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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

110 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Denken ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:22
Hallo leute,


letztens ist mir die Idee gekommen, dass die Sprache unser Denken stark einschränken könne. Jeder von uns denkt in einer bestimmten Sprache ("Hmm.. ich glaube heute gehe ich ins Kino")..

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es evtl. ohne Sprache möglich wäre, viel weiter zu denken, denn die Sprache schränkt das denken extrem ein. Z.B. könnte man neue physikalische Entdeckungen machen, die jetzt nicht möglich sind, da wir mit unserer Sprache und dem Wortschatz nicht mal eine Vorstellung davon machen können (z.B. Stringtheorie: Das Vorstellen von 11 Dimensionen)

was denkt ihr darüber?

mfg
xeaon

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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:39
Ich denke, eher, daß das Denken die Sprache einschränkt.

Ist letztlich eine Frage deines Bewußtseinslevels.

Ob du die bewußt bist, was du sagst und wie du es sagst - oder eben nicht.

Es gibt beschränkte Leute und weniger beschränkte Leute.
Erstere denken und sprechen auch beschränkt(er)...


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:44
ich glaub nicht , dass es etwas gibt , was sich nicht mit Worten beschreiben lässt . ZUmindest nicht bei der herkömlichen Wissenschaft .
Das einzige was mir einfällt ist , dass es bestimmte Gefühle gibt , für die es keine Wörter gibt . Kann jetzt auch gar nicht sagen welche , weil es dafür eben keine Wörter gibt .
Und sie sind nicht so geläufig , dass ein jeder sofort weis wovon die Rede ist .

Aber so generell kann man glaub ich sagen dass man durch die Sprache sicher mehr denkt , als ohne . Weil man sich mit einem anderen austauschen kann , welcher einem dann auf neue Ideen bringt , über welche man dann wieder nachdenkt und die einen dazu bringen anders zu denken als bisher .
Aber sicherlich gäbe es noch bessere Möglichkleiten als die Sprache - zum Beispiel Telepathie .
Jedoch für diese sind wir noch nicht bereit , weil wenn man sich ansieht , was es jetzt schon für Psychoterror Sachen gibt , dann kann man sich glaub ich gut vorstellen , wie es wäre wenn die Gehirne einen Link zu einander hätten .
Vieleicht mit einem Gerät welches man ein und ausschalten kann - das wäre ne gute Lösung - und ist vieleicht gar nicht mehr so lange hin bis es sowas gibt .


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:49
Das ist ein interessanter Gedanke. Erinnert mich an "Neusprech" aus "1984".
(Für die, die`s interessiert: Der Link erklärt sehr gut diese fiktive Sprache aus dem Roman von George Orwell)

Es kann sein, dass die Sprache das denken schon beinflusst, aber ob die Sprache der einzige Einfluss ist, wage ich zu bezweifeln.

Bsp.: Wenn in einer fiktiven Sprache das Wort "Wut" nicht vorkommt (sehr unwahrscheinlich zugegebenermaßen, sei aber mal der Überlegung halber mal angenommen), würden Menschen dieses Gefühl doch trotzdem empfinden!

Sie würden nicht denken :"Boah, bin ich wütend!", aber die Empfindung wäre da, der Adrenalinausstoß usw. , so dass es zu einem Wutausbruch kommen könnte, der einem unsrigen in nichts nachsteht, da eben nicht NUR unsere Sprache das handeln und fühlen beeinflusst.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:51
Link: de.wikipedia.org (extern)

Sorry, hier der Link:


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 04:52
Telepathie,wunderbar,dann hab ich die ganzen penetranten Idioten die ohnehin den ganzen Tag geistige Blähungen zum besten geben auch noch in meinem Kopf.
Ich wäre also dauernd damit beschäftigt meine Barrieren hochzufahren weil so ein Depp in meinem Kopf rumlärmt.
Sorry,die Idee ist toll,aber das klappt nur in einer Gesellschaft verständiger Menschen die andere nicht mit DSDS-Müll vollseiern.Das sage ich dir als hochsensorischer Empath


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 05:02
Ja klar - das wäre auch die einzige Möglichkeit , wie ich das akzeptieren würde - nämlich wenn es einen Aus-Knopf gibt .
Mir gibt es manchmal schon zu denken , wenn ich nur so erkenne wie manche Menschen so drauf sind - ganz ohne Telepathie .
Ich lebe gerne in einer traumwelt - hab keinen Bock auf die Realität - oder sagen wir DIESE Realität .
Erst wenn alle Menschen glücklich sind - und keine Minderwertigkeitskomplexe und dergleichen gibt - dann wäre ich mit einer verlinkung der Gehirne einverstanden .
Aber selbst dann mit einem Aus-Knopf - denn Privatsphäre ist auch was schönes .


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 05:14
Wir sind die Borg...Widerstand ist zwecklos...wir assimilieren


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 09:42
"Ich lebe gerne in einer traumwelt - hab keinen Bock auf die Realität - oder sagen wir DIESE Realität ."


Und da ist es natürlich leichter sich dieser Welt zu entziehen, als was dafür zu tun, dass sie "besser" wird ;)


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 10:15
@xeaon
Zitat von xeaonxeaon schrieb:Hallo leute,


letztens ist mir die Idee gekommen, dass die Sprache unser Denken stark einschränken könne.
Nicht die Sprache schränkt unser Denken ein, auch wird das Denken nicht durch die Sprache begrenzt, allerdings gibt es Dinge die mit unserer Sprache (noch) nicht ausgedrückt werden können und die Sprache somit nur zu einem Instrument der Beschreibung der Wirklichkeit macht. Sprache lässt Realität entstehen.



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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 10:58
Bukowski,

"Sprache lässt Realität entstehen."

Word. :)



Und da liegt auch ein Problem, dass sich die Sprache auch als ein Instrument zur Manipulation einsetzen lässt. Stichwort Neusprech, wie hier bereits erwähnt.


Quetschmann,

"aber ob die Sprache der einzige Einfluss ist, wage ich zu bezweifeln."

Kommt darauf an, was man unter "Sprache" versteht. Sprache ist weitaus mehr als das gesprochene (oder hier geschriebene) Wort. Alle Arten der "Kommunikation" kann man als Sprache bezeichnen, inklusive Telepathie.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 11:05
ich denke eher das die sprache das denken fördert. wenn man nicht reden könnte, könnte man auch nicht mit freunden diskutieren und nicht neue ansichten entwickeln und nicht darüber nachdenken.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 12:21
Ich denke auch dass die Sprache das Werkzeug ist mit dem wir unsere Intelligenz überhaupt erst anwenden und weiterentwickeln können.
Also wie schon Bukowski sagt,
"Sprache lässt Realität entstehen."

Wiederum finde ich aber dass unsere Sprache durchaus besser sein könnte. Alleine über Wörter zu kommunizieren reicht bestimmt nicht um wirklich unser gesamtes Potential zu entfalten. Beispielsweise stimme ich Polarheld zu, was die Gefühle betrifft, bei solchen Dingen könnte ich mir vielleicht eine Art Musik als Kommunikation vorstellen.
Bei wem von euch hat Musik noch nicht irgendeine Empfindung ausgelöst, die vielleicht unter einem Überbegriff wie "Sentimentalität" einzuordnen ist. Aber es weit mehr bräuchte um dieses Gefühl tatsächlich zu beschreiben und von anderen "Sentimentalitäten" zu differenzieren. Oder auch die 11.Dimension, ich bekomm es ja grade so hin jemandem die 4te zu erklären, die wiederum wäre wohl schwer über Musik zu kommunizieren.

Naja aufjedenfall müssen wir uns in der Zukunft ne Menge Neologismen einfallen lassen oder wir machen was ganz anderes, ansonsten kommen wir wohl irgendwann nicht mehr weiter. Ob die Telepathie da ne Lösung sein könnte (und ob das in tausend Jahren oder so überhaupt mal möglich sein sollte steht auch in den Sternen) mag sein, wobei dann wohl der grösste Teil auch wieder über die vorhandene Sprache passieren wird. Klar vielleicht kann man Gefühle oder Bilder übermitteln, aber ob man dann sehr komplexe Gedankengänge z.B. die 11te Dimension einfach so übermitteln kann wage ich zu bezweifeln, da das hiesse es gäbe keine individuelle Intelligenz mehr. Und dann wären wir tatsächlich die BORG wie Warhead schon erwähnte;-)


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1984 ehemaliges Mitglied

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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 12:46
Zitat von xeaonxeaon schrieb:Z.B. könnte man neue physikalische Entdeckungen machen, die jetzt nicht möglich sind
Und die ich ohne Sprache nicht weitergeben kann. Denn ohne Sprache wäre auch keine Kommunikation in Schriftform möglich. nein ich glaube nicht das die Sprache das Denken einschränkt. Aber der Ansatz ohne Sprache zu denken ist schon interessant. Ich denke meine Gedankenkonstrukte formulieren sich in meinem Kopf momentan auf deutsch. Wenn ich längere zeit auf Reisen war, formulieren sich die Gedanken eher in Englisch. Also wie würden mir meine Gedanken ohne Sprache erscheinen? Wie habe die ,,Menschen,, vor der Entstehung der Sprache ihre Gedanken erlebt? Aber wenn jeder für sich alleine Denken würde ohne die Möglichkeit eines sprachlichen Austausches würde doch im Endeffekt jeder für sich auf der Stelle treten, da manchmal ja auch ein Gedankenkonstrukt von anderen auf seine Richtigkeit überprüft werden sollte.
1984


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 13:14
Ich denke nicht, dass durch Sprache (Denken zähle ich ebenso dazu) Inhalte "weitergegeben" werden.

"Der Hörer, nicht der Sender, bestimmt den Inhalt einer Nachricht"

(Heinz von Foerster)

Wohl aber kann Sprache "Veränderungen" hervorrufen, die aber ebenso von der Struktur des "Hörerenden" determiniert sind.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 13:18
"Sprache lässt Realität entstehen."

Dazu noch mal.

Sprache lässt die -eigene- Realität entstehen, was aber einen Konsens beruhend auf "Ähnlichkeiten" ja nicht ausschließt. ;)

(so "sehe" ich das zumindestens)


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 13:34
@sarasvati23 schreibt:

"Alle Arten der "Kommunikation" kann man als Sprache bezeichnen, inklusive Telepathie."

Ich wusste, dass Du das mit der Telepathie jetzt schreiben würdest,^^

aber schränkt die Sprache das Denken ein ? Ich versuche mal ein paar Sätze zur gesprochenen und geschriebenen Sprache.

Wir lernen die Worte in bestimmten sozialen Situationen und verinnerlichen sie eben nicht als bloße Worte, sondern gleichzeitig mit den sozialen Situationen und allen damit verbundenen Emotionen. Wir werden in eine bestimmte historisch-ökonomische Gesellschaftsformation, einen bestimmten kulturellen Umkreis in eine bestimmte Familie mit konkreter ökonomischer Grundlage hineingeboren.

Die Worte, Begriffe, sprachlichen Sequenzen, die wir verinnerlichen, sind sozusagen ökonomisch, kulturell und klassenspezifisch aufgeladen. Beispiele:

1a)So könnte das Wort "Arbeit" für den geringsten Teil unserer Gesellschaftsformation bedeuten: Ich lasse Leute für mich arbeiten. Die bekommen dann einen Lohn dafür. Der Lohn muss geringer sein, als der Wert den die Leute durch ihre Arbeit schaffen. Diesen "Mehrwert" stecke ich in meine Tasche, häufe ihn an und investiere ihn, zur Vergrößerung meines Kapitals.
1b)Für die gewaltige Mehrheit unserer Gesellschaftsformation bedeutet Arbeit, dass sie ihre Arbeitskraft entsprechend verkaufen (s.1a) und dafür annähernd so viel bekommen, dass sie ihre Arbeitskraft wieder regenerieren können und darüberhinaus noch für eine Nachkommenschaft neuer Arbeiter sorgt.

2."Gott" bedeutet für Muslime, Christen, Buddhisten etwas unterschiedliches, entsprechend unterschiedlich sind auch die religiös geprägten kulturellen Verhaltensformen und auch die mit den gleichklingenden, gleichgeschriebenen Worten verbundenen Assoziationen.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 13:35
sorry, wollte den Text noch nicht einstellen, habe aus versehen auf sofort "Eintragen" gedrückt !! Merde !


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06.04.2008 um 13:37
Zitat von xeaonxeaon schrieb:Jeder von uns denkt in einer bestimmten Sprache
Ich kann in zwei Sprachen denken, wenn ich die eine spreche denke ich auch auf dieser, wenn ich die andere spreche denke ich eben dann auf der anderen, manchmal ist es auch durchgemischt, ich denke auf der einen und übersetzte dann automatisch in die andere, in der ich gerade spreche, manchmal fehlen mir die Worte in der einen Sprache, dann wäre es für mich geschickt in die andere zu wechseln, das machen meine Gesprächspartner aber nicht mit :D
Außerdem ist unsere Vorstellungskraft nicht an eine Sprache gebunden, man kann sich alles vorstellen, wenn man nur will, es finden sich nur nicht immer die passenden Begriffe dazu, das erschwärt zwar eine Erklärung der Vorstellung, man kann sich aber immer noch alles vorstellen ;)


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 14:46
@sarasvati23 schreibt:

"Alle Arten der "Kommunikation" kann man als Sprache bezeichnen, inklusive Telepathie."

Ich wusste, dass Du das mit der Telepathie jetzt schreiben würdest,^^

aber schränkt die Sprache das Denken ein ? Ich versuche mal ein paar Sätze zur gesprochenen und geschriebenen Sprache.

Wir lernen die Worte in bestimmten sozialen Situationen und verinnerlichen sie eben nicht als bloße Worte, sondern gleichzeitig mit den sozialen Situationen und allen damit verbundenen Emotionen. Wir werden in eine bestimmte historisch-ökonomische Gesellschaftsformation, einen bestimmten kulturellen Umkreis in eine bestimmte Familie mit konkreter ökonomischer Grundlage hineingeboren.

Die Worte, Begriffe, sprachlichen Sequenzen, die wir verinnerlichen, sind sozusagen ökonomisch, kulturell und klassenspezifisch aufgeladen. Beispiele:

1a)So könnte das Wort "Arbeit" für den geringsten Teil unserer Gesellschaftsformation bedeuten: Ich lasse Leute für mich arbeiten. Die bekommen dann einen Lohn dafür. Der Lohn muss geringer sein, als der Wert den die Leute durch ihre Arbeit schaffen. Diesen "Mehrwert" stecke ich in meine Tasche, häufe ihn an und investiere ihn, zur Vergrößerung meines Kapitals.
1b)Für die gewaltige Mehrheit unserer Gesellschaftsformation bedeutet Arbeit, dass sie ihre Arbeitskraft entsprechend verkaufen (s.1a) und dafür annähernd so viel bekommen, dass sie ihre Arbeitskraft wieder regenerieren können und darüberhinaus noch für die Nachkommenschaft neuer Arbeiter sorgt.

2."Gott" bedeutet für Muslime, Christen, Buddhisten etwas unterschiedliches, entsprechend unterschiedlich sind auch die religiös geprägten kulturellen Verhaltensformen und auch die mit den oft gleichklingenden, gleichgeschriebenen Worten verbundenen Assoziationen.

Der italienische Soziolinguist Rossi-Landi gab mal ein prägnantes Beispiel für "Denkblockaden" in der Sprache:
So wurde ein farbiger US-Soldat niederen Ranges gefragt : "You're exploited " (Du wirst ausgebeutet ?) Seine Antwort war: "You're communist?" ( Du bist Kommunist?)
Das bedeutet: Die mediale- und ausbildende Macht des bestehenden Wirtschaftssystems hat dafür gesorgt, dass bestimmte Begriffe sofort auf der Sprachoberfläche abgeschossen werden, bevor sie in der Tiefe überdacht werden können. Statt darüber nachzudenken, ob er denn nun ausgebeutet wird oder nicht,
reagiert der Soldat im Beispiel reflexartig auf das gehörte Wort Ausbeutung mit dem stigmatisierten Begriff des Kommunismus, worüber in stillschweigender Vereinbarung nicht nachgedacht wird...etc...
Man kann also durchaus von s p ra c h l i c h e n S y s t e m ba r r i e r en sprechen, die das D e n k e n e i n s c h r ä n k e n, bzw. sogar verhindern. Falsch oder gut programmiert, je nach Perspektive.

Sprache gaukelt die sichere Erkenntnis der Objektwelt vor, doch nur weil wir dazu in der Lage zu sein scheinen, den Dingen einen Namen zu geben, haben wir diese noch längst nicht erkannt. Wir haben in einem längeren Prozess der Menschheitsgeschichte die existierenden Dinge der Außenwelt innerhalb unseres kommunikativen Symbolsystems, innerhalb unserer kollektiven Innenwelt neu erdacht und bezeichnet.
So existiert das z.B., was wir als Baum bezeichnen, scheinbar in der Außenwelt in unterschiedlichen Ausprägungen und nicht immer eindeutig zu benennen. (Grenze zum Strauch ? Stuhl...Grenze zum Sessel...etc.) Selbstverständlich gibt es keine Identität zwischen Wort und Objekt. Das beantwortet allerdings nicht die Frage, ob Sprache das Denken einschränkt.

Wenn man Denken z.B. innerhalb unseres kollektiven Symbolsystems als freie bewusste Tätigkeit fassen würde, die zu neuen Erkenntnissen führt, so müsste man die "alte" Symbolhaftigkeit des sprachlich vermittelten "angeblichen" Denkens verlassen.
Wie das, etwa mit Händen und Füssen denken ? Für viele vielleicht besser, als das, was sie ihrer sozialen Umwelt als Denken in die Hirne müllen. Ich meine:
Man muss sich erst einmal der Sprache bewußt werden -und dazu kann die Sprache durchaus ausreichen. In diesem Sinne halte ich Denken für sprachlich vermittelt. Das kann durchaus im Rahmen der Frage: "Schränkt Sprache das Denken ein ?" geschehen. Mit sprachlichen Mitteln an den Tellerrand der Sprache vordringen, die Begrenztheit der Sprache und des Seins erkennen, ein möglicher Zustand, der weiterleiten könnte. Weiterleiten wohin ?
Wenn wir meinen, die Begrenztheit der Sprache und des Seins erkannt und uns selbst vielleicht als programmierbaren Biocomputer enttarnt haben, dann eröffnen sich neue Fragestellungen zur menschlichen Existenz schlechthin:
Was soll das eigentlich, wir sind mit einem unbändigen Überlebenswillen ausgestattet und haben doch nur eine begrenzte Haltbarkeit ? Eine Konstruktion aus der Sado-Maso-Zentrale des Universums ? Wenn die Männchen unserer Gattungen bestimmte Körperformen in bestimmter Bewegung sehen, bekommen sie eine Hormonausschüttung und spüren den Drang zur Vereinigung, Arterhaltung. Teleologisches Prinzip der Arterhaltung. Aha ! Genial konstruiert, aber hat sich der Konstrukteur überhaupt Gedanken über die seelische Verfassung seiner Kreaturen gemacht, kann er die Pein nachvollziehen, die aus der unerträglichen Spannung zwischen Überleben wollen und sterben müssen entsteht oder sitzt er da irgendwo auf seinem Thron und singt händereibend: "Eins, zwei, drei / morgen ists vorbei " ?

Ich meine Sprache muss das Denken nicht einschränken (obwohl das oft geschieht), Sprache bietet jedenfalls die Möglichkeit der Erkenntnis und der Befreiung von universellen Zwängen. In diesem Sinne wünsche ich der Menschheit und mir eine volle Entfaltung des sprachlichen Denkens, die alle Energien bündelt, um ewiges Leben zu erreichen.


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Schränkt "die Sprache" das Denken ein?

06.04.2008 um 21:44
Also ich denke nicht nur in Sprache^^
Man hat ja auch noch die Bildhafte vorstellungskraft.
Wenn man nur in Sprache denkt könnte das einschränken.

Mfg Matti15


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