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Fehlen der Bibel Bücher?

210 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bibel, Bücher, Apokryphen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fehlen der Bibel Bücher?

10.08.2009 um 11:36
@konstanz

Solange s-ich ein Mensch mit dem identifiziert, was er so glaubt oder glauben will,
gehts ja noch.
Kritisch wirds ab dem Momment, wo dieser Menschen seinen Mitmenschen Vorhaltungen macht, die er aus dem eigenen Glauben schöpft an den er glaubt.

Für einen solchem Menschen sind alle, die nicht an an das selbe glauben wie er, nur Idioten, arme Sünder und Verbrecher gegen Gott und damit nur seines Mitleides würdig.

Es ist Dir bestimmt aufgefallen, dass es in letzter Zeit immer mehr solcher Menschen in unserem Umfeld gibt. Alle Bücher die darauf aufmerksam machen könnten, wurden selbstverständlich aus der Bibel entfernt.

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10.08.2009 um 12:14
Zitat von geobactergeobacter schrieb:Kritisch wirds ab dem Momment, wo dieser Menschen seinen Mitmenschen Vorhaltungen macht, die er aus dem eigenen Glauben schöpft an den er glaubt.
Aber trifft nicht genau das auf die Apokryphen zu? Diese sind doch zu einem großen Teil sehr gnostisch. Die Gnosis verteufelt mit ihrem dualistischen (gut-böse) Welt- und Menschenbild alle, die anders sind. Was mir an der Gnosis besonders missfällt ist die Verteufelung alles Körperlichen zugunsten des Geistigen, was in den gnostischen Bewegungen (z.B. die der Katharrer) eine fast schon paranoide Ablehnung jeder Form der Sexualität hervor gebracht hat..
Zitat von geobactergeobacter schrieb:Alle Bücher die darauf aufmerksam machen könnten, wurden selbstverständlich aus der Bibel entfernt.
Dass dieser Satz nicht stimmt, wurde schon millionenfach hier erwähnt. Zum einen bedeutet "apokryph" auf deutsch "geheim, verborgen", was daher kommt, dass diese Schriften schlicht und einfach nicht bekannt waren (viele davon wurden erst im 20. Jahrhundert entdeckt, siehe Nag Hamadi und Qumran) und zum Anderen kann etwas, das nicht drinnen ist auch nicht entfernt werden. Als im vierten Jahrhundert der Kanon erfunden wurde, waren viele Apokryphen auch noch garnicht geschrieben worden. Nebenbei bemerkt (Ironie der Geschichte) ist die katholische Bibel von allen Bibeln diejenige, die den größten Anteil an Apokryphen enthält. Vergleich mal und staune darüber, wieviele Apokryphen Luther rausgestrichen hat.
Zitat von geobactergeobacter schrieb:Es ist Dir bestimmt aufgefallen, dass es in letzter Zeit immer mehr solcher Menschen in unserem Umfeld gibt.
Etwas ganz anderes ist mir mit großem Erschrecken aufgefallen, nämlich dass es vermehrt Menschen gibt, die diese Texte (egal ob apokryph, kanonisch oder sonst was) für historische Beschreibung der Wahrheit halten. Diese Texte sind jedoch Mythologie und wollen auf eine symbolische Weise Geschichten erzählen. Historische Texte sind sie nicht, Jesus hat (genau wie Herkules oder Mithras) nie gelebt, was zwischenzeitlich einigermassen zweifelsfrei gesagt werden kann.


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10.08.2009 um 12:49
@geobacter
Nachtrag:
Zitiert aus Wikipedia: Üblicherweise bezeichnet Gnosis ein religiöses Geheimwissen, das die Gnostiker nach eigenem Verständnis von der übrigen Menschheit abhebt.
Genau das ist der Grund, warum die Apokryphen geheim gehalten wurden und darum anderen unbekannt waren. Ausserdem zeigt dieses kurze Zitat die unglaubliche Arroganz, die die Gnostiker gegenüber allen Andersdenkenden an den Tag gelegt haben mussten.
Um es mit Deinen eigenen Worten zu sagen: Für die antiken Schreiber und Leser der Apokryphen waren alle, die nicht an das Selbe glaubten wie sie, nur Idioten, arme Sünder und Verbrecher gegen Gott und damit nur (oder nicht mal) ihres Mitleids würdig.


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10.08.2009 um 13:09
@konstanz

Ich hab mich wohl absichtlich nicht besonderes deutlich ausgedrückt werte Konstanz.
Was ist das Geheimnis des Glaubens? ;)

eigentlich meinte ich schon, dass es völlig wurscht ist, was in der Bibel mehr oder weniger drinnen steht. Denn schlussendlich ist einzig und alleine entscheidend, ob man das was drinnen steht glauben will oder nicht glauben will.
Zitat von konstanzkonstanz schrieb:Etwas ganz anderes ist mir mit großem Erschrecken aufgefallen, nämlich dass es vermehrt Menschen gibt, die diese Texte (egal ob apokryph, kanonisch oder sonst was) für historische Beschreibung der Wahrheit halten. Diese Texte sind jedoch Mythologie und wollen auf eine symbolische Weise Geschichten erzählen. Historische Texte sind sie nicht, Jesus hat (genau wie Herkules oder Mithras) nie gelebt, was zwischenzeitlich einigermassen zweifelsfrei gesagt werden kann.
Schon dass Dir das auch aufgefallen IST, denn eigentlich meint ich tatsächlich nur, dass es immer mehr Menschen gibt... die das glauben wollen.

Einzig die Behauptung, dass Jesus nie gelebt hat, würde ich ebenfalls nur als Glauben
klassifizieren.

Warum ich das tue, nun..... Die Figuren des Christos, des Mithras oder des (Herkules)
haben tatsächlich und trotzdem existieren können, wenn auch nicht als ihre idealisierten, beschönigten, bereinigten,vollkommen mystifizierten, glorifizierten....SOLL- Existenzen

Deswegen ist auch die Behauptung, es hätte irgendwelche besonders auffälligen Abkömmlinge gewöhnlicher Sterblicher überhaupt nicht gegeben - völliger Blödsinn, der wohl eher dazu dienen solle, die eigene Gewissensfragen "ratzeputz" aus der Welt zu schaffen, weil man an das was es nicht gegeben hat, dann auch nicht glauben muss.

Man müsste dann also wohl sich eher damit auseinander setzen, dass der Glauben an den Glauben, des Rätzels Lösung IST. Was aber dann wohl das eigen Weltbild in Stücke reißen könnte!


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08.07.2022 um 16:33
Ist die Diskussion noch offen?
Wer von den alten Teilnehmern ist an einer weiteren Diskussion interessiert?
Ich wollte wissen welche Bücher oder Schriftstellen aus der Bibel nachweislich genommen oder verändert wurden!
Hatte mir vorgestellt, das Aussagen mit Hinweisen der Veröffentlichung zu finden ist.
Einige der Kommentare lassen eine persönlich egoistische Blickrichtung erkennen.

Gruß Uwe


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08.07.2022 um 17:44
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Ich wollte wissen welche Bücher oder Schriftstellen aus der Bibel nachweislich genommen oder verändert wurden!
Nachweislich wurden keine Schriften verändert, von marginal abweichenden Schriftfunden abgesehen, der Kanon ist in Details umstritten, die Offenbarung des Johannes ist in manchen Kirchen nicht kanonisch, auch Luther hatte seine Probleme damit.


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10.07.2022 um 17:00
Wahrheit bleibt Wahrheit!
Sie ist jetzt wahr und war wahr und wird immer wahr bleiben.
Wenn ich die Heiligen Schriften lesen (einmal im Jahr), dann stoße ich auf Verse, die unvollständig sind oder wo Text hinzugefügt worden ist. Z. B. Matt 19: 12 „- um des Himmelreiches willen“. Dieser Textteil entspricht nicht Gen 9: 7.
So gibt es eine Reihe von Texten, wo ich nicht fühle, daß das der Wahrheit entspricht.
Denn der Geist tut die Wahrheit kund.
So dachte ich, daß es ein Verzeichnis gibt, wo ich nachlesen kann, warum welche Text verändert wurde – und wenn es minimal nur geschah.


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10.07.2022 um 17:59
Wenn du so ins Detail gehen willst wirst du wohl griechische Grundtextausgaben brauchen, in denen abweichende Lesarten dokumentiert sind, vll. gibt es auch deutschsprachige Fachliteratur zum Thema, entweder einzeln oder als Kommentar zu den Grundtextausgaben.


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10.07.2022 um 21:33
Das war nur ein Beispiel, wo ich gerade nachdenke.
Kannst du mir Literatur oder -quellen nennen.


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10.07.2022 um 21:53
Mir kommt nur das in den Sinn:

https://www.bibelwissenschaft.de/bibelgesellschaft-und-bibelwissenschaft/griechisches-nt/nestle-aland/ (Archiv-Version vom 28.05.2022)

Ich selbe habe die biblische Überlieferung nie in Frage gestellt und mich deswegen nie weiter mit der Textkritik beschäftigt. In meinen Augen sind die schlechten Übersetzungen das Problem, nicht der Grundtext.


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11.07.2022 um 00:58
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Z. B. Matt 19: 12 „- um des Himmelreiches willen“. Dieser Textteil entspricht nicht Gen 9: 7.
Das hat aber jetzt nichts damit zu tun, ob Texte entfernt oder geändert wurden. Hier ist mehr die Frage, ob Jesu Aussage, manche verschneiden sich um des Himmelsreiches willen, nicht im Widerspruch zum Gottesauftrag, sich zu vermehren, steht.

In einer früchchristlichen Acta (weiß leider nicht mehr welche, vielleicht Thekla aus den Paulusakten) erklärte eine Christin ihre gewählte Jungfräulichkeit unter Bezugnahme auf 1.Mose1,28 "Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde" ungefähr folgendermaßen: "Nun, die Erde ist bereits gefüllt, damit ist der Auftrag erfüllt".

Es gibt in der Tat Bibelstellen, die mal so, mal anders dastehen; oft, wenn im NT Zitate aus dem AT wiedergegeben werden. Meist liegt das daran, daß die AT-Zitate im NT mehrheitlich aus der griechischen Septuaginta stammen und nicht aus dem Hebräischen, wie er uns noch heute im Masoretischen Text begegnet.

Die Septuaginta ist ja ne Übersetzung aus dem Hebräischen. Und so manche Abweichung geht tatsächlich auf die Übersetzungstätigkeit zurück. Die Textforschung hat allerdings auch zahlreiche Fälle ausgemacht, wo der Septuagintatext authentischer, ursprünglicher ist als die Textversion des hebräischen Textes. Als die Septuaginta entstand, muß es also mehrere hebräische Textversionen gegeben haben. Nun nicht grad zwei komplett verschiedene Bibeln, aber dennoch regelmäßig anders formuliert, zuweilen anders interpretiert. An so mancher Stelle ist es auch nicht sicher, welche der Versionen die ursprünglichere ist.

Eine Literatur, in der alle diese Abweichungen nebeneinandergestellt und der ursprünglichere Text markiert ist, verständlich und auf deutsch, sowas gibt es nicht. In (wissenschaftlichen) Bibelkommentaren (zu den einzelnen Bibelbüchern) findet man zahlreiche solcher Abweichungen aufgeführt und besprochen. Doch stehen die Versionen da leider zumeist auf hebräisch bzw. griechisch da; das dürfte Dir nicht wirklich helfen. In der Elberfelder Bibelübersetzung mit Kommentar (am unteren Seitenrand) sind zahlreiche solcher Abweichungen angeführt (auf deutsch), doch ist dies nur ne kleine Auswahl. Aber immerhin.


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12.07.2022 um 13:46
Danke für deine Hinweise. Könnte ich, wenn möglich Internet-Quellen erhalten. Da muß ich mich eben durchbeißen.


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12.07.2022 um 13:54
Aber nun zum „Himmelreich“ aus der Schriftstelle Matthäus 19,12.
Ich muß aber ein wenig ausholen.
Garten Eden (ich fang meist mit Adam und Eva an)
Im Garten Eden hat Gott-Vater nicht zu sich selbst gesprochen, sondern zu einer weiteren Person! Er sagte: 1. Mose3,22 – „. . . Siehe der Mensch ist wie einer von uns geworden, . . .“ (der Mensch ist hier als Mehrzahl zu verstehen).
Dann hat Gott den „Menschen“ (Mehrzahl) aus dem Garten Eden geworfen.
Im Weiteren ist Gott mit dem „Menschen“ Bündnisse eingegangen.
Da Gott ein ewiges Wesen ist, sind seine Bündnisse auch ewig – frei zitiert ohne Schriftstellen.
Interessanter Weise ist in vielen Menschen der Gedanke verwurzelt, daß es ein Leben bei Gott gibt und dort wollen sie hin! Auch Paulus sprach davon, daß er einmal bis in den dritten oder vierten? Himmel entrückt war und da wollen die meisten Menschen hin.
Nun habe ich ein Problem: Warum sollen wir uns nicht scheiden lassen, wenn wir doch nur bis der Tod uns scheidet in einer Ehe sind. Für mich kann es nur bedeuten, daß das Ehe-Sakrament auch ein ewiges Bündnis mit Gott-Vater darstellt.
Und dann wird mit dem „Himmelreich“ aus der Schriftstelle Matthäus 19,12 ein Schuh draus.
Nämlich diejenigen, die sich für das „Himmelreich“ unfähig gemacht haben, sind nach diesem Leben auf der Erde ungeeignet, unbegabt, unakzeptabel in der Nähe Gott-Vater zu verweilen -oder?
Das aber ist nicht was Gott-Vater den Menschen sagen will, deshalb der Nachsatz als Frage: Wer es erfassen kann, der erfasse es.

Wenn aber das „Himmelreich“ an dieser Stelle stimmt und die Ehe nur bis zum Tod Geltung hat, dann ist eine Ehe nicht erforderlich um bei Gott-Vater nach dem Jüngsten Gericht zu sein – oder?
Von welcher Variation für das Ehe-Sakrament muß ich ausgehen? Um zu Gott-Vater zurückkommen zu können?
Wo finde ich klarere Schriftstellen?

Quelle:


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12.07.2022 um 14:48
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Danke für deine Hinweise. Könnte ich, wenn möglich Internet-Quellen erhalten. Da muß ich mich eben durchbeißen.
Für Kommentare gibt es keine Links, auc nicht für die kommentierte Elberfelder (unkommentiert, also rein der Text, gibts natürlich).
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Im Garten Eden hat Gott-Vater nicht zu sich selbst gesprochen, sondern zu einer weiteren Person!
Hat er nicht. Das "laßt uns Menschen machen" etc. ist ein sogenannter pluralis deliberationis, ein Plural der Selbstberatung, Selbstaufforderung u.ä.. Selbst im Deutschen kennen wir das: "dann wolln wir mal", allein vor sich hin gesagt. Ein weiterer pluralis deliberationis begegnet z.B. in 1.Mose11, der Turmbaugeschichte. In Vers 7 sagt Gott
Wohlan, lasst uns herabfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass sie einer des anderen Sprache nicht [mehr] verstehen!
aber der einzig agierende im direkt Folgenden ist "der HERR", also der Sprecher.

Auch in "siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner" meint das "unsereiner" keine Mehrheit, sondern es handelt sich um einen generischen Plural, vergleichbar mit dem generischen Singular "der Mensch" im selben Satz, der, wie Du selbst angesprochen hast, eine Mehrzahl meint, nämlich die Gesamtheit. Auch das "unsereiner" meint die Gesamtheit, ohne daß damit ausgesagt würde, es müsse mehr als einer sein.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Da Gott ein ewiges Wesen ist, sind seine Bündnisse auch ewig – frei zitiert ohne Schriftstellen.
Putzigerweise hat jeder geschlossene Bund schon mal einen zeitlichen Anfang. Er ist also schon mal ein zeitliches, kein ewiges Phänomen. Ob so ein Bund nun von da an ewig gilt oder auch nur zeitlich begrenzt, das kannst Du jedenfalls nicht aus der Ewigkeit Gottes heraus folgern, da Gott schließlich in beide Richtungen ewig ist.

Ähnlich argumentiert übrigens auch Paulus im Neuen Testament, in Galater3,8-26. Und schon im Alten Teatament ist die Rede davon, daß ein gottgegebener Bund endet, nämlich wenn ein neuer Bund von Gott kommt. Jeremia31,31-32:
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war, spricht der HERR.
Die Sache ist nämlich die: ein Bund wird zwischen zwei Seiten geschlossen. Mag die eine Seite, der HERR, auch ewig sein, die andere Seite, der Mensch, ist es nicht.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Nun habe ich ein Problem: Warum sollen wir uns nicht scheiden lassen, wenn wir doch nur bis der Tod uns scheidet in einer Ehe sind. Für mich kann es nur bedeuten, daß das Ehe-Sakrament auch ein ewiges Bündnis mit Gott-Vater darstellt.
So dachten auch die Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glaubten, und die Jesus mit der Frage konfrontierten, mit wem eine wiederverheiratete Witwe im ewigen Leben denn nun wirklich verheiratet sei. Jesus aber lehnt das Ehekonzept für das Himmelreich ausdrücklich ab. Matthäus22,29-30:
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt, noch die Kraft Gottes; denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel Gottes im Himmel.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Und dann wird mit dem „Himmelreich“ aus der Schriftstelle Matthäus 19,12 ein Schuh draus.
Nämlich diejenigen, die sich für das „Himmelreich“ unfähig gemacht haben, sind nach diesem Leben auf der Erde ungeeignet, unbegabt, unakzeptabel in der Nähe Gott-Vater zu verweilen -oder?
Das hieße also, daß auch die verschnitten Geborenen oder die durch äußere Umstände (durch andere Menschen) Verschnittenen "unfähig für das Himmelreich" wären. Glaubst Du echt, Gott schmeißt einen ausm Himmel wegen Impotenz???
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Von welcher Variation für das Ehe-Sakrament muß ich ausgehen? Um zu Gott-Vater zurückkommen zu können?
Wo finde ich klarere Schriftstellen?
Bei dieser Fragestellung kann ich Dir nicht weiterhelfen. Weil ich die darin enthaltenen Voraussetzungen schon nicht teile. Ehe vs. Ehelosigkeit hat nichts mit "zu Gott zurückkehren" zu tun, und für ein Sakrament halte ich es auch nicht.


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13.07.2022 um 08:36
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Nämlich diejenigen, die sich für das „Himmelreich“ unfähig gemacht haben, sind nach diesem Leben auf der Erde ungeeignet, unbegabt, unakzeptabel in der Nähe Gott-Vater zu verweilen -oder?
Ich denke es geht in dem Vers um Selbstkastration (ein Verschnittener ist meine ich ein Eunuch), von dem Kirchenvater Origines ist wohl überliefert, dass er sich selbst kastriert haben soll um nicht in Versuchung zu geraten, mir wäre aber neu, dass das eine gängige Praxis unter den frühen Christen gewesen ist.

Laut Paulus ist es gut unverheiratet zu bleiben, aber auch zu heiraten ist nicht schlecht, nur Scheidung und Ehebruch sind vom Übel.


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15.07.2022 um 22:16
Das denke ich nicht.
Hier geht es mehr um Fähigkeiten, die in einer Ehe erworben werden können.
Und diese entwickelten Fähigkeiten mit nahen Familienmitgliedern oder in Freundeskreisen umzugehen, stehen meines Erachtens hier im Mittelpunkt.
Ich kann mir nicht vorstellen, das Gott-Vater Menschen um sich haben will, die Mitmenschlichkeit im Evangelium nicht gelernt haben.


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15.07.2022 um 23:20
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, das Gott-Vater Menschen um sich haben will, die Mitmenschlichkeit im Evangelium nicht gelernt haben.
Für das Lernen von Mitmenschlichkeit ist das gesamte Leben da. Die Ehe ist nur eine Weise dabei, keineswegs eine heilsentscheidende oder zwingend notwendige. Selbst der Rückzug in die Einsamkeit, und sei es vierzig Tage Wüste Juda, kann dabei dienen.

Klar ist Partnerschaft eine intensive Weise, soziales Interagieren zu lernen. Man kann sogar sagen, daß die Partnerschaft (Ehe) geradezu der Inbegriff sozialen Miteinanders ist (Gott sagt, es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, und erschafft die Frau, die vom Mann begeistert als sein wahres Pendant begrüßt wird). Aber der Ehe kommt da kein qualitativ irgendwie besonderer Platz im Heilsplan zu. Dafür gibt es keine Stelle, die irgendwas in dieser Hinsicht sagen würde, nicht mal andeutet. Was es dagegen gibt, ist der Rat des Paulus zur Ehelosigkeit. Und nicht zu vergessen: Jesu Ehelosigkeit. Nicht daß dies nun als besser gälte, wohl aber, daß es genauso legitim und kein Nachteil fürs Himmelreich ist.


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16.07.2022 um 14:15
1 Mose 2,24: Darum verläßt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden eins.
Ich habe das Gefühl, du versteckst deine eigenen Gefühle hinter dem was sich in der Öffentlichkeit gut anhört.
Ich denke der Herr hat viele Wohnungen (frei zitiert) für alle Menschen. Nur ich möchte schon in seiner Nähe sein und da kann ich mir vorstellen, daß mein Engagement gemäß des Evangeliums zu Leben mit von entscheidender Bedeutung ist – oder?
Aus dem Grunde liegt mir schon daran, zwischen den tatsächlichen Texten und menschlichen Zusätzen (gemäß der kirchlichen Lehre) unterscheiden zu können.

Ein weiteres Thema beschäftigt mich.
Im AT wird nichts über die Taufe gesprochen oder geschrieben. Ich habe auch keine Andeutungen gelesen.
Vielleicht kennt jemand eine Schriftstelle im AT.
Aber interessant finde ich, daß "Johannes der Täufer" im NT am Taufen ist und das mit einer Selbstverständlichkeit, die mich irritiert.
Zur Taufe habe ich schon ein gutes Gefühl, aber wenn es im AT auch schon die Taufe gab, warum fehlen entsprechende Schriftstellen - oder?
Bei einem Besuch auf der Marienburg bei Elze wurde über ein Taufbecken referiert, das so groß war, daß der Täufling aus königlichem Blut noch heutzutage durch Untertauchen getauft wird. Warum wird in Kirchen zwischen den Menschen unterschiede gemacht, obwohl der Herr sagt, frei zitiert, er macht "keinen Unterschied der Person"?


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16.07.2022 um 15:14
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Ich habe das Gefühl, du versteckst deine eigenen Gefühle hinter dem was sich in der Öffentlichkeit gut anhört.
1) Könntest Du mich bitte atten (Username mit @ davor, falls Du das nicht kennst) oder zitieren?

2) Was haben jetzt meine Gefühle damit zu tun, und was haben sie hier überhaupt verloren, wenn es um ne Sachfrage geht?

3) Das hat mir ja schon lang keiner mehr unterstellt, ich würde hier der Userschaft (oder wem auch immer) zum Munde reden!
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Ich denke der Herr hat viele Wohnungen (frei zitiert) für alle Menschen. Nur ich möchte schon in seiner Nähe sein
Wie jez, meinst Du etwa, es gibt unterschiedliche "Ränge" im Himmelreich? Zumindest im Gleichnis von dem Herrn des Weinbergs und den Arbeitern wird geesagt, daß alle den gleichen Lohn erhalten, egal, wie viel sie nun geleistet haben.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Aus dem Grunde liegt mir schon daran, zwischen den tatsächlichen Texten und menschlichen Zusätzen (gemäß der kirchlichen Lehre) unterscheiden zu können.
Was für menschliche Zusätze? Ich sprech nich von Zusätzen odgl., sondern von den Texten. Du hingegen, Du kommst hier mit ner ungewöhnlichen Vorstellung von irgendwelcher Heilswirksamkeit des Ehestandes daher, was die Schrift aber nicht hergibt. Also hast Du es von woanders her und fügst es der Schrift zu. Zusatz, menschlich.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Im AT wird nichts über die Taufe gesprochen oder geschrieben. Ich habe auch keine Andeutungen gelesen.
Vielleicht kennt jemand eine Schriftstelle im AT.
Gibts keine. Die Taufe hat sich erst nach-alttestamentlich herausgebildet. Letztlich stand dahinter die Thora mit ihren Reinigungsvorschriften. Anfangs auf den Kultbetrieb bezogen, wurden ab der tempellosen Exilszeit die Reinigungsgebote allgemeiner verstanden. Zur Zeit Jesu gab es eine Taufe in mehreren religiösen Strömungen des Judentums, z.B. den Essenern. Wasser galt nicht mehr nur der körperlichen bzw. physischen, sondern auch der "seelischen" Reinigung.

Eine solche Taufe praktizierte Johannes. Es ist nicht überliefert, ob diese Taufe einmalig gedacht war oder wiederholt werden konnte. Über die allgemeine jüdische Taufpraxis hinausgehend war aber der Ansatz vorheriger geistiger Umkehr ("Buße", Bereuung eines Fehlverhaltens). Die christliche Taufe geht dem gegenüber nochmals weiter; mit der Taufe wechselt der Getaufte die Position; es ist ein "Übertritt". Und damit letztlich auch eine einmalige Angelegenheit, keine wiederholbare Sache, jedes Mal bei "Verschmutzung". Die reinigende Kraft steckt bei der christlichen Taufe nicht mehr im Wasser (Juden), nicht einmal mehr in der Bußfertigkeit (Johannes), sondern im Blut Christi, vergossen am Kreuz. Also in Gottes Erlösung durch das Opfer Christi.

Es wird berichtet (Johannesevangelium), daß die Jünger schon vor Ostern tauften (Jesus allerdings ausdrücklich nicht), doch wird nirgends ein Auftrag durch Jesus dafür mitgeteilt, auch die Bedeutung der Taufe läßt sich an nichts erkennen. Erst der Auferstandene gibt den Taufbefehl; die christliche Taufe ist also wirklich erst seit Ostern "in Kraft".

Die Bedeutsamkeit der Taufe im Christentum erklärt sich aus den neutestamentlichen Texten. Im AT muß sie dafür nicht auch schon dringestanden haben.
Zitat von UweausAurichUweausAurich schrieb:Warum wird in Kirchen zwischen den Menschen unterschiede gemacht
Viele Adlige ließen sich zu ihrem Sitz noch eine Kapelle bauen. Logischerweise waren dies dann keine Gotteshäuser für die Gemeinde der gesamten Region, sondern eben eine Haus-, eine Privatkapelle. Und logischerweise finden Taufen, Hochzeiten etc. dann eben mit und für die Family des Burg- oder Schloßherren statt. Der Rest bleibt ja nicht ungetauft, nur eben in der Kirche der Ortsgemeinde... Daß sich ein Burgherr ne eigene Kapelle bauen läßt und nen Kaplan dafür einstellt, ist dessen Privatvergnügen und beschneidet das christliche Leben der anderen nicht, nimmt ihnen nichts weg.


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16.07.2022 um 21:51
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb: Wie jez, meinst Du etwa, es gibt unterschiedliche "Ränge" im Himmelreich? Zumindest im Gleichnis von dem Herrn des Weinbergs und den Arbeitern wird gesagt, daß alle den gleichen Lohn erhalten, egal, wie viel sie nun geleistet haben.
Ja das meine ich.
Den Arbeitern im Weinberg wird der gleiche Lohn gezahlt, da stimme ich dir zu. Sie sind Arbeiter des Herrn.

Ich Denke aber, daß der Herr jemandem, der sich für das Evangelium einsetzt und darin selbständig aktiv ist, eine andere Wohnung zuweist, als jemand, der an sein eines Talent nur durch Gehorsam zum Evangelium festhält oder auch die Gnade der Herrn hofft. Das Sühnopfer Christi ist für alle Menschen gleich, aber in welcher Wohnung wir gelangen, liegt an unseren rechtschaffenen Taten und unserer Bereitschaft das Sühnopfer Christi anzunehmen.


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