Beeinflusst die Komprimierung unseren Geist?

@Fabius

Fabius schrieb:nd dabei kann es auch leichter zu Fehl-Informationen kommen, wenn diese nicht richtig gelesen werden. Das gilt ebenso bei technischen Auswertungen.

absolut korrekt......und bezogen auf das Thread-Topic ist das Topic selbst

Beeinflusst die Komprimierung unseren Geist?

eigentlich falsch...denn "der Geist beeinflusst die Dekomprimierung"

Erst einmal 'Hallo' an Alle. Bin neu hier.

Sehr interessante Diskussion, in der auch schon viel Bedenkenswertes gesagt wurde.

Ein direkter Zusammenhang zwischen Datenkomprimierung und Veränderungen der Sprache besteht meiner Meinung nach nicht.
Wo aber sicherlich eine Korrelation zu finden ist, ist im Bereich der Effizienzsteigerung. In einem utilitaristisch ausgelegten System, ist es wichtig wie schnell die Botschaft beim Empfänger ankommt und dass sie keiner Auslegung bedarf, sondern klar definiert ist.

Ich denke aber nicht, das Chat-Kürzel o. ä. so wichtig an dieser Stelle sind, sondern eher die Aufbereitung von bestimmten Themen im Internet. Ein gutes Beispiel sind Wikipedia-Artikel, die mit Links teilweise nur so übersät sind. Solche Dinge haben mit Sicherheit Auswirkungen auf den Umgang mit Informationen, deren Assoziation im eigenen Sprachschatz und letztendlich auch auf die Kommunikation untereinander.

Das Sprache sich ständig wandelt und dadurch oft auch "unangenehme" Auswüchse hat, finde ich persönlich nicht so schlimm. Das Internet hat an dieser Stelle außerdem dazu beigetragen, dass auch noch jeder Depp (tut mir leid für den Ausdruck) seinen Dünschiss überall dazugeben kann. Da kann man schon schnell das Gefühl von einer "Invasion der Idioten" bekommen. Das gabs aber immer und wirds immer geben.

Interessanter finde ich da das Thema der Reizdeprivation in Verbindung mit Sprachverarmung (=Machtverlust?).
Schlusspunkt: Ich stelle die These auf, dass unsere Sprache "maschineller" wird und dadurch viele alte, "emotionale" Feinheiten verlorengehen.
(Filmtip: Pulse (im Original heißt der "Kairo")

@oxbox
Meintest du vorhin in einem deiner Beiträge, dass man als Sprachanwender, kaum feststellen kann, wann ein "Verlust" stattfindet, da man versucht das Werkzeug mit dem Werkzeug zu beschreiben? Oder steh ich da auf dem Schlauch?

@OrcasMus
Das hast Du gut verstanden. Ich gehe soweit, dass ich Grund zu der Annahme habe, dass unser aller Wahrnehmung sich durch die "Sprachverarmung" auf Grund immer mehr Mängeln eines selbst Feedbacks (sich beim Sprechen bzw Schreiben selbst wahrnehmen) schon heute stark verändert hat. Auch hier gilt wieder die Systemimmanenz, die eine beobachtbare Veränderung verhindert.

die einfachheit ist das geheimniss... kurz wie moeglich und einfach wie moeglich, um die informationen fuer "alle" verstaendlich zu machen ... alle worte, die unnoetig sind und missverstanden werden koenen lassen den erfolg der information geringer werden .... ich haette auch den "die" weglassen koennen, "einfachheit" ohne informationsverlust durch artikel ... alle emotionen und gefuehle sind beim austausch von informationen nicht wichtig , es sei denn, die information handelt von einem gefuehl oder von emotionen ... informationen werden ausgetauscht um zu ueberleben...

falsche fragen = immer falsche antworten und falsche informationen...
falsche information= falsche gene

informationsaustausch = austausch von dna

Es wurde ja immer schon gewissermassen komprimiert.
Ein Wort ist ein Symbol für etwas.
Es IST nicht das, was es beschreibt. Es ist nur ein Symbol dessen.
Und das Gehirn versteht das (akustische) Symbol, und lässt ein inneres Bild entstehen.

Die Buchstaben sind auch Symbole, für Laute.
zusammengesetzt ergeben sie ein Symbol für was anderes,für ein Ding zB.

Symbole sprechen Bände. Allein zB das Symbol des Pentagram. oder das OM. das Kreuz..
Das Peacezeichen in der Hippiebewegung... hakenkreuz...Symbole auf den Verkehrszeichen...Tausende gibt es. Ein Minarett ist ja auch ein Symbol und unterscheidet sich symbolisch von einem Kirchturm oder Fernsehturm... eigentlich leben wir in einer Welt der komprimierten Symbole. Wenn wir die matrix nicht durchschauen. :D

Ja genau.
*Nase* ist kürzer als *Riechkolben*, hört sich vornehmer an und beschreibt das gleiche ;)

CurtisNewton schrieb:"der Geist beeinflusst die Dekomprimierung"

Eben...*Nase* verstehen viele, *Riechkolben* jedoch nicht, obwohl jeder einen hat.
Das liegt an der angewendeten Sprache und ob der Leser/Hörer diese Sprache kennt/versteht.

larryned schrieb:die einfachheit ist das geheimniss... kurz wie moeglich und einfach wie moeglich, um die informationen fuer "alle" verstaendlich zu machen

Diese Meinung habe ich auch @larryned hab keine Lust, Romane zu verfassen ;)
Das Problem dabei ist nur, dass der/die Leser selber nicht mitdenken oder weiterdenken
bzw. nicht genug Hintergrundwissen besitzen, um zu verstehen.
Anstatt mal nachzufragen, kommt es leider oft vor,
dass die Worte falsch aufgefasst und missverstanden werden.

die menschheit lernt doch seit ewigen generationen immer mehr dazu, wir stopfen unser hirn doch regelrecht mit informationen voll.
so etwas muß sich ja im laufe der zeit auch mal auf die sprache auswirken ... ^^

@webnerd

webnerd schrieb:die menschheit lernt doch seit ewigen generationen immer mehr dazu, wir stopfen unser hirn doch regelrecht mit informationen voll.

hm, muss wohl aber demografischen Einschränkungen unterliegen, denn es gibt ja die PISA Studie, gell ;)

Klar @webnerd Multikultisprache ;)

^^ <--- ironie

@Niselprim

Niselprim schrieb:Multikultisprache

Esperanto?

Lateinisches, Englisches, Griechisches und Technisches gemischt,
in die Muttersprache eingefügt @CurtisNewton

@Niselprim

Was dabei rumkommt, wissen wir ja. Einige verstehen selber nicht mehr, was sie da reden / schreiben. Zu viel komprimiert und der Interpreter hat bei der Dekomprimierung Probleme.

Komprimierte Geister? @CurtisNewton

Nö, denk ich nicht. Das liegt immernoch nur am diesbezüglichen Bildungsstand des Einzelnen.

@Niselprim

Niselprim schrieb:Komprimierte Geister?

Kenn ich nur aus Ghostbusters :D

Naja @CurtisNewton man sollte versuchen, das Thema nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Ist doch die Frage, ob man verblödet, weil Worte abgekürzt oder gar Sätze und Aussagen durch weglassen von Wörtern an Gehalt verlieren. Da denke ich, dass dem nicht so ist - natürlich vorausgestzt, man weiß wovon man spricht ;)

@Niselprim

Und da stimme ich Dir zu ;)

Alles hat ein "Wesen" an sich. Auch die Sprache. Ich frage mich zB. ob Lyrik auch noch in Form von Abkürzungen (alias SMS) funktioniert? :D - Wenn, dann ist es aber eine andere Lyrik, die auch nur der Zeitgeist von heute versteht. Und damit hat diese Lyrika dann auch ein anderes "wesen".

Auch das Transformieren in digitale Signale ist ein Zugeständnis an unsere Zeit. Dass Informationen Päckchenweise übermittelt werden, also Häppchenweise... Bei der Bildübertragung haben wir Pixel. Und je mehr wir vergrößern um so klarer wird auch, dass es an sich eine Vereinfachung darstellt. Denn ein Bild muss nicht aus bunten kleinen Quadraten bestehen... Die Wirklichkeit besteht ja schließlich auch nicht daraus...

Eine Vereinfachung ist aber an sich schon eine Veränderung. Die digitale Bildinformation ist also eine Vereinfachung und damit eine Veränderung. Ich denke zwar wohl, dass der menschliche Geist das kompensieren kann, aber ob er gänzlich unbeeinflusst davon bleibt, dass Informationen zerstückelt, in Päckchen gepackt und ein wenig in vereinfachter Form wieder zusammen gesetzt werden...?

Es ging nie um die Akürzung, wie ich schon sagte, sondern um die inhaltliche Schiene.
MFG, OMG, ADS, das alles ist egal, der Sinn dahinter, sollte geläufig sein.