Seid Ihr mal in einen Gegenstand gefangen gewesen?

Neulich bin ich mal (zum Glück nur kurz) in einem Fahrstuhl bei meinem Arbeitgeber stecken geblieben.

Es handelt sich um eine moderne Aufzugsanlage, bei der man auf einem Display das Zielstockwerk wählen muss, und dann wird einem ein Aufzug zugeteilt. Der zugewiesene Aufzug öffnete die Türen, ich stieg ein, die Türen gingen zu, und dann passierte - nichts mehr. Ich wartete eine Weile, vielleicht brauchte ja die Software etwas Zeit, um den Vorgang zu starten, aber die Zeit verging, ohne dass sich die Kabine in Bewegung setzte. Dann drückte ich den Notrufknopf, und es passierte - nichts. Der Taster schien ohne Funktion zu sein.

Zum Glück standen draußen vor dem Aufzug inzwischen andere Leute. Ich klopfte von innen an die Tür und rief, dass ich festsitze. Gemeinsam konnten wir dann manuell de Türen aufdrücken.

martenot schrieb:Zum Glück standen draußen vor dem Aufzug inzwischen andere Leute. Ich klopfte von innen an die Tür und rief, dass ich festsitze. Gemeinsam konnten wir dann manuell de Türen aufdrücken.

Glück im Unglück, muss man aber nicht unbedingt erlebt haben.

Ich bin auch mal in einem Fahrstuhl stecken geblieben und das, wo ich die Dinger meist eh meide, weil ich Treppen benutze, der Bewegung wegen.
Das war vor Jahrzehnten in einem Altbau in Hamburg, und dementsprechend ein Gitteraufzug, was in dem Moment von Vorteil war, weil wir dadurch schnell sichtbar waren in unserer Lage und uns relativ schnell geholfen werden konnte.
Allerdings war ich damals mit einer älteren dementen Frau unterwegs, mit der ich dort einen Arzt aufsuchen sollte. Ich habe in einem Pflegeheim dort ein Praktikum absolviert und war als Begleitung einer Bewohnerin unterwegs.
Und da sie nicht mehr gut zu Fuß war, haben wir halt den Aufzug genutzt. Sie hat überhaupt nicht verstanden, was passiert ist und wollte unbedingt aus dem Fahrstuhl raus, das war für mich das Schlimmste an der Situation, weil ich überhaupt nicht wusste, wie ich sie beruhigen sollte. Ich hatte bis dahin noch nie mit dementen Personen zu tun, war gerade mal 18 Jahre jung und total überfordert. Als sie dann noch anfing mich zu schlagen, weil ich sie in ihren Augen nicht raus lassen wollte, und sie immer wütender wurde, kam glücklicherweise Hilfe. Puh, daran habe ich schon lange nicht mehr gedacht.. Schon interessant, was da im Gedächtnis so schlummert.

Ja, das ist bestimmt auch eine unangenehme Situation gewesen.

Was in meinem Fall problematisch hätte werden können: das moderne Aufzugsystem mit den Displays und mehreren Aufzügen hat zur Folge, dass es niemandem auffällt, wenn einer der Lifte nicht mehr fährt. Die Leute nehmen halt immer die anderen. Und wenn man dann zusätzlich nicht in der Lage ist, sich über das Notrufsystem bemerkbar zu machen, dann kommt wahrscheinlich längere Zeit niemand drauf, dass da jemand drin festsitzen könnte (zumal mein Handy auch keinen Empfang hatte).

Zum Glück war der Lift gar nicht losgefahren und befand sich noch auf der Stockwerksebene. Da konnte ich mich wenigstens akustisch gut bemerkbar machen.

Zur Ursache weiß ich übrigens nichts. Ich vermute, dass die Steuerungssoftware in einen Fehlerzustand geraten war und deswegen der Lift nicht mehr reagiert hat.

@Sascha81

Wenn du ein Sandsilo mit den Maßen 5 x 5 x 18 Meter als Gegenstand bezeichnen möchtest - dann ja.


War die Zeit als ich im Kalksandnsteinwerk gearbeitet habe.

Zugang zum Innen des Silo´s nur von Oben - über einen Metalldeckel.

Im Inneren des Silo´s lag eine technische Störung vor - um genau zu sein war irgend ein Scheizz im Trichter, der zur Förderschnecke führte, verklemmt.

Also alles ausgeschaltet - Schild an den Schaltschrank gehängt " ACHTUNG! NICHT EINSCHALTEN! AN DER ANLAGE WIRD GEARBEITET!"

Da hätte wohl besser drauf stehen sollen "IM SILO WIRD GEARBEITET"

Jedenfalls hat irgend so ein Volldepp bei seinem Rundgang den Deckel oben wieder zugeklappt - die Anlage wieder eingeschaltet.

Ich stand 18 Meter tiefer am Trichterrand - und hörte und spürte ( starke Vibrationen und lauter Maschinenlärm ) das die Anlage dabei war wieder anzulaufen. Keine 30 Sekunden später ergoß sich von oben ein nicht enden wollender Strahl aus nassen Sand ( Zuführung aus dem Sanddepot über Becherwerke und Förderbänder.)

Die Stahlleiter an der Wand war zum Glück schnell erreicht - ich konnte unter einer "leichten Sand-Berieselung" innen wieder hochklettern, den Deckel von Innen aufklappen und raus klettern.

Dennoch meide ich seitdem enge Räume, mache mir bei jeden Betreten einer mir unbekannten Räumlichkeit ( z.B. Arztpraxis ) ein Bild über mögliche Fluchtwege.

Warum der Volldepp den Deckel wieder zugemacht und die Anlage gestartet hat, war schnell geklärt: Unmittelbar vor Beginn meiner Schicht hatten die eine ähnliche Störung im Inneren des Silos, und der "Kollege" dachte wohl, die hätten vergessen den Deckel zu zumachen. Er begann seinen Rundgang nicht nach Vorschrift - sondern betrat das Werk zuerst von außen her über den Stahlsteg, der hoch zum Sandsilo führte.

@Funzl


Ist es nicht Sicherheitsvorschrift, dass bei so etwas ein Mensch oben aufpasst, bzw. Das Schaltpult von einer Person gegen unbefugtes Schalten gesichert wird. Ich kenne vergleichbare Vorschriften aus alten Hafen-Zeiten.

Doors schrieb:Ist es nicht Sicherheitsvorschrift, dass bei so etwas ein Mensch oben aufpasst, bzw. Das Schaltpult von einer Person gegen unbefugtes Schalten gesichert wird. Ich kenne vergleichbare Vorschriften aus alten Hafen-Zeiten.

Das war es auch - nur hat sich da keiner drum gekümmert. "Das Warnschild am Schaltschrank reicht schon"...

@Funzl


Und dann natürlich die Frage: Was soll das blöde Schild da. Weg damit!
Tschernobyl-Effekt.

Doors schrieb:Und dann natürlich die Frage: Was soll das blöde Schild da. Weg damit!
Tschernobyl-Effekt.

Es war damals in dem Werk so:

Pro Schicht waren es 5 Mann - jeder hatte sein " Revier" - seine Aufgabe:

1. Mischer ( mein Part )
2.) Pressenführer ( war nur für die Presse der Rohlinge zuständig )
3.) Schiebebühnenfahrer ( Nahm die Rohlinge am Ende der Presse auf - bestückte die Kesselwagen mit den Dingen - wenn ein Wagen voll war - kamen die automatisch in die riesigen Autoklaven
4.) Bindeanlagenführer: Der verpackte die fertigen Steine palettenweise mit Folie und Stahlbändern.

Dann war da noch der Schichtführer - der saß die meiste Zeit im Büro...

Irgendwo verteilt auf dem riesigen Areal waren dann pro Schicht meist noch zwei Schlosser und ein Elektriker unterwegs - das aber nur tagsüber, nicht in der Nachtschicht. Während der NS hatte jede Sparte des Fachpersonals "Rufbereitschaft".

Man ging also davon aus, das JEDER von der Schicht, der das Schild am Schaltschrank las, wusste " OHA - da ist was im Gange, muß ja so sein - weil ICH hab das Schild nicht hin gehängt".

Wenn es dann auf Grund von Kommunikation-Mangel mal zu einem " Mißverständiss" kam...war das eben so.

In den 3,5 Jahren, in denen ich dort tätig war kam es seltsamerweise nur zu einem ernsthaften Unfall mit schweren Kopfverletzungen - und das nicht im Kalksandsteinwerk, sondern im " Sturzwerk" ( Herstellung von Fenstersturzen -diesen stahl - gefüllten Backstein-Rechteckröhren )

Funzl schrieb:Dennoch meide ich seitdem enge Räume, mache mir bei jeden Betreten einer mir unbekannten Räumlichkeit ( z.B. Arztpraxis ) ein Bild über mögliche Fluchtwege.

Das kann ich gut nachvollziehen.


Einer meiner Albträume ist, dass ich mitsamt eines Autos in einem See untergehe und nicht heraus kann, weil das Wasser dagegen drückt.
Ich habe in jungen Jahren die Sendung "Wünsch dir was" gesehen und auch die Folge, wo eine Familie mitsamt Auto in einem Pool versenkt wurde und die Mutter von Tauchern gerettet werden musste, weil sie es nicht allein schaffte, sich aus dem Auto zu befreien.
Ich war noch klein, das war dramatisch und es war lebensgefährlich, was da zu sehen war. Das hat mich echt verfolgt und ich denke, daher kommen auch heute noch ab und zu diese Träume, obwohl ich selbst gar nicht in der Situation war.

Syringa schrieb:Ich war noch klein, das war dramatisch und es war lebensgefährlich, was da zu sehen war. Das hat mich echt verfolgt und ich denke, daher kommen auch heute noch ab und zu diese Träume, obwohl ich selbst gar nicht in der Situation war.

Angst kann auch etwas beschützendes sein. Ich kenne das geschilderte Beispiel auch....die Fachleute sagen - "Fenster önffen - für den Druckausgleich"...Hmm..das mag bei nem älteren Fahrzeug vielleicht noch gehen, das einen mechanischen Fensterheber hat - mit einer Kurbel an der Seitenverkleidung.

Bei elektrischen Fensterhebern dürfte es dann vorbei sein - sobald das Fzg gänzlich unter Wasser ist, ist die ganze Elektronik geflutet > Kurzschluß > nix geht mehr. Wer denkt in so einer lebensbedrohlichen situation schon an einen EVENTUELL vorhandenen NOTHAMMER, um damit die Scheibe ( n ) einzuschlagen......

Gruseliges Szenario.

@Funzl


Lustigerweise hat der alte Dacia Logan so einen Nothammer mit Gurtschneider angeknipst an der Mittelkonsole. Notfalls kann man damit auch nervige BeifahrerInnen final beruhigen. Merke: Wer Dacia fährt, ist behämmert.

Doors schrieb:Merke: Wer Dacia fährt, ist behämmert.

Fährt aber sicherer :)

@Funzl


Nun ja, was die Sicherheit angeht, da fühlte ich mich in meinem alten Schwedenpanzer schon sicherer. Aber nun gut, so viel wie früher muss ich auch nicht mehr fahren. Für den Nahverkehr reicht die rumänische Rappelkiste allemal.

Doors schrieb:Nun ja, was die Sicherheit angeht, da fühlte ich mich in meinem alten Schwedenpanzer schon sicherer.

Was wurde denn aus der Vulva..ääh dem VOLVO?

@Funzl


Schrott. Multiples Organversagen, Startverbot vom TÜV, Reparaturen hätten den Zeitwert nach 20 Jahren um ein mehrfaches überschritten.

Doors schrieb:hätten den Zeitwert nach 20 Jahren um ein mehrfaches überschritten.

Wenn man sich daran orientiert macht es keinen Sinn mehr - leuchtet ein.

@Funzl
@Doors

Ihr missachtet die Ernsthaftigkeit der Fragestellung!

@FlamingO


Ich bin aber noch nie nackt in einem Sitzsack stecken geblieben. Bei allem Sinn für seltsame Spielchen.

Doors schrieb:Ich bin aber noch nie nackt in einem Sitzsack stecken geblieben

Wenn Sascha81 aber nun mal danach fragt ...
Es ist ihm ein Bedürfnis.

@FlamingO


Erst recht nicht möchte ich mit @Sascha81 nackt in einem Sitzsack gefangen sein.
Dann doch lieber gegrillten Rollmops mit Ravioli auf den Lofoten.