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Brauchen wir Gott?

1.234 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 13:47
@aniki,

irgendwie macht´s mir gerade Spass mich mit dir auszutauschen *ggg*


Ich denke schon,dass es sowas wie einen allgemeingültigen Gott gibt, nicht inder
Formseiner irdischen Verehrung, vielmehr auf das bezogen wofür eben dieseGottesbilder,
Vorstellungen und Abbildungen stehen (siehe Avatar-Bedeutung).

Allen
Gottesvorstellungen, und dabei ist es egal ob monotheistisch , oderpolytheistisch
aufgebaut liegen gewisse Grundelemente und Eigenschaften die man diesemeinen,oder
mehreren Göttern zuspricht.

Z.B. der altägyptische Sonnengott,schon er stand
für das Leben und seine Abläufe...

Wir haben doch die Freiheitselbst zu wählen
wie und woran wir glauben wollen und vorallem nach welchen Regeln, esbraucht keine
Religion in Form von Konfession, also der Unterscheidung der Religionen,solange das
Leben in dem jehweiligen Glauben auch geachtet und nicht verachtet wird.Was der Mensch
für Schlüsse aus den von ihm angenommenen Regeln macht, die einereligiös, oder
philosophische Gemeinschat aufgestellt hat, auch dies obliegt seinereigenen
Entscheidung.

Es gibt meiner Ansicht keine Hierarchie in PunktoReligion mit
einer an der Spitze, die die einzig reine, wahre und absolute ist. Jedehat auf ihre
Weise Berechtigung auf ihre Kultur und ihre praktizierten spirituellenRiten, allerdings
sollte man endlich maldamit beginnen die Verkrustungen alterKonflikte und
Glaubenskriegserblasten von den ursprünglichen Lehren zu entfernen. Esgibt keine
Religion die einzig die Wahre ist. Gott und sein Wirken steckt vorallem inden Begründern
dieser verschiednenen Auffassungen von Gott, denn er/sie/es hat uns dieFantasie, das
Vorstellungsvermögen und uns unsere Emotionenen gegeben und bei manchenreichte es sogar
noch für ein wenig rationalem Verstand aus, der eine Annäherung derverschiedenen
Ansichten zulässt ;)

Wer sich eher irdischen Regeln und dennocheinem guten
Moral und Ethik Begriff zugehörig fühlt dem steht es frei auch "ungläubig"zu sein und zu
bleiben...

Grüsse vom Regenbogen und vom Chef am anderen Endeder Standleitung
Sis

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 13:57
@DieSache: Was mir an Deiner Argumentation fehlt, sind Belege dafür, dass auch dieEthik und Moral von Naturreligionen durch deren Götter geprägt wurden.

Wobei ichdabei dann auch gerade an solche Kulturen denken muss, bei denen Menschenopfer im Rahmenreligiöser Zeremonien an der Tagesordnung waren.


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aniki ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 14:02
Dann könnten wir vielleicht davon sprechen, daß wir nicht "Gott", sondern "unseren Geist"brauchen? (Und gebrauchen sollten?) :)


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 14:11
@ hybriden Ameise,

nun diese Kulte gab und gibt es sogar noch, wobei es beidiesen Kulten wichtig ist, die Entwicklung der Völker zu beleuchten, die solche Riten zuihrem praktizierten Glauben zählen. Meist waren dies sehr kriegerische Stämme und mandarf nicht vergessen, dass Ethik und Moral auch in keine weltweit gültige Schablonepasst. Ethik und Moralvorstellungen werden durch die gegebenen Struktuern undAlltagsbedingungen eine menschlichen gemeinschaft gebildet und in ihrem Verständnissgeprägt. Vielleicht war es in der Vergangenheit wirklich auch ein Fehler der westlichenLänder und deren Kultur die Naturvölker zivilisieren zu wollen, dass viele dieserNaturreligionen dadurch auch durch diesen versuch "entstellt" wurden, denn anderst wie inunserer Kultur wurde vieles mündlich überliefert und viele der Völker wurden im Laufe derMissionierung (wobei es meist eher um andere Dinge wie Bodenschätze, oder Landbesiedelungging) zerstört und es fanden sich neue Sippen aus den Überlebenden zusammen. Dadurch kames dann zu einemKultur und Glaubensmix...naja das geht jetzt aber zuweit...


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 14:54
Einfach mal angenommen, es gäbe einen eindeutigen Beweis, dass es Gott nicht geben kann.Und es wäre in der Gesellschaft verpönt und lächerlich, an Gott zu glauben.
Ichbetone: >>>angenommen<<<.
Und wenn es dann noch Menschen gäbe, die dennoch an Gottfesthalten,
um sich wohler, sicherer zu fühlen und seinem Leben mehr Erfüllung zuverleihen - wäre dies verwerflich?
Sie würden sich zwar selbst betrügen und sichetwas vormachen, aber solange sie sich mit ihrer Selbstblendung glücklicher fühlen, alsohne, sollte man sie keineswegs irgendwie verachten. Ich persönlich würde nur dannintolerant werden, wenn diese Menschen dann versuchen andere zu überzeugen, zubekehren/missionieren.

Macht es einen Unterschied, wenn man das wirklichrichtige oder das falsche glaubt? Das nur eine einzige Religion oder Weltanschauungwirklich komplett richtig liegen kann oder garkeine, sollte selbstverständlich sein.Unterscheidet sich eine Religion von einer anderen nur in wenigen Aussagen, würde diesesVerhältnis schon gelten. Letztendlich kommt es also nur darauf an, wie glücklich man mitseiner Vorstellung von der Welt ist. Ist man es nicht, wäre es empfehlenswert, sich neuzu orientieren. Ist man aber glücklich bzw. fühlt man sich wohl, hat man das Zielerreicht, was eigentlich alle mit ihren Glauben oder auch Nicht-Glauben anstreben. Ichfinde es nur schädlich, wenn Menschen zum Glauben erzogen oder überzeugt werden, sie alsonicht selbst entscheiden/ selbst nachdenken, was für sie am günstigsten ist.

Und erst recht sollte sich diese Toleranz auch ohne eindeutige Beweise genausoverhalten. Ohne Beweise sind beide Positionen möglich (zwar nicht gleichermaßen, aberegal). Wenn dann Menschen von "wissen" oder "brauchen" sprechen, wenn sie Religion undGott meinen, dann kommt mir die Galle hoch. Ich vertrete also die Ansicht, dass jeder fürsich entscheiden soll, was am plausibelsten für ihn ist. Jedoch sollte niemand für allesprechen oder von absoluten Wissen reden, wenn es um Gott oder ähnliche philosophischeDinge geht.
Wenn ich beispielsweise aus sehr vielen präzisen Gründen nicht in derLage bin, mein Leben einer Religion bzw einem Glauben auszurichten (weil ich es nicht mitmeinem Gewissen vereinbaren könnte), soll das also eigentlich niemanden interessieren.Wenn ich aber andere mit diesen Gründen und Überlegungen überzeuge oder "inspiriere",dann soll mir das Recht sein, solange diese anderen selbst entscheiden und selbstständigdenken, inwiefern sie sich überzeugen oder inspirieren lassen. Diese Toleranz, die vielehaben, ist auch der Grund dafür, dass ich sehr oft im Konjunktiv schreibe.


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rice ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:11
" Einfach mal angenommen, es gäbe einen eindeutigen Beweis, dass es Gott nicht gebenkann. Und es wäre in der Gesellschaft verpönt und lächerlich, an Gott zu glauben.
Ich betone: >>>angenommen<<<.
Und wenn es dann noch Menschengäbe, die dennoch an Gott festhalten,
um sich wohler, sicherer zu fühlen und seinemLeben mehr Erfüllung zu verleihen - wäre dies verwerflich? "


Bei Einemkannst du dir sicher sein:

Selbst wenn bewiesen würde, dass Gott nichtexistiert, würde das der Glauberei keinen Abbruch tun. Eine Vielzahl der gläubigenMenschen "tickt" nun mal leider anders. Um genau zu sein sind sie sogar krank. DieseKrankheit hat auch einen medizinischen Namen der wie folgt lautet:

Credomanie(Glaubsucht)!

Solchen Menschen ist es durch ihre Krankheit leider nicht möglich,gültige Fakten und Tatsachen zu akzeptieren. Credomanie hat ihren Ursprung in tierischenErblasten und ist eine der unerschöpflichsten Quellen menschlicher Fehleinschätzung.

Credomanisch erkrankte Menschen halten "Glauben" für Wissen und umgekehrt. Siehalten "persönliche Erfahrungen und "scheinbar" Erlebtes, für die Realität und bauen aufdiesen Fehleinschätzungen ihr Weltbild auf.
Ob Credomanie überhaupt heilbar ist, istmir leider nicht bekannt aber ich schätze mal grob, WENN Credomanie heilbar IST, dürftedies wohl eine Therapie erfordern, die unter Umständen mehrere Jahre dauert.


Zu der Frage ob wir Gott brauchen.....

Das Thema Gott und Religion ziehtsich wie ein roter Faden durch die komplette Menschheitsgeschichte und ist DASKrebsgeschwür vergangener- wie gegenwärtiger Zeitgeschichte. Hierbei ist zu unterscheidenzwischen denen die predigen - und denen - die gepredigtes glauben. Den Umstand, dasMenschen, wenn man sie nur dumm genug hält, sich besser und einfacher versklaven undregieren lassen, war sämtlichen Diktatoren aller Zeiten nur zu gut bekannt. Darum standen- und stehen sie auch stets mit den Pfaffen im Bunde. Die Rechnung dabei ist so einfachwie sie aufgeht:


Je mehr der Mensch an Religion hängt, desto mehr glaubter. Je mehr er glaubt, desto weniger weiss er. Je weniger er weiss, desto dümmer ist er.Je dümmer er ist, desto leichter kann er regiert werden! Mit dem Religionswahnsinn stehtund fällt ihre Macht.

So einfach ist das.

Man kann also durchaus sagen,das sämtliche Herrscher aller Zeiten Gott sogar zwingend benötigten, denn nur so konntees ihnen überhaupt gelingen, das religiös versimpelte Fussvolk zu berauben, zu versklavenund zu unterdrücken.

Glaube , Gott, und Religionen gehören daher eigentlich undgrundsätzlich und weltweit verboten da diese Dinge seit Anbeginn der Menschheit Schädenangerichtet haben und noch heute anrichten, die man ohne weiteres, als UNVERGLEICHLICHbezeichnen kann!


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rice ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:17
Hierzu ein paar Worte von John Most:


Unter allen Geisteskrankheiten,welche “der Mensch in seinem dunklen Drange“ sich systematisch in den Schädel impfte, istdie Gottespest die allerscheuslichste.

Wie Alles eine Geschichte hat, so istauch diese Seuche nicht ohne Historie; nur schade, dass es mit der Entwickelung vonUnsinn zum Verstand, wie sie im Allgemeinen aus dem Historismus oft gefolgert wird, beidieser Art Geschichte ganz gewaltig hapert. Der alte Zeus und sein Doppelgänger, derJupiter – das waren noch ganz anständige, fidele, wir möchten sagen gewissermassenaufgeklärte Kerle, verglichen mit den jüngsten Drillingssprossen am Stammbaume derGötterei, welche sich, bei Licht besehen, an Brutalität und Grausamkeit getrost mitFitzliputzli messen können.

Wir wollen übrigens mit den pensionierten oderabgesetzten Göttern überhaupt nicht rechten, denn die richten keinen Schaden mehr an. Dienoch amtierenden Wolkenverschieber und Höllen-Terroristen des Himmels aber wollen wirdafür desto respectloser kritisieren, blamiren und abführen.

Die Christen habeneinen dreifältigen Gott; ihre Vorfahren, die Juden, begnügten sich mit einem einfältigen.Sonst sind beide Gattungen eine recht heitere Gesellschaft. „Altes und neues Testament“bilden für sie die Quellen aller Weisheit; daher muss man diese “heiligen Schriften“ wohloder übel lesen wenn man sie durchschauen und verlachen lernen will.

Greifen wirnur die “Geschichte“ dieser Gottheiten heraus, so genügt das eigentlich schon zurCharakteristik des Ganzen vollkommen. In kurzem Abriss ist die die Sache nämlich die:

“Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Er befand sich mithin zunächst imallgemeinen Nichts, wo es allerdings nüchtern genug ausgesehen haben mag, um sich alsGott darin zu langweilen. [2]Und da es für einen Gott eine Kleinigkeit ist, aus NichtsWelten hervor zu zaubern, wie ungefähr ein Taschenspieler Hühnereier oder Silberthaleraus dem Aermeln schüttelt, so “schuf“ er “Himmel und Erde.“ Später drechselte er “Sonne,Mond und Sterne“ zurecht. Gewisse Ketzer, so man Astronomen nennt, haben zwar längstfestgestellt, dass die Erde weder Mittelpunkt des Universums ist, noch je gewesen seinkann, noch überhaupt zu existiren vermochte, bevor die Sonne, um welche sie sich dreht,da war. Diese Leute haben nachgewiesen, dass es ein reiner Blödsinn ist, von “Sonne Mondund Sternen“ und daneben von der Erde zu reden, als ob dieselbe, verglichen mit Ersteren,etwas ganz Spezielles und Uebergewichtiges wäre. Sie haben es längst jedem Schulbubeneingepaukt, dass die Sonne auch nur ein Stern, die Erde aber ein Trabant der Sonne, derMond sozusagen ein Untertrabant der Erde ist, nicht minder, dass die Erde, verglichen mitdem Weltganzen, weit entfernt, eine hervorragende Rolle zu spielen, umgekehrt kaum wieein Sonnenstäubchen sich ausnimmt.

Was hat sich ein Gott um Astronomie zukümmern? Er macht, was er will und pfeift auf Wissenschaft und Logik. Aus diesem Grundehat er auch nach seiner Erdenfabrikation zuerst das Licht und hernach die Sonne gemacht.Selbst ein Hottentotte kann heutzutage einsehen, dass ohne Sonne auf der Erde kein Lichtsein kann; aber Gott – hm! der ist ja kein Hottentott.

Aber hören wir weiter!Die “Schöpfung“ war so weit ganz gelungen, aber es war immer noch kein rechtes “Leben inder Bude.“ Der Schöpfer wollte sich amüsiren. Daher machte er endlich Menschen. Er wichdabei merkwürdiger Weise ganz von seiner zuvor angewandten Praxis ab. Statt diese“Schöpfung“ durch ein einfaches “Es werde!“ zu bewerkstelligen, machte er ungemein vieleUmstände beim “Schaffen.“ Er nahm eine ganz prosaischen Lehmkloss zur Hand, modellirtedaraus “nach seinem Ebenbilde“ eine Mannesfigur und “blies derselben eine Seele ein.“ Daaber Gott allweise, gütig, gerecht, kurzum die Liebenswürdigkeit selber ist, so leuchteteihm ein, dass dieser Adam, wie er sein Fabrikat nannte, sich allein ungemein langweilendürfte. (Vielleicht erinnerte er sich dabei an sein vormaliges langweiliges Dasein imNichts). Und so erzeugte er denn eine ganz nette, reizende Eva. Hier hatte ihm indessenoffenbar die Erfahrung gelehrt, dass die Bearbeitung von Lehmklössen eben doch für einenGott ein gar zu unreinliches Geschäft sei, weshalb er eine neue Fabrikationsmethode inAnwendung brachte. Er riss dem Adam eine Rippe aus und verwandelte dieselbe –Geschwindigkeit ist keine Hexerei, am allerwenigsten für eine Gott – in ein niedlichesFrauenzimmer. Ob die herausgenommene Rippe Adams später wieder ersetzt wurde, oder obnach der stattgehabten Operation Adam als einseitiger Mensch herum laufen musste, davonschweigt des Sängers Höflichkeit.

Die moderne Naturwissenschaft hatfestgestellt, dass sich Thiere und Pflanzen im Laufe von Millionen von Jahren auseinfachen Urschleimgebilden in den mannigfaltigsten Abzweigungen bis zu ihren [3]jetzigenFormen entwickelt haben. Sie hat ferner festgestellt, dass der Mensch nichts weiter ist,als das vollkommenste Produkt dieser Entwickelung, und dass er nicht nur vor so und sovielen Jahrtausenden auch im engeren Sinne des Wortes ein sehr thierisches Aussehen hatteund keine Sprache besass, sondern auch, dass er – jede andere Annahme schliesst sich vonselbst aus – aus niedrigeren Thierarten hervorgegangen sein muss. (Unsere nächsteBroschüre – No. 4 der “Internationalen Bibliothek“ – wird sich mit diesem Thema, demDarwinismus eingehender beschäftigen).

Die Naturwissenschaft lässt mithin Gottmit seiner selbst verkündeten Menschenmacherei als einen ganz albernen Aufschneidererscheinen. Aber was nützt das Alles! Gott lässt mit sich nicht spassen. Ob seineErzählungen wissenschaftlich klingen, oder sich wie alberner Quatsch anhören, erbefiehlt, dass man daran glaube, widrigenfalls er es geschehen lässt, dass Einen derTeufel (sein Konkurrent) holt, was sehr unangenehm sein soll. In der Hölle herrscht janicht nur beständiges Heulen und Zähneklappern, sondern es brennt auch ein ewiges Feuer,es nagt ein unermüdlicher Wurm und es stinkt ganz heillos nach Pech und Schwefel. Alledemsoll ein Mensch ohne Leib ausgesetzt werden. Es schmort sein Fleisch, das er nicht beisich hat; er klappert mit den längst ausgefallenen Zähnen; er heult ohne Hals und Lunge;seine in Staub zerfallenen Knochen benagt der Wurm; er riecht ohne Nase – und das allesewiglich. Eine verteufelte Geschichte!

Gott ist überhaupt, wie er in seinerselbstverfassten Chronik, der Bibel, ganz offen kundig mittheilt, ungemein launig undrachgierig – geradezu ein Musterdespot.

Kaum waren Adam und Eva gemacht, soverstand es sich für ihn von selbst, dass dieses Pack regiert werden müsse; deshalberliess er ein Strafgesetzbuch. Dasselbe lautete kathegorisch: Ihr sollt nicht essen vomBaume der Erkenntnis! Seitdem hat auch noch nie irgendwo ein gekrönter oder ungekrönterTyrann existirt, welcher nicht den Völkern dieses Diktat zugeschleudert hätte.

Adam und Eva respektirten dieses Verbot nicht. Dafür wurden sie ausgewiesen und zulebenslänglicher und auch auf ihre Nachkommen für alle Zeiten zu übertragender harterArbeit verdonnert. Der Eva wurden ausserdem noch die “bürgerlichen Ehrenrechte“aberkannt, indem sie als Magd Adams deklarirt wurde, dem sie zu gehorchen habe. Untergöttlicher Polizeiaufsicht standen sie ohnehin schon. Wahrhaftig, so weit hat es selbstLehmann im Schuhriegeln der Menschen noch nicht gebracht.

Die Strenge Gottesgegen die Menschen nützte indessen gar nichts, vielmehr ärgerten ihn dieselben, je mehrsie sich vermehrten, desto schmählicher. Und wie rasch diese Vermehrung von Statten ging,das konnte man schon bei der Geschichte von Kain und Abel merken. Als der Letztere vonseinem Bruder todtgeschlagen worden, ging Kain “in ein fremdes Land“ und nahm sich ein[4]Weib. Woher das “fremde Land“ mit den dort zu findenden Weibern plötzlich kam, hat derliebe Gott freilich nicht notirt, was bei seiner damaligen Arbeitsausübung nicht zuverwundern ist.

Endlich war das Maas voll. Gott beschloss, die ganze Menschheitdurch Wasser zu vertilgen. Nur ein paar Leute nahm er aus, um es nochmals zu probiren;unglücklicherweise hatte er sich, aller Weisheit ungeachtet, aber schon wieder einmalvergriffen, denn Noah, der Chef der Geretteten, entpuppte sich bald als ein grosserSöffel, mit dem seine Söhne Allotria trieben. Was konnte aus solch’ einer verlottertenFamilie Gutes entstehen?

Wieder breitete sich die Menschheit aus; wiederentwickelte sich dieselbe zu jenen “Rabenäsern“ und “Sündengimpeln“, von denen dasbekannte Meklenburger Gesangbuch so viel Böses zu berichten weiss. Gott hätte berstenmögen vor himmlischem Zorne, zumal alle seine exemplarischen Lokalzüchtigungen, wieAustilgung ganzer Städte durch Pech und Schwefel, rein “für die Katz“ waren. Soentschloss er sich , das ganze Gesindel mit Stumpf und Stiel auszurotten, als ein höchstsonderbares Ereignis ihn wieder milder stimmte. Andernfalls wäre es längst um dieMenschheit geschehen.

Eines Tages tauchte nämlich ein gewisser “heiliger Geist“auf. Es ging demselben, wie dem “Mädchen aus der Fremde“ –: Niemand wusste, woher er kam.Der Bibelschreiber (nämlich Gott) sagt nur, er selber sei der heilige Geist. Man hat esalso vorläufig mit einer zweieinigen Gottheit zu thun. Jener “heilige Geist“ kam auf denEinfall, in der Gestalt eines Täuberichs mit einem obskuren Frauenzimmer Namens Mariaeine Bekanntschaft anzuknüpfen. Er “überschattete“ in einer süssen Stunde die Auserwählteseines Herzens, und siehe da, sie gebar ein Knäblein, was indessen, wie Gott in der Bibelausdrücklich betont, ihrer Jungfräulichkeit durchaus keinen Abbruch that. Der früherbemerkte Gott nannte sich nun Gott Vater, versicherte jedoch gleichzeitig, dass er nichtnur mit dem “heiligen Geist“, sondern auch mit Gottes Sohn vollständig identisch sei. Mandenke! Der Vater war sein eigener Sohn, der Sohn sein eigener Vater, Beide zusammenausserdem noch “heiliger Geist“. So gestaltete sich die “heilige Dreifaltigkeit.“

Und nun, armes Menschenhirn, halte Stand, denn was jetzt folgt, könnte ein Pferdumbringen! Wir wissen, dass Gott Vater beschlossen hatte, das Menschenpack zufrikassieren. Das that dem Gott Sohn ungemein leid. Er (bekanntlich gleichzeitig GottVater) nahm die ganze Schuld der Menschen auf sich und liess sich, um seinen Vater(bekanntlich gleichzeitig Gott Sohn) in seiner Raserei zu beschwichtigen, von jenem zuerlösenden Gesindel zu Tode schinden – natürlich nicht ohne nachträglich wieder frischund froh in den Himmel zu fahren. Diese Aufopferung des Sohnes (der Eins ist mit demVater) machte dem Vater (der Eins ist mit dem Sohn) einen solchen Höllenspass, dass ersofort eine allgemeine Amnestie erliess, welche zum Theil noch heute in Kraft ist.

Das ist der “geschichtliche Teil“ der “heiligen Schrift“. Man sieht, der Blödsinn istdick genug aufgetragen, um Denjenigen, der [5]bereits idiotisiert genug ist, ihn zuverdauen, empfänglich für irgend einen Wahnwitz zu machen.


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rice ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:17
Teil 2:

Hierher gehört vor allem die Lehre von der Belohnung und Bestrafung desMenschen im sogenannten “Jenseits“. Längst ist es wissenschaftlich erwiesen worden, dasses ein vom Körper unabhängiges Seelenleben nicht gibt, dass das, was dieReligionsschwindler “Seele“ nennen, nichts weiter ist, wie das Denkorgan (Hirn), welchesdurch die lebendigen Sinnesorgane Eindrücke empfängt und auf Grund derselben sichbethätigt, und dass mithin im Augenblicke des körperlichen Absterbens auch diese Regungaufhören muss. Was kümmern sich aber die Todfeinde des menschlichen Verstandes um dieErgebnisse wissenschaftlicher Forschung? Gerade so viel, als nöthig ist, dieselben nichtins Volk dringen zu lassen.

So predigen sie denn das “ewige Leben“ dermenschlichen “Seele“. Wehe derselben im “Jenseits,“ wenn der Leib, worin sie “diesseits“gesteckt, die Strafgesetze “Gottes“ nicht pünktlich respektirte! Wie uns diese Leutenämlich versichern, ist ihr “allgütiger, allgerechter, allbarmherziger, gnädiger etc.etc. Gott“ eine Ultra-Schnüffelnase, welche sich um jeden Pfifferling eines jedenEinzelnen bekümmert und jeden “Fehltritt,“ den ein Mensch macht, in seine Allerweltsakteneinträgt. Dabei ist er ein ganz absonderlicher Kauz. Während er wünscht, dass neugeboreneKinder unter der Gefahr eines Schnupfens ihm zu Ehren mit kaltem Wasser begossen(getauft) werden; während er einen Heidenspass hat, wenn unzählige Glaubensschafe inihren kirchlichen Ställen ihn litaneimäáig anblöken, oder wenn ihm die Eifrigsten seinesAnhangs ohne Unterlass fromme Katzenmusiken darbringen und ihn um alle möglichen undunmöglichen Dinge anbetteln (beten); während er sich in blutige Kriege mischt und als“Schlachtengott“ sich von den Siegern anposaunen und beweihräuchern lässt, wird erfuchsteufelswild, wenn Jemand an seinem Dasein zweifelt, falls er Katholik ist, anFreitagen Fleisch isst oder nicht fleissig per Ohrenbeichte seine “Sünden“ losscheuert,falls er Protestant ist, nicht die den Katholiken empfohlenen Heiligenknochen,Muttergotteslappen und Bilder verachtet, oder wenn er überhaupt nicht mit bockledernenMienen, verdrehten Augen, gekrümmten Rücken und gefalteten Händen in der Welt umherduselt.

Stirbt so ein Mensch in “verstocktem“ Zustande, so wird ihm vom “liebenGott“ eine Strafe zudiktirt, gegen welche alle Hiebe und Knuten und neunschwänzigenKatzen, alle Zuchthaus-Qualen und Verbannungs-Leiden, alle Empfindungen der Verdammtenauf dem Schaffotte, alle Foltern und Martern, die je ein irdischer Tyrann ersonnen habenmag, nur angenehme Kitzeleien sind. Dieser “Gott“ überbietet an bestialischer GrausamkeitAlles, was auf der Erde Kanailleuses passiren könnte. Sein Zuchthaus heisst Hölle, diewir bereits kennen, sein Henker ist der Teufel, seine Strafen dauern ewig. Er gewährthöchstens für leichte Fälle nach längerer Zeit Begnadigung, vorausgesetzt, dass derbetreffende Delinquent als Katholik gestorben ist. Für einen Solchen hat er nämlich unter[6]Umständen das “Fegefeuer“ vorgesehen, welches sich von der “Hölle“ ungefähr sounterscheidet, wie in Preussen das Gefängnis vom Zuchthaus; so ist es nur fürverhältnismässig kurzzeitige Insassen eingerichtet und hat etwas leichtere Disciplin.Immerhin brennt es auch im Fegefeuer ganz “gottsträflich“. Sogenannte “Todsünden“ werdenindessen nie mit Fegefeuer, sondern stets nur mit Hölle geahndet. Hierher gehört z.B.“Gotteslästerung,“ begangen durch Wort, Schrift und Gedanken. Gott duldet also in dieserBeziehung nicht nur weder Press-, noch Redefreiheit, sondern er trifft auch schon dieunausgesprochenen Gedanken. Ueberbietet er somit schon an und für sich anRüppelhaftigkeit selbst die schuftigsten Despoten aller Länder und Zeiten, so thut erdies weit mehr noch hinsichtlich der Art und Dauer seiner Strafmittel. Dieser Gott istalso das denkbar entsetzlichste Scheusal.

Sein Verhalten ist um so infamer, alser von sich behaupten lässt, dass die ganze Welt und namentlich auch die Menschheit inall’ ihrem Thun und Lassen durch seine “göttliche Vorsehung“ regulirt wird. Er malträtirtalso die Menschen für Handlungen, deren Urheber er selber ist! Wie liebenswürdig sindgegenüber diesem Ungeheuer die Tyrannen der Erde aus vergangener und gegenwärtiger Zeit!––

Gefällt es Gott aber, einen Menschen nach seinen Begriffen gut leben undsterben zu lassen, so – malträtirt er ihn erst recht. Denn der versprochene “Himmel“ ist,wenn man ihn genau betrachtet, noch ein viel heilloserer Platz, als die Hölle. Man hat dagar keine Bedürfnisse, sondern ist immer befriedigt, ohne dass je ein Verlangen nachirgend einer Sache der Befriedigung vorausginge. Da aber ohne Verlangen und Erlangen garkein Genuss denkbar ist, so ist das Dasein im Himmel rein genusslos. Man ist da ewig imAnschauen Gottes versunken; es wird immer auf den nämlichen Harfen dieselbe Melodiegespielt; man singt fortwährend das “neue Lied, das schöne Lied,“ wenn auch nicht “vondem versoff’nen Nagelschmied“, so doch kaum Anregenderes. Das ist die höchste Potenz derLangweiligkeit Der Aufenthalt in einer Isolirzelle wäre entschieden vorzuziehen.

Kein Wunder, dass Diejenigen, welche reich und mächtig genug sind, das Paradies aufErden zu geniessen, unter sich mit Heine lachend ausrufen:

“Den Himmelüberlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.“

Und doch sind es gerade dieReichen und Mächtigen, welche den Gottesblödsinn und die Religionsduselei hegen undpflegen. Es gehört das entschieden zum Geschäft.

Ja, es ist für die herrschendenund ausbeutenden Klassen geradezu Lebensfrage, ob das Volk religiös versimpelt wird odernicht. Mit dem Religionswahnsinn steht und fällt ihre Macht.

Je mehr der Menschan Religion hängt, desto mehr glaubt er. Je mehr er glaubt, desto weniger weiss er. Jeweniger er weiss, desto dümmer ist er. Je dümmer er ist, desto leichter kann er regiertwerden! ––

[7]Dieser Gedankengang war den Tyrannen aller Länder und Zeitengeläufig, daher standen sie auch stets mit den Pfaffen im Bunde. GelegentlicheStreitigkeiten zwischen diesen beiden Sorten von Menschenfeinden waren sozusagen nurhäuslicher Hader um die Obergewalt. Jeder Pfaff’ weiss, dass er ausgespielt hat, sobalddie “oberen Zehntausend“ ihm nicht mehr unter die Arme greifen. Jedem Reichen undMächtigen ist es kein Geheimniss, dass der Mensch nur dann geknechtet und ausgebeutetwerden kann, wenn die Schwarzkünstler irgend einer Kirche es fertig bringen, genügendenSklavensinn in die Herzen der Volksmassen zu pflanzen, denselben die Erde als“Jammerthal“ erscheinen zu lassen, ihnen das “göttliche“ Diktat: “Seid unterthan derObrigkeit!“ einzutrichtern und sie mit einer angeblichen Extrawurst, welche nach dem Todeim unbekannten Wokenkukuksheim gebraten werden soll, abzuspeisen.

Der ErzjesuitWindhorst liess einmal im deutschen Reichstag in der Hitze des Gefechtes deutlich genugerkennen, wie die Schwindler und Gauner der Welt über diesen Punkt denken.

“Wennim Volke der Glaube zerstört wird – sagte er – kann es das viele Elend nicht mehrertragen und rebellirt!“ –– das war deutlich und hätte jeden Arbeiter zum Nachdenkenanregen sollen, würde ihn auch stutzig gemacht haben, wenn – ja wenn nicht so Vielereligiös zu vernagelt wären, um noch im Stande zu sein, mit normalen Ohren zu hören undeinfache Dinge zu begreifen.

Umsonst haben die Pfaffen – das heisst: dieschwarzen Gendarmen des Despotismus – sich nicht stets so ungeheuer abgemüht, denRückgang des religiösen Wesens aufzuhalten, obwohl sie selbst bekanntlich unter sich vorLachen bersten möchten ob des Blödsinns, den sie gegen gute Bezahlung predigen.

Jahrtausende hindurch haben diese Gehirnverhunzer einfach ein Schreckensregimentgeführt, ohne welches die religiöse Tollhäusigkeit längst ein Ende genommen hätte. Galgenund Schwert, Kerker und Ketten, Gift und Dolch, Meuchel- und Justizmord –– das waren ihreMittel zur Aufrechterhaltung dieses Wahnsinns, der ein ewiger Schandfleck in derGeschichte der Menschheit bleiben wird. Hunderttausende sind auf Scheiterhaufen langsam“im Namen Gottes“ geröstet worden, weil sie es gewagt, den biblischen Mist stinkend zufinden. Millionen von Menschen wurden gezwungen, sich in langwierigen Kriegen die Köpfegegenseitig einzuschlagen, ganze Länder zu verwüsten und nach Mord und Brand die Pest zuerzeugen – nur damit die Religion erhalten blieb. Die raffinirtesten Foltern wurdenseitens der Pfaffen und ihrer Helfershelfer ersonnen, wenn es galt, Diejenigen, welchevor Gott keine Furcht mehr hatten, durch irdische Teufeleien neuerdings in Religiositäthinein zu schrecken.

Man nennt einen Menschen einen Verbrecher, der AnderenHände und Füsse verstümmelt. Wie soll man Jene bezeichnen, welche das Hirn zu Grunderichten, und, wenn ihnen das nicht gelingen will, den ganzen Körper mit ausgesuchterGrausamkeit Zoll für Zoll verderben?

[8]Wohl ist wahr: Diese Strolche könnenheute ihr göttliches Banditengewerbe nicht mehr in der althergebrachten Weise treiben,wenn auch Gotteslästerungsprozesse und dgl. immer noch vorkommen; dafür haben sie sichaber desto mehr auf Familienschleicherei, auf Weiberbeeinflussung, auf Kinderfang undMissbrauch der Schule geworfen. Ihre Heuchelei hat eher zu- als abgenommen. Selbst derPresse haben sie sich in einem sehr hohen Grade bemächtigt, seitdem sie bemerkten, dasssie nicht mehr im Stande seien, die Buchdruckerei als solche wieder aus der Welt zuschaffen.

“Wo ein Pfaff hintritt, wächst 10 Jahre lang kein Gras mehr,“ lautetein altes Sprichwort. Das heisst mit anderen Worten; Ein Mensch, der einmal den Pfaffenunter die Klauen gerathen ist, hat aufgehört gedanklich fruchtbar zu sein. SeineGehirnmaschinerie stockt, statt derselben kriechen religiöse Maden und göttliche Würmerin seinem Schädel umher. Er gleicht einem Schafe, das die Drehkrankheit hat.

Diese Unglücklichen sind um ihren eigenen Lebenszweck betrogen und, was nochschlimmer ist, bilden den grossen Tross im Gefolge der Widersacher von Wissenschaft undAufklärung, von Revolution und Freiheit. Wo es immer gilt, neue Ketten für die Menschheitzu schmieden: sie sind bereit, in stumpfsinnigem Unverstand wie besessen daraufloszuhämmern. Wenn gegen die fortschreitende Entwickelung der Dinge Hindernisse in denWeg gewälzt werden sollen. Diese Hottentotten werfen sich nöthigenfalls in ihrer ganzenbreiten Masse dem Strome der Zeit entgegen. Wenn man sich daher anschickt, dieseGeisteskranken zu kuriren, so thut man nicht nur ein gutes Werk den Betreffendengegenüber, sondern man steht auch im Begriffe, einen Krebsschaden auszubrennen, anwelchem das ganze Volk leidet, und der schliesslich unbedingt total ausgetilgt werdenmuss, wenn die Welt endlich eine Stätte für Menschen werden soll, statt, wie bisher, einSpielplatz für Götter und Teufel, welche mit uns Schindluder treiben.

Herausalso mit der Religion aus den Köpfen und nieder mit den Pfaffen! Die Letzteren pflegen zusagen, der Zweck heiligt die Mittel. Wohlan! Wenden wir diesen Grundsatz endlich auchgegen sie an! Unser Zweck ist die Befreiung der Menschheit aus jeglicher Sklaverei, ausdem Joche sozialer Knechtschaft, wie aus dem Fesseln politischer Tyrannei, nicht minder,ja vor Allem, aus dem Banne religiöser Finsterniss. Jedes Mittel zu Erreichung dieseshohen Zieles muss von allen wahren Menschenfreunden für recht erkannt und bei jeder sichdarbietenden Gelegenheit in Anwendung gebracht werden


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rice ehemaliges Mitglied

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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:18
Teil 3:

Jeder religionslose Mensch begeht eine Pflichtvernachlässigung, wenn ertäglich und stündlich nicht Alles aufbietet, was in seinen Kräften steht, die Religion zuuntergraben. Jeder vom Gottesglauben Befreite, der es unterlässt, das Pfaffenthum zubekämpfen, wo und wann und wie er nur immer Gelegenheit dazu hat, ist ein Verrätherseiner Sache. Also Krieg dem schwarzen Gesindel –, unversöhnlicher [9]Krieg bis aufsMesser! Aufreizung gegen die Verführer, Aufklärung für die Verführten! Lasset uns jedesMittel des Kampfes in unsere Dienste nehmen: Die Geissel des Spottes, wie die Fackel derWissenschaft; wird diese nicht zureichen, – greif- und fühlbarere Argumente!

VorAllem hüte man sich, in der Arbeiterbewegung Gottes-Phrasen und Religions-Gefaselschweigend mitanzuhören. So wenig in dem Lager der sozialen Revolution – und wasausserhalb desselben steht, ist eben reactionär – monarchistische Agitationen oderPrivateigenthums-Beschönigungen Raum finden können, so wenig ist in demselben Platz fürgöttlichen Blödsinn. Und, wohl gemerkt: je “anständiger“ Diejenigen erscheinen, welchedas verfluchte Religionsblech mit den Arbeiterbestrebungen vermischen wollen; je “besser“deren Ruf ist, desto gefährlicher sind sie. Wer den Gottesschwindel in irgend einer Formpredigt, kann nur ein Dummkopf oder ein Schurke sein. Beide Sorten taugen nichts zurFörderung einer Sache, welche nur dann ihr Ziel zu erreichen vermag, wenn sie voll undganz auf der Höhe wissenschaftlicher Erkenntniss steht und sich der Ehrlichkeit ihrerVerfechter erfreut.

Opportunitätspolitik ist da nicht bloss vom Uebel, sie istein Verbrechen. Lassen die Arbeiter irgend welche Pfaffen sich in ihre Angelegenheitenmischen, so sind sie nicht nur belogen und betrogen, sonder auch alsbald verrathen undverkauft.

So selbstverständlich es ist, dass der Hauptkampf des Proletariatssich gegen den Kapitalismus zu richten hat und mithin auch auf die Zerstörung desGewaltmechanismus desselben, des Staates, abzielen muss, so wenig darf in diesem Kampfedie Kirche ausser Acht gelassen werden. Die Religion muss systematisch im Volkeuntergraben werden, wenn dasselbe zu Verstand kommen soll, ohne welchen es nicht dieFreiheit erringen kann.

Für die Dummen, resp. Verdummten, so weit sie nochbesserbar erscheinen, werfe man u. A. folgende Fragen auf:

Wenn Gott will, dassman ihn kenne, liebe und fürchte, warum zeigt er sich nicht? Ist er so gut, wie diePfaffen sagen, welchen Grund hat man, ihn zu fürchten? Ist er allwissend, weshalbbelästigt man ihn mit seinen Privatangelegenheiten und Gebeten? Ist er allgegenwärtig,wozu ihm Kirchen bauen? Ist er gerecht, weshalb denkt man denn, er werde die Menschenbestrafen, welche er voller Schwächen erschuf? Thun die Menschen nur aus Gottes GnadeGutes, welchen Grund hätte er dann, sie dafür zu belohnen? Ist er allmächtig, wie könnteer es zulassen, dass wir ihn lästern? Ist er aber unbegreiflich, weshalb beschäftigen wiruns mit ihm? Ist die Kenntnis von Gott nothwendig, weshalb schwebt er im Dunkel? U. s. w.Vor solchen Fragen steht der gläubige Mensch, wie ein Ochs vor dem Berge.

JederNachdenkende muss aber zugeben, dass nicht ein einziger Beweis für die Existenz einesGottes je erbracht worden ist. Ausserdem liegt nicht die geringste Nothwendigkeit für dieExistenz eines [10]Gottes vor. So wie wir bereits die Eigenschaften und Regeln der Naturkennen, ist ein Gott in oder ausserhalb derselben geradezu zwecklos, gänzlich überflüssigund mithin ganz von selbst hinfällig. Sein “moralischer“ Zweck ist noch nichtiger.

Es gibt ein grosses Reich, in welchem ein Herrscher regiert, dessen Verfahren denGeist seiner Unterthanen in Unordnung bringt. Er will gekannt, geliebt und geehrt sein,und Alles bemüht sich, die Begriffe zu verwirren, die man sich von ihm machen kann. DieVölker, welche seiner Gewalt unterworfen sind, besitzen über den Charakter und dieGesetze ihres unsichtbaren Souveräns bloss solche Ideen, als ihnen seine Ministermittheilen; diese hingegen geben es zu, dass sie selbst keine Vorstellungen von ihremMeister sich machen können, dass sein Wille unerforschlich, seine Ansichten undEigenschaften unergründlich sind; so sind seine Diener unter sich selbst nie einig überdie Gebote, die sie von ihm auszugeben vorgeben, dessen Organe sie sich nennen; erverkündet dieselben in jeder Provinz seines Reiches verschieden; sie schmähen sichgegenseitig und Einer beschuldigt den Andern des Betruges und der Verfälschung. DieEdikte und Gebote, welche sie zu verkünden beauftragt zu sein vorgeben, sind dunkel; essind Räthsel, die von den Unterthanen, denen sie zur Belehrung gegeben sein sollen, nichtverstanden und nicht errathen werden können. Die Gesetze des verborgenen Monarchenbedürfen der Erklärungen; doch Jene, die sie erklären, sind nie unter sich einig; Alles,was sie von ihrem verborgenen Fürsten erzählen, ist ein Chaos von Widersprüchen; siesagen auch nicht ein Wort, das sich nicht auf der Stelle als Lüge erweisen liesse. Mannennt ihn ausserordentlich gut; dennoch gibt es auch nicht einen Menschen, der sich nichtüber seine Beschlüsse beklagt. Man nennt ihn unendlich weise, und in seiner Verwaltungscheint Alles der Vernunft und dem gesunden Verstand entgegen zu sein. Man rühmt seineGerechtigkeit und die Besten seiner Unterthanen sind gewöhnlich die am wenigstenBegünstigten. Man versichert, dass er Alles sieht, und seine Allgegenwart heilt Nichts.Er ist, sagt man, ein Freund der Ordnung, und in seinem Staate ist alles in Verwirrungund Unordnung. Er tut Alles aus sich selbst, aber die Ereignisse entsprechen seltenseinen Plänen. Er sieht Alles voraus, aber er weiss nicht was da kommen wird. Er lässtsich nicht ungestraft beleidigen und dennoch duldet er die Beleidigung eines Jeden. Manbewundert sein Wissen, die Vollkommenheit seiner Werke, dennoch sind seine Werkeunvollkommen und von kurzer Dauer. Er schafft, zerstört und verbessert an dem, was ergemacht hat, ohne je mit seinem Werke zufrieden zu sein. Bei allen seinen Unternehmungensieht er nur auf seinen eigenen Ruhm, dennoch erreicht er den Zweck, allgemein gerühmt zuwerden, nicht. Er arbeitet blos an dem Wohlergehen seiner Unterthanen, aber denselbenmangelt grösstentheils das Nothwendigste. Jene, die er am meisten zu begünstigen scheint,sind gewöhnlich am wenigsten mit ihrem Schicksal zufrieden; man sieht sie fast Alle stetsgegen einen Herren sich auflehnen, dessen Grösse sie bewundern, dessen Weisheit sierühmen, dessen Güte sie verehren, dessen Gerechtigkeit [11]sie fürchten und dessen Gebotesie heiligen, welche sie nie befolgen. ––

Dieses Reich ist die Welt; dieserHerrscher ist Gott; seine Diener sind die Pfaffen, die Unterthanen die Menschen, –– eineschöne Gegend!

Der Gott der Christen speciell ist, wie wir gesehen haben, einGott, der Verheissungen macht, um sie zu brechen; der Pest und Krankheiten über dieMenschen kommen lässt, um sie zu heilen. Ein Gott, der die Menschen verkommen lässt, umsie zu bessern. Ein Gott, der die Menschen nach seinem Ebenbilde schuf und doch nicht derUrheber des Bösen sein soll; der sah, dass seine Werke sehr gut waren, und doch baldwahrnahm, dass sie schlecht sind; der es wusste, dass die Menschen von der verbotenenFrucht essen würden, und dennoch dafür das ganze Menschengeschlecht verdammte.

Ein Gott, der so schwach ist, um sich vom Teufel überlisten zu lassen, so grausam,dass ihm kein Tyrann der Erde verglichen werden kann, das ist der Gott derjüdisch-christlichen Götterlehre.

Derselbe ist ein allweiser Pfuscher, der dieMenschen vollkommen erschuf und sie doch nicht vollkommen erhalten konnte, der den Teufelerschuf und ihn doch nicht zu beherrschen vermag, ein Allmächtiger, der MillionenUnschuldiger verdammte wegen des Fehlers Einiger; der durch die Sündfluth alle Menschenvertilgte bis auf einige, und ein neues Geschlecht erzeugen liess, nicht besser als derfrühere; der einen Himmel machte für die Thoren, die an die Evangelien glauben, und eineHölle für die Weisen, die sie verwerfen. – Er ist ein göttlicher Quacksalber, der sichdurch den heiligen Geist selbsterzeugte; der sich selbst als Vermittler sandte zwischensich und Andere; der, verachtet und verhöhnt von seinen Feinden, an ein Kreuz genageltwurde wie eine Fledermaus an ein Scheunenthor; der sich begraben liess, von den Todtenauferstand, die Hölle besuchte, lebendig in den Himmel fuhr und nun seit achzehnhundertJahren zur rechten Hand seiner selbst sitzt, um zu richten die Lebendigen und die Todten,dann, wenn es keine Lebendigen mehr geben wird. Er ist ein schrecklicher Tyrann, dessenGeschichte mit Blut geschrieben werden sollte, weil sie eine Religion des Schreckens ist.Hinweg denn mit der christlichen Götterlehre; hinweg mit einem Gott, erfunden durchPriester des blutigen Glaubens, die ohne ihr wichtiges Nichts, womit sie Alles erklären,nicht länger im Ueberfluss schwelgen, nicht länger Demuth predigen und selbst im Glanzeleben; nicht länger Sanftmuth predigen und Hochmuth üben, sondern durch die Aufklärung inden Abgrund der Vergessenheit geschleudert werden. Hinweg denn mit der grausamenDreieinigkeit – dem mörderischen Vater, dem unnatürlichen Sohn, dem wollüstigen Geist!Hinweg mit all den entehrenden Phantasmen, in deren Namen die Menschen zu elenden Sklavenentwürdigt und durch die Allmacht der Lüge von den Mühen der Erde auf die Freuden des[12]Himmels verwiesen werden. Hinweg mit ihnen, die mit ihrem geheiligten Wahne der Fluchder Freiheit und des Glückes sind!

Gott ist nur ein von raffinierten Schwindlernerfundenes Gespenst, vermittelst welchem die Menschen bisher in Angst erhalten undtyrannisirt wurden. Aber das Truggebilde zerfliesst sofort, wenn es unter dem Glasenüchterner Untersuchung betrachtet wird; und die betrogenen Massen werden unwillig, aufsolche Popanze noch länger zu achten, vielmehr führen sie den Pfaffen die Worte desDichters zu Gemüte:

“Ein Fluch dem Götzen, zu dem wir gebeten
In Winterkälteund Hungersnöthen.
Wir haben vergebens gehofft und geharrt;
Er hat uns geäfft,gefoppt und genarrt.“


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:19
Teil 4:


Sie lassen sich hoffentlich nicht mehr lange äffen, foppen undnarren, sonder stecken eines schönen Tages die Kruzifixe und Heiligen in den Ofen,verwandeln die Monstranzen und Kelche in nützliches Geschirr, benützen die Kirchen alsKonzert-, Theater-, oder Versammlungslokale, oder, falls sie dazu nichts taugen sollten,als Kornspeicher und Pferdeställe, hängen die Pfaffen und Nonnen ins Glockenhaus undkönnen blos das Eine nicht begreifen; wieso es kam, dass nicht schon längst derartigverfahren wurde. –

Dieser kurze, bündige und einzig praktikable Prozess wirdsich natürlich erst im Sturme der kommenden sozialen Revolution vollziehen, d. h. in demAugenblicke, wo man auch mit den Komplizen der Pfaffheit, den Fürsten, Junkern,Bureaukraten und Kapitalisten Tabula rasa macht, Staat und Gesellschaft aber, gleich derKirche, mit eisernem Besen gründlich ausmisten wird.


Dieser Mann geniesstmeine VOLLSTE ZUSTIMMUNG !


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:30
@HybridAnt
<"Was mir an Deiner Argumentation fehlt, sind Belege dafür, dass auchdie Ethik und Moral von Naturreligionen durch deren Götter geprägt wurden.">

Naturreligionen sind in aller Regel schamanistischer Natur und habens nicht so mitGöttern. Sollten sie es doch mit ihnen "haben" - siehe Azteken, Maya, Japaner etc. habenwir es nicht mehr mit Stammesstrukturen zu tun sondern mit Zentralgewalten installiert6von kriegerischen "Herrenrassen"und DIE haben in der Regel sog. HERR-Götter, die allesmögliche verlangen oft auch DAS:

<"Wobei ich dabei dann auch gerade an solcheKulturen denken muss, bei denen Menschenopfer im Rahmen religiöser Zeremonien an derTagesordnung waren.">

...und hier haben wir es mit Perversionen zu tun, zudenen zentralisierte Gemeinschaften erschaffen von kriegerischen "Herrenrassen" nun malzu neigen scheinen. Systemimanente Fehlentwicklungen gewissermassen.


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:41
Zitat Jafrael: "...haben wir es nicht mehr mit Stammesstrukturen zu tun sondern mitZentralgewalten installiert6 von kriegerischen "Herrenrassen"und DIE haben in der Regelsog. HERR-Götter, die alles mögliche verlangen..."

Geht es nur mir so, dass ichda leichte Parallelen zur christlichen Religion erkenne? ;)

War die Inquisitionnicht auch eine "systemimmanente Fehlentwicklung"?


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 18:43
@rice

mmer wieder nett zu lesen, wie hier die Wortgefechte des 19. Jahrhundertsausgefochten werden! Von dem Dichter dessen Strophen aus "Die Weber" Du hier zitierststammen auch derbe Aussagen über die USA, die zu zitieren Du uns leider nicht die Freudemachen wirst:

Aber ich - Heinrich Heine über Amerika:

<" Oder sollich nach Amerika, nach diesem ungeheuren Freiheitsgefängnis, wo die unsichtbaren Ketten mich noch schmerzlicher drücken würden als zu Hause die sichtbaren und wo derwiderwärtigste aller Tyrannen, der Pöbel, seine rohe Herrschaft ausübt! Du weißt, wieich über dieses gottverfluchte Land denke, das ich einst liebte, als ich es nichtkannte... Und doch muß ich es öffentlich loben und preisen, aus Metierpflicht... Ihrlieben deutschen Bauern! geht nach Amerika! dort gibt es weder Fürsten noch Adel, alleMenschen sind dort gleich, gleiche Flegel... mit Ausnahme freilich einiger Millionen,die eine schwarze oder braune Haut haben und wie die Hunde behandelt werden! Dieeigentliche Sklaverei, die in den meisten nordamerikanischen Provinzen abgeschafft,empört mich nicht so sehr wie die Brutalität, womit dort die freien Schwarzen und dieMulatten behandelt werden. Wer auch nur im entferntesten Grade von einem Neger stammtund wenn auch nicht mehr in der Farbe, sondern nur in der Gesichtsbildung eine solcheAbstammung verrät, muß die größten Kränkungen erdulden, Kränkungen, die uns in Europafabelhaft dünken. Dabei machen diese Amerikaner großes Wesen von ihrem Christentum undsind die eifrigsten Kirchengänger. Solche Heuchelei haben sie von den Engländerngelernt, die ihnen übrigens ihre schlechtesten Eigenschaften zurückließen. Der weltlicheNutzen ist ihre eigentliche Religion, und das Geld ist ihr Gott, ihr einziger,allmächtiger Gott. Freilich, manches edle Herz mag dort im stillen die allgemeineSelbstsucht und Ungerechtigkeit bejammern. Will es aber gar dagegen ankämpfen, so harretseiner ein Märtyrtum, das alle europäische Begriffe
übersteigt. Ich glaube, es warin New York, wo ein protestantischer Prediger über die Mißhandlung der farbigen Menschenso empört war, daß er, dem grausamen Vorurteil trotzend, seine eigene Tochter mit einemNeger verheuratete. Sobald diese wahrhaft christliche Tat bekannt wurde, stürmte das Volknach dem Hause des Predigers, der nur durch die Flucht dem Tode entrann; aber das Hausward demoliert, und die Tochter des Predigers, das arme Opfer, ward vom Pöbel ergriffenund mußte seine Wut entgelten. She was flinshed, d.h., sie ward splitternacktausgekleidet, mit Teer bestrichen, in den aufgeschnittenen Federbetten herumgewälzt, insolcher anklebenden Federhülle durch die ganze Stadt geschleift und verhöhnt... OFreiheit! du bist ein böser Traum!">



Der Gute schrieb also nicht nurgegen die Religion an ....


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10.11.2006 um 18:47
ein sehr interressanter text von heine!


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10.11.2006 um 18:53
"ein sehr interressanter text von heine!"

Der Text von Most ist m.E.um längen interessanter.


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Brauchen wir Gott?

10.11.2006 um 19:30
Nein. Aber etwas, woran wir glauben können...wäre meine spontane Antwort.
Denn, istnicht ein Mensch ohne Glauben auch ohne Ziel, ohne Hoffnung, ohne Lebens-Sinn, ohne Halt?

Gibt nicht der Glaube uns erst den Halt, den Sinn zu leben, und auch das Ziel,wofür wir leben wollen?

Ob es ein Gott ist, an den der einzelne glaubt, ob esüberhaupt etwas identisches ist, woran wir glauben, sei dahingestellt. Denn, manch einerglaubt an das Leben selbst, manch einer an die Liebe, manch einer an einen Erlöser, mancheiner an Mutter Natur, manch einer an das Universum, manch einer an einen selbstwahrgenommenen oder vorgegeben "Gott". Und doch ist alles prinzipiell das selbe, nämlichdas Leben. Und das Leben selbst wiederum ist Gott.

Wir können uns spezielleEinzelteile des Ganzen herausgreifen, und sie verehren und an sie glaube -stellvertretend für das Ganze.

Wichtig ist nur, dass der Glaube gut ist, diealten Regeln, die alle "Religionen" durchdringen, anerkennt, nicht zerstört, sondernaufbaut.
Uns aufbaut. Uns Kraft gibt. Uns Halt, Vetrauen und Hoffnung gibt. Uns einZiel gibt. Uns Sinn zu Leben gibt. Einen Sinn, der in unseren Herzen wohnt. Etwas, dasuns gute Menschen werden lässt, herzliche Menschen, menschliche Menschen, die die Fülleund Kraft, die ihnen der Glaube gibt, weitergeben können, teilen können, damit andereMenschen glücklich machen können, zumindest ein bisschen.


Grüßle :)


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10.11.2006 um 19:45
@feanora

Nein. Aber etwas, woran wir glauben können...wäre meine spontaneAntwort.

Das der Mensch glaubt, Pyramiden und Kathedralen errichtet umseiner Ahnung einer tieferen Ebene des Seins Ausdruck zu verleihen, zeigt das er Anteilhat an dieser Sphäre und so oder so mit ihr verwurzelt ist. Es sind nur wie immer dieFormen, die ihn verwirren.


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10.11.2006 um 19:51
" Uns Kraft gibt. Uns Halt, Vetrauen und Hoffnung gibt. Uns ein Ziel gibt. UnsSinn zu Leben gibt. "

Ein Sinn des Lebens wäre sich Wissen anzueignen und diesesweiter zu geben. Ansonsten bekomme ich mehr und mehr den Eindruck, das hier eine Unmenge"Verzweifelter" unterwegs sind.


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10.11.2006 um 20:12
@rice

Ich fand Feanoras Post eigentlich sehr warmherzig. Und so richtigverzweifelt klang es auch nicht. Und: spirituelles Wissen ist auch Wissen. Und das kanndir zum Beispiel sagen, das die Frage nach dem "Sinn des Lebens" eine ziemlicheZeitverschwendung ist.


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10.11.2006 um 21:38
@Quaoar:
Die Frage nach einem Sinn des Lebens, so es ihn gibt, kann durchaus auchohne Gott beantwortet werden. Ist dann vielleicht komplizierter, aber nicht zwingendunmöglich.
Möglicherweise dient "Gott" vielen Menschen auch als Vorwand, um sich umdie eigene Suche nach einem Sinn oder der Beantwortung vieler Fragen zu drücken, manchmalsogar der Frage nach der eigenen Verantwortung für das Tun und Lassen im Laufe einesLebens.


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