen Russland verloren gegangen waren, mehr noch aber von pantürkischen Vorstellungen, befahl die türkische Führung Ende 1914 eine groß angelegte Offensive im Kaukasus. Diese lief nicht nur den Vorstellungen der Verbündeten zuwider, sondern stellte angesichts des schwierigen winterlichen Terrains und des schlechten Ausrüstungszustandes der osmanischen Armee ein nicht unbeträchtliches Wagnis dar. Die nachfolgende Schlacht von Sarıkamış endete daher um die Jahrswende 1914/15 mit einer verheerenden Niederlage des Osmanischen Reiches und Gebietsverlusten im Zuge der russischen Gegenoffensive.

Die Tatsache,dass eine Minderheit der Armenier die russische Armee in der Hoffnung auf Unabhängigkeit unterstützt hatte und auf russischer Seite armenische Freiwilligenbataillone an den Kampfhandlungen beteiligt waren, verstärkte innerhalb der jungtürkischen Führung „das Zerrbild eines angeblichen armenischen Sabotageplans.“ Obwohl die armenische Zivilbevölkerung und die in der osmanischen Armee dienenden Soldaten mehrheitlich loyal geblieben waren, machte die Staatsführung des Osmanischen Reiches die Armenier nun kollektiv für die militärischen Probleme in Ostanatolien verantwortlich.





Der erste Schritt bestand in der Entwaffnung der armenischen Soldaten der osmanischen Armeen, die zum Teil anschließend getötet, zum Teil in Arbeitsbataillonen zusammengefasst wurden. Wenig später erfolgte die Hinrichtung mehrerer dieser Bataillone. Bei diesen und auch den folgenden Aktionen waren hauptsächlich die aus Kurden, freigelassenen Strafgefangenen und Flüchtlingen aus dem Balkan- und Kaukasusgebiet bestehenden Angehörigen der von Dr. Bahaettin Şakir geleiteten Spezialeinheit Teşkilat-ı Mahsusa beteiligt, welcher vermutlich noch weitere Freiwilligenbanden (Çete) aller Art zugerechnet werden müssen.

Vor dem eigentlichen Deportationsgesetz vom 27. Mai 1915 fanden bereits im Februar und April die ersten Deportationen in Anatolien statt, die jedoch noch nicht das planmäßige Ziel der Vernichtung zum Ziel hatten und sich deshalb auf die Überführung von Bevölkerungsteilen aus Adana, Zeytun und Dörtyol ins Landesinnere beschränkten.



m April 1915 erhoben sich die Armenier in Van und ließen sich nach erfolgreichem Widerstand „zahlreiche Schandtaten gegen die wehrlose muslimische Bevölkerung zuschulden kommen“

Dieser Aufstand und die revolutionäre Gewalt der Huntschak-Aktivisten galten der Zentralregierung als durchaus willkommene Rechtfertigung für ihr weiteres Vorgehen gegen das armenische Volk. Die armenisch-sozialistische Huntschak-Partei praktizierte indes die Beseitigung all jener armenischen und nichtarmenischen Repräsentanten, die ihren Zielen im Wege standen, und wollte damit staatliche Repressionen gegen die armenische Bevölkerung provozieren, um insbesondere Russland zum Eingreifen zu bewegen. Ferner gab es die sogenannten armenischen Fedayin, die von Persien oder Russland aus „in ganz Armenien Schrecken bei Türken und Kurden“ verbreiteten.



Im April und im Juni 1915 erfolgten Razzien gegen die armenische Elite in Konstantinopel. Die treibende Kraft dahinter war Innenminister Talat Bey. Er setzte sich gegen den Widerstand von Kollegen, die internationale Verwicklungen befürchteten, für die Entfernung der Armenier aus der Hauptstadt ein.Am 24. und 25. April 1915 wurden zunächst 235 Personen verhaftet.Laut offizieller Darstellung vom 24. Mai 1915 betrug die Zahl der Verhafteten schließlich 2.345. In den Akten des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reiches werden weitere Verhaftungen und Deportationen von Armeniern Konstantinopels erwähnt und teilweise in Einzelheiten beschrieben. Sie geschahen im Laufe des Jahres 1915 trotz der Versicherung der osmanischen Regierung, die Armenier Konstantinopels zu schonen.



Am 27. Mai 1915 wurde von der Regierung ein Deportationsgesetz erlassen. Mit diesem Gesetz wurden die Sicherheitskräfte angewiesen, die Armenier einzeln oder insgesamt zu deportieren. Die Armee wurde verpflichtet und beauftragt, Opposition oder bewaffneten Widerstand gegen Befehle der Regierung, gegen die Landesverteidigung oder gegen die öffentliche Ordnung unverzüglich mit militärischer Gewalt in härtester Form „zur Raison zu bringen“ und Übertretungen und Widerstand von „Grund auf zu vernichten“. Im Einzelnen liegen Berichte darüber vor, dass Grundstücke von Deportierten per Gesetz zwangsübertragen, Barmittel und zurückgelassene bewegliche Habe „vereinnahmt“ wurden. Es sind keine Fälle bekannt, in denen den Deportierten Kompensation für die Enteignung gezahlt wurde.[58] In Häusern verbliebene Möbel und Gegenstände wurden geplündert. Vielfach wurden Gold und Schmuck unterwegs geraubt.


Das erinnernt mich nun doch sehr stark an die Nazis und der Enteignung der Juden !
Im Juni 1915 schrieb der deutsche Botschafter Hans von Wangenheim aus Konstantinopel an den deutschen Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg:

„Daß die Verbannung der Armenier nicht allein durch militärische Rücksichten motiviert ist, liegt zutage. Der Minister des Innern Talaat Bey hat sich hierüber kürzlich gegenüber dem zur Zeit bei der Kaiserlichen Botschaft beschäftigten Dr. Mordtmann ohne Rückhalt dahin ausgesprochen „daß die Pforte den Weltkrieg dazu benutzen wollte, um mit ihren inneren Feinden - den einheimischen Christen - gründlich aufzuräumen, ohne dabei durch die diplomatische Intervention des Auslandes gestört zu werden; das sei auch im Interesse der mit der Türkei verbündeten Deutschen, da die Türkei auf diese Weise gestärkt würde.“
Ebenfalls im Juni berichtete der Generalkonsul in Konstantinopel Mordtmann:

„Das läßt sich nicht mehr durch militärische Rücksichten rechtfertigen; es handelt sich vielmehr, wie mir Talaat bej vor einigen Wochen sagte, darum die Armenier zu vernichten.[63]“
Bis in den Juli des Jahres 1915 hinein wurden die meisten Armenier zunächst in ihren Hauptsiedlungsgebieten an einigen Orten konzentriert, überwiegend in den Hauptstädten der betroffenen Vilayets.Sie wurden entweder gleich dort von türkischen Polizisten und Soldaten oder kurdischen Hilfstruppen ermordet oder auf Befehl Talats ab dem 27. Mai 1915 auf Todesmärsche über unwegsames Gebirge Richtung Aleppo geschickt. Dabei ging es nicht nur um eine Umsiedlung. Max Erwin von Scheubner-Richter, der damalige deutsche Vizekonsul in Erzurum, berichtete dazu Ende Juli 1915 in einem Schreiben an den Botschafter Wangenheim:

„Von den Anhaengern letzterer [i.e. der ,schrofferen Richtung‛] wird uebrigens unumwunden zugegeben,dass das Endziel ihres Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Tuerkei ist.

Nach dem Kriege werden wir ,keine Armenier mehr in der Türkei haben‛ ist der wörtliche Ausspruch einer maßgebenden Persoenlichkeit. Soweit sich dieses Ziel nicht durch die verschiedenen Massakers [ sic!] erreichen lässt, hofft man, dass Entbehrungen der langen Wanderung bis Mesopotamien und das ungewohnte Klima dort ein Uebriges tun werden.

Diese Loesung der Armenierfrage scheint den Anhaengern der schroffen Richtung, zu der fast alle Militär- und Regierungsbeamte gehoeren [sic!], eine ideale zu sein. Das tuerkische Volk selbst ist mit dieser Loesung der Armenierfrage keineswegs einverstanden und empfindet schon jetzt schwer die infolge der Vertreibung der Armenier ueber das Land hier hereinbrechenden wirtschaftlichen Not [sic!].“


Interessant ... in Deutschland gab es die "Judenfrage" und dort die "Armenierfrage" und anscheinend wusste die Bevölkerung DOCHdarüber bescheid, denn sonst wären siedamit nicht einverstanden gewesen. Aber wie auch in Deutschland, hat auch dort keiner etwas dagegen unternommen.
Ende August 1915 verkündete Talat den Abschluss der „Maßnahmen“ gegen die Armenier: „La question arménienne n'existe plus.“[67]. Möglicherweise fiel diese Äußerung im Bestreben, den Beweis zu liefern, „daß die Zentralregierung ernstlich bemüht ist, den im Innern vorgekommenen Ausschreitungen gegen die Armenier ein Ende zu machen“. Die deutschen Diplomaten schenkten diesen Beteuerungen allerdings wenig oder keinen Glauben.[68] Ernst Jäckh, Leiter der „Zentralstelle für Auslandsdienste“ im Auswärtigen Amt des Deutschen Reiches, erklärte im Oktober 1915 zur Rolle Talats:

„Talaat freilich machte keinen Hehl daraus, dass er die Vernichtung des armenischen Volkes als eine politische Erleichterung begrüße
Talat stand damit laut Jäckh im Widerspruch zum Finanzminister Mehmet Cavit Bey und zum Herausgeber der regierungstreuen Zeitung „Tanin“, Hüseyin Cahit Yalçın: „Dschawid und Hussein Dschahid opponierten immer energisch gegen diese armenische Politik, ersterer besonders aus wirtschaftlichen Erwägungen.“[71] Hüseyin Cahit Yalçın war allerdings später der Meinung, dass diejenigen, die die Deportationen befohlen und ausgeführt hatten, damit die Türkei gerettet hätten.[72] Aber auch andere ausländische Gesandte erfassten die Vorgänge in ihrer ganzen Tragweite, so zum Beispiel der US-Botschafter Henry Morgenthau, der aufgrund von Gesprächen mit den jungtürkischen Führern in seinen 1918 veröffentlichten Memoiren resümierte:

„When the Turkish authorities gave the orders for these deportations, they were merely giving the death warrant to a whole race; they understood this well, and, in their conversations with me, they made no particular attempt to conceal the fact. [...] I am confident that the whole history of the human race contains no such horrible episode as this. The great massacres and persecutions of the past seem almost insignificant when compared to the sufferings of the Armenian race in 1915..
Hier wird auch von der Vernichtung einer ganzen "Rasse" gesprochen ...
Abdulahad Nuri, ein hoher Deportationsoffizier, bekräftigte später laut Gerichtsakten, Talat habe ihm erklärt, die Deportationen verfolgten den Zweck der Vernichtung. Beim Yozgat-Verfahren wurden am 22. Februar 1919 zwölf Telegramme verlesen. In diesen Telegrammen wurde die Aussage Nuris, dass die Vernichtung das Ziel der Deportation sei, mehrfach bestätigt. Der später im Bayburt-Verfahren wegen seiner Beteiligung am Völkermord hingerichtete Landrat Nuri sagte später vor Gericht aus, er habe den geheimen Befehl erhalten, keinen Armenier am Leben zu lassen.[77] General Vehip Pascha, Oberkommandierender der 3. Armee erklärte nach dem Krieg vor der sogenannten Mazhar-Kommission:

„Die Deportationen der Armenier wurden im völligen Widerspruch zur Menschlichkeit, Zivilisation und behördlichen Ehre durchgeführt. Die Massaker und die Ausrottung der Armenier, der Raub und die Plünderung ihres Eigentums waren das Resultat von Entscheidungen, die vom Zentralkomitee des Komitees für Einheit und Fortschritt ausgingen.“
Quelle: Wikipedia


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:54
ich habe auf der vorherigen seite zwei links gepostet,
die diese diskussion ad absurdum führen.

die VORGÄNGE von 1915 werden nicht länger missachtet,
die beteiligten setzen sich an einen tisch

buddel


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 18:59
Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber es reicht doch wenn die Türkei sagt:
Ja, es ist leider Passiert, es tut uns Leid.
Das reicht doch....


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:06
@MazlumDogan

wen meinst du denn mit der türkei?

eine bestimmte person oder was? vielleicht erdogan?


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:07
@MazlumDogan

Ich glaube sie wollen keinen Präzedenzfall schaffen, der es der geschädigten Bevölkerung ermöglichen könnte, Schadenersatz oder Wiedergutmachung zu fordern.
Denn da gäbe es dann noch ein paar andere Völker, wie vertriebene bzw unterdrückte Griechen, Kurden oder Georgier die sich zu Wort melden könnten.

Hat man doch erst vor ein paar Jahren in Deutschland gesehen, die Juden haben von den Firmen bei denen ihre inzwischen verstorbenen Angehörigen zwangsarbeiten mußten, erfolgreich Schadenersatz gefordert.
Also wird es geleugnet.


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:08
Zum Beispiel, denn er ist ja der Präsident der Türkei und was er tut/sagt ist ja dan in namen der Türkei.
Oder nicht?


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:09
Zitat von taothustra1taothustra1 schrieb:Ich glaube sie wollen keinen Präzedenzfall schaffen, der es der geschädigten Bevölkerung ermöglichen könnte, Schadenersatz oder Wiedergutmachung zu fordern.
Aus einem eingeständnis müßten sich nicht unbedingt schadenserstzforderungen ergebn


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:11
ich denke auch,
dass sich die türkei verständlich gegen den status eines völkermörders wehrt,
denn damit hängen nicht unerhebliche finanzielle regressforderungen zusammen.

es hat einen anderen ton,
wenn die türkei der armenischen bevölkerung den regress in form freier abmachungen,
ohne den nimbus des täters macht

buddel


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:12
@taothustra1
Da hast du Recht, aber die Armenier wollen doch keinen Schaden Ersatz.
Zumindest habe ich das so mal gelesen.
Ich schaue nochmal kurz nach..


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:16
@MazlumDogan

Die Armeinier wollen kein Geld ?
Na, sie wären dumm, wenn sie das sagen würden, bevor der Genozid seitens der Türkei anerkannt würde......das Volk, das kein Geld will, muß erst noch geboren werden ;)


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:16
@MazlumDogan
ich denke,
wenn der völkermord auf internationaler bühne anerkannter fakt werden sollte,
dass dies einige interessengruppen durchaus zu einer schadensersatzklage vor irgendeinem internationalen gerichtshof veranlassen würde

buddel


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:20
Achso, dann habe ich mich wohl vertan...


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:22
Ach, jetzt weiss ich, das war in einem Video wo es um den Genozid geht, da hat der Mann (glaube Prof. )gemeint das Armenien nichts wolle.

Wollt ihr Link zum Video?


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:27
nein

buddel


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Völkermord 1915 – 92 Jahre Missachtung sind genug

01.05.2009 um 19:56
Zitat von warneverendswarneverends schrieb:... die türken sind doch die Nachfahren des Osmanen oder irre ich mich ?
Eigentlich irrst du dich da gewaltig aber nicht du bist nicht der einzige in dieser Zeit, der so denkt. Es sind noch verdammt viele andere Völker Nachfahren der Osmanen.
Zitat von warneverendswarneverends schrieb:Und glaube mir ...im dritten Reich haben sich auch nicht ALLE Deutschen, jung und alt an einen Tisch gesetzt und mal eben den Holocaust organisiert oder irgendwelche Entscheidungen getroffen...
Doch haben sie. Es gab sehr großen Reden an riesigen Orten mit Monumenten etc, wo das Volk seinen Rechten Arm austreckte, die ganze Zeit "Heil Hitler" rief und zujubelte. Sie sagten nicht "nein" sondern sie schrien "ja". Sie befürworteten es und ganz Deutschland sah es zu dieser Zeit. In diesen Reden verteufelte Hitler auch die Juden. So etwas ähnliches gab es nicht im Geringsten im osmanischen Reich.


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