Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Aus dem "Haller Kreisblatt" von heute; leider nur in der Print-Ausgabe:

Mordermittler tappen weiterhin im Dunkeln:
Nach dem Mord an einer pensionierten Ärztin und ihrem Bruder in einer
Villa am Stadtpark fehlt der Polizei weiterhin eine heiße Spur. Nach An-
gaben von Polizeisprecherin Sonja Rehmert verfolgen die 15 Ermittler
der Mordkommission "Bad" etwa 120 Hinweise.
Neue seien in den vergangenen Tagen nicht hinzugekommen. Auch ein
entscheidender Ansatzpunkt habe sich bislang nicht ergeben. Noch immer
beraten Mordkommission und Landeskriminalamt darüber, Fallanalytiker
mit dem mysteriösen Mordfall zu betrauen.

Damit wird es für mich unwahrscheinlich, dass der Täter/die Täter aus
dem nahen Umfeld kommen. Man kann nur hoffen, dass der Fall nicht
unaufgeklärt bleibt.....

@fortylicks

Danke fürs Einstellen des Artikels.
Man hört ja so gar nichts mehr.

Das nahe Umfeld schließe ich auch aus, sonst hätte die gefundene DNA anhand der genommenen Speichelproben ja schon eine Richtung ergeben.
Dennoch finde ich es auffällig, dass so gar nichts an die Öffentlichkeit dringt was jetzt die Lebensumstände der Opfer angeht.
Wie sieht es eigentlich mit Aufrufen an die Gütersloher Bevölkerung aus, gibt es Flyer o.ä.?

@jungler
was genau gehen uns denn die Lebensumstände an? Und was genau würde es nützen, diese in der Öffentlichkeit breit zu treten?

Das sind ja keine guten Nachrichten!

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Hoffentlich nicht ein weiterer Fall der ungesühnt bleibt.
Davon gab es in den letzten Jahren in B, leider, viel zuviele.

Gibt es eine Statistik darüber, oder ist es dein persönliches Gefühl?

Gibt es im Umkreis von Bielefeld einen perfekt arbeitenden Mörder, der vielleicht für alle Taten verantwortlich ist, einfach nur aus der Lust heraus zu töten? Ich weiß, dass das absoluter Schwachsinn ist, aber solche Gedanken kommen einem doch bei der Anzahl ungeklärter Morde.

Oder ist hier tatsächlich eine "unfähige" MoKo bei der Arbeit? Eine mit 15 Teilnehmern bestückte Mordkommission, da wird doch einer mit der richtigen Idee oder dem richtigen Gespür dabei sein, einen solchen Fall zu lösen. Der Druck nicht noch einen ungeklärten Fall zu produzieren ist doch auch hoch genug.

Die Mörder um Bielefeld herum haben warum auch immer einfach Glück gehabt.

http://www.stern.de/panorama/statistik-des-bka-zahl-der-ungeklaerten-toetungsdelikte-steigt-1857728.html
Zahl der ungeklärten Tötungsdelikte steigt
14. Juli 2012, 13:50 Uhr
Ermittler können zwar viele Tötungsdelikte aufklären, doch jedes Jahr kommen neue Fälle hinzu, die nicht gelöst werden. Manchmal hilft den Experten moderne Kriminaltechnik wie DNA-Tests.

@Tussinelda

Danke für den Link, aber der sagt leider nichts über die Bielefelder MoKo aus.

Zitat aus der hier schon geposteten Meldung der Neuen Westfälischen vom 22.01.2014:

Über die genaue Anzahl der gesicherten Spuren schweigt Östermann – "aus ermittlungstaktischen Gründen". Nach NW-Informationen haben die Beamten der Spurensicherung in mehr als 50 Stunden Asservate in dreistelliger Stückzahl im Haus des getöteten Geschwisterpaares gesichert. Erst die Auswertung all dieser Spuren würde letztlich Aufschluss darüber geben, ob der oder die Täter möglicherweise doch einen genetischen Fingerabdruck hinterlassen habe, sagt Östermann.


http://www.nw-news.de/owl/10210622_Guetersloher_Doppelmord_Mordkommission_nimmt_Speichelproben.html

Ich hoffe ja weiterhin, dass die Spuren irgendwann ausgewertet sind und dann die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden und der Fall doch noch geklärt wird.

Handydaten, DNA vom Tatort, DNA Speichelproben aus dem Umfeld, die Lebensumstände der Beiden, sonstige Spuren im ganzen Haus, Spuren am manipulierten Gashahn da wird doch irgendwo etwas sein, was zum Täter führt.

Selbst wenn er alles gereinigt hat, dabei hinterlässt er doch auch wieder Spuren...

Ich bleibe dabei, der Mord wird noch aufgeklärt!

@ichbinsnicht
Eine Kriminalstazistik wurde gepostet, der Rest ist leicht zu ergoogeln....

Ich bleib dabei, der Fall wird nicht so schnell gelöst....

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:was genau gehen uns denn die Lebensumstände an? Und was genau würde es nützen, diese in der Öffentlichkeit breit zu treten?

natürlich geht es uns nichts an und ich meine auch nicht, dass man private Details in der Öffentlichkeit breittreten soll.

Ich vergleiche halt mal mit dem mir gut bekannten Schemmer-Fall, da wußte man z.B. dass die Opfer kurz zuvor in Frankreich waren, dass eine Mieterin im Haus lebt etc....

Hier weiß man eben gar nichts noch nicht mal ob der Bruder nur sporadisch dort war oder fest dort gelebt hat.
Nur ein Beispiel.

Zitat aus dem Beitrag von @fortylicks:

fortylicks schrieb: Noch immer
beraten Mordkommission und Landeskriminalamt darüber, Fallanalytiker
mit dem mysteriösen Mordfall zu betrauen.

Ich dachte, die hätten schon längst Fallanalytiker dran, aber scheinbar wird immer noch nur drüber beraten, OB man es machen soll, oder wie würdet Ihr das verstehen?

Also, wenn die Polizei echt null Ahnung hat, wie es aus dem Bericht hervorgeht, und dies nicht nur eine Finte ist, um einen im Visier befindlichen Tatverdächtigen in Sicherheit zu wiegen, dann verstehe ich erst recht nicht, warum hier so eine "introvertiert" erscheinende Ermittlungsarbeit gefahren wird. Müsste man dann nicht mit viel mehr Druck an die Öffentlichkeit gehen, wenn man einen brutal und willkürlich mordenden Einbrecher finden will mit Plakaten, Belohnung (jaja, ich weiß, aber die fehlt m.E. in diesem Fall halt einfach immer noch) und allen zur Verfügung stehenden Mitteln?

@die Gräfin

genau so sehe ich das auch.

Und es wird ja sonst auch die Öffentlichkeit mehr einbezogen, also kann man nur hoffen, daß die Zugeknöpftheit wirklich ein taktisches Manöver ist.

@jungler

Ja, das hoffe ich auch. Fakt ist: Die Kripo Bielefeld braucht dringend ein richtiges Erfolgserlebnis und das Schlimmste, was passieren kann, wäre noch ein auf Dauer unklärbarer Mordfall in der Schublade!

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Eine Kriminalstazistik wurde gepostet, der Rest ist leicht zu ergoogeln....

gefunden habe ich nur das:

Kapitaldelikte 2011
Straftaten gegen das Leben
Bei den insgesamt 12 in Bielefeld begangenen
Tötungsdelikten handelte
es sich um 5 vollendete und 7 versuchte
Taten.
11 der 12 Taten wurden aufgeklärt.
Insgesamt wurde in Ostwestfalen in
47 Fällen die Mordkommission eingesetzt.
http://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Bielefeld/Jahresbilanz_2011_PKS.pdf

Kapitaldelikte 2012
Straftaten gegen das Leben
Bei den insgesamt 8 (12) in Bielefeld
begangenen Tötungsdelikten handelte
es sich um 6 (5) vollendete und 2
(7) versuchte Taten.
7 der 8 Taten wurden aufgeklärt.
Insgesamt wurde die Mordkommission
in Ostwestfalen in 32 Fällen eingesetzt.
Das sind 15 Alarmierungen weniger
als im Jahr 2011.
http://www.polizei-nrw.de/media/Dokumente/Behoerden/Bielefeld/Jahresbilanz_2012_Kriminalitaet.pdf

Kriminalstatistik Deutschland Aufklärungsrate:
Mord und Totschlag 2012-95,9 2011-96,1 2010-95,4 2009 95,7 2008-97,0
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2013/PKS2012.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 12.12.2013)

Einordnen kann ich die Zahlen trotzdem nicht.

@diegraefin
Unsinn, immer diese Kritik an den Ermittlern.
Ich kann das nicht nachvollziehen.:D

@LIncoln_rhyME

Ich weiß gar nicht, wo du da Kritik an den Ermittlern rausliest. Ich meinte das natürlich so, dass die so einen Erfolg für die mentale Stärkung der ganzen Truppe brauchen, und natürlich auch als Signal an die bangende Bevölkerung! ;)

@diegraefin
Ich meinte den Beitrag zuvor,
leider ist während der Arbeitszeit das Internet blockiert und man muss das Handy benutzen, weshalb ein zitieren schwer möglich ist.

Aber das mit den Fallanalytikern "schockt" mich doch auch, wann las man zum ersten mal davon?
Vor 2 Wochen? Jetzt hat man die immer noch nicht ins Boot geholt?! Kommt aber (derzeit) offensichtlich selbst nicht ganz zu Rande (siehe ausbleibende Ergebnisse)....

@LIncoln_rhyME

Ach so, ja, ich hoffe ja immer noch, das ist nach außen hin alles ein riesiger Bluff und dass die ermittlungstechnische Bombe schon gezündet ist und dann irgendwann noch herausplatzt mit der Präsentation eines Täters, den man die ganze Zeit nur in Sicherheit wog... Aber vielleicht gucke ich auch zu viele Krimis im TV... Ich dachte, so ein Fallanalytiker wird inzwischen routinemäßig dazugeholt, wenn es einen Tatort zu erschlüsseln gilt, aber scheinbar ist das wohl nicht drin im Budget... Warum sonst muss man wochenlang überlegen, ob man einen holt, außer wenn es um Kosten geht? Und bis dahin stehen und fallen die Ermittlungen dann mit dem Erfahrungsschatz der damit befassten Truppe.

fortylicks schrieb:Noch immer
beraten Mordkommission und Landeskriminalamt darüber, Fallanalytiker
mit dem mysteriösen Mordfall zu betrauen.

Wenn noch immer über den Einsatz von Fallanalytikern diskutiert wird, kann

Comtesse schrieb:die ermittlungstechnische Bombe

noch nicht gezündet sein und die

Comtesse schrieb:Präsentation eines Täters, den man die ganze Zeit nur in Sicherheit wog

auch nicht kurz bevor stehen.

Wenn das Landeskriminalamt keine Fallanalytiker genehmigt, ist ja auch mal ganz interessant, zu erfahren, dass die beantragt bzw. genehmigt werden müssen, wird das LKA wohl davon ausgehen, dass

Comtesse schrieb:die Ermittlungen dann mit dem Erfahrungsschatz der damit befassten Truppe

zu machen ist. Oder scheitert es tatsächlich am Budget?

@LIncoln_rhyME
Bei mir klappt das mit dem zitieren während der Arbeitszeit sehr gut ;)

ichbinsnicht schrieb:@LIncoln_rhyME
Bei mir klappt das mit dem zitieren während der Arbeitszeit sehr gut ;)

so richtig klappt das mit dem Zitieren auch nicht, die Zitate stammen von @fortylicks und @diegraefin

Warum es nicht direkt an dem Zitat steht sondern nur manchmal, erschließt sich mir noch nicht.
Ich muss wohl mal in den FAQ's nachlesen.

Bei mir stehen die Namen mit dabei. Ist wohl Glückssache, ob man sie angezeigt bekommt oder nicht. ;) Manchmal sehe ich sie auch nicht, kann das sein, dass das bei den eigenen Beiträgen so ist, und andere sehen es?