DIE LINKE

Optimist schrieb:klingt einerseits plausibel.
Aber was ist andererseits auf der Seite der Lehrer?

Mit dem System der Notenvergabe haben auch sie einen gewissen Druck bzw. Motivation, so viele Schüler wie möglich gut abschneiden zu lassen, denke ich zumindest. Denn es wirft ja auch auf einen Lehrer ein nicht so gutes Licht, wenn er viele Schüler hat, welche schlecht abschneiden.

Nun will ich ja keinem Lehrer unterstellen, dass er nicht auch ohne Noten das Bedürfnis hat, so gut wie möglich seinen Unterricht zu gestalten und etwas Ehrgeiz mitbringt, dass dieser bei den Schülern auch fruchtet.
Jedoch wie in jedem Bereich des Lebens gibt es sicher auch da mal das eine oder andere "schwarze Schaf", welches seinen Beruf nicht als Berufung sieht.

Auf Seiten der Lehrer kenne ich da genug Fälle, in denen die Schüler, die schlechte Noten hatten eher links liegen gelassen wurden, als gute Schüler, die dann permanent bevorzugt wurde. Es gibt dann immer welche die fallen hinten durch weil sie abgestempelt werden mit: "Ja, der gibt sich ja eh keine Mühe" oder "der schreibt eh schlechte Noten". Ich glaub nicht dass Lehrer wegen der Noten das Bedürfnis haben den Unterricht so gut wie möglich zu gestalten. Besonders wenn sie verbeamtet sind brauchen sie ja keine gute Leistung mehr abgeben, da reicht Durchschnitt. Ich versteh deinen Punkt, denke aber dass die Auswirkungen auf Lehrer ohne Notenvergabe nicht wirklich groß sein würden. Für Schüler allerdings könnte das schon einiges mehr ändern. Immerhin müssen sie sich nicht dumm fühlen weil sie ne Klausur verhauen haben usw.

Schnapspraline schrieb:Auf Seiten der Lehrer kenne ich da genug Fälle, in denen die Schüler, die schlechte Noten hatten eher links liegen gelassen wurden

Ohja.
Das kenn ich auch noch aus meiner Schulzeit.
Waren eigentlich nur die die vorallem dadurch glänzten desinteressiert zu sein und den Unterricht zu stören.
Klar dass man da nichts investiert.
Drei Typen die eh nicht wollen vs. die Fünfzehn die Bock haben.
Da ist, verständlicherweise, klar wo die Aufmerksamkeit hingeht.

Berryl schrieb:Waren eigentlich nur die die vorallem dadurch glänzten desinteressiert zu sein und den Unterricht zu stören.

Man könnte sich ja auch mal fragen, warum das der Fall ist. Kinder mit gewissen neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS tun sich beispielsweise besonders schwer damit, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren, da ihnen einfach die Neurotransmitter dafür fehlen. Da kann der Lehrer zwar wenig tun, jedoch finde ich diese Unart irgendwelche 12-Jährigen für ihr Handeln vollumfänglich verantwortlich zu machen, ohne die konkreten Hintergründe zu kennen, ziemlich ignorant.

paranomal schrieb:Man könnte sich ja auch mal fragen, warum das der Fall ist. Kinder mit gewissen neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS tun sich beispielsweise besonders schwer damit, sich auf bestimmte Dinge zu konzentrieren, da ihnen einfach die Neurotransmitter dafür fehlen.

Wer für die Regelschule nicht geeignet ist muss dann halt auf eine entsprechende Schule gehen.
Man tut niemanden einen Gefallen wenn man es mit Gewalt mitschleppen lässt.
Weder hat das Kind was davon, noch die Lehrer, noch die Mitschüler.
Ok.
Linke Politiken propagieren zwar gerne totale Inklusion.
Scheint aber irgendwie nicht so zu funktionieren.

paranomal schrieb:ziemlich ignorant.

Weil nicht mein Problem.
I.g war ich auf der Schule ein Leitragender diese Leute und ihre Störerein mit drin gehabt zu haben.
Und sowas bin ich einfach nicht gern.
Leider kann man als kleiner Schüler nicht wirklich dagegen vorgehen.
Heute, als erwachsener Mensch im Beruf, ist das ja was anderes.
Aber da sind wir wieder beim 'lernen dass das eigene Verhalten Konsequenzen haben kann'.
Und das kann ruhig in der Schule schon geschehen.

Berryl schrieb:Wer für die Regelschule nicht geeignet ist muss dann halt auf eine entsprechende Schule gehen.

Du möchtest also alle mit beispielsweise ADHS auf ne Förderschule schicken?

Berryl schrieb:Scheint aber irgendwie nicht so zu funktionieren.

Funktioniert definitiv, wenn man nicht davon ausgeht, dass sich alle ganz automatisch von alleine inkludieren.

Berryl schrieb:Weil nicht mein Problem.
I.g war ich auf der Schule ein Leitragender diese Leute und ihre Störerein mit drin gehabt zu haben.

Keiner erwartet, dass andere Schüler, die ja tatsächlich unter dem Verhalten der Betroffenen leiden, nun mit Lösungen um die Ecke kommen. Und trotzdem sollte ich von einer erwachsenen Person im Rückblick erwarten können, dass diese nicht einfach sagt: Ja scheiß auf die Störer, haben sie halt Pech gehabt. Aber darauf bist du ja selbst auch eingegangen.

Berryl schrieb:Heute, als erwachsener Mensch im Beruf, ist das ja was anderes.
Aber da sind wir wieder beim 'lernen dass das eigene Verhalten Konsequenzen haben kann'.
Und das kann ruhig in der Schule schon geschehen.

Ja, nur unter der Bedingung, dass die Person auch weiß, was mit ihr los ist und dann damit umzugehen lernt. Wer die Betroffenen einfach abschreibt und sich selbst (und ihrer eigenen Ahnungslosigkeit) überlässt, forciert ja das Gegenteil.

Berryl schrieb:Linke Politiken propagieren zwar gerne totale Inklusion.

Was das ist, wird sicher in den nicht vorhandenen Belegen erklärt.

"totale" klingt stark nach Höcke.

So betonte die Bundesvorsitzende der gemeinnützigen Bundesvereinigung Lebenshilfe, Ulla Schmidt, gegenüber dem Spiegel, dass ihr Verband es als „Tabubruch und schlicht als Skandal“ erachte, dass Höcke das Recht auf Inklusion infrage stelle: „Angesichts dieser menschenfeindlichen Haltung können wir nur ahnen, wie Herr Höcke mit Menschen mit Behinderung umgehen möchte“. Die Kommunikationsleiterin der „Aktion Mensch“, Christina Marx, betonte gegenüber dem Magazin: „Inklusion ist kein Ideologieprojekt, Inklusion ist ein Menschenrecht. Sie abzuschaffen, ist ein Angriff auf die Menschenwürde.“

Auch der Sender sah sich nach der Ausstrahlung des Interviews mit Kritik konfrontiert, warum man Höcke, dessen Thüringer AfD-Landesverband der Verfassungsschutz des Landes als „gesichert rechtsextremistisch“ einstuft, überhaupt eine Plattform bietet.

Quelle: https://www.fr.de/politik/news-hoecke-afd-inklusion-empoert-sommerinterview-aussagen-kinder-mit-behinderungen-zr-92451868.html

paranomal schrieb:Du möchtest also alle mit beispielsweise ADHS auf ne Förderschule schicken?

Wenn keine normale Beschulung möglich ist und auch keine Chance dafür besteht.
Japp.

paranomal schrieb:Funktioniert definitiv, wenn man nicht davon ausgeht, dass sich alle ganz automatisch von alleine inkludieren.

Und hier möchte ich mal einen Lösungsansatz von den Linken und Co. hören.
Wir haben eh schon Lehrer und Personalmangel.
Wo soll denn das Personal dafür herkommen.
Das wäre mal intressant.

paranomal schrieb:Und trotzdem sollte ich von einer erwachsenen Person im Rückblick erwarten können, dass diese nicht einfach sagt: Ja scheiß auf die Störer, haben sie halt Pech gehabt.

Und genau auf dies bin ich erst als erwachsener Mensch gekommen.
Wer nicht will der hat schon und jeder ist vorallem mal für sich selber verantwortlich.
Im übrigen auch eine sehr wichtige Lektion im Leben.
Oder halt die Eltern weil bei denen liegt klar der Erziehungsauftrag.
So zumindest in Bayern wo es oberhalb der Hauptschule keinen Erziehungsauftrag der Schulen gibt.
Was halten davon die Linken eigentlich.

Ich habe dazu eine Idee: Noten soll es selbstverständlich weitergeben, aber diese erfahren nur die Eltern bis die Kinder 14 sind.
Die Eltern können die Motivation selbst gestalten wie sie möchten.

Berryl schrieb:Eine Unterstellung deinerseits

Keine Unterstellung. Das sind deine Beiträge, kann man ja alles nachlesen.

Schnapspraline schrieb:Immerhin müssen sie sich nicht dumm fühlen weil sie ne Klausur verhauen haben usw.

Das müssen sie jetzt im Grunde auch nicht. Eine halbwegs objektive Bewertung ist doch davon zu unterschieden, was man hinterher daraus macht, wie man damit umgeht.
Was wäre denn der nächste Schritt? Dass niemand mehr ein Abschlußzeugnis bekommt, der eine Schule, eine Ausbildung oder ein Studium erfolgreich beendet hat, damit er sich nur ja nicht von denen abheben kann, die ihre Zeit auf der Straße oder vor dem Fernseher verbracht haben?

Abahatschi schrieb:Ich habe dazu eine Idee: Noten soll es selbstverständlich weitergeben, aber diese erfahren nur die Eltern bis die Kinder 14 sind.
Die Eltern können die Motivation selbst gestalten wie sie möchten.

Mit Verlaub, das halte ich für eine ganz schlechte Idee. Ich würde eine neue Reform angehen und die Familien mit Kindern, die keinen Abschluss haben, oder keine Berufsausbildung, nicht aufgrund Lernschwäche sondern aufgrund Faulheit, müssten das gesamte Kindergeld zurückbezahlen, damit man es denen geben kann, die sehr gut im Lernen sind, aber nicht über die Mittel verfügen. Zum Beispiel für ein Studium. Dafür sollten sich die Linken einsetzen. Aber Intelligenz und Nachhaken mögen die nicht so, wie ich für mich festgestellt habe.

Es gibt Gründe wieso Kinder nicht lernen wollen - diese gilt es zu erörtern und ihnen den Spaß daran Nahe zu bringen, neue Dinge zu lernen. Was ich hier lese ist nur die "Bestrafung von Faulen" und dass man diese doch sich selbst überlassen soll. Das geht so nicht. Ohne Noten und mit weniger Druck durch Klausuren kann man viel besser zu den Kindern durchdringen und versuchen sie zu verstehen, auf sie einzugehen und dann besteht die Möglichkeit, dass diese Kinder ebenso fleißig lernen wollen wie andere von Natur aus. Meist hat das soziale Gründe.

Die Linke ist da auf einem Superweg und der sollte verfolgt werden. Seid doch nicht gleich gegen alles was Links ist, nur weils von der Linkspartei kommt.

@Schnapspraline
ich kann deine Argumente sehr gut nachvollziehen.
Vielleicht wäre das wirklich mal einen Versuch wert.

hierzu mal noch eine Anmerkung:

Schnapspraline schrieb:Die Linke ist da auf einem Superweg und der sollte verfolgt werden. Seid doch nicht gleich gegen alles was Links ist, nur weils von der Linkspartei kommt.

das macht mMn umgedreht die Linke mit manch anderen Parteien genauso.
Auch sie - die Linke - sollte vielleicht mal etwas ergebnisoffener rangehen wenn etwas von unliebsamen Parteien kommt? Es ist eben auch aus dem "nicht-linken-Lager" nicht alles von vornherein schlecht ;)

Optimist schrieb:Es ist eben auch aus dem "nicht-linken-Lager" nicht alles von vornherein schlecht ;)

Nach Wagenknecht war alles 1995 gut!
Oder 1965? Da war Sahra noch gar nicht geboren.

Zukunftsforscherin Florence Gaub kritisiert vor allem die Rhetorik Wagenknechts. Sie schüre bei den Bürgern die Angst vor der Zukunft. "Was Sie wollen ist, dass alles so bleibt, wie es ist", sagt die Wissenschaftlerin: "Ich glaube, dass Sie und die Leute, die sich bei Ihnen wohlfühlen, eine ganz große Zukunftsangst haben. Aber Angst vor der Zukunft heißt nicht, sich vor ihr wegzuducken. Die kommt sowieso." Dann fasst Gaub die politischen Ziele von Wagenknecht und ihren Anhängern zusammen: "Eigentlich wollen Sie ewig 1995." Timo Lehmann geht noch weiter: Wagenknecht sehne sich in Wahrheit zurück in das Jahr 1965 und dem Wohlfahrtsstaat von damals.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Eigentlich-wollen-Sie-ewig-1995-article24408668.html

Seltsam, in Bayern und Sachsen scheint das gut zu funktionieren.
Vielleicht sollte man mal im eigenen Bundesland überlegen woran es liegt dass man nichts auf die Kette kriegt anstatt Noten abschaffen zu wollen. Man kann Kopfschmerzen nicht beseitigen in dem man den Kopf abschneidet. Und in dem man Kinder in Watte packt und jeglichen Druck nimmt schon gar nicht.
Das böse Erwachen wird dann im Berufsleben kommen wo eben schon nach Leistung bewertet wird.

Ranking: Das sind die leistungsfähigsten Bundesländer
Die Durchschnittsbewertung für Deutschland insgesamt liegt im Bildungsmonitor bei 52 Punkten. Die einzelnen Bundesländer erreichten unterschiedliche Punktzahlen und legen im Ranking die folgenden Plätze ein:

Bundesland Gesamtpunktzahl 2022
1. Sachsen 65,9
2. Bayern 63,9
3. Thüringen 59,6
4. Hamburg 56,5
5. Saarland 54,6
6. Baden-Württemberg 53,6
7. Hessen 49,3
8. Niedersachsen 48,9
9. Schleswig-Holstein 46,8
10. Mecklenburg-Vorpommern 45,9
11. Berlin 45,8
12. Rheinland-Pfalz 45,5
13. Brandenburg 45,1
14. Nordrhein-Westfalen 45,1
15. Sachsen-Anhalt 42,7
16. Bremen 41,9

Quelle: https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/bildungsmonitor-2022-das-sind-die-bundeslaender-mit-der-besten-bildung-254889/

@sindbad82

Auch in Baden-Württemberg hat es einst ganz gut funktioniert. Als man dort noch nicht die Grünen in der Regierung hatte, hat sich BW abwechselnd mit Bayern die beiden Spitzenplätze geteilt. Immerhin jetzt um über 10 Punkte zurückgefallen. Deutlich mehr, als dass man darin nur Zufall sehen könnte. Soviel zur linken "Chancengerechtigkeit".

Schnapspraline schrieb:Es gibt Gründe wieso Kinder nicht lernen wollen - diese gilt es zu erörtern und ihnen den Spaß daran Nahe zu bringen, neue Dinge zu lernen.

Liegt das an den Noten oder eher an maroden Schulen, fehlenden Lehrpersonal und dem alten Lehrstandard?

Die Linke fordert halt das was sie immer fordert. Niemand soll benachteiligt und unter Druck gesetzt werden. Die Forderungen enden dann aber in der Arbeitswelt.

DerThorag schrieb:Die Forderungen enden dann aber in der Arbeitswelt.

Außerhalb von Bildungsanstalten gibt es keine Benotung in der Arbeitswelt. Zumindest wäre mir das neu.

paxito schrieb:DerThorag schrieb:
Die Forderungen enden dann aber in der Arbeitswelt.

Außerhalb von Bildungsanstalten gibt es keine Benotung in der Arbeitswelt. Zumindest wäre mir das neu.

Mir wäre neu das er keine Benotung in der Arbeitswelt gibt? Wenn deine Bewertungen gut sind, dann bekommst du vielleicht eine Beförderung. Wenn deine Bewertungen schlecht sind, dann verlierst du vielleicht deinen Job.

Wenn du in der Arbeit nur vor dich hinschaust und meinst dir ist nicht so nach arbeiten, da soll es angeblich sowas wie einen Vorgesetzen geben, der dir dann Beine macht.