@AnGSt AnGSt schrieb: Jeder Gedanke muss zu Ende gedacht werden. Wie weiß ich ob einer zu Ende ist oder nicht? Wenn nicht, fristet er manchmal als ewiger Geist ein Vampirdasein und zehrt an meiner Kraft. Irgendwann kommt er wieder hoch und besteht auf seinen Tod weswegen er zu Ende gedacht sein will. Das ist ein Schachprogramm dass alle Eventualitäten durch geht um daraus die beste zu wählen, aber dieser Apparat machte sich selbstständig und scheint nur noch zu seinem eigenen Gedeih und Verderb zu existieren. Das ist echt lästig manchmal! Also wie weiß ich, ob ein Gedanke zu Ende ist oder nicht? Oder noch besser, wie beende ich geschickt und gekonnt Gedanken, z.B. die besonders lästigen? Ich sage: Vertrauen. Und doch kommt es zu oft zu Unterdrückungen und irgendwann kommt das alles wieder hoch und wird zu viel. Alarm. Alarm. Versteht das jemand?
Ein Gedanke muss nicht zu Ende gedacht werden. Gedanken entspringen dem Selbstbild und sind so lange rastlos, bis sie ins Selbstbild zurückgekehrt sind.
Wenn man dies als Grundlage nimmt, kann man der Frage auf den Grund gehen, warum gewisse Gedanken entstanden sind und warum sie ggfs. zum Vampir werden.
Philosophische Gedanken im Besonderen werden dann orientierungslos, wenn der Pfad, der zu ihnen führte, vergessen wurde. Eine Übung, die ich als Kind oft durchführte ist, die Assoziationsketten, die zu Gedanken führten, zurück zu verfolgen.
Manche Gedanken haben im assoziativen Spiel nur geringfügig etwas mit vorausgehenden Gedanken zu tun.
Gedanken haben in der Regel Gefühle mit dabei und Gefühle werde ebenfalls ansatzweise gedacht. So kann es passieren, dass gewisse Gedanken, mit einer eindrücklicheren Gefühlssignatur wertiger abgespeichert werden und somit stärker auch in ihrer rastlosen Form wahrgenommen werden.
Eine gute Übung, die ich empfehlen kann ist, sich nach und nach von wörtlichen Gedanken, die selbstgesprächsartig auftauchen, oder eine Art vom Kommentarcharakter zu haben scheinen, zu trennen und durch nonverbale Gedanken zu ersetzen.
Wenn ich hier z.B. gerade etwas schreibe, denke ich das Geschriebene nicht, ich höre es nicht einmal, es erscheint einfach auf dem Bildschirm.
Vorausgehend ist Selbsterkenntnis in einer bestimmten Form, nämlich die Erkenntnis des eigenen Selbstbildes, das Gedanken und Gefühle bewirkt.