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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

16 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wahlen, SPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 17:09
Zuerst einmal geht es um die Definition " Rechts, Mitte, Links " in der Politik.
Das Politische Spektrum erlaubt keine klare Aussage über diese Begriffe.

Die Mitte ist für die großen Parteien im deutschen Bundestag der beste Wählerfänger, oder wie Gerhard Schröder sagte. " In der Mitte bekommt man die meisten Stimmen"

Die CDU orientiert sich seit Jahren etwas Rechts der Mitte, die SPD weiter Links.
Der Linke Block, der laut Umfragen zur Zeit die Mehrheit stellt, aber leider auch aus einigen unwählbaren Chaoten besteht, spaltet sich immer weiter.

Die SPD hat nicht den Mut die Mitte zu verlassen und die Erwartungen ihrer Wähler zu erfüllen.

Die Politik des Wählers wird durch große Koalitionen blockiert die keiner wirklich möchte, die aber von den beiden großen Parteien immer wieder als die einzig mögliche Lösung betrachtet wird.
Die Prognose für die nächste Bundestagswahl wird auf eine solche große Koalition hinauslaufen.

Das Resultat sind Regierungen die keiner wollte und die auch keine wirkliche Mehrheit besitzen.
Dies führt zu Politikverdrossenheit und schlechter Wahlbeteiligung, bei der letzten Bundestagswahl 72,2 % . Zum Vorteil der großen Parteien.

Andere Faktoren wie die Überhangmandate und die 5% Hürde verfälschen weiter die Stimme des Wählers. Es ist Zeit für Reformen.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 17:51
Zitat von ayashiayashi schrieb:Die SPD hat nicht den Mut die Mitte zu verlassen und die Erwartungen ihrer Wähler zu erfüllen.
Hmm, wer sind denn die "Wähler" der SPD? Das Stammklientel ist ursprünglich die Arbeiterklasse, aber die wird immer kleiner bzw. sie gibt es gar nicht mehr. Und die "Unterschicht" geht nicht gerne wählen bzw. macht nicht mit, als dass man umfangreich ihre Interessen vertreten könnte/sollte. Die Erwartungen der Restbevölkerung sind zu groß.
Die Erwartungen des SPD Klientels sind wohl Sozialstaat, Besitzstandswahrung und dass nur wenige Opfer bringen müssen für alle.Aber die Realität sieht eher so aus, dass neue inhaltliche Anforderungen, gesellschaftliche Wandlungsprozesse und massenmediale Änderungsprozesse die SPD sowie andere Parteien prägen. Während Angela Merkel mit moderieren und eher nichts tun beliebt ist, ist die SPD als die Partei, die wenigstens versucht hat Deutschland fit zu machen für die Zukunft, verschmäht.
In Deutschland triffst du 2012 weitgehend auf Menschen, die keine Opfer mehr bringen wollen für Wohlstand und Wirtschaftswachstum und jede Reform, die ihren Besitz oder ihre Lebensverhältnisse berühren, sofort mit Protest honorieren. Insofern kannst du keinen "Mut" von den Parteien allgemein erwarten, Reformen beschließen zu wollen oder derartiges, sondern nur das abstecken der zukünftigen Regierungsoptionen.Ein Volk, das nichts mehr anderes kennt als Wohlstand, weiß irgendwann nicht (mehr), wie es sich anfühlt nicht im Wohlstand zu leben bzw. dafür wirklich was tun zu müssen.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 17:58
Man kann froh sein, dass sich die BRD überhaupt noch das umfangreiche soziale Netz "leisten" kann. Der Druck von den Schwellenländern wird aber größer und von daher, kommt auch die BRD nicht um Reformen herum.Und das muss jede Partei bewältigen, egal welche man wählt.Sich davor drücken heißt nur, die Probleme in die Zukunft zu verschieben.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:00
Zitat von kofikofi schrieb:Das Stammklientel ist ursprünglich die Arbeiterklasse, aber die wird immer kleiner bzw. sie gibt es gar nicht mehr
Die Arbeiterklasse gibt es nicht mehr??? Sorry, aber da muss ich widersprechen. Mehr denn je
gibt es die schlechtbezahlte Arbeiterklasse.
Die Erwartungen des SPD Klientels sind Sozialstaat, Besitzstandswahrung und dass nur wenige Opfer bringen müssen für alle
Vom Sozialstaat entfernen wir uns immer weiter, und wirkliche Opfer bringen meist diejenigen denen es am meisten weh tut.


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F-117 ehemaliges Mitglied

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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:04
@ayashi
Deutschland gehört immer noch zu den sozialsten Staaten der Welt.
Vergleich Deutschland mal mit Frankreich, England oder gar den USA.
Ich denke nur in den skandinavischen Ländern ist es noch ein wenig besser.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:14
@F-117
Zitat von F-117F-117 schrieb:Deutschland gehört immer noch zu den sozialsten Staaten der Welt.
Das stimmt schon, aber darum geht es hier auch nicht.
Reformen im Sinne von Wahlrechtreform und Annäherung an den Willen des Wählers waren
Thema. Politik in Deutschland würde dann anders aussehen.

Auf dem Weg zur wahren Demokratie sollten wir uns die Schweiz als Vorbild nehmen.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:22
@ayashi

Diese Reformen werden wir wohl nicht erleben.

In einem Land in dem kaum noch einer wirklich weiß was ab geht, wird es sowas nicht geben.

Der ganz große Knall wird kommen, nur wann, das ist noch offen.

In einem Land in dem keiner dem anderem etwas gönnt, in dem viele (nicht alle) am liebsten nichts tun wollen, aber alles haben wollen, in einem Land in dem Leute Arm geredet werden, die es nicht sein müßten.
In einem Land in dem alle Schuld sind, nur nicht man selber.

Vieles ist nicht zu ändern, aber einiges wäre problemlos möglich, aber nicht solange jeder nur immer an sich selbst denkt und das betrifft ALLE vom Ärmsten bis zum Reichstem hier im Lande.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:25
Zitat von ayashiayashi schrieb:Vom Sozialstaat entfernen wir uns immer weiter, und wirkliche Opfer bringen meist diejenigen denen es am meisten weh tut
Ja, dass tun wir. Aber ist ein internationales Phänomen.Seit den 70er Jahren ist eine Neoliberalisierung in den Wirtschafts- und Sozialpolitiken zu beobachten. Großes Beispiel Großbritannien und Margaret Thatcher. Auch in Deutschland ist der Sozialstaat unter Druck. Aber der Wille des Wählers ist der Erhalt des Sozialstaates so wie er ist, mit Biegen und Brechen.Wie soll dann andere Politik aussehen?

Nur das diejenigen wie auch die schlecht bezahlte Arbeiterklasse, denen es am meisten weh tut, in der Regel nicht auf die Straße gehen bzw. sich nicht wirklich zu Wort melden oder politisch aktiv sind, zumindest in Deutschland.
Da wird lieber vom gut situierten Bürgertum für Luxusthemen wie AKW oder einen Bahnhof rumprotestiert.Und das sind dann halt auch die,um die geworben wird bzw. für die Politik gemacht wird nehme ich mal an.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.04.2012 um 18:30
@ElCativo

Genau. Besser kann man sicherlich das Problem oder eben das Threadthema "Mehrheit links und die Macht aus der "Mitte" doch gar nicht ausdrücken".


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

05.09.2015 um 15:25
Zitat von ElCativoElCativo schrieb am 06.04.2012: Diese Reformen werden wir wohl nicht erleben.

In einem Land in dem kaum noch einer wirklich weiß was ab geht, wird es sowas nicht geben.

Der ganz große Knall wird kommen, nur wann, das ist noch offen.

In einem Land in dem keiner dem anderem etwas gönnt, in dem viele (nicht alle) am liebsten nichts tun wollen, aber alles haben wollen, in einem Land in dem Leute Arm geredet werden, die es nicht sein müßten. 
In einem Land in dem alle Schuld sind, nur nicht man selber.

Vieles ist nicht zu ändern, aber einiges wäre problemlos möglich, aber nicht solange jeder nur immer an sich selbst denkt und das betrifft ALLE vom Ärmsten bis zum Reichstem hier im Lande.
Und genau das ist Deutschland. Nichts halbes und nichts ganzes. Es fehlt an einem gemeinsamen Kompass, einer Richtung, an einem Ziel.

Ich wünsche mir ein Deutschland welches die Moderne schätzt und fördert, aber auch wieder an den Erhalt und die Pflege des alten und schönen Deutschlands arbeitet.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

05.09.2015 um 17:12
Mich würde mal interessieren, wie viele den Schwur von Buchenwald heute noch unterschreiben würden...?

http://www.buchenwald.de/fileadmin/buchenwald/download/der_ort/Buchenwaldschwur.pdf


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

05.09.2015 um 18:25
Zitat von ayashiayashi schrieb am 06.04.2012:Das Resultat sind Regierungen die keiner wollte und die auch keine wirkliche Mehrheit besitzen.
Dies führt zu Politikverdrossenheit und schlechter Wahlbeteiligung, bei der letzten Bundestagswahl 72,2 % . Zum Vorteil der großen Parteien.

Andere Faktoren wie die Überhangmandate und die 5% Hürde verfälschen weiter die Stimme des Wählers. Es ist Zeit für Reformen.
Was willst du Reformieren?
Unser Wahlsystem? Das ist eines der besten der Welt.
Es ist durch Wahlkreisverschiebung nahezu nicht beeinflussbar, es kennt keinen "Spoiler-Effekt" (vielleicht ein bisschen, durch die 5%-Hürde, die aber durchaus sinn hat), wodurch politische Diversität erlaubt wird, und lässt keine Minderheiten-Regierungen zu.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

05.09.2015 um 19:48
Zitat von monster_IQmonster_IQ schrieb:Nichts halbes und nichts ganzes. Es fehlt an einem gemeinsamen Kompass, einer Richtung, an einem Ziel.
Joa es gab mal eine Zeit da hatte ganz Deutschland eine gemeinsame Richtung und ein Ziel. Das hat aber dem Rest der Welt nicht so gefallen.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

05.09.2015 um 19:55
Zitat von nananaBatmannananaBatman schrieb: Joa es gab mal eine Zeit
Genau. Es gab sie mal.


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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.09.2015 um 03:03
Allzuweit links ist die SPD seit Schröder schon nicht mehr ...

Ich sehe CDU und SPD-Wähler als die große Mitte an (zuzüglich einiger Nichtwähler, die politisch nicht interessiert sind).
Die Mehrheit ist nicht Links, sondern eben aus dieser Mitte ...


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Doors ehemaliges Mitglied

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Die Mehrheit von Links und die Macht aus der "Mitte"

06.09.2015 um 16:00
Zitat von monster_IQmonster_IQ schrieb:Es fehlt an einem gemeinsamen Kompass, einer Richtung, an einem Ziel.
Warum kommt mir da eigentlich immer diese Grafik von A.-Paul Weber in den Sinn?

2002-weber-verhaengnis


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