Viele moderne Prediger haben die alte Wahrheit von dem
Sündenfall des Menschen und seinem vollständigen moralischen
Verderben verworfen. Selten werden heutzutage
die Menschen in aller Deutlichkeit darauf aufmerksam
gemacht, dass sie vor dem heiligen Gott Sünder sind. Unsere
Vorfahren, die auf diesen Wahrheiten fest bestanden,
werden im Allgemeinen als die Überreste eines finsteren
Jahrhunderts und wie Museumsstücke betrachtet.
Es gibt aber immer noch einen Prediger der alten Schule,
der heute ebenso laut und bestimmt redet wie eh und je. Er
ist nicht volkstümlich, und doch ist die gesamte Welt seine
Gemeinde, denn er bereist den ganzen Erdball und spricht
alle Sprachen.
Er besucht sowohl die Armen als auch die Reichen. Seine
Predigt richtet er an Katholiken und Protestanten, an alle,
die eine Religion haben oder auch keine.
Ein Prediger
der alten Schule
Du aber steh jetzt still, dass ich dich das
Wort Gottes hören lasse. Die Bibel – 1. Samuel 9,27
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Wie auch immer sein Text sein mag, der Inhalt seiner Predigt
ändert sich nie. Er ist sehr beredt, oft weckt er Gefühle, die kein
anderer Prediger hervorrufen kann. Er bringt Menschen zu
Tränen, die nicht zu weinen gewöhnt sind. Er wendet sich an
den Verstand, an das Herz und das Gewissen seiner Zuhörer.
Niemals hat jemand seine Argumente widerlegen können.
Es gibt kein Gewissen, das in seiner Gegenwart nicht einen
Augenblick gezittert hätte, kein einziges Herz, das bei seinen
machtvollen Appellen gleichgültig geblieben wäre.
Die ganze Welt verwünscht ihn. Doch findet er stets das
geeignete Mittel, seine Stimme alle Menschen hören zu
lassen.
Dieser Prediger ist weder gebildet noch höflich. Oft unterbricht
er öffentliche Veranstaltungen oder stellt sich mitten
in privaten Vergnügungen ein. Er lauert an der Tür von
Tanzsälen, Gaststätten und Diskotheken. Oftmals besucht
er Büros und Betriebe. Bei Sportveranstaltungen aller Art
ist er anzutreffen.
Sein Schatten fällt täglich auf Straßen und Autobahnen.
Ohne Anmeldung tritt er in jedes Privatzimmer. Er erscheint
bei den prominentesten Persönlichkeiten. Es gefallen ihm
Schlösser und Paläste. Aber er verschmäht auch nicht die
ärmsten Gassen, um dort tätig zu sein.
Wer hätte die Predigt dieses alten Predigers noch nicht
gehört? Jeder Grabstein dient ihm als Stuhl. Selbst jede
Zeitung reserviert ihm einen Platz. Jede Trauerkleidung
erinnert an einen seiner Besuche. Wie oft sieht man die Gemeinde
dieses souveränen Predigers zum Friedhof gehen!
Wie oft hat er sich eigentlich schon an Sie gewandt?
Durch den plötzlichen Tod Ihres Nachbarn, durch das Abschiednehmen
von einem Verwandten, durch den Verlust
eines Freundes oder Ihres geliebten Ehepartners. Vielleicht
verloren Sie auch Ihr über alles geliebtes Kind. Solche Ereignisse
sind feierliche Mahnungen dieses alten Predigers
gewesen.
Er nennt sich:
der Tod!
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Eines Tages, vielleicht schon bald, liefern Sie selbst ihm einen
Text und er lässt seine Stimme an Ihrem Grab und in der
Mitte Ihrer Familie hören. Danken Sie Gott, dass Sie noch
am Leben sind und dass Sie noch Zeit haben, die Frage Ihrer
Sünde zu ordnen.
die Bibel ablehnen und, wenn es Ihnen
Spaß macht, alle ihre Aussagen zu widerlegen versuchen.
Sie können sich lustig machen über ihre Belehrungen und
können ihre Mahnungen verachten. Ja, Sie können auch
den Erretter, von dem sie spricht, zurückweisen.
Auch können Sie die Prediger des Evangeliums meiden. Sie
sind ja nicht gezwungen, in die Kirche, in den Gottesdienst
oder in irgendeine christliche Gemeinde zu gehen. Selbst
wenn das Evangelium unter freiem Himmel verkündet wird,
können Sie sich abwenden oder widersprechen. Sie haben
auch die Freiheit, diese Schrift zu verbrennen.
Wenn es Ihnen nun gelingt, sich freizumachen von der Bibel,
dem Wort Gottes oder den Verkündigern, was aber machen
Sie mit dem alten Prediger? Haben Sie ein Mittel, ihn sich vom
Leib zu halten? Können Sie ihn auf seiner Reise aufhalten?
Glauben Sie, dass er sich durch die Fortschritte der Wissenschaft
und Technik beeinflussen lassen wird, um seine
Grundsätze und Praxis zu ändern?
Viele Prediger lassen sich leider heute von dem Geist und
den Ansichten unserer Zeit beeinflussen. Aber dieser hier,
der alte Prediger, ist seit Jahrtausenden seinen Weg in
völliger Missachtung der verschiedenen Ereignisse und
wechselnden Meinungen gegangen. Alle christlichen und
weltlichen Geschichtsschreiber geben diesem Prediger das
gleiche Zeugnis, und alle Erfahrungen bestätigen es.
Wer Sie auch sind, denken Sie nach über die Zukunft, die
Ihrer wartet! Ihr Leben kann bald beendet sein, Ihre Vergnügungen
hören einmal auf. Auch Ihre Beschäftigungen
werden Sie eines Tages aufgeben müssen. Was sind Reichtümer
und Ehren wert in jener Stunde, da Ihr Leib zum
Staub zurückkehrt? Auch für Sie kommt einmal der Tag des
Todes.
Warum muss der Mensch überhaupt sterben? Ist es eine
Folge des Zufalls, dass ein Mensch, der mit so großen Fähigkeiten
ausgestattet ist, auf so traurige Art endet? Es
gibt nur eine einzige Antwort auf diese Fragen, die der alte
Prediger nicht aufhören wird hinauszurufen:
„Durch einen Menschen
ist die Sünde in die Welt
gekommen und durch
die Sünde der Tod”
(Die Bibel – Römer 5,12).
Sie konnen
– wie Gras sind seine Tage;
wie die Blume des Feldes,
so blüht er.
Denn ein Wind fährt darüber,
und sie ist nicht mehr,
und ihre Stätte kennt
sie nicht mehr.
Die Bibel – Psalm 103,15.16
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Ja, wir müssen zugeben, dass darin etwas Unnormales liegt.
Wir können nicht an die vielen Millionen Gräber denken, die
alljährlich auf unserem Planeten gegraben werden, und an
die vielen Geschlechter, die eines nach dem anderen in den
Tod hinabsteigen, ohne uns sagen zu müssen: „Das ist etwas
erschreckend Unnatürliches!”
Der Sündenfall des Menschen ist kein bloßes theologisches
Dogma, sondern eine schreckliche Wirklichkeit, die durch
die Geschichte dieser Welt und durch unsere eigenen traurigen
Erfahrungen bestätigt wird. „Sünde” ist nicht nur ein
hässliches Wort, das die Bibel erfunden hat und die Prediger
des Evangeliums zur Einschüchterung der Menschen
gebrauchen, sondern die Sünde ist eine traurige Realität.
Sie begegnet uns auf Schritt und Tritt und richtet grenzenlose
Verheerungen in der Welt an.
gesündigt haben – auch
Sie, lieber Leser – ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen.
Sie können hierbei nicht die Rolle des unbeteiligten
Zuschauers einer Gerichtsverhandlung spielen. Sie selbst sind
der Schuldige und Ihr Leben steht auf dem Spiel! Sie haben
gesündigt. Deshalb ist
das Urteil des Todes bereits
über Sie ausgesprochen,
und bald wird es
auch von Ihnen heißen:
„Er starb” (Die Bibel –1. Mose 5).
Ein Unschuldiger kann verlangen, dass Recht gesprochen
wird, aber für einen Schuldigen bedeutet Gerechtigkeit
die Strafe. Die einzige Hoffnung des Sünders ist daher die
Barmherzigkeit Gottes, um von seiner Schuld befreit zu
werden. Ihm kann aber nur durch den vergeben werden,
der die Macht hat zu verdammen.
Ein Sünder, der sich seiner Schuld bewusst ist und erkennt,
dass er Gnade nötig hat, kann nur ausrufen: „O Gott, sei mir,
dem Sünder, gnädig!” Zu diesem notwendigen Bekenntnis
will der alte Prediger Sie hinführen. Wenn der Tod der Lohn
der Sünde ist, können Sie nur befreit werden, indem Ihre
Sünde vergeben wird. Ihr Verderben wird aber unausweichlich
sein, wenn Sie in Ihren Sünden sterben.
Es ist unmöglich zu leugnen, dass der Lohn der Sünde der
Tod ist. Aber auf diese furchtbare und ständige Predigt des
alten Predigers antwortet die Botschaft der Gnade Gottes.
Seit dem Sündenfall hat Gott dem Menschen einen Erretter
verheißen. Der Glaube kann von diesen göttlichen Zusagen
leben, indem er das Kommen von Jesus Christus erwartet.
Dieser kam vor ca. 2000 Jahren auf die
Erde und bietet das Heil und die Errettung
immer noch jedem an.
Das Verderben seines Geschöpfes war
Gott nicht gleichgültig, denn dessen
Sünde hatte den Tod eingeführt.
Weil alle Menschen
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Wenn es nun einerseits wahr ist, dass der „Lohn der Sünde
der Tod“ ist, so ist es andererseits ebenso wahr, dass „die
Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus” ist
(Die Bibel – Römer 6,23). „Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart
worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt
hat, damit wir durch ihn leben möchten” (Die Bibel – 1. Johannes 4,9).
Der Sohn Gottes ist aus Liebe zu Ihnen an dem Kreuz von
Golgatha gestorben. „Gott aber erweist seine Liebe zu uns
darin, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben
ist” (Die Bibel – Römer 5,8).
Der alte Prediger hat niemals so eindringlich und ernst gesprochen
wie damals, als der Herr Jesus auf dem Hügel Golgatha
starb. Die göttliche Liebe suchte das Wohl des Sünders,
aber die göttliche Heiligkeit konnte die Sünde nicht leichtfertig
übergehen. Alles, was die Sünde im Gefolge hatte: Die
volle Strafe der Schuld, der Lohn der Sünde in seiner ganzen
Schrecklichkeit, traf den Stellvertreter, der niemals Sünde gekannt
und getan hatte. Er nahm unseren Platz im Tod und im
Gericht ein, damit wir Leben, sein Leben hätten und denselben
Platz in der Gunst Gottes bekämen,
den Er selbst hat.
Jesus Christus ist für Sünder gestorben
– das ist die Liebe Gottes!
Jeder Glaubende empfängt Vergebung
und ewiges Heil – das ist das Angebot der guten Botschaft,
des Evangeliums.
Gott hat uns, die wir Sünder sind, geliebt. Sie können wohl
sterben, ohne gerettet zu sein, wenn Sie das Evangelium zurückweisen
– aber Sie sterben nicht, ohne geliebt worden zu
sein. Das ewige Leben wird Ihnen angeboten, denn der Herr
Jesus ist für Sie gestorben, um es Ihnen zu schenken.
Die Liebe Gottes, das Werk von Jesus Christus und die Ermahnungen
des Heiligen Geistes fordern Sie heute auf, sich von der
Welt und ihrem Betrug, der nur zum Tod führt, abzuwenden!
unter Anerkennung Ihrer Sündenschuld
zum Sohn Gottes, der der Weg, die Wahrheit und das Leben
ist. Hören Sie seine eigenen Worte, die die Seele ruhig machen:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört
und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und
kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben
übergegangen” (Die Bibel –Johannes 5,24).
Die göttliche Liebe verbindet sich mit jeder Mahnung des
alten Predigers und richtet die gnädige und liebevolle Frage
an Sie: Warum willst du nicht das ewige Leben besitzen?
Es ist wahr, Sie werden niemals den Garten Eden wiederfinden
und auch nicht den Baum, dessen Frucht Ihnen ewiges
Leben auf der Erde geben könnte. Alles, was mit der ersten
Schöpfung in Verbindung steht, die durch die Sünde ver-
Kommen Sie
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dorben ist, vergeht und verschwindet. Aber die Liebe Gottes
hat einen noch viel schöneren und herrlicheren Ort enthüllt,
als es der Garten Eden mit der Unschuld des Menschen war,
nämlich den Himmel, die ewige Wohnstätte Gottes. Hierhin
kann jeder Mensch aufgrund des Todes des Herrn Jesus gelangen,
wenn er mit Gott ins Reine gekommen ist. Die ewigen
Freuden des Himmels, des Vaterhauses, die Liebe des
Vaters und die Herrlichkeit in Gemeinschaft mit dem Sohn
Gottes, können für immer auch Ihr Teil sein.
des Christen ist herrlich. Der Tod ist
machtlos und aus seiner Zukunft verbannt, selbst wenn der
Leib ihn kennen lernen sollte. Der Christ besitzt schon jetzt
ein Leben, über das der Tod keinerlei Gewalt hat. Seine Segnungen
sind nicht ausschließlich zukünftig, sondern sein
irdisches Leben ist durch diese Hoffnung erhellt und völlig
umgestaltet.
Der Gläubige ist schon jetzt mit Gott in inniger Verbindung,
den er als die Quelle seines ganzen Reichtums kennt. Auch
besitzt er den Heiligen Geist, durch den er Gemeinschaft mit
dem Vater und dem Sohn hat. Er genießt schon die Freuden
des Himmels, bevor er dort angelangt ist.
Das Sterben des Gläubigen nennt das Wort Gottes „durch
Jesus Christus entschlafen” oder auch „entkleidet”, um „ausheimisch
von dem Leib”, aber „einheimisch bei dem Herrn
zu sein”. Der Tod ist für das Kind Gottes kein Verlust, sondern
Gewinn, denn er befreit es von der Gegenwart der Sünde
und von einem Leib, der unter der Knechtschaft des Verderbens
seufzt. Er verlässt diese Welt, um „bei Christus zu sein,
denn es ist weit besser” (Die Bibel – Philipper 1,23).
Der an Jesus Christus Glaubende weiß aus Gottes Wort, dass
er gar nicht auf den Tod zu warten braucht. Sein geliebter
Herr und Heiland wird bald kommen, um ihn mit allen Gläubigen
heimzuholen. Täglich darf er auf diesen wunderbaren
Augenblick warten. Bei dem „gebietenden Zuruf” werden
die Toten in Christus zuerst auferstehen, und danach werden
wir, „die Lebenden, die übrig bleiben”, verwandelt und
mit ihnen zusammen in die Herrlichkeit entrückt werden,
ohne durch den Tod zu gehen.
(Die Bibel – Philipper 3,20.21; 1.Korinther 15,51.52; 1.Thessalonicher 4,16.17).