Sollte man das Bürgergeld abschaffen?

Worum geht es hier überhaupt?

Also die italienische Regierung hat strengere Voraussetzungen für den Bezug des sog. Bürgergelds beschlossen, von den Kürzungen sind 169 000 Haushalte betroffen.

Ex-Chef Conte bezeichnete die Kürzungen als ideologischen Krieg, ja, aber als Conte das 2019 einführte, hieß es in D vielfach: Populismus und Geschenk und so und so und das kann Italien sich gar nicht leisten.

Und jetzt wird wieder geschrien? Die Deutschen sollten sich auch mal entscheiden, belehrend sind sie ja immer gerne zu Stelle. Irgendwie fällt Italien immer durch, beim deutschen Lehrer, egal was sie da in Italien machen.

Übrigens werden die Kürzungen auch von Oppositionsparteien der Mitte begrüßt. Man kann die italienische Regierung kritisieren, aber ob das das beste Beispiel ist?

Vielleicht würde es ja helfen, sich vorher zu informieren, bevor man loslabert?

Fellatix schrieb:Und jetzt wird wieder geschrien?

Ich habe bei der Einführung nicht geschrien - nur bei den Kürzungen bzw. der Umstellung auf Sachleistungen jetzt für alle kinderlosen U60-Jährigen Bezieher in Italien.

Ja, Italien muss sparen. Zudem braucht Italien Feldarbeiter.

Sollen sie es sich halt oben sparen und nicht immer bei den Ärmsten sparen.

Doors schrieb:Vielleicht sollte man Sozialleistungen komplett abschaffen. Das würde denStaatshaushalt entlasten

Das würde die Gehälter entlasten mit der Aussicht, dass man dann tatsächlich sein Leben ganz allein in die Hand nehmen müsste. Ja, hier auch Familien mit Kind/ern, denn auch das Kindergeld/-zuschlag uva geht dann flöten, sozusagen alle Transferleistungen, einfach Alles. In so einem Land will man doch nicht wirklich leben, oder? Wo der AG nach Lust und Laune die Gehälter bestimmen darf?

Do-X schrieb:Das würde die Gehälter entlasten

Lol. Klappt in den USA ja prima. Dafür hast du dann so hohe Lebenshaltungskosten einschließlich Mieten, die das Mehr an Netto wieder mehr als nur auffressen.
Schon komisch, warum in den USA sogar viele aus der Mittelschicht nicht nur einen Job haben, sondern mehrere. Oder sogar auch von denen immer mehr ihr Auto zur Wohnung machen müssen.

Und am Ende bleib auch kein Geld für eine teure Privatversicherung zur Gesundheitsversorgung übrig. Und teuer wird es bestimmt, wenn man ein gut versorgtes Paket haben will.

Darum sind viele in den USA auch nicht krankenversichert.

Die, die nur aus Geiz nicht krankversichert sind und am falschen Ende sparen, habe ich weniger Mitleid. Hauptsächlich nur mit denen, die es sich nicht leisten können.

rhapsody3004 schrieb:Lol. Klappt in den USA ja prima. Dafür hast du dann so hohe Lebenshaltungskosten einschließlich Mieten, die das Mehr an Netto wieder mehr als nur auffressen.

Na, genau. Bestätigst du jetzt nur meinen Beitrag oder was? Nach ,,Gehälter" geht mein Text ja weiter, der Inhalt ist der gleiche. Hm ...

Doors schrieb:Vielleicht sollte man Sozialleistungen komplett abschaffen. Das würde denStaatshaushalt entlasten und man könnte endlich Steuersenkungen für die LeistungsträgerInnen dieser Gesellschaft ermöglichen. Es gibt genügend Staaten, in denen "Wohngeld", "Bürgergeld", "BaföG", "Kindergeld" etc. nicht nur wegen der deutschen Begriffe Fremdworte sind. Das gibt es einfach nicht. Nix mit sozialer Hängematte. Wer nicht arbeitet, der hat auch nichts zu essen. Und die Staaten funktionieren auch. Wäre das nicht mal ein Modell für Deutschland?

Und schau' dir diese Staaten mal an:
Kriminalität, Korruption, keine Infrastruktur, Politische Gewalt, Willkür, Armut, Elend, Nationalismus, (Bürger)Krieg.
Keine schöne Wiese für das scheue Reh Kapitalismus.

Gebt den Leuten nix zu fressen, gut.
Aber dreht ihnen nie den Rücken zu.

Das wir diesen Sozialstaat haben, ist ja nicht auf Grund von Gutmenschentum entstanden, das hat vor allem Wirtschaftliche/Politische/ Historische Ursachen.
Und das Ding läuft doch.
Aber das dürfte dir bekannt sein. Dir schon.

Do-X schrieb:Das würde die Gehälter entlasten mit der Aussicht, dass man dann tatsächlich sein Leben ganz allein in die Hand nehmen müsste. Ja, hier auch Familien mit Kind/ern, denn auch das Kindergeld/-zuschlag uva geht dann flöten, sozusagen alle Transferleistungen, einfach Alles. In so einem Land will man doch nicht wirklich leben, oder? Wo der AG nach Lust und Laune die Gehälter bestimmen darf?

rhapsody3004 schrieb:Darum sind viele in den USA auch nicht krankenversichert.

Es ist sehr beeindruckend wie sehr ihr Euch für eine Gesellschaft einsetzt wo andere für Euch zahlen dürfen.
Meinen Respekt habt ihr, die die Eure Ideen zahlen sind mir auch egal.

Abahatschi schrieb:Es ist sehr beeindruckend wie sehr ihr Euch für eine Gesellschaft einsetzt wo andere für Euch zahlen dürfen.

Du bist ja witzig, ich darf für die Anderen doch auch zahlen? Ich gebe halt und nehme, was ist daran falsch? Ja, ich hoffe ja inständig, dass ich noch laaaaaange nicht nehmen muss, weil ich eher gerne gebe. Das beruhigt mich irgendwie.

Do-X schrieb:Ich gebe halt und nehme, was ist daran falsch?

Das Verhältnis. 27 von 84Mio, jo, das ist ein Verhältnis. Und trotz höchsten Bezüge EU und wahrscheinlich weltweit, reicht es nicht, mehr mehr mehr!

Abahatschi schrieb:Das Verhältnis. 27 von 84Mio, jo, das ist ein Verhältnis. Und trotz höchsten Bezüge EU und wahrscheinlich weltweit, reicht es nicht, mehr mehr mehr!

Ich bin heute iwi durch, ja, es kostet alles. Wenn ich mir jeden Tag einen Kopf darüber machen würde, was wir alles zahlen dürfen, müsste ich mich selber schützen und dürfte nicht mehr raus. Ich sehe mit sich selbst redende Männer und Frauen, sogar jene, die schon am Tag blau durch die Gegend wanken, Alte in Papierkörben suchend neben Eis schleckenden Jugendlichen.
Meinste, das ist toll?

@Do-X
( @rhapsody3004 )
Ja, eine Gesellschaft ist nur dann gut wenn andere zahlen. Das Doofe daran ist ja damit es funktioniert müssen paar so blöd sein und mehr bezahlen.
Das erzählt ihr nicht wenn ihr USA mit DE vergleicht.

Abahatschi schrieb:müssen paar so blöd sein und mehr bezahlen.

Meinst du die, die den Spitzensteuersatz zahlen müssen?

Wie viele sind das eigentlich, die mehr als 280 Tsd (Netto?)

§ 32 a Einkommensteuergesetz (EStG)

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__32a.html

verdienen und deiner Meinung nach fast ausbluten im Gegensatz zu Leistungserbringern, die den Hauptanteil der Steuer-Abgabenlast tragen und bei Weitem weniger verdienen?

Do-X schrieb:nach fast ausbluten

Framing. Fakt ist aber dass diese Leute die Hälfte ihrer Arbeit dem Staat geben und nur Spot ernten.
Nur in Frankreich platzen die Leute mehr vor Neid.

Abahatschi schrieb:Hälfte ihrer Arbeit dem Staat geben und nur Spot ernten.

Ich spotte nicht über die, ich hab das gerade auf Nettolohn.de überprüft. Aus 270.000 Brutto werden knapp 143.000 Netto. Die Steuern sind echt der Hammer. Die Sozialabgaben mit moderaten knapp 1300 Euro kann man dagegen fast ignorieren. Irgendwas stimmt da nicht, das ist iwi nicht ausgewogen, oder?

Do-X schrieb:Aus 270.000 Brutto werden knapp 143.000 Netto. Die Steuern sind echt der Hammer

Ach was! Da kommen dann Kommunisten und erzählen ihnen bliebe genug, ob es darum gehen würde.

Do-X schrieb:Irgendwas stimmt da nicht, das ist iwi nicht ausgewogen, oder?

:D schon längst nicht mehr, aber keine Sorge Leute die die Summe verdienen können, kommen nicht mehr nach Deutschland oder wandern aus.
Eine notwendige Eigenschaft um dieses Geld verdienen zu können ist zum Beispiel nicht komplett doof zu sein.

Do-X schrieb:Aus 270.000 Brutto werden knapp 143.000 Netto. Die Steuern sind echt der Hammer. Die Sozialabgaben mit moderaten knapp 1300 Euro kann man dagegen fast ignorieren.

Ich nochmal, ich habe es ausgerechnet (Kl.1,Hessen, Kirchensteuer):
270.000 Brutto
96.933,96 € Lolsteuer
5.331,36 € Solidaritätszuschlag
8.724,00 € Kirchensteuer
8.146,80 € RV *die "Sozialabgaben" kannst nochmal verdoppeln (+ 15.510,00 €)
1.138,80 € AV
4.847,85 € KV
1.376,55 € PV
------------------
143.500,68 € Netto

*Du muss Dich irgendwo verguckt haben bei den Abgaben.

@Abahatschi

Wenn, dann nicht ich, sondern das Portal.
Deshalb wunderte ich mich doch auch, woher hast du denn die Zahlen?

Renten­vers. 678,90 €
Arbeitslosen­vers. 94,90 €
Pflege­vers. 114,71 €
Kranken­vers.
403,99 €Geld sparen
Summe
Sozial­abgaben 1.292,50 €
Steuern
- Lohnsteuer 119.394,66 €
- Soli-Zuschlag 6.566,70 €
- Kirchensteuer 9.551,57 €
Summe Steuern 135.512,93 €

Ihre Abgabenlast 50,67 %
Ihr Stundenlohn
Brutto / Netto (bei 40 Std.) 1.557,69 € / 768,43 €

Quelle: Nettolohn.de

Eingegeben: 270000 Brutto, Stkl. 1, Bundesland Bayern, kein Kind, männlich, 35 Jahre, 40 St/W.

@Do-X
Von hier:
https://www.brutto-netto-rechner.info

Auf deinem Portal komme ich auf die gleiche Summe, du hast Dich irgendwie verguckt, bei Sozialabgaben nimmst Du Monat, beim Netto nimmst Du Jahresbetrag (du muss alles in der rechten Spalte betrachten):

Original anzeigen (0,2 MB)
Quelle: nettolohn.de

Egal, das ist die Belastung! Mich nervt dieses: "aber ihm bleibt genug zum Leben"!
Ja, richtig, aber wenn 143.000 genug zum Leben sind, dann reichen auch 50.000 oder 70.000 netto auch zum Leben, warum soll man ihm nicht 200.000 abzwacken??
Ich bleibe bei meinem Vorschlag: 30% maximal und insgesamt, 81.000 Steuern und Abgaben, 189.000 netto -> das ist fair genug für alle, Zahler und Empfänger.

Alles klar, ich bin von der monatlichen Abgabenlast ausgegangen, @Abahatschi .

Abahatschi schrieb:Egal, das ist die Belastung! Mich nervt dieses: "aber ihm bleibt genug zum Leben"!

Ersteinmal muss ich dir sagen, dass zumindest ich bei dieser Thematik sehr verhalten bin, da ich mich zuallererst mit meiner Abgabenlast beschäftige. Ich habe noch nie so viel Geld besessen wie dieser Mensch in dem Beispiel, ich (wie sicher jeder andere AN auch und auch mit hohen Arbeitsanspruch und der nötigen Verantwortung!) erreiche nicht einmal im Jahr dieses Netto, dieses Netto sind auf mich bezogen 4 1/2 Jahre Brutto-Arneitseinkommen. Dafür stehe ich nun jeden Tag in der Nacht auf und komme erst nach 16 Uhr wieder nach Hause, an manchen Tagen sogar noch später.

Wenn ich mir (und ich denke mal, jeder andere auch) dann überlege, was am Monatsende von meinem Brutto-Einkommen übrig bleibt und mir dann auch noch bewusst ist, dass Menschen in anderen Bundesländern mit selbiger Qualifikation mindestens noch 1000-1500 € mehr erhalten, bin ich wahrscheinlich genauso frustriert wie du.
Dieses Lohngefälle finde ich sowas von ungerecht. Es kann nicht im Sinne des Erhalts des Wirtschaftsstandortes, des Arbeitsplatzes sein, dass man seinen Wohnort verlässt um zu seinem Recht zu kommen. Um zu meinem Recht, dasselbe Gehalt zu bekommen, müsste ich praktisch nach Bayern ziehen oder wer weiß wohin.

Ich wünschte mir doch auch, dass ich mehr von meinem Geld hätte, aber welche Steuern sollten denn deiner Meinung nach wegfallen, die keine Gewichtung in Wirtschaft/Sozialem haben?

rhapsody3004 schrieb:Ja, Italien muss sparen. Zudem braucht Italien Feldarbeiter.

Nicht nur Italien braucht Feldarbeiter, wir brauchen die auch! Was soll der Bullshit mit den Feldarbeitern dauernd? Isst du nichts vom Feld? Selbst dein Stück Billigfleisch von Netto wird vom Feld ernährt. Wer soll die Arbeiten denn machen? Für Osteuropäer ist Feldarbeit doch auch völlig o.k., denn schließlich will der dekadente Deutsche ja auch essen.