EU Beitritt der Türkei?

@threadkiller

Tja... und Israel ist mit Sicherheit kein europäisches Land, spielt aber innerhalb der FIFA in Europa Fußball :D

@GlobalEye würde mich nicht wundern das so etwas nicht bedacht wurde in der heilen Welt Europas. Griechenland hat ja genügend Nährboden für so ein Szenario :(

Natürlich nicht. Das wünsche ich keinem Volk der Welt, sich dieser EU-Diktatur ergeben zu müssen.

@klapsbude666

Die jetzige EU ist um es milde auszudrücken ein Witz.

threadkiller schrieb:u.a Zypern liegt auch nicht Europa ist aber ein EU Land.

Zypern gehört aber zu einem gewissen Teil, der Süden, zu Griechenland, das wiederum zu Europa gehört.
Die Türkei hingegen gehört weder territorial noch kulturell zu Europa.

Bei einem EU-Beitritt der Türkei wäre die EU in unmittelbarer Nachbarschaft mit instabilen Staaten wie Syrien, Irak und zu sehr verwickelt in die Probleme im nahen Osten.

Abgesehen davon, ein Land, das seit 50 Jahren nicht aufgenommen wurde, wird auch nicht die nächsten 50 Jahre aufgenommen weden.

Vor allem die USA hatten aufgrund von geostrategischen Zielen ein Interesse an einer türkischen Mitgliedschaft, damit die Türkei sich nicht zu sehr in Richtung Osten orientiert und weiterhin treuer Verbündeter bleibt.

al-mekka schrieb:Die Türkei hingegen gehört weder territorial noch kulturell zu Europa.

Na das sah aber auch schonmal anders aus... und was mal war kann ja auch wieder werden :D
Ausserdem dachte ich dass zumindest geologisch die Grenze bei Konstantinopel liegt.
übrigens gehört Italien zu Afrika.... die Kontinentalgrenze geht mitten durch die Schweiz... das Matterhorn ist eine Ausbuchtung der afrikanischen Platte... also strenggenommen ein afrikanischer Berg... mitten in Europa.... Sachen gibt's.
Südspanien Malta und Sizilien haben auch keine einwandfrei europäische Kultur.
Es fällt schwer eine Grenze zu definieren.

Und auch nur die europäische Seite von Konstantinopel, die um die 2% des Territoriums ausmacht. Der Rest wird auch als Kleinasien bezeichnet.

Südspanien wurde auch durch die Berber und das Kalifat von Córdoba kulturell beeinflusst. Aber ansonsten sind sie von der Mentalität südeuropäisch und christlich, was nunmal bei der Identifikation eine wichtige Rolle sieht.
Mach einfach ein Referendum zum Thema EU-Mitgliedschaft Italien/Spanien oder EU-Beitritt Türkei und du wirst sehen wie die Europäer darüber denken.
Würdest du dazu noch nach dem Grund fragen, käme als sehr häufige Antwort Religion/Kultur.

@al-mekka
Sicherlich haste recht.
Italien zählt dank dem Mittelmeer zweifelsohne zu Europa, obwohl es auf der afrikanischen Platte steht.
Will nur darauf hinweisen wie subjektiv das alles ist. Bevor das Gebiet der Türkei islamisiert wurde stand es näher bei Europa als beim arabischen Raum. Dann hat sich dieser Kulturraum bis nach Wien ausgebreitet und sackte schliesslich auf die heutige Grösse zurück.
Religionsbedingt müsste Bosnien dann auch von der Liste... wäre geografisch aber ein Unding.
Würde man die Türkei in eine EU einbinden würde es sich wieder mehr zu Europa hinbewegen.
Es ist halt alles fliessend und der Veränderung unterworfen.¨

@Glünggi

Ich finde Türken und Griechen ähneln sich in ihrer Mentalität sehr, wie vermutlich der gesamte südeuropäische Raum das nun mal auch keine harte Grenze zu Anatolien hat.

Wenn man sich die Reformen von Atatürk anschaut, kann man erkennen wie europäisch die Türkei politisch wurde.
Aber ich habe den Eindruck, die Türkei ist irgendwie, mehr oder weniger, im Zustand der durch Atatürk eingeleitet wurde stehen geblieben.
Um die von den Jungtürken gewünschte Kulturrevolution hin zu einer europäischen Türkei umzusetzen, war wohl eine gewisse Autokratie und einige diktatorische Methoden notwendig um die Bevölkerung zu transformieren.

Von dieser Autokratie hat sich die Türkei niemals lösen können, es wurde zu einem Land mit mehreren Regierungsstürzen durch das Militär.
Die Liberalisierung geht nur schleppend voran, vielleicht war es zu langsam und nun hat man eine neue Wende die die Türkei wieder islamischer machen könnte.

Ob die Türkei zu europäischen Kultur gehört, ich würde sagen ja und nein. Ja weil es offensichtlich viele europäische Elemente gibt und viele Türken sich in ihrer Lebensweise nicht von anderen Europäern unterscheiden. Nein weil das nicht auf alle Türken zutrifft und es sogar neue Tendenzen gibt die sich von Europa wieder mehr abgrenzen.

Glünggi schrieb:Religionsbedingt müsste Bosnien dann auch von der Liste... wäre geografisch aber ein Unding.
Würde man die Türkei in eine EU einbinden würde es sich wieder mehr zu Europa hinbewegen.
Es ist halt alles fliessend und der Veränderung unterworfen.¨

Eurofanatiker wollen halt einen "Vereinigte Staaten von Europa", das man allerdings nur sehr schwer mit einem weiteren Mitgliedsstaat mit 76 Mio. Einwohnern, die überwiegend muslismisch sind, gründen kann. Die Differzen wären zu groß. Deswegen werden diese auch nie eine türkische Mitgliedschaft befürworten, egal wie viele Reformen es gibt.

Wer will denn bitte die Türkei in der EU? Irgendwo is doch mal Schluss.

@Lightstorm
Ja man kann sagen die Türkei ist hin und hergerissen ;)
Es ist ja auch kein Muss in die Eu zu gehen.... ich mein.. wenn man sich die Karte anschaut, dann hats da immer so nen weissen Flecken mittendrin. Dies obwohl dieser Fleck kulturell und religionsbedingt eindeutig zum Umfeld dazugezählt werden kann... eine wichtige Nord - Südverbindung darstellt und von Europa abhängig ist... und dennoch ist da ein weisser Fleck mitten drin.
@al-mekka
Was heisst Europafanatiker.. ich denke dies war von Anfang an die Idee dahinter. Ja es geht sogar darüberhinaus. denn es ist eine transatlantische Idee und der nächste Schritt ist das Freihandelsabkommen mit den USA.
Ich denke für die Türkei wäre der schweizerische Weg, also der bilaterale nicht verkehrt.
Wäre ja nicht das erstemal wo die Türkei etwas von der Schweiz übernimmt ;)

Die Türkei hat in vielen Bereichen europäisches Recht übernommen; so basiert das Zivilrecht auf den Regelungen der Schweiz. Vorbild für das türkische Strafgesetzbuch war ursprünglich das italienische Pendant. Seit den Reformen im Jahr 2005 basiert das türkische Strafrecht überwiegend auf deutschem Recht, wobei Einflüsse aus Frankreich, Italien, Polen, Russland sowie den Vereinigten Staaten von Amerika zu den Bedeutendsten zählen. Bei den Reformen flossen auch internationale Abkommen, wie etwa das Rom-Statut, mit ein.

Wikipedia: Politisches System der Türkei

@Glünggi

Glünggi schrieb:Seit den Reformen im Jahr 2005 basiert das türkische Strafrecht überwiegend auf deutschem Recht,

Also unter der AKP? Die führen deutsches Strafrecht ein? Nicht die Sharia? :D

Frankreich und Deutschland können unmöglich ein Interesse daran haben die Türkei in die EU zu lassen. Momentan stellen sie mit ihrer großen Bevölkerung faktisch die Regeln auf, also ob sie ein Land mit ähnlich vielen Einwohnern und ähnlich großem Stimmrecht aufnehmen wollen, wenn das UK schon oft einen Gegenpol bildet.

@Lightstorm
Ich kenn mich dazu echt zuwenig mit der Politik der Türkei aus um sagen zu können die AKP sei dies oder jenes. Dieses Land weckt bei mir keine sonderlichen Interessen.... auch kenne ich bloss eine Handvoll Türken persönlich.
Ich versuch dazu das ganze auch eher aus einer neutralen Perspektive zu betrachten. Ich bin ja, als Schweizer, auch nur am Rande davon betroffen.

EU ist auch nicht das gelbe vom Ei

Glünggi schrieb:Was heisst Europafanatiker.. ich denke dies war von Anfang an die Idee dahinter.

Nein, die Idee war eher ein gemeinsamer Wirtschaftsraum, Abschaffung von überflüssiger Bürokratie (Schengener Abkommen), den Frieden in Europa zu sichern und ein starker gemeinsamer Verbündeter der USA zu sein. Einen "Vereinigten Staaten von Europa" wollen viele, da sie sonst ihre Souveränität komplett abgeben müssten, vor allem GB distanziert sich von dieser Vorstellung am meisten, aber auch die Franzosen waren gegen eine europäische Verfassung.

Glünggi schrieb: Ja es geht sogar darüberhinaus. denn es ist eine transatlantische Idee und der nächste Schritt ist das Freihandelsabkommen mit den USA.

Wieder, es geht hier hauptsächlich nur um wirtschaftliche Interessen; Abschaffung der Zölle etc., um den Handel anzukurbeln. Es geht nicht um eine politische Einheit und den Verzicht auf Souveränität.

Glünggi schrieb:Ich denke für die Türkei wäre der schweizerische Weg, also der bilaterale nicht verkehrt.

Ich denke die beste Lösung wäre eine enge wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Abschaffung von Handelseinschränkungen und Protektionismus und Studentenaustausch usw., aber auf keinen Fall eine Mitgliedschaft oder eine politische Vereinigung.

@al-mekka

al-mekka schrieb:Es geht nicht um eine politische Einheit und den Verzicht auf Souveränität.

Dann erklär das mal der Angela und dem Schäuble, denn die quaseln dauernd davon.

Glünggi schrieb:Dann erklär das mal der Angela und dem Schäuble, denn die quaseln dauernd davon.

Ja und deswegen haben die Leute die Idee eines vereinigten Europas immer mehr satt. So, wie sie es jetzt versuchen zu erreichen, wird es nicht klappen.

@al-mekka
Dann hättens den Euro nicht einführen sollen. Gemeinschaftswährung ohne Fiskalunion scheint nicht hinzuhauen... und ein Junker und Weigel, brüsten sich heute damit, dies schon immer gewusst zu haben.
Aber lassen wir das , das führt ins Offtopic... Ausartungsgefahr ;)