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Warum schlafen wir?

272 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Evolution, Schlaf, Nacht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum schlafen wir?

07.02.2018 um 21:24
Ich kann mich der Argumentation, dass wir den Schlaf brauchen nur anschließen.
Aber ist diese Notwendigkeit des Schlafes der Evolution geschuldet?
Hätten andere Umstände dafür sorgen können, dass wir 24/7 aktiv sind und dies als selbstverständlich betrachten?

Schlafen wir Menschen heute nicht weniger als vor zwanzig Jahren?
Permanent Reizüberflutung?
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass wir immer weniger zur Ruhe kommen und sich das letzlich auch an der Qualität des Schlafes messen lässt.

Vor Jahren galten achten Stunden Schlaf als eine Art "Faustregel".
Meines Wissens ist man davon abgekommen und gibt diese Pauschale nun mit 6 Stunden an.

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07.02.2018 um 21:40
Was noch nicht erwähnt wurde:

Schlaf scheint auch wichtig zu sein, um Infos im Langzeitgedächtnis zu speichern.
Zahlreiche Studien zeigen, wie wichtig Schlaf generell für die Bildung des Gedächtnisses ist, denn damit sich Menschen an neu erworbene Informationen langfristig erinnern, müssen diese wiederholt, sortiert, stabilisiert und in bereits bestehende Wissensnetzwerke eingebunden werden. Während man beim Lernen und Erinnern wach und aufmerksam sein muss, ist für die Verfestigung der Lerninhalte der Tiefschlaf von besonderer Bedeutung. Man geht heute davon aus, dass im Lernzentrum des Gehirns, dem Hippocampus, Erinnerungen kurzfristig gespeichert und im Schlaf während spezieller Gehirnwellen, den Sharp Wave Ripples, spontan wieder aufgerufen und so gefestigt werden (Stangl, 2018).

Verwendete Literatur
Stangl, W. (2018). Stichwort: 'Gedächtniskonsolidierung'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: http://lexikon.stangl.eu/12118/gedaechtniskonsolidierung/ (2018-02-07)
Ohne gutes Langzeitgedächtnis wären wir definitiv nicht so weit entwickelt, wie wir es inzwischen sind.

Dies dürfte wohl auch mit einer der Hauptgründe sein, weshalb wir den Schlaf benötigen.


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Warum schlafen wir?

08.02.2018 um 07:27
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Dies dürfte wohl auch mit einer der Hauptgründe sein, weshalb wir den Schlaf benötigen.
Und genau in dem Punkt möchte ich widersprechen, denn das Langzeitgedächtnis hat zwar Anteile an unserer evolutionären Entwicklung, doch es hat sich nicht aufgrund dessen gebildet. Ich will damit sagen: es ist möglicherweise parallel dazu entstanden.
Den Schlaf muss es schon davor gegeben haben.

Deswegen erscheint mir momentan die Hypothese von an- und abschwellenden Neuronen plausibel. Zumindest ist es eine logische Erklärung für den Ruhebedarf des Nervensystems.


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08.02.2018 um 10:48
Irgendwie wird bei der Frage nach dem Schlaf zu sehr nur aufs Gehirn geschaut. Aber wieso macht dann schwere körperliche Arbeit müde? Womöglich benötigt nicht nur das ZNS ne Regenerationsphase.


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08.02.2018 um 14:41
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber wieso macht dann schwere körperliche Arbeit müde? Womöglich benötigt nicht nur das ZNS ne Regenerationsphase.
Das Muskeln ermüden und Regenerationsphasen brauchen ist seit Jahrzehnten bekannt.

Guten Morgen.


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Warum schlafen wir?

08.02.2018 um 16:27
Zitat von NerokNerok schrieb:Das Muskeln ermüden und Regenerationsphasen brauchen ist seit Jahrzehnten bekannt.
Bekannt ist das schon länger. Aber sofern hier Hypothesen aus dem Wissenschaftsbereich angesprochen werden, weshalb es Schlaf gibt, kommt dieser Aspekt nicht vor. WIrd wohl dann doch nicht so ernst genommen...


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Warum schlafen wir?

08.02.2018 um 20:20
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber sofern hier Hypothesen aus dem Wissenschaftsbereich angesprochen werden, weshalb es Schlaf gibt, kommt dieser Aspekt nicht vor. WIrd wohl dann doch nicht so ernst genommen...
Du bist herzlich dazu eingeladen, etwas zu diesem Aspekt beizutragen wenn du diesen vermisst.


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08.02.2018 um 20:58
Schwertwal:
Die Bindung des Jungtiers zur Mutter ist sehr stark. Für die ersten Monate nach der Geburt bei Schwertwalen in Gefangenschaft schlafen sowohl Kalb als auch Mutter nicht – bis jetzt ist nicht geklärt, wozu dieses Verhalten dient und wie sich die Kälber dennoch entwickeln.
Wikipedia: Schwertwal


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08.02.2018 um 21:23
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Du bist herzlich dazu eingeladen, etwas zu diesem Aspekt beizutragen wenn du diesen vermisst.
??? Ich meine, dies bereits getan zu haben. Detailliertere Beschreibungen wären dann doch wohl bereits das Darlegen biochemischer Prozesse, na und damit dürften hier nahezu alle User überfordert sein;ich auf jeden Fall. Den Job überlaß ich mal den Wissenschaftlern. Wenn Deine Frage für den gemeinen Allmy-User beantwortbarbzw. die Antwort auch verständlich sein soll, dann wird sich die Diskussion wohl auf das stichwortartige Einbringen von Ursachenvorschlägen beschränken müssen. ALso so, wie hier von verschiedenerSeite geschehen.

OK, ich leg noch den "Verdauungsschlaf" drauf. Zusammen mit dem muskulären Regenerationsschlaf (oder Erschöpfungsschlaf) noch ein Schlafgrund, der nicht nach den Bedürfnissen des ZNS als Schlafursache fragt.

Und da laut Wikipedia selbst Tiere ohne ZNS schlafähnliche Phasen durchlaufen, ja sogar Einzeller tagesabhängig unterschiedliche Aktivitätslevel durchlaufen, stellt sich mir die Frage, ob da nicht der Schwanz mit dem Hund wedelt, wenn wir den Schlaf mit ihn begleitenden Gehirnaktivitäten erklären wollen. Das Gehirn mag den Schlaf steuern, aber ob der Schlaf wegen des Geirhns nötig ist, würde ich doch eher mal in Frage stellen. Eher hat sich das Gehirn ab seiner Entstehung als Trittbrettfahrer auf das längst schon existierende Schlafbedürfnis des Körpers mit eingelassen und nutzt den Schlaf ebenfalls für sich und seine Funktionalität. Aber verursacht wäre der Schlaf schon, bevor es ein Nervensystem gab, auch ein nichtzentrales.

Also wenn die Threadfrage beantwortet werden soll, lautet mein Vorschlag: Leute, laßt mal das Gehirn außen vor, der Schlaf ist wie's scheint älter.


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09.02.2018 um 07:36
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Also wenn die Threadfrage beantwortet werden soll, lautet mein Vorschlag: Leute, laßt mal das Gehirn außen vor, der Schlaf ist wie's scheint älter.
Warum sind denn dann zum Beispiel gleich drei Hirnregionen beteiligt, um den Schlaf beim Menschen einzuleiten? So ganz außen vor lassen kann man das Gehirn hierbei offenbar doch nicht, so charmant es ja wäre den Schlaf an rein organischen Ursachen festzumachen.

Aber auch die Muskeln bzw. der damit verbundene Stoffwechsel erzeugt Botenstoffe die das Bedürfnis nach Schlaf verstärken. Diese sind nur für sich genommen offenbar keine Auslöser, sondern wirken wiederum auf das Nervensystem womit wir zurück beim Gehirn sind.


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Warum schlafen wir?

09.02.2018 um 09:36
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Warum sind denn dann zum Beispiel gleich drei Hirnregionen beteiligt, um den Schlaf beim Menschen einzuleiten?
Weil das Gehirn die Aufgabe hat, sich um so gut wie alle Körperfunktionen zu kümmern. Ohne Gehirnbeteiligung könnten wir die Muskeln unserer Beine nicht koordiniert einsetzen und uns also nicht fortbewegen. Doch hat die Natur dieses Konzept der Fortbewegung bereits hervorgebracht, bevor es die allererste Nervenzelle gab.
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:So ganz außen vor lassen kann man das Gehirn hierbei offenbar doch nicht
Nicht, wenn es darum geht zu beschreiben, wie Schlaf bei uns ZNS-Trägern funktioniert. Aber "wie er funktioniert" und "warum er existiert" sind zwei getrennte Fragen.

Da es den Schlaf nun mal gibt, hat das ZNS, nachdem es entstanden war, den Schlaf ebenfalls für sich zu nutzen begonnen. Während der Schlafphase finden also Prozesse im Gehirn statt, die für das Funktionieren des Gehirns notwendig sind. Daher ist Schlaf für das gesunde Funktionieren des Gehirns wichtig. Aber wenn es um die Frage geht, wofür die Natur den Schlaf hervorgebracht hat, wäre jede Erklärung, die das ZNS als Ursache anführt, schlicht falsch.

Bei der Frage "Egal, wie der Schlaf entstanden ist, wofür dient er heute bei uns?" hingegen wäre der Verweis auf das Gehirn unverzichtbar.


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09.02.2018 um 09:52
kp, schlaf doch mal ein paar tage nicht, dann bekommste die antwort...aber wieso können manche lebewesen monate lang durchschlafen? ich möchte das auch können^^


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09.02.2018 um 15:37
Zitat von ChefheizerChefheizer schrieb:Warum also schlafen wir? Warum war es ein Vorteil der Evolution, schlaf auszubilden?
Wenn wirklich alle Lebewesen von den ersten kleinsten Einzellern abstammen, was wahrscheinlich ist, dann haben diese die Auswirkung der Sonne genutzt.. und da diese nur den halben Tag am Himmel steht, machen die Lebewesen zu der andern Zeit sozusagen ne Pause..

hmm.. da frage ich mich aber gerade, ob Einzeller/Mikroorganismen schlafen.. weiß das jmd.?


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Warum schlafen wir?

09.02.2018 um 15:50
@RayWonders

Zu dieser Frage - Sonne und Einzeller buw Entwicklung könnte dieses Interview hier recht interessant sein:

http://www.physikalischesoiree.at/archives/2397 (Archiv-Version vom 29.07.2018)
Wissenschaft erzählt: Der Biochemiker Gottfried Schatz spricht über die Herausforderung für Lebewesen, die Energie des Sonnenlichts nutzbar zu machen. Eine akustische Reise vom Beginn des Lebens, über Krisen, Gift und Atmung zu Zellen mit Mitochondien.
Erste Einzeller verwendeten Energie der Erde, die sie von anderen bereits gebildeten Molekülen im Ozean erhielten. Nachdem diese Energiequelle aufgebraucht war, begannen einige von ihnen, das Licht der Sonne zu nutzen.



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10.02.2018 um 08:46
plump gesagt würde ich spekulieren, es geht darum dem effizientesten Teil eines Lebewesens Regenerationsphasen zu verschaffen. Ich persönlich halte spontan das Gehirn für am effizientesten.

Schlaf rein auf körperliche Erschöpfung zu reduzieren scheint mir zu einfach. Ist Schlaf wirklich für körperliche Erholung unersetzlich? Erbringen einfache Ruhephasen nicht den gleichen Dienst für einen Organismus? Ähnlich wie im tranceartigen "Ausruhen" bei Haien? Könnte man nicht sogar sagen: Es schlafen nur die Lebewesen die es sich erlauben können? Es wäre interessant zu wissen ob Tiere mit einem komplexer ausgebildetem präfrontalem Cortex längere Schlafphasen haben als andere. Wach sein ist ja auch einen extremen Stressfaktor für das Gehirn, obwohl man sich vielleicht gerade körperlich nicht anstrengt prasseln etliche Eindrücke auf einen ein. Die ständige Alarmbereitschaft vor Fressfeinden, die eigene Suche nach Nahrung. Fortpflanzung, :) Stressfaktor Nr. 1. Ich glaube wir haben hier ein Art Henne-Ei-Problem und das Gehirn ist in meinen Augen das Geflügel. Führt körperliche Erschöpfung dazu, dass das ZNS diesen in den Standby versetzt? Oder ist es doch eher die geistige Erschöpfung (welche wiederum durch körperlich Anstrengung resultieren kann, jedoch nicht muss) die den Organismus zum Schlaf zwingt. In welchem zwar lebenserhaltende Maßnahmen weiterhin von Teilen des Hirns bewältigt werden jedoch die Festplatte dennoch defragmentiert wird, platz geschaffen wird für neues und gelerntes, überlebenswichtiges implementiert wird. Ich habe mal gelesen, das Träumen evolutionär den Sinn haben soll motorische Fähigkeiten weiter auszubilden und zu perfektionieren. Ich finde diese Theorie fantastisch. Würde erklären, weshalb gerade Kinder und Jungtiere bei denen sämtliche, täglich erfahrenen Eindrücke neu und "aufregend"/überlebenswichtig sind, scheinbar öfters träumen und dabei z.B. versuchen zu laufen oder ähnliches. Die Phrase "Schlaf eine Nacht drüber" kommt nicht von ungefähr, weil das Gehirn die gewonnen Eindruck sortieren kann und man am morgen danach viele Dinge klarer sieht nachdem der unwichtige Bullshit reseted wurde.

Jedenfalls ist mein Vermutung das Wunderwerk der Evolution in unserem Schädel braucht von Zeit zu Zeit auch mal eine Pause bzw. will sich in Ruhe sammeln um nicht an Reizüberflutung zu krepieren.


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10.02.2018 um 09:06
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Erbringen einfache Ruhephasen nicht den gleichen Dienst für einen Organismus?
Denke nicht. Schau dir den Durchschnitt an, wieviele Muskel im Schlaf aktiv sind und wieviele bei "Ruhe". Im Schlaf waren es, soweit ich mich entsinne, weitaus weniger. Egal wie entspannt man sich wach bettet.

Meiner Meinung nach denken hier die meisten zu kompliziert. Wann braucht euer Körper mehr Schlaf, wann weniger? Wann könnt ihr gut schlafen (ungeachtet von äußerlichen Bedingungen), wann weniger? Rein nur auf euren Körper und Geist bezogen.

Geistige Arbeit kann genauso ermüden wie körperliche. Aber "körperliche" Auszehrung lässt mich eindeutig länger schlafen. Ungeachtet dass das Gehirn und somit der Geist auch davon profitiert.


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Warum schlafen wir?

10.02.2018 um 09:40
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Schlaf rein auf körperliche Erschöpfung zu reduzieren scheint mir zu einfach.
Tut das hier jemand? Echt, wie kann man meine Äußerung nur so mißverstehen...
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Ist Schlaf wirklich für körperliche Erholung unersetzlich? Erbringen einfache Ruhephasen nicht den gleichen Dienst für einen Organismus? Ähnlich wie im tranceartigen "Ausruhen" bei Haien?
Also wenn körperliche Arbeit einen nicht nur schlapp, sondernsogar müde macht, dann "will" der Körper durchaus mehr als nur mal ne Ruhepause im Wachzustand haben. Ergo kann letztere nicht vollumfänglich das leisten, was Schlaf vermag.
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Könnte man nicht sogar sagen: Es schlafen nur die Lebewesen die es sich erlauben können?
Da jede Spezies durch Schlaf die Gefahr erhöht, z.B. von Freßfeinden getötet zu werden, kann sich keine Spezies "Schlaf erlauben". Angesichts dessen, daß dennoch so gut wie alle Tierarten schlafen, scheint Schlaf also selbst ein erhöhtes Sterberisiko wert zu sein.
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Wach sein ist ja auch einen extremen Stressfaktor für das Gehirn
Hä? Im Schlafzustand ist das Gehirn im Schnitt kaum weniger aktiv, mal nebenbei angemerkt. Jedenfalls ist das Gehirn für das Funktionieren des Organismus (auch) im Wachzustand "konzipiert", das ist der Normalzustand, kein Streßzustand. Oder sind die Muskeln im Dauerstreß, nur weil sie ganz alltäglich eingesetzt werden? Das ist echt absurd. Nenn das anders, was Du meinst, aber nicht Streß.
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb: Führt körperliche Erschöpfung dazu, dass das ZNS diesen in den Standby versetzt? Oder ist es doch eher die geistige Erschöpfung (welche wiederum durch körperlich Anstrengung resultieren kann, jedoch nicht muss) die den Organismus zum Schlaf zwingt.
Einen Tag lang stumpfsinniges Steineschleppen macht einen müde, strengt aber das Gehirn nicht an.
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:In welchem zwar lebenserhaltende Maßnahmen weiterhin von Teilen des Hirns bewältigt werden jedoch die Festplatte dennoch defragmentiert wird, platz geschaffen wird für neues und gelerntes, überlebenswichtiges implementiert wird. Ich habe mal gelesen, das Träumen evolutionär den Sinn haben soll motorische Fähigkeiten weiter auszubilden und zu perfektionieren.
Wenn Du schon von der Henne und dem Ei redest, nachher hat das Gehirn den bereits vorgegebenen Schlaf des Körpers nur genutzt und manche Aufgaben in die Schlafphase ausgelagert, eben weil andere Hirnfunktionen da gerade Pause haben und die umgelagerten Funktionen nicht auf den Wachzustand angewiesen sind.
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Würde erklären, weshalb gerade Kinder und Jungtiere bei denen sämtliche, täglich erfahrenen Eindrücke neu und "aufregend"/überlebenswichtig sind, scheinbar öfters träumen und dabei z.B. versuchen zu laufen oder ähnliches.
Kinder und Erwachsene träumen nicht unterschiedlich viel (höchstens daß sie unterschiedlich lang schlafen). Und die Bewegung des Körpers beim Träumen ist eine Fehlfunktion. Eigentlich werden außer einer Gesichtsfunktion alle Hirn-Muskel-Verbindungen außer Kraft gesetzt.


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Warum schlafen wir?

10.02.2018 um 11:46
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Tut das hier jemand? Echt, wie kann man meine Äußerung nur so mißverstehen...
Weshalb beziehst du meine Aussage auf dich? bzw. deutest an, ich würde mit meiner allgemeinen Feststellung auf deine Äußerungen eingehen? Dein Schlips hängt ziemlich tief, trotz fruchtbarer Diskussionsinhalten deinerseits fühlst du dich angegriffen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb: sondernsogar müde macht, dann "will" der Körper durchaus mehr als nur mal ne Ruhepause im Wachzustand haben. Ergo kann letztere nicht vollumfänglich das leisten, was Schlaf vermag.
Körperliche Arbeit erschöpft auch geistig, oder wie viele Dachdecker kennst du die Abends anstatt noch 2-3 Stunden die Glotze anzuschmeissen noch ein dickes Buch lesen? Es ist einfach deine, meines Erachtens etwas kurzsichtige, Behauptung, dass der Körper es "mehr will" als das Hirn. Ich bin der Meinung, dass das Hirn eine "defragmentierung" nach einer gewissen Zeit dringender hat als der Körper. Wenn ich jetzt 3 Tage am Stück wach bleibe, mich gut ernähre, ausreichend bewege, einfach ohne größere körperliche Anstrengungen meinem Tag nachgehe, ist es die geistige Erschöpfung die mich zu erst packt und um eine Auszeit bittet, mein Körper ist da das kleinere Problem. Unkonzentriertheiten die Fahrlässigkeit in einfachen motorischen Fähigkeiten zulassen. Der geist ist hinsichtlich Ermüdung meines Erachtens wesentlich fragiler als der Körper und jeder körperlichen Ermüdung geht eine geistige Meisterleistung voraus, die weil sie vielleicht trivial wirkt nicht genügend wertgeschätzt wird. Dein "Ergo" ist in meine Augen einfach ein Trugschluss. Nur weil die Schlafphase eine effizientere Form der Erholung ist als die Ruhepause im Wach- oder "Trance"zustand heißt dies noch lange nicht, dass der Körper hier der "Trigger" ist. Aber Hey, nur meine bescheidene Meinung dazu, falls du Fakten vorzuweisen hast die gegenteiliges Behaupten, immer her damit, man lernt nie aus.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Da jede Spezies durch Schlaf die Gefahr erhöht, z.B. von Freßfeinden getötet zu werden, kann sich keine Spezies "Schlaf erlauben". Angesichts dessen, daß dennoch so gut wie alle Tierarten schlafen, scheint Schlaf also selbst ein erhöhtes Sterberisiko wert zu sein.

Hm ja schon richtig, ist auch klar soweit.

Andererseits hatte ich deshalb auch das bsp. mit den Haien gebracht. Hab mal gehört, dass die aufgrund Ihrer Atmung nicht wirklich schlafen, stattdessen versetzten sich sich ein eine Art Ruhephase. Scheint also "vollumfänglich" das zu leisten was bei höher entwickelten Lebewesen der Schlaf übernimmt :) Klar ist das Sterberisiko hier unmittelbar durch die Atmung bedingt, jedoch will ich darauf hinaus, dass es durchaus auch Möglichkeiten in der Natur gegeben hätte für Regeneration zu sorgen ohne eben diesem Sterberisiko ausgesetzt zu sein.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Hä? Im Schlafzustand ist das Gehirn im Schnitt kaum weniger aktiv, mal nebenbei angemerkt. Jedenfalls ist das Gehirn für das Funktionieren des Organismus (auch) im Wachzustand "konzipiert", das ist der Normalzustand, kein Streßzustand. Oder sind die Muskeln im Dauerstreß, nur weil sie ganz alltäglich eingesetzt werden? Das ist echt absurd. Nenn das anders, was Du meinst, aber nicht Streß.

Das meine ich, du nimmst eine Formulierung von mir und legst sie auf die Goldwaage. Was ist los mit dir? Weshalb ist meine Argumentation deshalb gleich Absurd? Komm mal bitte wieder runter von deinem hohen Ross. Ich bin halt der Meinung, dass dein hier angeführter "Normalzustand" (Und dazu gehört dann auch zwangsläufig die körperliche Anstrengung welche durch das Hirn orchestriert wird) eben nur existieren kann, wenn entsprechend für Entlastung (heißt ja nicht das die Birne aus ist, sondern gewisse körperliche Aufgaben auf Eis gelegt werden können für paar Stündchen um sich um den Schreibtisch zu kümmern) gesorgt wird. Und das ist in meinen Augen die Form von Schlaf wie wir es kennen. Du schreibst, das Hirn ist im Schlafzustand nicht weniger aktiv als im Wachzustand. Kenne da jetzt keine zahlen aber widerspreche auch gar nicht. Nur was spricht dagegen, das der vom Gehirn konzipierte "Schlafmodus" sich evolutionär als effektiver, auch für den Organismus, herausgestellt hat als Formen von Ruhephasen?
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Einen Tag lang stumpfsinniges Steineschleppen macht einen müde, strengt aber das Gehirn nicht an.
Strengt das Gehirn vielleicht nicht an, ermüdet es jedoch vielleicht.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wenn Du schon von der Henne und dem Ei redest, nachher hat das Gehirn den bereits vorgegebenen Schlaf des Körpers nur genutzt und manche Aufgaben in die Schlafphase ausgelagert, eben weil andere Hirnfunktionen da gerade Pause haben und die umgelagerten Funktionen nicht auf den Wachzustand angewiesen sind.
Und genau deshalb habe ich das Beispiel gebracht :) Wir Laien können hier doch nur spekulieren wer hier die Henne war.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Kinder und Erwachsene träumen nicht unterschiedlich viel (höchstens daß sie unterschiedlich lang schlafen). Und die Bewegung des Körpers beim Träumen ist eine Fehlfunktion. Eigentlich werden außer einer Gesichtsfunktion alle Hirn-Muskel-Verbindungen außer Kraft gesetzt.
Du hast vollkommen recht, habe mich hier falsch ausgedrückt. Ich wollte hier auf die REM-Phase hinaus und deren Aufgabe für die Entwicklung bzw. Festigung von motorischen Fähigkeiten. Nicht umsonst nimmt die REM in frühen Jahren bei Menschen bis zum achten Lebensjahr von 9 auf ca 3 Std. ab.
Zitat von RitterCumallotRitterCumallot schrieb:UNKNOWNbrother schrieb:
Erbringen einfache Ruhephasen nicht den gleichen Dienst für einen Organismus?
Denke nicht. Schau dir den Durchschnitt an, wieviele Muskel im Schlaf aktiv sind und wieviele bei "Ruhe". Im Schlaf waren es, soweit ich mich entsinne, weitaus weniger. Egal wie entspannt man sich wach bettet.
Ja keine Frage, Schlaf ist effektiver :) Aber wem dient es mehr, das ist die Frage die ich mir stelle. bzw. da der Schlaf ja ein solches Sterberisiko für Organismen ist: Was bringt mir ein semi-ausgeruhter Körper wenn ich geistig nicht auf der Höhe bin wenn der Fressfeind um die Ecke kommt.
Zitat von RitterCumallotRitterCumallot schrieb:Meiner Meinung nach denken hier die meisten zu kompliziert. Wann braucht euer Körper mehr Schlaf, wann weniger? Wann könnt ihr gut schlafen (ungeachtet von äußerlichen Bedingungen), wann weniger? Rein nur auf euren Körper und Geist bezogen.

Ich denke eher, wer braucht früher Schlaf. Mein Körper oder mein Geist. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, das mich irgendwann meine geistige Frische verlässt um diesen Körper weiter zu kontrollieren. Körperliche Regeneration ist hier nur ein willkommenes Nebenprodukt.


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Warum schlafen wir?

10.02.2018 um 12:22
@UNKNOWNbrother
Zitat von UNKNOWNbrotherUNKNOWNbrother schrieb:Ich denke eher, wer braucht früher Schlaf. Mein Körper oder mein Geist. Und ich bin felsenfest davon überzeugt, das mich irgendwann meine geistige Frische verlässt um diesen Körper weiter zu kontrollieren.
"Das menschliche Gehirn ist im Vergleich zu anderen Organen ein Energiefresser: Obwohl es nur etwa zwei Prozent der Körpermasse ausmacht, ist es für fast 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. So braucht der Denkapparat rund 50 Prozent mehr Energie, als das Herz."

Keine Frage das Hirn verbraucht viel und braucht deswegen auch Regulation. Aber nicht mehr als der restliche Körper.

Ist dass bei dir anders:
Zitat von RitterCumallotRitterCumallot schrieb: Aber "körperliche" Auszehrung lässt mich eindeutig länger schlafen.



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Warum schlafen wir?

10.02.2018 um 12:46
Prof. Dr. med. Ingo Fietze ist nicht nur ein ausgesprochen ausgeschlafenes Kerlchen, sondern - vor allem - auch Oberarzt der Charité in Berlin und Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums.

Auf der Website "Wissenschaft im Dialog" nahm er 2014 zur Frage "Warum brauchen wir Schlaf?" kurz und knackig Stellung.

www.wissenschaft-im-dialog.de - Warum brauchen wir Schlaf?

Hauptgrund ist - nach seinen Ausführungen - das Gehirn, dessen Nervenzellen nach rund 16 Stunden Tätigkeit eine Regenerationspause brauchen. Außerdem werden die tagsüber aufgenommenen Eindrücke, die im Hippocampus zwischengelagert werden, verarbeitet.
Der Hauptgrund für unser Bedürfnis nach Schlaf ist unser Gehirn. Dieses arbeitet tagsüber auf Hochtouren, Sinneseindrücke und komplexe Informationen werden fortlaufend verarbeitet. Darum benötigt unser Gehirn eine Ruhepause. Nach etwa 16 Stunden ist die Kapazität des menschlichen Gehirns ausgelastet, es benötigt den Schlaf, damit sich die Nervenzellen erholen können. Außerdem laufen auch die Gedächtnisprozesse hauptsächlich im Schlaf ab: Die tagsüber aufgenommenen Eindrücke, Erlebnisse und Informationen werden zunächst im Hippocampus zwischengelagert. Erst wenn nachts der beständige Input von äußeren Eindrücken und Informationen versiegt, werden die Informationen reaktiviert. Diese Reaktivierung stimuliert den Transfer der Informationen in den Neokortex, einen Teil der Großhirnrinde, wo diese dann sortiert und an bereits bestehende Inhalte im Langzeitgedächtnis adaptiert werden. Diese Übertragung geschieht erst im Schlaf, da das Gehirn andernfalls nicht unterscheiden könnte zwischen den Informationen, die neu aufgenommen werden, und denen, die gerade vom Hippocampus in den Neokortex übertragen werden.
An zweiter Stelle steht der Körper, der auch eine Ruhephase braucht. Insbesondere die Regeneration des Immunsystems und die Wundheilung stellen hier wichtige Punkte dar.
Schlaf bietet dem Körper zudem die Möglichkeit zur geistigen und körperlichen Erholung. Die Organe und das Immunsystem können sich regenerieren und auch der Prozess der Wundheilung findet vor allem im Schlafzustand statt. Gleichzeitig erhält der Körper die Möglichkeit zur Entgiftung, d.h. Stoffwechselendprodukte, die der Körper nicht benötigt, werden vor allem nachts ausgeschieden. Da im Schlaf die Körpertemperatur um bis zu einem Grad sinkt, kann unser Körper auf diese Weise nachts Energie sparen.
Und schön macht uns der Schlaf obendrein noch... :D
Schließlich enthält auch die Weisheit „Schlaf macht schön“ viel Wahres. Studien haben gezeigt, dass ausgeschlafene Personen tatsächlich attraktiver und gesünder auf ihre Mitmenschen wirken. Zu wenig Schlaf macht außerdem alt: Wenn man über einen längeren Zeitraum zu wenig schläft, treten vermehrt Alterssymptome wie ein erhöhter Cortisolspiegel im Blut bei Stresssituationen und eine verschlechterte Glukosetoleranz auf. Menschen, die unter Schlafmangel leiden, altern also schneller.
Na dann, ab in die Heia! :)

Seinen Vorschlag, ab und an mal den Wecker zu ignorieren, sollte man vorsichtshalber im Vorfeld mit den Vorgesetzten absprechen... :D

Wen es interessiert: hier der Link zu dem angesprochenen Institut:

Schlafmedizin Charité

Zum Thema, wie andere Arten schlafen, hier ein schönes Beispiel: Delfine
Delfine schlafen, indem sie immer eine Gehirnhälfte einschlafen lassen und mit der anderen wach bleiben. Dadurch wird die Atmung aufrechterhalten. Außerdem bleibt ein Auge beim Schlafen stets geöffnet, sodass Umgebung und mögliche Angreifer wahrgenommen werden können. In den Schlafphasen ist die Mobilität der Delfine eingeschränkt.
Quelle: Wikipedia - Delfine - Verhalten


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